Ich war noch nicht lange am Internat, aber ich genoss die Zeit hier. Ohne meine Eltern die mich zu einer Soldatin machen wollten. Ich hatte in all den Jahren gelernt das ich Schmerzen zu ertragen hatte, Gefühle niemanden etwas anzugehen hatten und ich keine Fragen stellen sollte, klar was die Etikette eben verlangte, aber von mir kamen keine unnötigen Fragen. Ich hasste dumme Fragen. Ich blickte hinab zu meiner kleinen Laufpartnerin. Ich strich ihr einmal über den Kopf Dann Kleines, wollen wir? fragte ich die Kleine ruhig wuschelte über ihren Kopf und griff dann nach der Leine die neben ihr auf dem Boden lag. Ich trabte mit ihr in die Eingangshalle und dann raus. Auf dem Schulhof blieb ich dann aber auch schon etwas hilflos stehen. Ich hatte keine Ahnung wo ich lang musste oder wo ich lang konnte wenn ich joggen wollte. Mein Blick glitt über den Hof. Ich ließ meinen Blick dann nochmal an mir runter gleiten, ich war absolut nicht dem Wetter entsprechend angezogen. Es war Hochsommer und ich hatte eine lange schwarze Hose an, ein weißes Top und die Uniformsjacke meiner Mutter. Diese war inzwischen ziemlich stark geflickt und ich hatte das mit dem einen oder anderen teils etwas komischen Aufnäher verdeckte. Ich seufzte leicht. Da ich niemanden sah zog ich die Jacke aus, wobei man sofort meine ganzen Narben und Verbrennungen sah, aber auch meine Tattoos. Den Spruch auf meiner Schulter und den Adler auf meiner Brustpartie. Nun den sah man auch wenn ich die Jacke auf hatte, aber auch das war eher selten. Ich legte mich einfach auf die nächste Bank und hoffte das vielleicht irgendwer kam der mir helfen konnte, denn ich hatte keine Ahnung wo ich anfangen sollte nach so jemandem zu suchen. Da ich noch niemanden gefunden mit dem ich mich hier großartig unterhalten wollte, war ich auch noch nicht dazu jemanden zu finden der mir den ganzen Mist hier zeigt, somit würde ich wahrscheinlich nicht einmal die ganzen Fachräume finden. Ich war bisher immer nur allen hinterher gelaufen und hatte gehofft das die wussten wo es hinging. Dann merkte ich wie ein kleines Knäul auf mich rauf hüpfte, direkt auf eine meine Verbrennungen am Bauch, aber ich war das inzwischen gewohnt. Ich legte eine Hand auf den Rücken der jungen Hündin, die mit ihrem halben Jahr auch gar nicht mal mehr so klein war, das aber überhaupt nicht einsehen wollte. Sie war zwar noch nicht so lauffähig wie ein ausgewachsener Hund, aber sie war trotzdem schon ziemlich lauffreudig und war für meine teils ziemlich langen Joggingrunden immer zu haben. Ich musste zwar ziemlich darauf achten das sie nicht so schnell konnte, allerdings war es dann doch so das ich die "Hardcore" Runden alleine lief, da ihre Beine einfach noch zu kurz für das Tempo waren. Ich kraulte sie ein wenig hinterm Ohr und versucht damit irgendwie den Druck auf der Wunde am Bauch zu vergessen. Natürlich war es schlimmer gewesen als ich dort das heiße Eisen rein bekommen hatte, aber das machte sie immer noch nicht schöner. Es war eine der neuesten, eine derjenigen die ich kurz bevor ich aufs Internat gegangen bin bekommen hatte. Das war eine der gewesen, bei der ich nur noch kurz gezuckt hatte. Mein Körper war inzwischen so an Schmerzen gewohnt, was traurig genug war. Als ich kleiner war habe ich wegen körperlichen Schmerzen noch geweint, diese Zeit war lange vorbei. Laut meinem Bruder waren Gefühle für mich eh ein Fremdwort so das ich deswegen so wieso niemals so verletzt wäre. Irgendwie in Gedanken gefangen kraulte ich den unruhig rumrutschenen Dalmatiner am Rücken.
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