Der Ententeich

Seraphim

Für heute hatte ich mein Training beendet. Ich hatte mein Florett und die Schutzausrüstung weg gepackt und war duschen gegangen. Jetzt aber war ich ein wenig unterwegs. Das Wetter war dafür einfach nur mehr als passend. So kam ich irgendwann nach einem Spazierengehen ohne wirkliches Ziel am Ententeich an. In der Sonne konnte man noch gut erkennen, dass mein rotblondes Haar noch feucht war. Wieso sollte ich es auch Föhnen? Das würde schon die Sonne erledigen. Am See selbst war es kühler dank des Wassers und schon bald bemerkte ich, dass ich nicht alleine hier war.
„Hallo“
Meinte ich freundlich und lächelte ihn an. Es war ein schöner Tag also kein Grund griesgrämig zu sein. Zumindest dachte ich das, als ich mich nicht weit von ihm am Rand des Teichs nieder lies.

Der Junge kannte meinen Namen und auch ich meinte mich an seinen Namen erinnern zu können, auch wenn es meiner Meinung nach kein allerweltsname war.
„Richtig, Seraphim.“
Meinte ich freundlich und beobachtete ihn einige Augenblicke lang bevor ich erstmal auf das Wasser blickte. Erst als er mich wieder ansprach blickte ich wieder zu ihm.
„Soweit ganz gut und selbst?“
Gab ich die Frage höflich zurück. Nun verfiel ich wieder in schweigen und hing meinen Gedanken nach. Dabei hatte ich jedoch die ganze Zeit das Gefühl das meinen Sitznachbarn hier am See etwas bedrückte und so folgte ich jeglicher Vernunft entbehrend einem Gefühl und überbrückte die Distanz um Seraphim zu umarmen. Irgendwie hoffte ich, dass es ihn etwas aufmuntern würde

Seraphim

Sein Handy piepste und so wie er sich verhielt war die Nachricht alles andere als gut. Meine Umarmung lies er ohne Gegenwehr oder ähnlichem zu und so saß ich nun direkt neben ihm und sah ihn Nachdenklich an. Auch wenn sein Gesichtsausdruck nichts zeigte, so sprachen doch seine Augen bände. Irgendwas musste ich doch tun können, auch wenn ich ihn als Typ Mensch einschätzte der keine Hilfe wollte. Aber zum einen wollte ich ihn nicht in diesem Zustand alleine lassen und zum anderen konnte ich es nicht so einfach ignorieren.
„Kann ich irgendetwas für dich tun?“
Wollte ich nun sanft wissen. Ich konnte nur hoffen, das er meine Hilfe auch annehmen würde.

Bei seinem Verbalen Gefühlsausbruch zuckte ich kurz zusammen. Mal davon abgesehen, dass er nicht Tod war und wenn er es wäre jemanden schlecht zu Hundefutter verarbeiten könnte, schien diese Person ihn ziemlich verletzt zu haben. Doch ich hielt es irgendwo für ein gutes Zeichen das er seinen Gefühlen durch Tränen und verbalen Ausbrüchen Luft machte. Wie sehr es in seinem Inneren brodelte konnte ich nicht ahnen und selbst wenn hätte ich nicht gewusst wie ich damit umgehen sollte. Seine Antwort war irgendwie klar gewesen, aber ich hatte es ihm immerhin angeboten. So nickte ich leicht und sah auf das Wasser hinaus, dabei kreisten meine Gedanken immer noch um den Jungen neben mir. Ich wusste weder was vorgefallen war noch um wen es sich handelte. Ich seufzte leise weil sich meine Gedanken nur im Kreis zu drehen schienen.

Seraphim

Damit er mich einschüchtern konnte fehlte noch viel. So leicht machte ich es niemandem. Bei seinen Worten jedoch runzelte ich die Stirn, er klang schon die ganze Zeit so negativ. Dieser Junge sollte das Leben etwas positiver sehen.
„Das klingt als würdest du sonst nur schlechte Tage haben“
Meinte ich ruhig aber noch immer freundlich. Vielleicht konnte ich ihn ja so zum Reden bringen. Ich strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und überlegte was ich noch sagen könnte. Zumal ich ja immer noch nicht wirklich wusste was vor gefallen war und mich damit schnell unbeliebt bei ihm machen konnte wie ich vermutete. Er war aber auch einfach verdammt schwer einzuschätzen. Er wirkte eigentlich ganz nett, aber sein Ausbruch vorhin lies vermuten das er vielleicht etwas cholerisch veranlagt war. Ich konnte mich natürlich auch täuschen.

Seraphim

Ich zog die Augenbrauen hoch bei seiner Aussage. Wie sollte ich denn bitte das verstehen?
„Das Leben ist das was man daraus macht.“
Erwiderte ich ruhig und erwiderte ruhig seinen Blick. Wenn er mir Angst machen wollte, dann gelang es ihm nicht besonders gut. Doch dafür nahm ich wahr, wie angespannt er war. Wenn ich ihm helfen wollte, dann würde es nicht so einfach gehen wie ich zu anfang gedacht hatte. Bei den nächsten Worten konnte man mehr als deutlich hören wie wenig er von seiner Mutter hielt. Also eindeutig etwas das in seiner Vergangenheit lag.
„Du scheinst keine gute Meinung von ihr zu haben.“
Meinte ich ruhig und legte den Kopf leicht schief. Vermutlich begab ich mich gerade auf ziemlich dünnes Eis aber wer nicht wagt der nicht gewinnt.

Seraphim

Seine Laune änderte sich so schnell das ich ihn einfach nur Erschrocken ansah als er mich an meiner Jacke packte und mich zu sich heran zog. Er hatte eindeutig nicht verstanden was ich damit ausdrücken wollte. Und obwohl er mich so anschrie blickte ich erstmal nur trotzig zurück sollte er sich erstmal verausgaben. Als er die Jacke noch fester nahm, riss er mir einige Härchen aus und ich musste den Reflex unterdrücken nicht in meinen Nacken zu greifen. Dann stieß er mich von sich und beim Versuch mich ab zu fangen schürfte ich mir vermutlich die Handfläche auf, zumindest brannte sie. Doch ich sah sie mir nicht an sondern ballte sie zur Faust als ich mich wieder aufrichtete und ihn böse anfunkelte.
„Doch ich glaube dass du alles in der Macht stehende tust. Aber ich glaube auch das du dich auch viel zu sehr hinter deiner Vergangenheit versteckst.“
Ich atmete einmal tief durch, der Zorn der in meiner Stimme mit geschwungen war, war falsch und so versuchte ich ruhiger zu sprechen als ich weiter sprach.
„Ich kann nicht beurteilen wie deine Vergangenheit war und ich weiß auch nicht was dir wiederfahren ist. Aber ich sehe dich heute hier vor mir. Und was ich sehe ist ein junger Mann der es von der Straße wie du sagtest hier her geschafft hat der sich aber viel zu sehr von seiner Vergangenheit einnehmen lässt, ja diese sogar noch als Entschuldigung nutzt.“
Ich war zu weit gegangen, das spürte ich in dem Moment in denen ich diese Wörter ausgesprochen hatte. Es würde mich nicht wundern wenn er jetzt auf mich losgehen würde. Doch zumindest sollte er wissen das ich auch wusste das dies ein Fehler war.
„Verzeih, das war nicht das was ich eigentlich sagen wollte.“
Ich seufzte und schenkte ihm ein scheues lächeln als ich versuchte es wieder gerade zu biegen.
„Ich wollte eigentlich nur sagen, dass es egal was dir wiederfahren ist du selbst es in der Hand hast, deine Zukunft zu gestalten. Ich wollte dich sicher nicht mit der Aussage verletzen.“
Ich hatte ja nun wirklich nicht ahnen können, das ihn schon so eine Aussage in Rage versetzen konnte.

Seraphim

Er funkelte sie böse an und ich funkelte böse zurück. Ich wusste nicht wie es auf der Straße war? Natürlich wusste ich es nicht aber meinte er wirklich dass bei mir alles so gelaufen war wie er meinte.
„Ich habe vielleicht nicht auf der Straße gelebt. Aber denkst du nur weil ich das nicht habe war ich auf Rosen gebettet?“
Ich schüttelte den Kopf und konnte einfach nicht verstehen wie jemand so sein konnte. Er war einfach nur ein verbitterter Idiot.
„Wieso sollte man keine Hoffnung auf einen bessere Zukunft haben?“
Ich trat einige Schritte auf ihn zu.
„Meinst du es ist besser sich in Selbstmitleid und was weis ich was zu suhlen?“
Ich nahm lieber mein Schicksal selbst in die Hand anstatt mich mit dem abzufinden wie meine Situation war. Vielleicht würde ich ihm irgendwie zeigen können das er nicht alles einfach nur so hinnehmen konnte.

Kaylee

Es ist schon recht hell draußen, was mir vielleicht ganz gut tun sollte. Es heißt, ich soll jeden Tag mindestens eine halbe Stunde raus kommen. Für die meisten mag das nicht all zu schwierig sein, doch für mich ist es das wirklich sehr. Es ist einfach schwierig zu erklären, doch ich bin lieber in meinem Zimmer, unter meiner Decke in der Dunkelheit, mit meinen Augen geschlossen.
Seufzend gehe ich den Weg entlang, bis ich beim Ententeich ankomme. Ich war hier bis her vielleicht erst ein Mal, mehr allerdings nicht. Trotzdem muss ich sagen, dass dieser Ort wunderschön ist und ich verstehen kann, dass man hier gerne hinkommen möchte.
Die Sonne scheint, doch es ist nicht zu warm wie ich finde. Meine Jacke binde ich deswegen an meiner Hüfte, bevor ich mich auf einer kleinen Bank setze und einfach die Natur betrachte.

Alessia

Nachdem ich die Schule abgeschlossen hatte, hatte ich mich entschlossen noch eine Zeit lang in Frankreich zu bleiben. So war ich heute nun auch unterwegs und mein Weg führte mich spontan zum Ententeich. Hier hatte ich diesen komischen Kerl kennen gelernt und ich hoffte dass er heute nicht auch wieder da war.
Doch ich hatte Glück außer einem Mädchen war hier niemand. Ich meinte sie schon mal auf den Fluren des Internats gesehen zu haben, aber sicher war ich mir ganz und gar nicht. So entschloss ich mich einfach zu ihr zu gehen.
„Darf ich?“
Fragte ich sie einfach mal und wartete darauf, ob ich mich zu ihr setzen durfte. Da ich sie nicht kannte wusste ich auch nicht wie sie reagieren würde, so wappnete ich mich einfach mal auf alle möglichen Reaktionen.

Ich schließe meine Augen um einfach nur die Sonnenstrahlen zu spüren. Denn es stimmt wirklich, dass diese Wärme hilft und irgendwie eine Ruhe in mir schafft. Obwohl meine Medikamente im Moment nicht so gut wirken, doch wenigstens ein bisschen ruhiger fühle ich mich doch durch die Sonne. Trotzdem möchte ich einfach nur wieder in mein Zimmer. In meinem Kopf zähle ich schon die Sekunden.
Als ich meine Augen wieder öffne, erkenne ich ein Mädchen, welches auf mich zu kommt und schließlich fragt, ob sie sich setzen darf. "Natürlich" sage ich leise. Eigentlich hätte ich es gerne lauter gesagt, doch wieder mal lässt meine Stimme mich im Stich. Ich sehe sie von der Seite an. Sie ist vermutlich älter als ich. Ich weiß nicht recht, was ich von ihr halten soll und das macht mich nervös. Doch sie kommt mir auch irgendwie bekannt vor.
"Du gehst auch aufs Internat, oder?" frage ich schließlich.

Alessia

Sie hatte nichts dagegen das ich mich setzte also tat ich dies auch und quittierte ihre Zusage mit einem Lächeln. Das Wetter war einfach nur herrlich und so genoss ich für einen Moment die Sonnenstrahlen auf meiner Haut bevor ich wieder zu dem Mädchen blicke als sie wieder zu sprechen beginnt.
„Ich war auf dem Internat ja. Ich bin fertig mit der Schule und mache gerade ein Praktikum auf dem Reiterhof.“
Erklärte ich ihr bevor ich weiter sprach.
„Du bist noch nicht mit der Schule fertig oder?“
Ich vermutete einfach mal dass sie noch nicht fertig war aber so bekam ich sie vielleicht dazu etwas zu reden, denn sie wirkte nicht so als würde sie viel sprechen. Aber vielleicht täuschte ich mich ja auch in dem Fall, das würde ich ja bald sehen.
„Ach ja ich bin Kaylee.“

Kaylee

Anscheinend genießt sie ebenfalls die Sonne. Es ist schon ziemlich warm, obwohl es sich noch in Grenzen hält. Ich sehe wieder nach Vorne und sehe nicht mehr sie an. Ich bin es nicht gewöhnt, dass jemand neben mir sitzt.
Ich nicke kurz. "Das ist cool" meine ich dann. Ich wäre immerhin auch gerne fertig mit der Schule.
"Viel Spaß mit deinem Praktikum" erwidere ich noch. Tiere sind einfach toll und doch kann ich es mir so schwierig vorstellen, wirklich mit ihnen zu arbeiten. Aber vielleicht bekomme ich irgendwann eine andere Meinung darüber, wer weiß.
"Ja, ich bin noch in der Schule und muss auch noch etwas" antworte ich. Ich glaube, dass ist das meiste, was ich heute gesprochen habe. Als sie plötzlich ihren Namen erwähnt, sehe ich etwas verwundert auf. Das hatte ich nicht erwarte. "Ich bin Alessia" gebe ich zurück und lächele leicht dabei. Dann sehe ich wieder nach Vorne. Fängt man so ein Gespräch an? "Wieso bist du hier?" Frage ich schließlich. Das hört sich vernünftig nicht so nett an, doch es war nett gemeint.

Ja die Sonne war sehr angenehm, nicht zu heiß aber auch nicht zu kalt, so könnte es immer sein. Ich fand es auch nicht schlecht, das ich mit der Schule fertig war, auch wenn ich sie doch etwas vermisste.
„Vielen Dank. Es macht wirklich spaß mit den Pferden zu arbeiten, kommt vielleicht auch daher das ich solange ich denken kann schon reite. Hast du schon mal auf einem Pferd gesessen?“
Ich hatte mich hinreißen lassen zu viel dazu zu sagen, aber ändern konnte ich es nun auch nicht mehr, ich konnte nur hoffen das ich nicht zu aufdringlich war.
„Genieß die Zeit in der Schule, der Stress kommt noch früh genug.“
Alle wollten immer so schnell mit der Schule fertig sein aber man sollte die Zeit genießen solange man konnte. Das andere Mädchen stellte sich dann als Alessia vor, was mir ein lächeln entlockte.
„Freut mich sehr deine Bekanntschaft zu machen.“
Die nächste Frage irritierte mich dann doch sichtlich. Worauf wollte sie da hinaus?
„Meinst du hier in Frankreich oder hier am Teich?“
Harkte ich deshalb nach.

Ich kann mir ziemlich gut vorstellen, dass es wohl Spaß macht mit Pferden bzw. Tieren zu arbeiten. Trotzdem wäre ich niemals selber auf die Idee gekommen, mit Tieren zu arbeiten. Vermutlich würden Tiere mich auch nicht besonders mögen, obwohl ich mal eine Therapie mit Tieren hatte.
Ich schüttele den Kopf. "Nein, ich habe noch nie auch nur auf einem Pferd gesessen" antworte ich. "Ich habe es allerdings auch nicht unbedingt vor...Ich denke, ich würde runterfallen erwidere ich noch. Ja, ich habe Angst vor Pferden. Besser gesagt davor, dass ich einfach zu unfähig bin.
Ich ziehe eine Augenbraue hoch. Der Stress kommt früh genug. Nun, da kennt sie mein Leben noch nicht. Aber das ist okay. Schule ist wenigstens ein bisschen eine Ablenkung und seit ich hier zur Schule gehe, hatte ich noch keinen Anfall meiner ach so tollen Krankheit. Da hat sie also doch vielleicht gar nicht mal so unrecht. Trotzdem würde ich gerne so schnell wie möglich mit der Schule aufhören.
Bei meiner Frage allerdings scheint sie es genau so aufzunehmen, wie ich sie geäußert habe. Dabei wollte ich nicht gemein klingen, doch ich sage oft eben Sachen zu schnell, obwohl ich in meinem Kopf noch nicht zu Ende gedacht habe. Ja, am Ententeich. Ich sehe hier nicht so oft andere versuche ich es und dieses Mal versuche ich ebenfalls meine Stimme sofort freundlicher klingen zu lassen.

Sie hatte also noch nie auf einem Pferd gesessen und hatte es auch nicht vor, weil sie angst hatte vom Pferd zu fallen. Ich konnte mir nicht vorstellen, das ihr das passieren würde, aber gut vielleicht konnte ich ihr ja die Angst nehmen.
„Wenn du magst kann ich dir ja mal meine beiden Chaoten vorstellen.“
Schlug ich ihr also vor. Sie musste ja nicht auf die Pferde rauf und in erster Linie dachte ich auch erstmal an mein Pony.
„Also du musst nicht reiten, vielleicht einfach Streicheln oder Striegeln.“
Es war einfach nur ein Vorschlag den ich ihr machen konnte.
„Nur wenn du magst.“
Betonte ich noch einmal ihr gegenüber. Was die Schule anging so musste sie selbst für sich entscheiden wie sie es halten wollte. Bei ihren Worten bezüglich des Ententeichs musste ich lächeln und blickte über den Teich.
„Das stimmt, deshalb bin ich ab und an eigentlich gerne hier, man kann hier einfach gut entspannen.“
Erklärte ich ihr dann und sah sie dann gespannt an.
„Und was ist mit dir? Bist du oft hier?“
Wollte ich dann natürlich auch von ihr wissen.

Ich sehe sie nun nachdenklich an. Ich hatte mir vorher auch noch nie großartig Gedanken darüber gemacht mich wirklich irgendwann mal auf ein Pferd zu setzen. Außer als ich eine Reittherapie beginnen sollte, was ich allerdings nie gemacht habe weil ich nicht wollte. Jetzt allerdings, bei ihrem Vorschlag, ist da etwas in mir das es irgendwie interessant findet, obwohl alles andere in mir sich dagegen sträubt.
"Ja, vielleicht" sage ich schließlich leicht unbeholfen. Vielleicht würde ich mich in die Nähe eines Pferdes trauen und vielleicht wäre das gar nicht mal so schlecht. Wobei ich mit meinen Gefühlen sehr vorsichtig sein muss, da sie schnell zu extrem werden und Angst ist ein nicht gerade angenehmes Gefühl.
Ich schaue nun ebenfalls wieder über den Teich und muss bei ihrer Antwort leicht lächeln. "Das kann ich mir gut vorstellen" stimme ich ihr zu.
Ich sehe sie nun wieder an, wenn auch nur kurz. "Ich bin hier zum ersten Mal" gestehe ich. Immerhin war ich aber auch nicht lange hier an der Schule. Aber ja, ich versuche hier auch ruhig zu bleiben".
Vermutlich ist das nicht gerade die Antwort die jeder bringen würde, doch für ein manisch depressives Mädchen ist meine Antwort wohl vernünftig. Doch das muss sie nicht wissen. Zumindest nicht solange ich es schaffe "normal" zu bleiben.
"Es ist wirklich schön hier"

Das vielleicht reichte mir schon, immerhin war das schon mal kein Nein. Ich konnte nur hoffen dass sie vielleicht wirklich mal vorbei kommen würde, immerhin war sie mir wirklich sympathisch .So lächelte ich sie fröhlich an und hörte ihr dann weiter zu.
„Ah ich verstehe, dann sieht man sich hier vielleicht ja öfter mal.“
Meinte ich ruhig und betrachtete sie einen Augenblick lang bevor ich auf ihre Aussage hin nickte.
„Ja du hast recht.“
Stimmte ich ihr zu und blickte einen Augenblick lang auf das Wasser hinaus.
„Was hast du heute noch so geplant?“

Ich nicke kurz. Vielleicht würde es wirklich so sein. Das konnte ich nie wirklich hervorsagen, da ich nie weiß, wie sich mein Zustand ändert. Doch irgendwie hoffe ich es. Viele Leute kenne ich hier immerhin noch nicht und so wäre es doch ganz schön, jemanden zu kennen und da Kaylee nett zu sein scheint, wäre das bestimmt eine gute Möglichkeit.
"Bis her noch nichts und du?" antworte ich und frage ich auf ihrer Frage hin.
Ich plane meine Tage nie sonderlich durch. Obwohl ich es sollte, denn Routine ist sehr wichtig für mich, schon fast lebenswichtig. Hier allerdings, möchte ich versuchen ein wenig normaler zu leben und manchmal vergesse ich dabei meine Krankheit. Doch das ist mir im Moment egal. Es heißt doch immer, dass man das hier und jetzt leben soll? Also versuche ich das.