cf: Der PferdehofNach einer ruhigen Fahrt stellte ich die Maschine in die alte Garage des Hauses, die ich mitbenutzen durfte. Auf dem Weg nach oben begegnete ich Madame Roux, die Besitzerin des alten Hauses und meine Vermieterin, mit der ich mich ausgesprochen gut verstand. Wir wechselten ein paar Worte, bevor ich die Treppe weiter nach oben lief und meine Wohnung aufschloss. Als ich mich ausgezogen hatte, machte ich mir erstmal ein Müsli, was mein heutiges Mittag darstellen würde und rief sogleich June an. Ich erzählte ihr lang und breit von der Geschichte mit Damien und gab auch zu, dass ich die Vermutung hatte, schwul zu sein. Ich hätte es zwar nicht anders erwartet, musste aber schon lachen, als sie anfing loszukreischen und wahrscheinlich grad durch die Gegend hoppste und mich volllaberte, wie Damien denn aussah und ob wir zusammen wären und ob ich jetzt endlich nicht mehr so allein wäre, wo ich doch so wenig Beziehungen bis jetzt hatte. Natürlich musste ich erstmal ihren Elan etwas bremsen und ferchte ihr ein, dass sie das noch niemandem sagen sollte und dass da noch gar nichts lief. Am liebsten wollte sie nicht mehr aufhören zu telefonieren, aber ich machte ihr klar, dass ich sonst zu spät zu Damien kommen würde, weshalb sie endlich auflegte, bevor sie mir noch 'Viel Spaß' wünschte.
Durch June ging es mir gleich viel besser. Ich wüsste, dass sie mich nie verurteilen würde und genau dafür liebte ich sie, egal wie sehr sie mir manchmal auf die Nerven gehen konnte. Ich fühlte neue Energie durch meinen Körper strömen und setzte mich nun an meinen Laptop, um zu recherchieren. Ich wollte gleich am Anfang des Schuljahres viele Experimente mit den Schülern machen, ich fand dadurch bekam man eine gute Chance auf gute Noten und es brachte viel Spaß.
Irgendwie verging die Zeit wie im Flug, denn als ich das nächste Mal auf die Uhr sah, war es bereits kurz vor Acht. Zeit um sich fertig zu machen. Ich legte mein Laptop wieder zurück auf seinen Platz und ging zu meinem Kleiderschrank, den ich erstmal ratlos betrachtete. Ich dachte nur Mädchen hätten das Problem, dass sie nicht wüssten, was sie anziehen sollen. Außerdem war das heute ja nur ein Treffen unter Freunden oder? Wenn ich ein Date hätte, hätte ich mir Gedanken machen müssen, aber so... Kurzerhand griff ich mir eine dunkelblaue Jeans, meinen dunkelbraunen Gürtel dazu und ein dunkelrotes T-Shirt mit V-Ausschnitt. Mit den Sachen ging ich ins Bad, wo ich die Kleidungsstücke auf einen Hocker legte und meine Sachen auszog. Mein jetziges T-shirt und die Hose wanderten in den Wäschekorb, dann stellte ich mich unter die Dusche und ließ das Wasser über meine Haut laufen. Als ich aus der Dusche stieg, trocknete ich mich schnell ab und zog meine neuen Sachen an. Etwas Deo, Haare richten und fertig könnte ich sein. Leider nahmen meine Haare aber wieder etwas mehr Zeit in Anspruch, sodass ich später als gewollt meine Lederjacke überwarf, den Schlüssel schnappte und die aus der Wohnungstür rauschte. Ich schloss so schnell ich konnte die Tür ab und nahm die Treppe runter zwei Stufen auf einmal. Ich hasste Stress so sehr! Schnell schob ich meine Maschine durch das klappernde Garagentor und schwang mich auf das blauschwarze Motorrad. Dann rollte ich auch schon in deutlich schnellerem Tempo durch die Straßen, als zuvor vom Pferdehof aus.
tbc: Damiens und Isaacs Wohnung