(Hennes?)
Der Pétit Schulhof -->
Royce ging seufzend in Richtung seines Zimmers, mit der Hoffnung, dass sein Anti-Fotgrafisches Gedächnis ihn nicht in ein falsches Zimmer führend würde.
Er hatte sich bislang nur gemerkt, welche Tür von dem Einfang des Flures seine war, aber das wichtigste -in dem Fall die Zimmerzahl- merkte er sich nie wirkich.
Royce hielt seine Hand vor seinem Mund, atmete einmal mit dem Mund aus und mit der Nase ein um zu checken, ob sein Atem nach Rauch roch. Aber eigendlich merkten Raucher das ja garnicht. Deshalb kramte er in seiner Hosentasche nach ein Wigleys 5 Gum - Turbulenz, löste die Folie von dem Kaugummistreifen und schob ihn sich in den Mund. Zwar half es nicht wirklich gegen Nichtraucher, da sie den Rauch immernoch rochen, aber wenigstens würde es halbwegs bei den Personen wirken, die rauchen.
Gerade, als er sich vor seinem Zimmer stellen wollte, kam ein Junge mit rotlichen Haaren und Piercings heraus und eilte in Richtung Flur. Gefolgt von einer Blondine.
Ist zwar bald 22 Uhr, aber auch egal. Ob der Junge wohl mein Zimmermitbewohner ist?, fragte sich Royce in Gedanken, zuckte dann die Achseln und drückte die Tür auf, die ein Spalt weit offen war.
Dort lag ein Junge auf dem Bett mit einer Zeitschrift in der Hand. Als er sah, dass es ein Playboyheft war, verdrehte er seine Augen.
Toller, neuer Zimmerbewohner. Ein perverses Ar*chloch anscheinend.
Naja. Auch egal. Er ist keine Frau und deshalb störte ihm das auch nicht. [...] Obwohl er schon gerne mit im Magazin hineingeschaut hätte. -Royce!! Schaff dir diesen widerlichen Gedanken aus dem Kopf! Sonst steigt dein verdammter Blutkreislauf noch!!!, brüllte er sich selber in Gedanken an und setzte sich auf sein Bett, dass er sich schon, als er seine Koffer hier her getragen hatte ausgesucht hatte.
Naja. Zumindest war das das letzte Bett, was noch nicht bezogen war. Dann sah er zu seinem Koffer runter und öffnete den Reisverschluss. Er würde jetzt schon gerne ein bisschen Lesen.
Wärend des Kofferöffnens, hielt er Inne und wendete seine Pupillen in Richtung des eigendlich gut gebauten Kerls. Er hoffte, er würde nicht gedisst werden, wenn er Romane las. Denn dieser Kerl sah unheimlich verdächtig aus. Wie ein Heranschaffer. Oder besser gesagt ein heranschaffender Schläger.
Aber vielleicht war das alles ja auch nur der erste Eindruck. Doch Royce wusste genau, dass er sich mit diesem Kerl lieber nicht anlegen sollte.
Er sah auf die Uhr, die über die Tür gehängt wurde. Es war jetzt schon spät. Er hat es also gut mit dem Rauchen und der Zeit geschafft.
Und die ein einhalb Kippen, die er geraucht hatte, würden spätestens bis halb sieben am nächten Tag anhalten. Immerhin etwas.
Royce öffnete nun komplett den Reißverschluss, holte aber nicht sein Roman, das unter seinen Klamotten vergraben war heraus, sondern ein zusätzliches, kleines Kopfkissen. Royce musste immer hoch liegen, damit er gut schlafen konnte. Er schmiss es etwas unsanft auf sein bezogenes Bett mit schwarz-rot karierter Bettwäsche, die er von seinem Zuhause mitgebracht hatte, damit er wieder fix seinen Koffer zumachen konnte, damit dieser Kerl nicht sehen konnte, was dort drin steckte.
Als er seinen Koffer unter seinem Bett schob, zog er seine Schuhe aus und legte sich auf Bett. Zog ein Knie an sich heran und legte die Hände hinter seinem Hinterkopf. Er starrte in die Deckenbeleuchtung. Jetzt könnte er garantiert nicht schlafen, was er eigendlich auch nicht vorhatte. Also löste er sein Blick von den Lichtern und schaute erneut auf den Kerl mit dem Playboy-Magazin.
Nein. Er glaubte, dieser Kerl würde ihn wirklich wie eine Stecknadel verbiegen können.
Aber so schwach war Royce schließlich auch nicht.