Lucinda
Silence seufzte und knurrte dann. Er wollte so schnell wie möglich diese Sachen ausziehen. Aber sonst würde er sich keine Rasierklingen kaufen können.
Lucinda erwähnte, dass er sich die Schmerzen auch bei diesen komischen Freund von Brina holen könnte, was ja auch stimmte, aber es hatte auch ein Nachteil. So würde er nur wie ein Schwächling dastehen. Und wenn er Pech hatte, war dieser Kerl ein ganz übler und würde ihn krankenhausreif prügeln. Dieser chemische Desinfektionsmittel-Geruch, alles weiß, unbequemes, verstellbares Bett, Jalousinen, die die Krankenschwestern täglich um 8 Uhr mogens hochzogen, total widerliches Essen, der Verbot alleine, ohne Aufsicht aus dem Raum zu gehen, eine Kanüle, die höchst wahrscheinlich in seiner Pulsschlagader stecken würde, und nicht zu vergessen: Jeder sieht sein Gesicht, wenn er dieses peinliche Krankenhaus-Outfit tragen würde.
Das alles zusammen ließ Silence einen riesigen Schauer über den Rücken hinunterriseln.
"Wohl eher nicht.", murmelte Silence gelangweilt und ließ die Jogginghose, an der er sich immernoch festkrallte los. "Außerdem bin ich gerne alleine, wenn ich mir Schmerzen zufüge. Und seelische Schmeren?", Silence überlegte kurz und sah an die Decke. Dann schaute er wieder in Lucindas Augen, "Die kommen noch."
Silence wich den Augenkontakt aus und sah dann neben sich zu Boden: "Wenn du meinst, dieses Outfit gefällt mir, dann hast du dich übelst geschnitten. Das tut es nämlich ganz und garnicht.", seine Stimme klang etwas wütend und finster, "Aber erzähle es niemanden. Es ist nur bis Mitternacht. Dann kann ich dieses widerliche Zeug wieder ausziehen, ein Glück!"