Irgendwer
Ich schlufte durch die Tür, schloss diese mit einem lauten Knall und schmiss meine Taschen auf das rechte Bett. Seufzend lies ich mich daneben fallen und sah mich skeptisch um.
Es war ein kleines schlichtes Zimmer, zwei Betten, zwei Schreibtische und Schränke, sowie ein kleines Bad, mehr war da nicht. Ich verdrehte kurz die Augen und verfluchte abermals meine 'Eltern', wieso mussten die mich auch ausgerechnet hierher schicken. Mein Leben war schon schlimm genung und jetzt hatte ich auch noch von meinen Freunden weg gemusst. Ich kreiste einmal mit dem Kopf um meine Nackenmuskeln zu entspannen, dann stand ich auf und sah auf meine Taschen hinab. Ich hatte zwei Tragetaschen und einen Rucksack dabei. Ich fing mit der größeren der beiden Taschen an, dort waren alle meine Klamotten reingestopft, die ich nun nacheinander rausholte und in den Kleiderschrank einräumte. Danach war die andere dran ich packte als erstes die wenigen Bücher aus, die ich mitgenommen hatte. Ich stellte sie alle in den unteren Teil meines Nachttisches, danach machte ich mich daran das einzige Bild meiner Familie herauszunehmen.
Wie gebannt starrte ich es einige Minuten lange an, dann stöhnte ich und lies es in der Schublade verschwinden. Um mich auf andere Gedanken zu bringen, schnappte ich mir meine Badartikel und stopfte diese in den Kulturbeutel und dann stapfte ich ins Bad. Dort war ein Spiegelschrank und ich belegte meine Hälfte mit dem Kulturbeutel.
Als ich zurück ins Zimmer ging, krallte ich mir den Rucksack und packte meine Schulsachen aus. Ich schmiss ersteinmal alles lustlos auf den Tisch. Dann griff ich entnervt nach den Hefte und verstaute sie in einer der Schubladen, die Stifte die durch die gegen kullerten packte ich und füllt damit mein Mäppchen, welches ich den Heften hinterher in die Schublade schmiss.
Als alles ausgepackt war, verbannte ich die Taschen auf den Grund des Schrankes. Danach lies ich mich gefrustet auf das Bett fallen. Meine Gedanken kreisten, um meine richtige Familie, meine Pflegeeltern, das Internat und alles mögliche sonst.
Bei meinem Weg hierher, hatte ich schon ein paar Leute zu Gesicht bekommen, aber bis jetzt war noch niemand unter ihnen gewesen, mit denen ich mir auch nur annähernd hätte vorstellen können, befreundet zu sein. Ich verkniff mir einen weiteren Fluch und schloss die Augen. Wie lange werd ich das wohl aushalten?, fragte ich mich und seufzte laut. Dann kam mir die nächst Frage.
Will ich hier überhaupt Freunde haben? Ich wog die Pros und Kontras ab und entschloss mich dafür, dass man immer Vertraute gebrauchen konnte. Aber sie sollten auf jeden fall keine Nerds oder ähnliches sein, sie brauchte Leute, die mit ihr auf einer Ebene war. Nur was ist meine Ebene?, kurz hatte sie Zweifel, die sie dann aber schnell verwarf. Du bist eine Sportlerin, die sind ziemlich hoch in der Hirarchie, also benimm die auch so., schallte sie sich und nahm wieder ihre würdevolle Austrahlung an.
Richtig, ich lass mich jetzt nicht hängen., beschloss sie und sezte sich wieder auf.