Valentinas & Kais Wohnung

Erste eigene Wohnung. Ein weiterer großer Schritt weg von meinen Eltern. Das hieß mir fehlte nicht mehr viel bis zur Freiheit. Wenn ich ein wenig mehr Lust auf arbeiten hätte, könnte ich das wahrscheinlich jetzt schon haben, aber das dann auch nicht. Nun saß ich hier vor dem Spiegel in meinem Zimmer und versuchte mich zu schminken. Wobei ich mich fragte ob ich die Augenringe überhaupt noch kaschieren konnte. Meine Haare waren nach hinten zusammen gepfercht damit sie nicht in mein Make-Up gerieten. Ich hatte nun mal nicht vor den ganzen Tag zuhause zu verbringen. Meine beiden Hunde lagen noch neben meinem Bett, den war es wohl noch etwas zu früh. Bambi und Eddie hingegen liefen schon munter durch die Wohnung, während mein Rattenbock sich gerade schlafen gelegt hat. Ich sollte ihm langsam wirklich einen rattigen Gesellen besorgen, denn eigentlich sollte man die Tiere nicht allein halten. Das Eddie gerade dabei war meinen Mitbewohner und besten Freund zu wecken, bekam ich von hier gar nicht mit. Ich war noch damit beschäftigt Tonnen von Concealer unter meinen Augen zu verteilen. Zoltan legte sich irgendwann neben mich, was ich daran merkte das immer mal wieder eine Wärmequelle leicht gegen meinen Oberschenkel stieß. Es war so viel entspannter als sich immer das eine kleine Bad mit seinen Zimmermitbewohnerinnen zu teilen. Nun ja ich mochte die zwei zwar, aber dennoch sein eigenes Reich zu haben war sehr viel schöner. Ich schlich mich dann irgendwann mal aus meinem Zimmer und sah Bambi dabei zu wie die aus den Hundenäpfen Futter heraus klaute. Immer noch in BH und kurzer Hose, schlich ich mich bei Kai ins Zimmer, welcher gerade Eddis Nase ins Ohr bekam und ließ auf die Kante seines Betts fallen. "Ey, aufwachen! Hör diesen wunderschönen Tag zu verpennen." forderte ich ihn dann auf. Während Eddie einen zweiten Angriff auf seine Ohren unternahm, was mich wirklich zum Lachen brachte. "Siehst du Eddie sieht das genauso wie ich." meinte ich dann frech zu ihm. Er sollte verdammt nochmal aufstehen, mir war langweilig.

Vale

Gerade eben hatte Kai noch friedlich vor sich hin geschlummert und im nächsten Moment wunderte er sich darüber, warum sein Ohr plötzlich leicht feucht war. Und was kitzelte da so? Kai grummelte bloß etwas und drehte sich dann einfach auf die andere Seite um. Sein Gehirn befand sich noch im Halbschlaf und wenn es nach dem Jungen ging, konnte das auch ruhig so bleiben. Das Frettchen, welches es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht hatte ihn unbedingt wecken zu müssen, sah das allerdings etwas anders. Das Tier kletterte einfach erbarmungslos über Kai drüber und begann ihn nun von der anderen Seite zu attackieren. Als wäre das nicht schon genug erklang nun auch noch eine viel zu muntere Stimme, die Kai definitiv Vale zuordnen konnte. "Oh mein Gott, ist das euer Ernst, es ist noch mitten in der Nacht!" Kai wusste zwar nicht im Geringsten wie viel Uhr es war, aber das ließ ihn trotzdem nicht an seine eigenen Aussage zweifeln. Deshalb war das erst einmal Alles, was von Kai kam, während er sich einfach das Kissen unter sich schnappte und über den Kopf legte, was Eddie allerdings nicht so sehr von seiner momentanen Tätigkeit abhielt, wie Kai gehofft hatte. Er gab unter dem Kissen einen unverständlichen Laut von sich, der irgendwo zwischen Wut und Verzweiflung lag. Währenddessen zupfte er an seiner Bettdecke herum und versuchte sich diese auch noch über den Kopf zu ziehen, was natürlich auch eher wenig förderlich war. Er schaffte es zwar nun auch noch komplett unter dem Berg von Decke und Kissen zu verschwinden, aber der Nachteil an der ganzen Sache war, dass er nun wach war. Na toll! "Ich hasse euch alle", teilte Kai sachlich mit, was er gerade dachte, wobei seine Stimme nur gedämpft unter der Decke erklang. Schließlich gab er sich tatsächlich einen Ruck und nach ein paar seltsamen Verrenkungen schaute sein völlig verwuschelter Haarschopf unter der Bettdecke hervor. Mit resigniertem Blick fixierte er Vale, die an seiner Bettkante hockte. "Was zur Hölle ist hieran denn bitte ein wunderschöner Tag?", wollte er leicht schmollend wissen und erbarmte sich schließlich über das graue Fell von Eddie zu streichen, der nun auch wieder unter der Decke hervor gekrochen kam. "Mit Frettchen im Ohr braucht man übrigens echt keinen Wecker mehr..", teilte Kai seine neueste Erfahrung mit.

Ich hatte schon ein leicht freches Grinsen auf den Lippen als ich Eddie dabei half Kai zu wecken, wobei Eddie das auch wundervoll alleine konnte. Zumal in der Tür bereits kleine braune Verstärkung zu sehen war. Doch Bambi begnügte sich erstmal damit von mir gestreichelt zu werden. Irgendwie fand ich es zwar inzwischen schade das wir niemals kleine Eddies und Bambis haben werden, aber eine Kastration war wohl echt besser für beide, doch noch musste ich mir darüber keinen Kopf machen, damit hatte ich noch bis Anfang nächsten Jahres Zeit. Kai beschwerte sich währenddessen lieber noch das es ja noch mitten in der Nacht sei. Ein Blick auf mein Handy verriet mir das er damit vielleicht gar nicht so unrecht hatte, zumindest aus Sicht eines Langschläfers. Kai, es ist 9.07, jetzt mach mal halblang. Du willst doch nicht den ganzen Tag in deinem Bett verbringen, oder? antwortete ich ihm darauf dann. Jeden falls sah es urkomisch aus wie er sich unter seinem Kissen und seiner Decke vergrub. Eddie fand das auf jeden Fall auch sehr lustig darin rumzuwuseln. Der kleine graue Rüde hatte definitiv einen Narren an Kai gefressen, aber das wussten wir ja auch schon länger. Als Kai meinte er hasse uns alle schüttelte ich nur den Kopf. Wie oft möchtest du uns das noch mitteilen? antwortete ich nur lachend. Eigentlich war es ein Wunder das Eddie Kai immer noch mochte so oft wie er jetzt schon von ihm gehört hat das er ihn hasst. Ich nahm das ganze schon gar nicht mehr ernst wie auch? Ich stabd auf und riss die Gardinen auf. Jetzt war es wenigstens ein wenig heller. Draußen waren... Andere Häuser zu sehen und ein wenig Sonne. Wir hatten uns keine wirklich schöne Wohngegend ausgesucht, aber von hier musste man nicht so unglaublich weit laufen bis man außerhalb der Stadt war, ganz praktisch wenn man Hunde hatte. Nun die Sonne scheint. antwortete ich ihm darauf als er fragte. Sonne war immer gut. Es sah zu genial aus wie er da aus seiner Bettdecke rauslugte. Schade das ich gerade keine Kamera zur Hand hatte, das Bild hätte ich gerahmt vor unsere Tür gehängt. Jap den brauchst du wirklich nicht mehr. Kaffee? gab ich auf die Wecker Anmerkung zurück. Ich wurde eher von Hund geweckt, das war deutlich weniger süß, als wenn Eddie seine Nase in seinem Ohr versteckte.

Vale

"Sag ich ja, mitten in der Nacht eben! Und warum denn nicht? Mein Bett ist ziemlich bequem", antwortete Kai bloß störrisch. Er fragte sich echt wie Valentina schon so putzmunter sein konnte. Ob sie als Kind mal in einen Energytrank oder sowas gefallen war? Kai ließ einen Moment davon ab Eddie zu streicheln und rieb sich stattdessen erstmal den Schlaf aus den Augen. Ein leichtes Schmunzeln huschte ihm dann doch ungewollt über sein Gesicht als Vale über Kais Hassbekundungen nur lachte. Er war wirklich froh, dass Vale sich nichts aus seinem Gemecker machte und wusste, dass er es nicht wirklich so meinte. Nun ja, sie waren ja auch nicht umsonst zusammen gezogen und da wunderte es ihn auch eigentlich nicht.
"Ahhh, Licht! Ich erblinde!", schrie er dramatisch auf und ließ seinen Kopf sofort wieder in die Matratze sinken, als Vale so unbarmherzig die Gardinen aufriss. Jetzt war er wirklich vollständig wach. Nun gut, zugegebenermaßen musste man sagen, dass es eigentlich überhaupt nicht so entsetzlich hell war, zumal er ja kein Vampir war. Kais Zimmer an sich war schon eher etwas dunkel, aber das bisschen Licht, dass es von draußen durch die anderen Häuser hindurch bis in sein Zimmer schaffte, war nun auch nicht gerade die pure Erleuchtung. "Sonne, toll. Sonst noch was?", gab er trocken zurück nachdem er den Kopf wieder gehoben hatte. Erneut strich er über das weiche Fell des Frettchens, welches noch immer auf dem Bett herum kroch. Dann erbarmte sich der Lockenkopf endlich und schälte sich im Zeitlupentempo aus seinem Bett heraus, darauf bedacht Eddie nicht aus Versehen vom Bett zu fegen. Kai setzte sich allerdings erstmal auf die Bettkante. "Kaffee wäre super", antwortete er seiner Mitbewohnerin und zeigte ihr mit erhobenem Daumen, dass er diese Idee gar nicht so schlecht empfand. Noch ein herzhaftes Gähnen, dann stand er endlich auf und blickte sich erstmal, auf der Suche nach frischen Klamotten, in seinem Zimmer um.

Mit einem leichten Lachen beobachtete einfach wie Eddie weiter in Kais Bett herum wuselte, während wir mit vereinten Kräften versuchten ihn raus zu bewegen. Nun gut du Schlafmütze, selbst Schuld antwortete ich dann einfach darauf. Ich hatte Vertrauen in mein Frettchen, er würde Kai schon aus dem Bett heraus bekommen. So konnte sie sich erstmal anderen Dingen widmen.
Kopfschüttelnd sah ich Kai an. Wie konnte man nur so melodramatisch sein? Nun ja konnte mir auch egal sein, insofern er denn irgendwann aufstand. Zumal ich keine Ahnung hatte was er meinte. So hell war es draußen nicht und das Fenster hier war an der Nord-West Seite des Hauses, da ging das noch, bei mir war es viel schlimmer. Sagen wir mal so, deine Mitbewohnerin wird ziemlich böse mit dir, wenn sie allein mit den Hunden raus muss. bekam er dann als Antwort zurück. Ich wartete dann noch kurz auf seine Antwort bezüglich des Kaffee-Themas und verschwand dann in der Küche. Doch vorher machte ich noch kurz einen Abstecher in mein Zimmer um mir irgendein Oberteil zu holen, denn in Unterwäsche musste ich jetzt auch nicht weiter durch die Gegend laufen. Danach zupfte ich zwei Tassen aus dem Schrank und machte einmal die Kaffeemaschine an und für mich zog ich Bananensaft aus dem Kühlschrank. Ich wartete dann einfach darauf das Kai auch endlich kam.

Vale

"Okay, ich glaube auf eine böse Mitbewohnerin kann ich ganz gut verzichten", murrte Kai und blickte Vale nach, die nun Richtung Küche lief. Nun alleine in seinem Zimmer angelte Kai mit dem Fuß eine Hose vom Boden auf. Nur ein frisches T-shirt musste er wohl aus dem Schrank holen, also hieß es nun doch aufstehen. Nachdem Kai dann auch endlich angezogen war und Eddie es in der Zeit tatsächlich erfolgreich geschafft hatte sich aus dem Deckengewirr wieder rauszuwuseln, warf Kai noch einen Blick auf sein Handy. Sein Vater hatte ihn mal wieder angerufen. Warum der unbedingt mitten in der Nacht das Bedürfnis verspürt hatte sich mal wieder mit Kai anzulegen, wollte der Lockenkopf allerdings gar nicht wissen. Mit einem genervten Schnauben warf Kai das Handy einfach aufs Bett und verließ schließlich das Zimmer, auch wenn zumindest seine Haare und sein Gesichtsausdruck samt allgegenwärtiger Augenringe noch Ähnlichkeiten mit einem umherwandelnden Zombie hatten, was aber nun wirklich nichts Neues war. Die Tür ließ er hinter sich offen, denn schließlich wollte er Eddie nicht einsperren.
Vale schien schon auf Kai zu warten und die Kaffeemaschine war gerade fertig. Gutes Timing. Kai latschte erstmal an Valentina und ihrem Bananensaft vorbei und goss sich eine Tasse Kaffee ein. Daraus trank er einen kräftigen Schluck und hielt sie dann in Vales Richtung nach oben "Danke", sagte er, was offensichtlich der Dank dafür sein sollte, dass Vale so nett war Kaffee für ihn zu machen. Kai fühlte sich immer noch ziemlich müde."An deine Weckzeiten muss ich mich echt noch gewöhnen", murrte er und blickte sich etwas missmutig in der Küche um. "Wo sind überhaupt die Hunde?", wunderte er sich.

Mit einem leichten Grinsen nahm ich seine Aussage auf und legte den Kopf leicht schief, in mechanisch steifen Bewegungen. Das glaube ich auch. antwortete ich dann kurzerhand darauf. Wow, das ich so kurz angebunden antworten konnte, der Wahnsinn. Sonst schafft ich es auch immer auf alles einen Roman zu antworten. Nun bevorzugte es dann einfach die Küche zu meutern und mich über meinen Bananensaft her zu machen. Warum genau ich Bananensaft so mochte konnte ich nicht einmal erklären, aber es hatte mich auch noch nie jemand danach gefragt. Wen interessierte es auch schon ob ich Bananensaft mochte? Niemanden! Ich fummelte mir nebenbei die Haare wieder auf und ließ sie dann einfach hängen wie sie waren, Kai würde es nicht stören und die Tiere noch viel weniger. Apropos Tiere, kam gerade Bambi in die Küche und sprang auf die Küchenzeile gegen die ich mich gerade lehnte und wollte was vom Bananensaft abhaben. Ich fischte eine flache Schale aus dem Schrank und kippte ihr ein wenig rein. Ob das gesund war? Eher nicht, aber ich machte das ja auch nicht ständig. Es war eher die Ausnahme, dass sie mal Saft bekam. Ich wusste ehrlich gesagt auch nicht wie man Kaffee trinken konnte, es war einfach nur bitter? nun das war definitiv nicht richtig, aber ich mochte keinen. Ich öffnete das Küchenfenster und stellte mich daneben, einmal damit ein gewisses kleines Frettchen in der Wohnung blieb und wir es nicht wieder vom Dach fischen mussten, andererseits wollte mir eine Zigarette anstecken und wollte das nicht mitten in der Wohnung machen. Ich fand es wirkte immer ein wenig asozial, wenn man sich mein Zimmer ansah würde man das zwar eh denken, wenn es in der Wohnung nach Rauch stank. Das ist wahrscheinlich das Einzige was von der Erziehung meiner Eltern noch da ist. Du wirst dich schon noch daran gewöhnen, wenn du arbeiten gehst kannst du ja auch nicht bis um zwölf schlafen und zu Schulzeiten konntest du das auch nicht. meinte ich dann zu ihm und lächelte ihn einmal an. Die Frage mit den Hunden war allerdings berechtigt. Allerdings musste ich erstmal Bambi vom Fenster wegscheuchen. Zum Glück hatte ich die Zigarette noch nicht an. So machte ich das Fenster fix wieder zu und rief einmal nach Eddie, welcher kurz danach auch angetrudelt kam. Bambi hatte tatsächlich noch ein wenig Saft in der Schale gelassen, worüber sich Eddie erst einmal hermachte. Als ich die beiden dann da hatte pfiff ich auch einmal nach den Hunden, wobei Zoltan sehr viel schneller da war als Freya. Nun der junge Boxer-Rüde war eh sehr viel aufgedrehter als die Old English Bulldog. Ich glaube die Hunde sind hier. Nun bis eben waren sie noch in meinem Zimmer, aber jetzt hast du allenfalls noch 10 Minuten bis die beiden jammern, dass sie raus wollen. Also trink deinen Kaffee schnell. meinte ich dann zu Kai und sah ihn auffordernd an.

Vale

Während Valentina an ihren Haaren herum fummelte und ihren Bananensaft trank, den sie kurz darauf auch an Bambi verteilte, lehnte Kai sich einfach ruhig gegen die Küchenzeile und schlürfte seinen Kaffee. So langsam wurde er auch wieder etwas munterer, während Vale scheinbar schon hellwach war. "Und genau deswegen, eben weil ich schon die ganze letzten Jahren mit diesen frühen Zeiten konfrontiert wurde, sollte man doch meinen, dass ich jetzt endlich mal ausschlafen darf!", hielt Kai fachmännisch dagegen. Er war eben geübt darin in einer Diskussion auch die dümmsten Argumentationen zu finden und da auch der Kaffee so langsam wirkte, kam auch sein Gehirn wieder etwas mehr in Fahrt.
Der Lockenkopf stieß sich von der Küchenzeile ab und machte den Wasserhahn an der Spüle an. Kurzerhand hielt er sein Gesicht unter das kühle Nass, was wohl seine Art der Morgenwäsche darstellte, wenn er keine Zeit mehr hatte um zu duschen. Er drehte den Hahn wieder zu und schüttelte sich kurz, einem nassen Hund nicht ganz unähnlich, dann griff er nach einem Handtuch, welches über ihm hing. An seinen Augenringen hatte das Ganze zwar nichts geändert, aber zumindest fühlte er sich jetzt wirklich wach. Vale hatte sich mittlerweile am Fenster zu schaffen gemacht und hatte wohl etwas Mühe den Überblick über ihre ganzen Tiere zu behalten. Sie pfiff und kurz darauf kamen auch nacheinander ihre Hunde angetrabt, was dann wohl auch Kais Frage beantwortete, der jetzt vor dem geöffneten Kühlschrank stand, nur um ihn kurz darauf wieder zu schließen, ohne etwas daraus hervor geholt zu haben. Eigentlich aß er morgens sowieso nie etwas, aber irgendwie hatte er trotzdem immer das Bedürfnis einen Blick in den Kühlschrank zu werfen. "Scharfsinnig beobachtet", kommentierte er Vales Antwort schmunzelnd und fuhr sich noch einmal durchs widerspenstige Haar. Schnell angelte er sich wieder seinen Kaffee von der Küchenzeile und strich Freya beim Vorbeigehen übers Fell. Die Aufforderung seiner Mitbewohnerin schneller zu trinken, beantwortete er mit einem knappen "Bin ja schon dran", wobei er dabei schon halb in der Tasse versank. Er nahm noch ein paar Schlücke und stellte das halb geleerte Getränk dann wieder ab. "Wenn du willst können wir sofort los gehen, ich trink das später fertig", meinte er und nickte der auffordernd dreinblickenden Valentina zu, während die Tiere um sie herum wuselten. "Ich muss nur noch meine Schuhe suchen gehen..", informierte er sie und lief mit diesen Worten auch schon aus der Küche um besagte Kleidungsstücke zu suchen, was sich als schwieriger erwies wie erwartet. Kai hatte sie gestern achtlos in irgendeine Ecke geworfen, die Frage war nur, in welche.

Ich lauschte Kais, nennen wir es kreativ, kreativem Gegenargument. Nun so kann man es sehen, allerdings hast du als mein Mitbewohner auch eine Verantwortung gegenüber mir. Ergo, vergiss es! meinte ich dann zu ihm. Es war ja so. Ich hatte keine große Lust ständig erst mittags Gesellschaft zu kriegen, welche nicht vier Beine und Fell hatte. Wobei Kais Haare bestimmt auch schon unter Fell liefen. Leider hatte ich im Moment auch nicht so die Muse dazu mich mit einer Dame gut zu stellen. Ich verhielt mich einfach so wie ich immer war und momentan schien da einfach nicht die richtige zu kommen. Ein wenig schief grinste ich ihn immer noch an. Ich leerte nach der Fensteraktion schnell noch den Rest meines Glases, während ich darauf wartete das die Hunde kamen. Als diese sich dann eben falls in die Küche bewegt hatten, machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer mir noch eben nh Hemd aus dem Schrank zu greifen, welches dann, über mein recht knapp ausfallendes Top flog. Schnell noch meine Steel Stiefel unterm Bett vorgeholt, weil meine Doc Martens gerade nicht mehr gut aussahen, ob ich die nach dem Bleichmittel-Unfall überhaupt noch wieder hinbekam zweifelte ich stark an. Ich nahm mit irgend einer wahrscheinlich zerrissenen - ja sie war zerrissen - Strumpfhose vorlieb, welche ich dann unter eine kurze, zerfranste abgeschnittene Hose zog. Darüber die Schuhe, nur meine Haare blieben da wo sie waren, beziehungsweise ich machte sie auf und hatte sie dann überall hängen. So kam ich dann auch wieder aus meinem Zimmer. Es waren noch keine zehn Minuten vergangen, die Hunde winselten trotzdem schon. Kai wie weit bist du? rief ich dann durch den Flur, da ich keine Ahnung hatte wo genau er war. Ich schnappte mir schnell die Frettchen und sperrte sie wieder in ihren Käfig, welcher derzeit im Wohnzimmer stand. Ich war soweit ich wusste nun auch fertig. Geschirre für beide Hunde hingen an der Tür und waren mit wenigen Handgriffen an den Hunden, welche ich bei der erstbesten Gelegenheit eh von der Leine befreien würde.

Vale

Kai hörte seine Mitbewohnerin schon durch den Flur rufen als er seine Schuhe gerade erst unter der Couch gefunden hatte nachdem er gefühlt drei erfolglose Runden durch die Wohnung gemacht hatte. Was zur Hölle machen die hier..?, dachte er bei sich und angelte sie umständlich unter dem Sofa hervor. "Bin schon da!", rief er zurück. "Naja.. fast jedenfalls!", ergänze er während er sich seine Schuhe anzog. Als diese Meisterleistung endlich geschafft war, stolperte er in den Flur damit Vale und vor allem die Hunde nicht noch länger warten musste. Valentina hatte sich in der Zeit in ihr, für sie typisches, punkiges Outfit geworfen und sich scheinbar um die Frettchen gekümmert. "Okay, wir können", meinte der Lockenkopf und schob sich einfach an ihr vorbei. Er öffnete die Haustür und trat nach draußen ins Freie. So langsam musste er sich wohl wirklich daran gewöhnen, dass er durch Vale in Zukunft früher aufstehen und morgens erstmal durch die Gegend latschen würde.

tbc: Wohin auch immer