Laila
(Ich würde sagen etwas größer als du...so ca 1,80... Wie groß bist du denn?)
Er schaute zu und setzte sich dann neben sie, nachdem er dazu aufgefordert wurde und lächelte sie an. Den Gedanken von eben schob er bei Seite und hörte ihr zu. Er nickte, als sie sagte, dass sie heute angekommen sei und überlegte wie sie wohl hergekommen war.
Sei Gesichtsausdruck verwandelte sich von einem lächeln zu einem Mitleidigen Ausdruck. Sie tat ihm leid, aber er wusste nicht wie er sie trösten konnte oder ob sie überhaupt getröstet werden wollte, oder sich einfach damit abgefunden hatte. Anfangs hatte sie ihn angeschaut, aber beim erzählen wandte sie den Kopf ab und starrte in die Luft, als würde sie das alles vor sich sehen. Zwischendurch schaute sie ihn wieder an und erzählte dann etwas weiter. Sie erzählte, dass sie den Job angenommen hatte und er schaute etwas verwirrt, da er sich so nicht erklären konnte wie sie hier hin gekommen war beziehungsweise ob sie immer noch dort arbeitete.
Es störte ihn nicht, dass sie es getan hatte, eher dass sie es tun musste, um Geld zu verdienen.
Nachdem sie zu ende geredet hatte, wirkte sie angespannt, als ob sie erwartete dass er sie jetzt komisch angucken würde und ihr sagen würde sie sei verrückt oder sonstiges. “Okay...“ Er schwieg etwas, dann antwortete er: “Entspann dich! Ich steh nicht auf und lauf weg! Ich meine, du hast das ja nicht gemacht, weil dir das Spaß machte, oder? Du hast das doch gemacht, weil du Geld brauchtest... Okay, das klingt jetzt wie so eine billige Ausrede, aber es war doch so?!? Und außerdem tanzt du da ja nicht mehr dort, oder??!“ Er zuckte mit den Schultern und lächelte sie an. Dann meinte er: “Ich glaube kaum, dass du es schwer haben wirst Anschluss zu finden! Du siehst gut aus, bist sportlich... Solange du deine Vergangenheit nicht so zur Mitleidtour nutzt...du verstehst? Wenn du irgendeinen Wettbewerb oder so gewinnst, bist du sowieso bei jedem bekannt! Und ich glaube nicht, dass dir das sehr schwer fallen wird??“
Er überlegte kurz was genau er ihr erzählen sollte. Er beschloss ihr alles zu erzählen, da sie ihm auch alles erzählt hatte. “Mhh...also meine Vergangenheit...öhm... Also in der Grundschule war ich eher unbeliebt, weil meine Familie eher arm war. Also ich trug keine Markenkleidung und so und wurde halt gemobbt. Ich fing an den Frust mit Sport raus zu lassen und es half, ich regte mich nicht mehr so über die Leute auf. Ich wurde beliebter, da ich halt muskulöser wurde und so.“ Er machte eine Pause und schaute sie an. “Sehr spannend ich weiß!“, meinte er mit einem Grinsen. “In der fünften Klasse starb meine Mutter bei einem Autounfall. Mein Vater wurde zum Alkoholiker und bekam immer öfter Wutanfälle. Das Jugendamt steckte mich hier, in das Internat und...tadaa... ich bin da!“, sagte er mit einem Schulterzucken. Er hatte sich schon längst daran gewöhnt, dass er sich sozusagen selbst großgezogen hatte und es störte ihn auch nicht mehr so sehr darüber zu reden, da er sich damit abgefunden hatte. Das klang vielleicht dumm, aber es störte ihn nicht mehr, dass er ohne Mutter und mit einem Alkoholsüchtigen Vater aufgewachsen war. Das klang mies, aber es war so. Er zuckte ein weiteres mal mit den Schultern und überspielte seine wachsende Traurigkeit mit einem lächeln. 'Ich hab mich ja eigentlich damit abgefunden, aber es ist schon sche**e....'