Rose streifte sich das Shirt über ihren nackten Oberkörper. Ihren BH stopfte sie nur in ihren Rucksack und ihre dünne Jacke ebenfalls. Ihre Augen glitten zu mir rüber und sie lächelte sanft. Ich setzte mich halb auf, die Decke grob um den Körper geschlungen. Ich griff nach der Schachtel mit Zigaretten und steckte mir eine in den Mund. Suchend sah ich mich um nach einem Feuerzeug, doch Rose kam bereits zu mir mit einem in der Hand. „Lass' mich,“ sagte sie mit ihrer melodischen Stimme. Provokant und mit einem frechen Grinsen auf den Lippen setzte sie sich auf meinen Schoß und zündete mir die Zigarette an. Aus dunklen, verschleierten Augen sah ich sie lange an. Sie sah mich an. Zeit verstrich und ich pustete ihr den Rauch ins Gesicht, bis sie meinen Mund mit einem kurzen Kuss schloss. Ich wollte sie näher zu mir ziehen, doch sie löste sich von mir.
„Halt die Augen offen,K.“ Das waren die letzten Worte die ich von ihr hören sollte. Ich ahnte nichts, dachte nur sie hätte wieder heute einen ihrer schlimmen Tage. Vor einiger Zeit hat sie mir nach dem Sex von dem erzählt, was in ihrem Kopf abgeht. Sie bezeichnet sie als Dämonen, die sie langsam von innen auffressen und sie nachts nicht in Ruhe lassen. Sie sagte damals auch: „Deshalb mag ich dich so, K, du weißt wie es ist wenn man einsam und verloren ist, egal wie viele Personen um einen sind.
Rose vergrub ihr Gesicht in meinem Nacken und atmete einige Male durch, bevor sie sich wieder aufsetzte und einen Zug von der Zigarette nahm. „Ist das ein Abschied?,“ fragte ich, aber sie antwortete nicht. Sie packte ihre restlichen Sachen zusammen, ließ ihre Finger über die - mit Graffiti besprühte - Wand gleiten und strich über ein paar Blutflecken. Ich zog mir meine Boxershorts an und stand auf. Wir sagten nichts. Ich war high und konnte nicht klar denken und sie war nüchtern wie eh und je. Trotzdem brauchten wir nichts zu sagen, denn es war nichts da, was man hätte sagen können.
Ich begleite sie nach draußen. In der Morgensonne wirkten ihre Haare nach röter und ihre Sommersprossen intensiver. Ich mochte ihre Sommersprossen.
Dann war sie weg, nachdem ich ein letztes Foto gemacht habe.
{Ein Foto ist auf der nächsten Seite eingeklebt.}