Julius Tyws mit
Justus Collini cf: Das Sekretariat
Das freche Grinsen das beständig auf meinem Gesicht saß, war vermutlich nicht wirklich eine typische Reaktion auf eine Auseinandersetzung mit der Sekretärin direkt am ersten Tag an einer vollkommen unbekannten Schule, aber mich hatte es tatsächlich mehr amüsiert, als dass ich mir jetzt Sorgen machte, Ärger zu bekommen oder sonst etwas. Die Dinge ernst nehmen mochte ich noch nie. Der brünette Junge hatte das Zimmer nun ebenfalls eher fluchtartig verlassen und tauchte neben mir auf, wir liefen zurück Richtung - ja, keine Ahnung welche Richtung, aber wir liefen jedenfalls den Gang entlang.
Als 'Rettung' würde ich es nicht unbedingt bezeichnen, aber ich mochte es, wie er das formulierte, grinste noch ein bisschen mehr und deutete im Laufen etwas an, dass eine imaginäres Hut-Ziehen und Verbeugen darstellen sollte.
"Es war mir eine Ehre." Über das Wort 'Antipathie' musste ich kurz die Stirn runzeln, nach kurzem Überlegen entband sich die Bedeutung jenes aber wieder aus den Tiefen meines Gehirns. Ich musste Lachen.
"Wer weiß, das würde zumindest einiges erklären." Jenes wiederum war eigentlich nicht mein Ding - wenn andere sich so umständlich ausdrückten, ich dachte nicht gern so viel und um die Ecken, auf der anderen Seite mochte ich es aber, weil Intelligenz meistens irgendwo sympathisch war.
Langsam erschloss sich mir dann auch, wo wir eigentlich hingelaufen waren, ich erkannte nämlich die Eingangshalle wieder, durch die ich vorhin schon gekommen bin. Naja, wenigstens einer hier hatte eine Ahnung, wo es langging.
"Julius" antwortete ich ganz einfach, aber (trotz Müdigkeit) lächelnd und schlug mehr ein, als dass ich ihm die Hand gab.
"Aber das weißt du ja schon." fiel mir auch wieder ein, und ich zuckte mit den Schultern.
"Sag mal, weißt du eigentlich, wo ich hier was zu Essen herbekomme? Irgendwie lässt die Organisation auch zu wünschen übrig, ich weiß nicht mal, wo mein Zimmer eigentlich genau ist... Und zurück zu dieser Furie gehen und fragen werd ich ganz sicher nicht." Ich verdrehte kurz belustigt die Augen und sah mich mit schweifendem Blick nach irgendwelchen Ausschilderungen um (daran dass das mit dem Nicht-Wissen-wo-was-ist auch an mir selbst liegen könnte, dachte ich natürlich nicht einmal im Traum) - keine zu sehen, aber gut, was hatte ich erwartet, eigentlich logisch, dass hier keine Wegweiser oder so herumstehen.