School Life Internat


Wer denkt, das Leben an einem Internat wie diesem sei wie jedes andere, der irrt gewaltig.
Affären zwischen Schülern und Lehrern, kriminelle Machenschaften unter den Schülern und Liebesdramen!
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Ronan Kavinskys Wohnung

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1Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Ronan Kavinskys Wohnung Di Feb 14, 2017 6:18 pm

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2Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Sa Feb 18, 2017 2:32 pm

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With: Noah Skov

Das menschliche Gehirn ist sowas wie ein kleines Phänomen. Wie konnte es sein, dass ich einerseits tief und fest schlief, andererseits aber das warme Blut an der Unterlippe, den Zigarettenrauch und das Vibrieren meines Handys wahrnahm? Es ist beinahe bizarr. Ich nehme diese Dinge wahr, kann mich aber nicht zum Bewusstsein vorkämpfen. Stattdessen tauchen dunkle Bilder vor meinem inneren Auge auf. Sie sind verschwommen und düster, zu schnell um sie klar zu sehen. Wie eine ferne Hintergrundmusik höre ich meinen eigenen, schweren Atem und das leichte Rascheln der Bettdecke. Das waren die ernsten Dinge, die mir durch den Kopf gingen.
Dann allerdings fragte ich mich, was am Vortag passiert war. Ich hatte Ferien, bis ich mich wieder in die Schule reinhängen musste. Nicht, dass ich es unbedingt will, aber es wurde mir vom Gericht verhängt. Die gesamten Ferien verbrachte ich natürlich nicht mit lernen, jobben oder anderen harmlosen Dingen. Nein, ich zog durch die Stadt, brachte sie in Aufruhr und zog ein paar illegale Dinge durch. Ja, das mit dem durchziehen meine ich wortwörtlich. Mir ging es in letzter Zeit nicht gut. Ich vermisste meine alte Stadt, New York. Ich vermisste meine zerstörerischen Partys. Vorallem aber vermisste ich meine Jungs. Was die wohl trieben? Werden sie ohne mich wieder in ein langweiliges, banales, wertloses Leben zurückkehren, in welchem sie nur dem üblichen Trott folgen und alleine sich mit ihren Problemen abkämpfen müssen? Swan müht sich mit seiner Familie ab, da seine eigene Mutter mit jedem Typen in die Kiste springt, Proko wird vermutlich in einer existentiellen Krise stecken und total neben sich sein und Skov stellt sicherlich illegale, wahnsinnige Dinge ohne mich an, wobei es auch sein könnte, dass er dabei schon umgekommen ist. Ich hasste es, sie nicht um mich zu haben. Soweit ich mich noch erinnern konnte (die Pillen hatten mir wohl doch einen krassen Filmriss verpasst) hatte ich ihnen noch geschrieben. Ich schrieb ihnen, dass im Monmouth Manufacturing Platz sei, falls sie in Erwägung ziehen mich zu besuchen. Es kam keine Antwort zurück.
Langsam aber sich kämpfe ich mich bis zum Bewusstsein hervor und öffne langsam die Augen. Ich liege unter der Bettdecke und durch einen kleinen Spalt fällt Licht herein. Ein Wunder, dass ich nicht unter der Decke erstickt bin. Schön wär’s. Ich bekomme nicht mit, ob jemand hier ist oder was außerhalb dieser Decke los ist, da ich einfach meine Hand nach draußen bewege um eine Zigarette aus der Schachtel zu nehmen und kurzerhand anzuzünden. Mit eher geschlossenen Augen tauche ich aus der Bettdecke hervor und streiche mir durch die verwuschelten Haare. Ich nehme einige Züge und versuche die Kopfschmerzen, die blutende Unterlippe, den blauen Fleck an der Hüfte und die aufgeschundenen Handknöchel zu ignorieren. Solange ich es nicht direkt sehe, existiert es auch nicht.

3Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Mo Apr 10, 2017 10:45 pm

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Ronan

Eine Nachricht auf die er immer noch nicht geantwortet hatte. Es wäre vielleicht klüger gewesen, aber er hatte nicht auf diese Nachricht geantwortet. Dennoch hatte er sich mitten in der Nacht noch auf die Socken gemacht. Er hatte Kavinsky nun schon eine Weile nicht mehr gesehen und war sich nicht sicher ob er Ronan eigentlich vermisst hatte oder ob er sich schon die ganze Zeit gefreut hatte ihn irgendwann wieder zu sehen. Auf jeden Fall hatte er sich über die Nachricht gefreut. So war er mitten in der Nacht bei einem K angekommen den er schon oft erlebt hatte, sehr oft. So war da nicht wirklich viel mit Widersehensfreude. Auf jeden Fall hatte Skov die Gelegenheit genutzt sich selber noch ein bisschen zu bespaßen. Ein wenig von dem harmlosen Kram, schließlich wollte er den Rest des Abends ausnahmsweise einmal mitbekommen. Er hatte es sich nicht nehmen lassen, die Nacht bei Ronan zu verbringen, wenn auch nicht ganz so wie vorgestellt, viel mehr hing er die halbe Nacht auf einem Stuhl und schlief mehr oder weniger auf dem harten Ding. Allerdings nicht lange. So kam ihm in den frühen Morgenstunden eine brilliante Idee. Da Kavinsky sich wenig mit ihm beschäftigte, beschloss er sich mit ihm zu beschäftigen und hatte, woher auch immer, gefühlt Tonnenweise Glitter besorgt und ausgiebig Ronan und dabei auch ungefähr dessen ganzes Zimmer bearbeitet. Er selbst hatte allerdings auch nicht wenig davon abbekommen. Zufrieden hatte er sich dann sein Werk angesehen. Ehe er sich irgendwo in eine Ecke des Zimmers mit einer Zigarette verzogen hatte. Er rauchte einfach Kette solange bis Ronan aufstand. In seinen Augen kam ein schelmisches Blitzen zum Vorschein, ehe er an der Zigarette zog, die er gerade in der Hand hatte und langsam aufstand. Hätte K sich nicht selber eine an gemacht, hätte er ihm ja seine hingehalten, aber so wurde ihm diese Chance leider verwehrt auf sich aufmerksam zu machen. Da Ronan ihn bis jetzt nicht bemerkt zu haben schien. So schritt er so unauffällig wie eben möglich von hinten an Ronan heran. Na kennst du mich noch? stellte er Kavinsky dann einfach die Frage und grinste ihn ein wenig an. Ob der dunkelhaarige das überhaupt bemerkte war ihm total egal in dem Moment.

4Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Do Apr 13, 2017 9:10 pm

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Was hatte ich genau am Abend zuvor getan? Meine Erinnerungen waren zu einem einzigen, schwarzen Batzen verschwommen. Grob geschätzt konnte ich mich nur bis Mitternacht an alles erinnnern, dann brachen die Erinnerungen abrupt ab. Wo war ich da? In der Stadt? Mit irgendeinem zwielichtigen, draufgängerischen Typ in der Bar und danach in dieser Seitengasse. Mehr war da aber nicht.
Ich nahm einen weiteren, tiefen Zug aus meiner Zigarette und lege meinen Kopf etwas zurück, als ich den Rauch wieder ausstoße. Wie viel Uhr es wohl ist? Ich könnte ganz einfach meine Augen öffnen und einen Blick auf meinen Wecker werfen, fühlte mich aber auf gar keinen Fall in der Lage dazu. Stattdessen fasse ich mir ein paar Mal durch die Haare und rauche meine Zigarette fertig. Mit einem Brummen öffne ich die Augen und muss stark blinzeln bei der plötzlichen Helligkeit, die das Zimmer zum Teil füllt. Meine Stirn kräuselt sich automatisch, als ich gegen die stechenden Kopfschmerzen anzukämpfen versuche. „Fuuuuck,“ stöhne ich laut und kneife die Augen fest zusammen. Wenn Köpfe leichter platzen könnten, würde mein ganzes Hirn schon an der Wand kleben. Ich konnte förmlich sehen, wie der „Elite-Musterschüler-Ronan“ mich von der Seite herablassend ansieht und so etwas sagt wie: „Diese Drogenjunkies und Alkoholiker vermasseln sich ihr Leben so schnell. Traurig, traurig.“ Ich will diesem Ronan den Kopf abreißen und dessen Hirn an der Wand verteilen.
Ich drehe mich auf meine rechte Seite, um vielleicht doch in die Welt des Schlafes hinabzusinken, doch dann spürte ich etwas kratziges an mir. Besser gesagt an meinem ganzen Körper. „Was zur Hölle...?“, grummle ich und öffne gequält die Augen. Verwirrt und völligst überfordert mit der Situation begutachte ich das Bad aus Glitzer, in dem ich liege. Natürlich hatte ich auch vergessen, dass ich Skov bei mir schlafen ließ und dass ich ihn in der Nacht hereinließ, sodass ich noch mehr aus der Haut fuhr, als ich im Augenwinkel eine Bewegung ausmache. Aus Reflex, ohne wirklich die Person bewusst wahrzunehmen, greife ich nach der leeren Bierflasche neben meinem Bett und werfe sie in die grobe Richtung. Glücklicherweise zerspringt sie zwei Meter neben Skov an der Wand und erst nach einigen Schrecksekunden erkenne ich einen meiner besten Freunde. „Oh Shit, Skov, hast du mich erschrocken.“ Seine Frage zuvor war wohl nicht vollständig zu mir vorgedrungen. Ich stehe aus dem Bett aus – wobei natürlich viel Glitzer auf dem Boden landet (warum Skov so sehr Glitzer liebt, verstehe ich selbst nicht) – und will auf meinen Kumpel zugehen, als auch noch eine Ladung aus meinen Boxershorts auf den Boden riselt. „Ernsthaft?“, sage ich an Skov gewandt und deute auf mein Bett und auf meinen Körper, der noch immer benetzt davon war. „Na warte, irgendwann bekommst du das zurück,“ füge ich noch hinzu und lächle dabei teuflisch. Ich durchquere den Raum mit großen Schritten und packe ohne zu Zögern den etwas Kleineren im Nacken und gebe ihm einen intensiven Kuss, wobei ich keine Scheu davor habe, ihm in die Unterlippe zu beißen und etwsa grob durch seine Haare zu fassen. „Na, habt ihr mich in New York vermisst?“, frage ich grinsend. Plötzlich fiel mir auch Swan wieder siedend heiß ein -mit dem Skov vielleicht noch was am laufen hat, vielleicht auch nicht- , weshalb ich gleich direkt fragte: „Weiß Swan, dass du hier bist? Hatte der nicht irgendwie Stress mit seinen Geschwistern?“ Meine Gehirn war noch etwas trübe von dem ganzen restlichen Zeug in meinem Blut.

5Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Do Apr 20, 2017 7:39 pm

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Noah & Ronan

Ich schlenderte durch die Straßen und blickte immer wieder auf die Hausnummern der Wohnungen, die eng aneinander gebaut waren. Auch ich hatte Ronans Nachricht bekommen, war mir jedoch nicht sicher gewesen, ob er mich wirklich sehen wollte oder es einfach nur eine dumme Idee von ihm gewesen war. Immerhin hatten wir uns eine ganz schön lange Zeit nicht gesehen und wirklich Kontakt hatten wir auch nicht gehalten nachdem er auf das Internat geschickt worden war. Doch da ich nun selbst hier war konnte ich ihn nicht weiter ignorieren, ich wollte den Kontakt unbedingt wieder aufbauen und grade jetzt war die beste Chance. Vielleicht hatte ich ja Glück und Skov und Proko waren ebenfalls bei ihm aufgetaucht, dann wäre die Clique von damals, die langsam auseinander gefallen war, genau so wie der Rest seines Lebens, wieder vereint.
Fast schon verzweifelt ging ich auf ein Gebäude zu und drückte auf eine wahllose Klingel. Ich lehnte mich an die kalte Steinwand und wartete bis durch den silbernen Lautsprecher eine Stimme auftauchte, die fragte wer dort sei. „Ja, Hi. Ähm, ich hab da mal ne Frage. Könnten Sie-“ ich brach ab als das Rauschen in dem Lautsprecher verschwand, stieß mich von der Wand ab und trat wütend gegen die weiße Haustür. „Arschloch!“ murmelte ich zornig vor mich hin und zog den Joint, der eben noch hinter meinem Ohr geklemmt hatte, hervor um ihn anzuzünden. Als ich grade die letzte Stufe von dem Vorbau des Gebäudes herunterging fing es ohne jegliche Vorwarnung an, wie aus Eimern zu schütten, was mich noch mehr vor Wut kochen ließ. Frustriert zog ich den Joint wieder aus den Mund und schmiss ihn achtlos auf den Boden, das Ding konnte ich nass nun auch nicht mehr gebrauchen. „Danke, du Pisser!“ rief ich in die Himmel hinein und bereitete meine Arme aus, ob mich dort oben nun ein Gott hörte oder nicht war mir so was von egal. Ich legte einen Gang zu und suchte weiter nach Kavinskys Wohnung, obwohl ich langsam wirklich keine Nerven mehr dafür hatte.
Nach weiteren mindestens zehn Minuten fand ich endlich seine Wohnung, versteckter hätte es nun auch nicht sein können. Dieses Mal war mir das Klingeln überaus egal, weshalb ich sofort die Tür des Hauses öffnete und die Treppen empor stieg. Mit meiner Hand fuhr ich mir durch die nassen Haare und zog etwas an meinem weißes Shirt, welches nun völlig durchsichtig war und an meiner Brust klebte. Als ich an einer Tür Ronans Namen lesen konnte blieb ich stehen und betrachtete diese kurz. Wenn ich jetzt dort rein ging hatte ich meinen besten Freund wieder, warum zögerte ich dann? Für eine klitzekleine Sekunde erwischte ich mich, wie ich darüber nachdachte, ob Kavinsky die ganzen Jahre über vielleicht ein schlechter Einfluss für mich gewesen war, doch verband diesen Gedanken gleich wieder. Ich hatte mich selbst für diese Richtung entschieden und die Jungs waren die einzigen, die in dieser Zeit für mich da gewesen waren und es wahrscheinlich immer noch sind.
Entschlossen drückte ich gegen die Tür, die nur angelehnt war, und trat ein. „Na Mädels? Habt ihr mich...“ Mein Satz verschwand in meiner Kehle, als sich dort ein schmerzvoller Klos bildete. Ich presste meine Lippen aufeinander und betrachtete die Szene, die ich vor meinen Augen sah. Skov war anscheinend schon vor mir angekommen und die beiden hatten schon einigen Spaß zusammen, was man nicht übersehen konnte. Kurz schüttelte ich meinen Kopf um wieder einen klaren Gedanken zu bekommen. Was war denn los mit mir? Sonst hatte ich auch keine Probleme damit, die beiden so intim zu sehen, ich selbst hatte ja auch ab und zu etwas mit Skov. Allgemein war ihre kleine Clique schon immer ziemlich offen gewesen und sie hatten nie was dagegen gehabt zu teilen, doch dieses Mal kam es zu überraschend auf mich zu. Ich hatte ja mit vielen Szenarios gerechnet aber an dieses hier hatte ich nun wirklich nicht gedacht.

6Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Do Apr 20, 2017 10:31 pm

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Kavinksy, Swan

Die halbe Nacht wach in diesem halbdunklen Zimmer zu sitzen, tatsächlich hatte Skov es sich schlimmer vorgestellt. Es war ganz angenehm einfach mal nichts denkend in einen dunklen Raum zu starren und zu rauchen, zumindest empfand er das so. So wartete er beinahe gerne darauf das Kavinsky endlich zurück unter die Lebenden trat. Natürlich hatte er bemerkt, das sein dunkelhaariger Freund sein Werk an sich spürte und seine viel zu hellen Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. Ein freches, breites Grinsen das ihm oft auf den Lippen lag. So schaute er Ronan an. Es brachte ihn wenig aus der Ruhe, dass eine Bierflasche in seine Richtung geschmissen wurde. Er kommentierte es auch nicht. Warum sollte er es kommentieren? Als er dann namentlich angesprochen wurde, zog sich sein Grinsen noch breiter und wurde ein wenig frecher. Das er derart viel Glitzer auf de Dunkelhaarigen verteilt hatte, war ihm in der Nacht nicht einmal aufgefallen. Er selbst hatte allerdings auch eine ordentliche Ladung in den Haaren und auf der Kleidung. Lila, grün, blau, silber, gold, eben alles was er so zusammen gehamstert gekriegt hat. Auf den Entleerung der Boxershorts des anderen zuckte er kurz mit den Schultern. Warum nicht? es nun mal nicht mehr dazu zu sagen. Es konnte einfach nicht genug Glitzer geben! Zumindest sah Skov das so. Das K das ein klein wenig anders sah, war ihm schon ziemlich klar gewesen. Doch wenn er ehrlich war, in dem Fall war es ihm ziemlich egal. Auch nahm er die 'Drohung' seines Freundes nicht wirklich ernst. Wie wollte er es ihm auch bitte zurück zahlen? Da würde dem anderen wohl genauso wenig einfallen wie ihm im Moment. Den groben Umgang den Ronan pflegte hatte der Kleinere schon ein wenig vermisst. Als ihm in die Unterlippe gebissen wurde, revanchierte sich mit der selben Geste. Er mochte es eigentlich nicht wenn man das bei ihm tat, doch Ronan ließ er das genauso durch gehen wie Swan. Die einzigen Menschen, die es bei ihm durften. Würde das irgendeine seiner Liebschaften machen, wäre der Abend gelaufen, denn das war ein absolutes NoGo für ihn. Vielleicht? es war eines dieser typischen provokanten, 'natürlich du Idiot' Vielleichts, die man gerade bei Skov des öfteren hören konnte. Bei der Frage nach dem anderen Jungen hatte der Weißhaarige ein verschmitztes Grinsen auf den Lippen. Klar weiß er das. Nun ich hab's ihm gesa- weiter kam Skov auch schon nicht mehr, ehe besagter Junge aus New York in der Tür stand. DEr Weißhaarige löste sich so erstmal kurz von Ronan um Swan erstmal begrüßen konnte. So zog der kleine Punker mit Herz, sich den anderen auch erstmal ran und begrüßte ihn ähnlich wie ihn Ronan begrüßt hatte. Du hast es also her geschafft meinte er dann zu dem anderen nach einem kurzen, aber hitzigen Kuss. Viel fehlte nicht mehr bis ihr kleines Rudel wieder vollständig war. Nun um genau zu sein fehlte nur noch Proko. Der würde es dann wohl aber auch in nicht all zu ferner Zukunft zu ihnen schaffen, zumindest ging Noah davon aus, das er nicht unbedingt Lust hatte allein in Amerika bleiben, während alle hier waren.

7Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Do Apr 20, 2017 11:44 pm

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with: Noah Skov & Liam Swan

„Warum nicht?“,
wiederhole ich seine Frage gereizt. „Dieser scheiß Glitter klebt für die nächsten Monaten wahrscheinlich in jeder Ecke der Wohnung.“ Ich verdrehe die Augen und reibe mir über meinen Nacken. Meine Aussage ist mehr als nichtig, wenn man bedenkt, dass meine Wohnung aus einer alten Fabrik besteht, welche nur grob renoviert worden ist. Außerdem war ich der Letzte, der so viel Wert darauf gab, dass es blitzblank ist. Das zeigen die paar Bierflaschen auf dem Tisch, die Schnapsflaschen auf dem Billardtisch, meine Klamotten am Boden, rausgefallene Zigaretten und eine verdorrte Zimmerpflanze, die mir die Immobilienverkäuferin bei dem Kauf in die Hand drückte. Hatte ich sie nicht aus dem Fenster geworfen? Wage drückt sich eine Erinnerungen in meinem Kopf ins Gedächtnis hervor. Ich hatte sie tatsächlich aus dem Fenster geworfen und als ich nach einer Tour durch die Stadt wieder total bekifft zurückgekommen bin, habe ich sie vor meiner Wohnung auf der Straße gefunden. Ich habe sie an den Beifahrersitz angeschnallt, bin mit ihr zum nächsten Baumarkt gefahren und habe einen neuen Topf gekauft. Ich hatte keine Ahnung, was das für ein Gestrüpp ist, aber so wie es scheint, habe ich mich in den nächsten Wochen nicht mehr darum gekümmert. Mich sollte es auch nicht kümmern.
Der Kuss war wie ein kleiner Auffrischer alter Erinnerungen, die in New York lagen. New York, mein Zuhause, meine Heimat, meine Lieblingsstadt. Dort fanden nicht nur die zerstörerischen Partys statt, an den Autos in die Luft flogen und diverse, illegale Drogen durch die Hand gehen, sondern auch die verrücktesten Ideen unserer Gruppe wurden dort veranstaltet. Es gab sogar Momente, wo wir uns wie ein gewöhnlicher Freundeskreis verhielten. Gruselig und angsteinflößend, ich weiß. Konnte einer von uns überhaupt solange nüchtern bleiben? Wer könnte überhaupt am längsten nüchtern bleiben? Sollte ich mal eine gute Woche haben, sollte ich mit ihnen eine Wette schließen. 'Bis jetzt ist nur Skov hier', rief ich mir ins Gedächtnis und verwarf meine Idee kurzerhand wieder. Ich setze meinen Fokus wieder auf Skov. Waren die Nächte besonders schlaflos und schlimm – was sie derzeit definitiv waren – dann hatte ich so viel Zeug intus, dass mein Gehirn nicht mehr wusste, auf was es sich konzentrieren sollte. „Also ja,“ erwidere ich überzeugt und entschlossen. Ich würde mich nicht als Mittelpunkt der Gruppe bezeichnen, aber ich war es, der nie den Kontakt zu ihnen verlieren wird. Ich bin der Kleber und würde ihre verdammten Schuhe am Fußboden festkleben, wenn es sein musste. Einmal in dem Abgrund gefangen kommt man nicht mehr so schnell raus. Vorallem alleine ist man hoffnunglos verloren und ich wollte mich nicht so einsam fühlen wie die letzten Wochen. Ich hasste es, nicht alle um mich herum zu haben. Warum keiner auf die Nachricht reagiert hatte und Skov einfach so vorbeikam, erschien mir im ersten Moment zwar unlogisch, bei längerem Nachdenken doch plausibel. Ich mochte nicht nur den Knall, wenn etwas in die Luft fliegt, sondern auch den Knall, den es durch mich hindurch macht, wenn ich meine Jungs wieder sehe. So verdammt bescheuert es sich auch anhört.
Ich war irgendwie erleichtert, dass Swan wusste, dass Skov hier ist. Gleichzeitig glaubte ich auch, dass es dann auch nicht lange dauern würde, dass er seinen Weg hierher findet. Und wenn man vom Teufel spricht höre ich die bekannte tiefe Stimme schon in Richtung der Tür. Skov löste sich bereits von mir und ich mache auch eine abwendende Bewegung. Swan schien eh etwas ins Stocken geraten zu sein und den Grund wusste ich natürlich, weshalb ich einen langen, bedeutungsvollen Blick mit ihm austauschte. Mir konnte man – meiner Meinung nach – nicht vorwerfen, dass ich ein schlechter Freund bin, weil ich mit dem Schwarm meines Freundes ab und was habe, denn er gab es nie direkt zu. Ich wollte ihn dazu bringen, dass er einfach sagt, dass ich meine Finger von dem Weißhaarigen lassen sollen und ich würde den Worten Folge leisten. Ein komplettes Arschloch bin ich nun auch nicht, besonders nicht zu jemanden, der wie ein Bruder für mich ist. Ich machte nicht mit Absicht manchmal mit Skov rum, um ihm eins auszuwischen, sondern weil es so zuvor auch war, bevor Gefühle ins Spiel gekommen sind. Ich würde Swan nur verraten, wenn ich auf einmal einen Rückzieher mache. Deswegen blieb ich wie immer in meiner Rolle.
Ich gehe unbeirrt auf meinen vermissten Freund zu und sage beim Gehen noch: „Mädels? Ich kann dir gern was zeigen, was dich vom Gegenteil überzeugt.“ Ich grinse schelmisch und schließe den um rund zehn Zentimeter Größeren kurz in die Arme. „Schön, dass du da bist. Kaum zu glauben, aber ich habe dein hässliches Gesicht fast schon vermisst.“ Unsere Konversationen waren wie immer natürlich jugendfrei, ohne Zynismus und Sarkasmus und vollkommen professionell. „Der Mist stammt von ihm,“ füge ich noch hinzu, zeige auf meinen glitzerbestäubten Körper, der wahrscheinlich aussah wie von einer beschissenen Fee, dann auf mein Bett, was ebenfalls davon überhäuft war und anschließend auf den Täter. Ich wende mich kopfschüttelnd ab, im Wissen, dass Swan von Skov sicher gebührend begrüßt wird. Ich mache mich auf in die Küche und schnappe mir dort eine Zigarette, welche rumlag. Ich zündete sie an, nahm ein paar Züge und fragte in die grobe Richtung der beiden: „Lust auf eine Torte? Hatte wohl gestern noch Heißhunger.“ Ich befördere eine Sahnetorte auf die Küchenablage und starre sie einige Sekunden lang grimmig an, ehe ich eine Gabel nehme und ein Stück aufspieße, so gut es eben ging. Ich fühlte mich, als hätte ich fünf Jahre nichts gegesssen. „Wie läufts zuhause?“, frage ich als ich in der Annahme war, dass die beiden mir zuhören würden. Wenn sie keine Lust auf Torte hatten, würde sie wohl komplett in meinen Magen verschwinden und in einer Stunde wieder ihren Weg herausfinden.

{sorry, so um 12 Uhr rundrum sollte ich wohl lieber keine Posts schreiben, da drifte ich doch ziemlich stark ab xD}

8Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Fr Apr 21, 2017 8:26 pm

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Ronan & Noah

Manchmal verstand ich mich selbst nicht. Ich wusste, dass Skov und K nie mehr sein würden als nur Freunde, immerhin wusste Ronan von meinen Gefühlen und würde mir das nie antun. Wenn ich ehrlich war hatte ich schon öfters überlegt ob ich ihn nicht einfach darum bitte aufzuhören mit Skov intim zu sein, doch dann würde Noah womöglich eine Erklären wollen und dafür war ich noch nicht bereit. Ich war nicht einmal bereit dafür voll und ganz zuzugeben, dass ich was für den Weißhaarigen empfand. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie solche Gefühle empfunden und ich hatte schon lange genug gebracht um es nur K zu sagen. Mir war es verdammt peinlich, dass ich mich über die Monate so in Skov verguckt hatte, immerhin war er wie ein Bruder für mich. Ich wusste zwar, dass er das selbe für mich empfand aber ich war mir sicher, dass bei ihm keine romantischen Gefühle in Spiel waren. Wahrscheinlich würde er es sogar komisch finden und würde auf Abstand gehen. Genau aus diesem Grund behielt ich mein Geheimnis für mich, auch wenn es mir immer schwerer fiel.
Als ich Kavinskys Blick sah spürte ich, wie sich der Klos in meinem Hals langsam wieder löste. Ich wusste, dass ich auf ihn zählen konnte. Ich hatte ihn damals darum gebeten Skov nichts zu sagen und daran hatte er sich gehalten. Er machte zwar nach wie vor mit ihm rum, was aber für mich okay war. Vorerst.
Ich setzte mein Grinsen auf als Ronan auf mich zukam und erwiderte die kurze Umarmung bevor ich ihm wegen seine Bemerkung nicht grade sanft gegen den Arm boxte. „Deine Fresse hat sich über die Zeit auch nicht wirklich verbessert.“ Mein Blick wanderte durch die glitzernde Wohnung und ich schüttelte nur grinsend den Kopf. War ja klar, dass Skov ihn so überraschen würde.
Gott, wie oft ich mir schon in seinen Träumen ausgemalt hatte, wie es bei ihm und Skov aussehen würde, wenn wir endlich glücklich zusammen waren, in einer Wohnung lebten (die wahrscheinlich voll mit Glitzer wäre), uns jeden Tag küssen könnten und- Woran zur Hölle dachte ich da grade bitte? Seit wann interessierten mich eigentlich glückliche Liebesbeziehungen? So ein Typ war ich nun überhaupt nicht.
Ich versuchte den Glitzer, der sich von K auf mein nasses Shirt übertragen hatte, wegzuwischen und wandte mich zu dem Braunhaarigen. „Da hast du aber ganz schön viel-“ weiter kam ich nicht, denn schon spürte ich die warmen Lippen von Skov auf meinen, was mir einen zufrieden Seufzer entlockte. Etwas überrumpelt schloss ich die Augen, doch im nächsten Moment merkte ich wie der Kuss schon vorbei war. Ich brauchte einige Zeit um Skovs Worte zu verstehen und um mich zu sammeln. „Ja, hab ich wohl...“ Ich konnte nichts dafür, dass ich wie ein verknalltes Teenagermädchen klang und sofort verfluchte ich mich dafür. Noch offensichtlicher gings wirklich nicht, oder? „Mit der Überraschung bist du mir wohl zuvor gekommen, was?“ grinsend pflückte ich  etwas Glitzer aus den weißes Haaren und sah dann, wie K mit einer Torte aus der Küche kam. „Lass mir noch was übrig! Ich muss mich erst mal umziehen.“ Mit diesen Worten zog ich mir mein nassen Oberteil aus und warf es auf den Boden. Ich schlenderte zu Kavinskys Schrank, öffnete in und suchte nach einem Shirt, welches ich mir vorerst leihen könnte.

9Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Fr Jun 23, 2017 2:59 pm

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-3 Tage Zeitsprung -


Ich habe kaum geschlafen. Seltsam, wo ich doch die ersten beiden Tage, in denen Swan bei mir in der Wohnung schlief, so gut schlafen konnte. Es beruhigte mich irgendwie, dass er da ist. Allgemein kommt es mir vor als könnte ich wieder besser atmen seit meine Jungs und ich wieder vereint sind. Dass es auch Proko hierher verschlagen hat, war natürlich auch eine ganz große Freude für uns alle. Es ist fast wieder wie in New York. Dazu gehören aber nun mal auch meine Schlafstörungen. Meine Haut fühlt sich fast wund an, so oft habe ich mich in der Nacht auf den Laken hin und her gewälzt. Meine Träume sind durchzecht von Bildern alter Zeiten – wo mein Vater noch lebendig und meine Mutter klaren Verstandes war. Und wo ich noch ein Eliteschüler und Vorzeigesohn war. Diese Bilder, die Erinnerungen sind, welche tatsächlich passiert sind, wirken so glatt und glanzvoll als wären sie gar nicht real. Wie eine Illusion. Wäre mein ganzer Traum nur davon gewesen, wäre das kein Problem gewesen. Zwischendurch allerdings tauchten Bilder von meinem toten Vater und meiner Mutter, die starr geradeaus blickt und nicht ansprechbar ist, auf. Es tat weh, es zu sehen.
Meine Nacht bestand also aus einer Stunde Schlaf, da ich im Minutentakt wieder aufwachte. Swan sagte ich nichts davon, er hat genug Zeug um die Ohren und es ist ja auch nicht wirklich von Bedeutung. Mittlerweile sind wir eh aufgestanden und ich ließ den bestellten Reinigungsdienst rein, damit sie alles wieder mehr bewohnbar machen. Bis sie fertig waren, rauchten wir Zigaretten, holten uns was vom Bäcker und schweigten uns die meiste Zeit dabei an. Wir waren vermutlich beide einfach fertig. Am vorherigen Tag haben wir es mit Skov und Proko noch ordentlich krachen lassen, unsere Energie ist also begrenzt. Mittlerweile wurde es aber besser.
Ich drücke der freundlichen Reinigungshilfe das Geld in die Hand und verabschiede mich höflich – schließlich rettet sie uns davor im eigenen Dreck zu ersticken. Nachdem die Tür ins Schloss fiel, sehe ich Swan herausfordernd an. Die letzten Tage waren auch auf eine andere Art und Weise interessant. Der Kerl, der für mich wie ein Bruder ist und auf andere derbe einschüchternd sein kann, verhält sich wie ein kleines, verliebtes Teenagermädchen. Wie man vielleicht schon erkennen kann, es nervt mich wirklich außerordentlich. „So, jetzt zu dir,“ sage ich und meine Stimme gerät für einen Moment tiefer, da ich so lange nicht wirklich etwas laut gesagt habe. „Und komm mir nicht mit,“ ich imitiere die höchstmögliche, weibliche Stimme zu der ich instande war. „Das stimmt doch gar nicht! Was redest du für einen Scheiß? Oder was weiß ich.“ Mein Gesichtsausdruck verfällt in scharfe Züge. Meine Freunde sind mir wichtig und wenn ich sehe, dass es einem beschissen geht, dann setzt es mir automatisch auch zu. „Wie lange willst du noch dieses Hin und Her mit Skov? Muss ich für immer befürchten, dass du mich eines Tages totprügelst, weil ich noch immer mit dem Typen was am Laufen habe, von dem du eigentlich was willst?“ Ich verschränke die Arme. „Mach irgendwas und stell dich nicht so an, was kann denn schon passieren? Wir sind jetzt in Frankreich und frei von dem Scheiß, der in New York passiert ist.“ Das ist eine Lüge, denn mich begleitet die Vergangenheit auch hierher. „Zieh deinen Kopf aus deinem Arsch und mach was,“ füge ich abschließend noch grimmig hinzu, während ich mir eine Zigarette aus der Schachtel nehme und anzünde. Echt anstrengend den verdammten Kummerkasten zu spielen.

10Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Fr Jun 23, 2017 10:03 pm

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Ronan

Ich glaube es war ein Montag als ich es heraus gefunden habe. Oder ein Mittwoch… Nein, ein Montag. Ich erinnere mich an den Kater, den ich den ganzen Vormittag von dem vorherigen Tag hatte. Ich saß auf einen dieser komischen Liegen, die immer so nach Plastik riechen und mit nem dünnen, weißen Tuch bedeckt sind. Keine Ahnung, ob die diese Tücher für jeden neuen, der den Raum betritt wechseln. Ich weiß, dass ich an diesem Tag ganz alleine war. Ich habe meinen Eltern und Freunden bis heute nichts davon erzählt.
Ich will nicht sagen, dass ich nervös war, aber ich erinnere mich an kleine Löcher, die ich mit meinem Daumen in das weiße Tuch gerissen habe, bis mir jemand endlich sagte, was mein Problem sei. Ich weiß, dass ich vermutlich total die Scheiße gebaut habe, doch was soll man machen? Jeder Mensch stirbt irgendwann und es nicht nur die Frage wann und was man aus seinem Leben gemacht hat. Als ich auf mein Leben zurückblickte fiel mir auf, dass ich nicht besonders stolz sein konnte, was jedoch nicht meine Schuld war, denn ich bin erst 18 und habe mein ganzes Leben noch vor mir. Naja, vielleicht jetzt nicht mehr. Was weiß ich schon.
Auf jeden Fall erinnere ich mich in die Menschen, die aussahen wie Engel und einen festen Handdruck, der sich anfühlte als würden alle Adern in meiner Haut abgequetscht werden.
Dann erinnere ich mich an tiefes, dunkelblaues Wasser. Ich versuchte einen sinnvollen Satz aus den Worten, die mir zugeworfen worden zu bilden, doch ich konnte nicht viel mit den Worten Problem, helfen und ernst anfangen. Erst, als ich das ausschlaggebende Wort in meinen Ohren schallen hörte, spürte ich, wie das Wasser schmerzvoll meine Lungen füllte. Ich würde sterben. Jetzt. Genau vor den Füßen der Menschen würde ich ertrinken und niemand würde auch nur einen Finger rühren um mir zu helfen.
Die nächsten Tage hatte ich nur noch ein Wort im Kopf, was groß genug war um mir Kopfschmerzen zu bereiten. Leukämie.
Mein Blick wandert zu K und wieder verstehe ich nur Worte, die für mich keinen Sinn ergeben. Erst als ich Skovs Namen entziffern kann, kann ich mir denken worüber sich K beschwert. „Keine Sorge, du kannst gerne so viel mit Skov vögeln wie du willst. Wirklich lohnen tut sich das alles für mich sowieso nicht mehr wirklich. Ich hab keinen Bock auf das ganze Drama wenn Skov erfährt, dass ich geil auf ihn bin. Vergiss es einfach, okay?“ Mein Hand wandert durch meine Haare und ich setzte mich auf K's Bett bevor ich aus dem Fenster in die Natur starrte.
Manchmal habe ich gute Tage, manchmal habe ich schlechte Tage. Heute war ein schlechter Tag.

11Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Fr Jun 23, 2017 11:25 pm

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Ich verdrehe genervt die Augen und schon bei den Worten 'Es ist kompliziert, okay?' entkommt mir ein spöttisches Schnauben. Ja, manchmal musste ich die Gehässigkeit einfach rauslassen, besonders wenn sie so gerechtfertigt ist. Ich habe die Nase voll von Menschen, die ihren Scheiß nicht auf die Reihe kriegen. Das erinnert mich zu sehr an mich selbst. Bekanntlich tue ich praktisch alles dafür, dass ich alle Erinnerungen verliere. Wozu sonst sind Alkohol und Drogen gut? Ich höre Swan zu und drehe meinen Kopf in verschiedene Richtungen, um die Wirbel knacken zu lassen. Danach mache ich das systematisch über meinen ganzen Körper hinweg, als müsste ich auch meinen Körper auf eine Auseinandersetzung vorbereiten. Ich würde ihn nicht schlagen (glaube ich zumindest bis jetzt), aber es gibt mir das Gefühl die Kontrolle zu haben. Ich wusste noch, wie es war New York zu verlassen. Es war mehr eine Hals-über-Kopf Aktion, da nach dem Gerichtsbeschluss ich sofort nach Hause gebracht wurde um mein Zeug zusammenzupacken. Zeit für Abschied war da nicht wirklich. Klar, wir schrieben ab und zu über's Handy, ich und die Jungs, aber ich hielt nie viel davon, eine Freundschaft nur dadurch aufrecht zu erhalten. Ich weiß nicht, was in der Zwischenzeit in New York vorgefallen ist. Irgendwie will ich auch nicht nachfragen, zu groß ist die Angst, dass ich gerade in einer schweren Zeit, wo mich einer der drei gebraucht hätte, nicht da war. Kitschig, ich weiß.
Und jetzt? Jetzt wo ich mir eine wichtige Sache mal vorknöpfe, scheint es, als würde ich an Swan vorbeireden. Es ließ mich nur wütender werden, mein Kiefer spannt sich automatisch an. Besonders die nächsten Sätze machen mich noch wütender. 'Keine Sorge, du kannst gerne so viel mit Skov vögeln wie du willst' – hat er sie noch alle? Abgesehen davon, dass ich und Skov wenn dann nur miteinanderrummachen, sind wir nur einmal so weit gegangen und haben schnell festgestellt, dass wir da nicht so harmonieren. Das ist aber nicht das Problem. Es ist, wie er das sagt, was er sagt. Ich verfolge ihn mit einer grimmigen Miene wie er sich auf mein Bett setzt. Nicht mit mir. Er kann so einen Scheiß nicht abziehen. Ich gehe auf ihn zu und stoße fest gegen seine Schulter. „Was, verdammte Scheiße, ist eigentlich los mit dir?“, frage ich ihn laut und starre ihn fest in die Augen. Ich gehe nicht gerade selten auf Konfrontationskurs. „Ich kenn dich und du kannst nicht so tun, als wäre nichts! Du ziehst nicht mit mir so einen Mist ab, okay? Red mit mir!“ Ich verschränke die Arme vor der Brust. Er war für mich in der schlimmsten Zeit meines Lebens da, weshalb ich es umso mehr hasse, wenn er irgendetwas vor mir verbirgt und ich weiß, dass da was ist. Als ich etwas Richtung Tür höre, horche ich einen Moment auf und drehe mich kurzerhand um.

12Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Sa Jun 24, 2017 1:52 am

Luke Prokopenko

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Ronan & Liam

Natürlich hatte auch Proko die Nachricht von Kavinsky bekommen. Nur hatte es ein paar Tage gedauert bis er die Nachricht überhaupt mal gelesen hatte, da er mal wieder eine dieser Phasen gehabt hatte in denen das Anstarren der Decke die einzig sichtbare Beschäftigung bei ihm war. Glücklicherweise hatte er dann aber doch irgendwann mal die Nachricht gelesen und hatte auch nicht lange darüber nachdenken müssen, ob er den Vorschlag Ronan zu besuchen annehmen sollte. Was sollte er zu Hause, wenn die Anderen in Frankreich waren? Im Prinzip war es ihm sowieso egal, wo er war, aber der Ort an dem seine Freunde waren, war immer noch die bessere Option gewesen. Auch wenn das furchtbar kitschig klang.
Jetzt jedenfalls war Proko auf dem Weg zum Monmouth Manufacturing Platz. Es war beinahe ein kleines Wunder gewesen, dass er K´s Wohnung nach dieser nicht gerade spezifischen Erklärung überhaupt gefunden hatte, wenn man bedachte, dass er sich in Frankreich null auskannte. Aber irgendwie hatte er es nach längerer Suche ja trotzdem geschafft Kavinskys Wohnung zu finden, die nun ausgerechnet aus einer alten Fabrik bestand, was Proko irgendwie passend fand. Er zündete sich noch eine Zigarette an, dann stapfte er darauf zu. Kaum näherte er sich dem Eingang, konnte er auch schon K´s Stimme vernehmen, die erstaunlich laut und, wenn Proko das richtig erkannte, nicht gerade begeistert klang. Proko konnte noch die letzten Fetzen von K´s Satz aufschnappen, was bei seinem halben Gehör schon eine Leistung war, dann stieß er die Tür auf. Scheinbar juckte es K nicht, dass hier jeder fröhlich ein und aus spazieren konnte. War ja auch egal. Proko zuckte mit den Schultern, dann schlüpfte er lautlos durch die Tür und machte sie hinter sich wieder zu. Er war nicht der Typ dafür, der in so einem Moment vor der Tür stehen blieb und seine Freunde belauschte. Da ging er lieber auf Konfrontationskurs.
Ronans Wohnung sah sauber und ordentlich aus, was ein ziemlich ungewohnter Anblick war. Doch viel Zeit um sich damit vertraut zu machen hatte Proko nicht gerade, denn der Blick des jungen Mannes fiel schnell auf seine Freunde. Swan saß auf dem Bett und schien damit beschäftigt zu sein Löcher ins Nirgendwo zu starren, während K sich zu Proko umgedreht hatte und irgendwie grimmig aussah. Toll. Das war jetzt nicht gerade das, was Proko erwartet hatte. Man konnte die leicht seltsame Stimmung beinahe spüren. Erstmal blieb der Braunhaarige, wie so oft, still. Skeptisch schob sich eine Augenbraue in die Höhe. Während er den Zigarettenrauch ausstieß, blickte er von einem zum Anderen. Irgendwas war doch gerade komisch, er wusste nur nicht was. Oder bildete er sich das nur ein? Dann hätte er allerdings wohl kaum Kavinskys Stimme schon von draußen gehört. Warum musste Proko auch ausgerechnet in einem scheinbar unpassenden Moment kommen? Er hatte gerade nicht wirklich die Lust dazu sich mit irgendeinem Mist auseinander zu setzen. Neugierig war er dann aber doch. "Was geht denn hier ab?", fragte er nun endlich unverfroren in den Raum hinein, anstatt eine vernünftige Begrüßung von sich zu geben. Dann ging er auf Ronan zu und brachte ein schiefes Grinsen zu Stande. Immerhin freute er sich ja trotzdem ziemlich seine Freunde zu sehen.

13Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Sa Jun 24, 2017 10:40 am

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Ronan & Luke

Frustriert beiße ich meine Zähne aufeinander und höre K's wütender Stimme zu.
Es ist komisch, aber ich fühle mich wie in einer dieser Drama Soups.  Dann kommt jetzt wohl die Szene, wo der kranke Junge seinen Freunden sein Geheimnis gesteht und sich alles zum Guten wendet. Wäre das hier nicht das reale Leben. Ich war mir nicht einmal sicher, ob ich das wirklich wollte.
Wenn ich einmal ganz genau über mein Leben nachdenke, sehe ich keinen Grund, der wichtig genug ist mich am leben zu halten. Eigentlich habe ich meine bisherige Zeit ziemlich verkackt. Das einzige bedeutsame in meinem Leben sind die Jungs und genau aus diesem Grund habe ich noch nicht nein zu der Behandlung gesagt.
Seit ich in Frankreich bin habe ich noch keinen der Ärzte besucht, die mir mein damaliger Doktor verschrieben hat. Vielleicht hält man mich für bescheuert, aber ich glaube nicht in Wunder. Genauso wenig, wie ich in den Himmel oder das ewige Leben glaube. Dieser Bullshit ist nur dafür da, die Menschen von ihren eigentlichen Problemen abzulenken.
Als mir klar wird, dass ich K nicht einfach ignorieren kann, wandert mein Blick zu seinem wütenden Gesicht. Ich weiß, was ich ihm und den anderen antun werde, doch vielleicht verdienen sie die Wahrheit. Egal wie schmerzhaft sie auch ist. Kurz schließe ich meine Augen und lausche K's Worten. Erst jetzt merke ich, wie wütend sie mich machen.
Bevor mein Gehirn reagieren kann stehe ich bereits auf meinen Füßen und balle meine Hände zu Fäusten, um meine Wut zu kontrollieren. „Du willst, dass ich mit dir rede? Du willst, dass ich dir sage, was los ist? Warum interessiert es dich jetzt auf einmal? Erst verpisst du dich aus New York ohne dich auch nur richtig zu verabschieden und jetzt denkst du, dass wir einfach so weiter machen können wie früher? Tja, Newsflash: das funktioniert nicht mehr!“ Mein Füße tragen mich in K's Richtung und erst jetzt bemerke ich, dass auch Proko seinen Weg in Ronans Wohnung gefunden hat. „Warst du da als mein Vater meine Mutter zusammengeschlagen hat, weil sie das Geschirr nicht abgespült hat? Nein! Warst du da als ich die Abschlussprüfungen verkackt habe und deshalb keinen Abschluss bekommen habe? Nein! Warst du da als unser Lieblingsplatz abgerissen und darauf ein neues Haus gebaut wurde? Nein! Warst du da als ich ganz alleine beim verschissenen Arzt saß und die mir gesagt haben, dass ich verkackten Krebs habe?! Nein!!“ Sauer greife ich in K's Shirt und stoße ihn mit meiner ganzen Kraft von mir weg. Dass eine einzelne Träne meine Wange herunterlief war mir grade so was von egal. „Du warst nie da! Nicht einmal hast du auch nur versucht dich zu melden! Ich hab dich gebraucht, K! Ich hab auf dich gezählt und du hast einfach auf unsere Freundschaft gespuckt als wäre sie Dreck!!“ Als ich mich endlich aus geschrien habe überflog ich noch einmal all die Wörter, die ich K an den Kopf geworfen habe. Zusammengeschlagen, Abschluss, Lieblingsplatz, Krebs. Fuck.

14Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Sa Jun 24, 2017 6:10 pm

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Als Swan aufsteht, weiche ich keinen Zentimeter zurück, obwohl er um einiges kräftiger gebaut ist als ich. Ich habe keine Angst vor ihm, nein, erst wenn er vor meinen Augen jemanden abknallen würde. Meine Augen gleiten nur einmal zu seinen geballten Hände und ließen mich argwöhnisch eine Augenbraue heben. Ein halb belustigtes Schnauben entfährt mir dabei, das Ganze war einfach zu lächerlich. Ich bin übernächtigt und muss mich jetzt mit diesem Scheiß befassen. „Du willst, dass ich mit dir rede? Du willst, dass ich dir sage, was los ist?,“ sagt Swan wütend und ich erwidere darauf unbeeindruckt und zynisch wie immer: „Ja Sherlock, wie ich schon gesagt habe.“ Er sollte einfach auf den Punkt kommen, dann können wir es kurz ausdiskutieren oder uns die Köpfe einschlagen und dann ist die Sache vom Tisch. Ich war auf vieles bereitet, was er sagen würde, aber nicht mit dem nächsten Vorwurf, der mir entgegengeworfen wird. Ich beiße fest auf meine Zähne, sodass sie beinahe zu knirschen beginnen. Meine Wut braute sich auch immer mehr zusammen und zunächst konnte ich ihn nur anstarren. Durch Hören der Schritte, welche in unsere Richtung gingen, wendete ich mich kurz von ihm und der kompletten Situation ab. Und da stand Proko, wie er leibt und lebt. Und irgendwie völlig unpassend, weil ich ihn gern fröhlich und gebührend begrüßt hätte, aber stattdessen war ich so wütend auf Liam und gleichzeitig auch auf Proko und Skov. Ich konnte auch Proko's Frage nicht beantworten, denn ich wusste selbst nicht, was hier abgeht. „Ist es das, was ihr euch alle drei denkt?“, frage ich und sehe beide vorwurfsvoll an. Ich versuche, es in mein eher matschiges Gehirn zu bekommen, was mir hier gerade unterstellt wird. In meinen Augen war ich immer komplett loyal gegenüber meinen Freunden. Ich half Prokopenko, wenn er wieder in seine Existenzangst verfiel, war für Skov da, als er zweimal im Krankenhaus landete und bin auch Swan immer zur Seite gestanden und dann wird mir so etwas vorgeworfen? Warum ich so überzeugt davon bin, dass Luke und Noah Swan's Meinung teilen, weiß ich selbst nicht. Vielleicht war ich auch einfach im Moment extrem leicht reizbar. „Ich bin nicht abgehauen!“, brülle ich nun auch lauter. Die ganzen angestauten Gefühle kamen geradezu heraus. „Nachdem das verdammte Gericht beschlossen hat mich hierher zu schicken, hatte ich keine Zeit mehr, mich von euch zu verabschieden. Die haben mich so schnell her gebracht wie sie konnten, weil sie vermutlich selbst befürchtet haben, dass ich mir noch irgendwelche Drogen mitschmuggle. Meinst du, ich fands toll hier halb zu krepieren, während ihr weiterhin in New York bleiben könnt?“ Ich funkle ihn angriffslustig und provokant an. Erst jetzt scheint auch Swan Proko so richtig wahrgenommen zu haben. Ich dachte wirklich, mit dieser kleinen 'Ansage' wäre es jetzt endlich gegessen, aber Liam war nie jemand, der sich zurückhält. Wir streiten uns nicht oft, aber wenn, dann eskalierte es doch recht schnell. Deshalb musste er mir wohl auch noch Tatsachen vor den Latz knallen. Dass so viel bei ihm in New York in der Zwischenzeit abging, konnte ich nicht ahnen. Es waren so viele verschiedene Dinge, dass ich sie zunächst gar nicht richtig erfassen kann. Mein Kopf brummt und ich wechsle nur einen stummen Blick mit Prokopenko, der so viel hieß wie 'sag oder tu irgendwas!'. Natürlich hoffte ich, dass er mir hilft Swan irgendwie wieder runterkommen zu lassen. Dass ich dann am Shirt gepackt wurde und mit aller Kraft weggestoßen werde, machte es nicht besser. Ich stolper nach hinten und knalle mit der Seite gegen einen Stuhl, kann mich aber irgendwie auf den Beinen halten. Seine Worte trafen mich aber härter, auch wenn ich es mir nicht ansehen ließ. „Hör auf so einen Mist zu sagen! Komm mal runter und benutz wieder dein Hirn, du drehst gerade komplett durch!“ Ich atme schwer ein und aus. Die Situation war nur noch unerträglicher durch die Nüchternheit. Denn dadurch drangen auch erst wieder seine Worte komplett zu mir durch. 'Er hat Krebs?!', schnellt es mir durch den Kopf und meine Augen blicken kurz leer aus dem Fenster. Ich lasse mich auf den Stuhl fallen, gegen den ich vorhin noch gefallen bin. Mit einer langsamen, schleppenden Bewegung ziehe ich meine Zigarettenschachtel aus der Hosentasche und halte sie zunächst Proko hin und dann Swan. Während ich mir meine anzünde und ein, zwei, fünf Züge genommen habe und das Nikotin mein Adrenalin wieder beruhigt hat, sage ich resigniert: „Fuck.“ Kurz lasse ich den Kopf nach hinten kippen, ehe ich wieder den Blick zu meinen Freunden wende. „Was ist der Plan?“, frage ich die beiden, mehr ratlos als wirklich entschlossen. Nach ein paar weiteren Zügen und einer ausgedrückten Zigarette, sehe ich auch etwas erleichtert zu Proko. "Gut, dass du hier bist. Hab dich auch vermisst." Dass ich ihn nicht auf die gleiche Weise begrüße wie Skov vor ein paar Tagen liegt nur an der sehr unpassenden Situation.

15Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung So Jun 25, 2017 4:37 pm

Luke Prokopenko

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Ronan & Liam

Kaum hatte er seine Frage in den Raum hineingeworfen, legte Liam auch schon los und Luke fragte sich, ob der Junge überhaupt gemerkt hatte, dass sie mittlerweile zu dritt waren. ´Was zur Hölle ist hier los?´, schoss es Proko durch den Kopf. Stumm stand er daneben, während seine Freunde sich gegenseitig anschrien. Was sollte er auch sagen? Für den Moment wünschte er sich bloß, dass die Beiden einfach mal die Klappe halten würden. Aber das konnte er wohl vergessen. Wenn es krachte, dann richtig.
Es war nicht schwer zu verstehen, dass Swan K Vorwürfe dafür machte, dass er nach Frankreich verschwunden war. Ronans vorwurfsvoller Blick traf nun auch Proko, der stumm den Kopf schüttelte. Dachte Kavinsky etwa ernsthaft, dass Swan die Stimme von ihnen allen war? Natürlich war es scheiße, dass K so plötzlich weg gewesen war, ohne ein Wort zu sagen. Aber es war wohl nicht so als hätte er wirklich eine Wahl gehabt. Luke hatte Ronan außerdem nie für jemanden gehalten, der seine Freunde so einfach hängen ließ. Es musste schon etwas Heftiges passiert sein, dass er einfach so verschwand. Auch er selbst hatte die ersten Wochen versucht irgendeinen Schuldigen dafür zu finden, damit er auf irgendjemanden wütend sein konnte, dass die Gruppe nicht mehr komplett war. Und natürlich war es einfach K dafür zu fertig zu machen, aber was brachte das? Proko verstand das Problem nicht wirklich. Für ihn war es klar gewesen, dass es jetzt wie früher weiter gehen würde, egal was passiert war, egal wo sie jetzt waren. Aber scheinbar war er mit dieser Ansicht alleine.
Nun war es an Ronan herumzuschreien, sich für seinen schnellen Abgang zu rechtfertigen. Auch ihm war es nicht immer super gegangen und das machte er jetzt klar. So wie seine Freunde sich nun gegenseitig anfunkelten und angriffslustig voreinander stehen, sah Proko sie vor seinem inneren Auge beinahe schon aufeinander losgehen. Er hatte nichts gegen eine nette Schlägerei, aber musste das ausgerechnet jetzt und ausgerechnet zwischen seinen Freunden sein?
Swan schrie weiter und man konnte die Verzweiflung über diese ganze Scheiße, die ihm passiert ist, nur zu gut erkennen. Dieser Ausbruch überraschte Proko etwas, aber irgendwie konnte er es verstehen. Es war einfach beschissen gewesen, dass K nicht mehr da war. Er hatte ihnen immer irgendwie geholfen, aber nachdem er weg war, ging das natürlich nicht mehr. Und natürlich war nicht alles Friede Freude Eierkuchen im Leben der Jungs. Vermutlich musste Swan den ganzen Mist einfach mal raus lassen. Trotzdem war Proko der Meinung, dass es so langsam mal reichte. Dieser Streit ging ihm auf die Nerven. Er hatte sich eigentlich auf eine nette Begrüßung gefreut und nicht auf diese Auseinandersetzung hier. Er sah den leicht hilflosen Blick von Ronan auf sich liegen und gerade als Proko etwas sagen wollte, Swan irgendwie dazu bringen wollte die Klappe zu halten und ruhiger zu werden, packte dieser sein Gegenüber und stieß ihn weg. K knallte gegen den Stuhl, stand aber wenigstens noch. So langsam reichte es Proko wirklich. Angesäuert über die Situation macht er einen großen Schritt auf Swan zu, während K an dessen Hirn appellierte. Vielleicht war das hier einfach eine Sache, welche die Zwei zwischen sich klären müssen, aber sollte er jetzt einfach dumm daneben stehen und zusehen wie sie sich gegenseitig die Köpfe einschlugen? Er öffnete schon den Mund um Liam nun seinerseits anzuschreien endlich mal runter zu kommen, aber als dieser weiter sprach und das Wort Krebs durch den Raum hallen ließ, blieb Proko abrupt stehen. Es brauchte einen Moment bis die Information in sein Gehirn durchsickert war und er wirklich verstand, was das bedeutete. ´Scheiße´. Er fühlte sich als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggerissen. Und nicht nur ihm. Er hörte wie K sich neben ihm auf den Stuhl sinken ließ, während Swan weitere Vorwürfe von sich gab bis er richtig begreifen zu schien, was er ihnen da gerade überhaupt erzählt hatte. Proko starrte Liam an, als würde er hoffen, dass er ihnen gleich erzählen würde, dass das gerade nur ein verdammt blöder Scherz war. Aber nichts dergleichen geschah.
Im Augenwinkel erkannte Proko die Zigarettenschachtel, die Ronan ihm hinhielt. Mit einer mechanisch wirkenden Bewegung griff er sich eine Zigarette, zündete sie an, obwohl er seine eigene eben erst fertig geraucht hat. Er zog so inständig daran, als würde das irgendwas an dieser Situation ändern. Er senkte den Blick zu Boden, während sein Gehirn alle möglichen Infos aufgriff, welche er mit dem Wort Krebs in Verbindung setzte. Es war nicht so als hätte er sich damit jemals genauer befasst, aber die Worte, die ihm einfielen, waren nicht gerade ermutigend. Eine Weile war es still, bis K wieder das Wort ergriff und sich nach einem Plan erkundigte. Prokos Blick fuhr wieder nach oben. Abwartend sah er zu Liam. Der sah aber nicht gerade so aus, als wäre da irgendein Plan.
Es wirkte ein wenig unpassend als K plötzlich eine Begrüßung an Proko richtete. Aber das war nicht seine Schuld. Luke hatte wohl einfach ein Händchen dafür in den blödesten Situationen aufzutauchen. "Ja, ich dich auch", antwortete er und versuchte seiner Stimme den festen Klang zu geben, den sie normalerweise hatte. Er atmete einmal tief durch. "Seit wann weißt du das?", fragte er dann an Swan gerichtet. Wie lange er das wohl schon mit sich herumschleppte? Warum musste das ausgerechnet ihn, einen von ihnen treffen? Verkackte Welt. "Und welche Möglichkeiten gibts?", fragte Proko weiter. Für ihn war es klar, dass sein Freund das nicht alles alleine durchmachen musste und für die anderen sicherlich auch. Aber vielleicht war das etwas, was Liam gerade gar nicht wirklich hören wollte. Für ihn musste die Situation noch schlimmer sein. Einen Moment lang hatte Luke das Bedürfnis sich zu setzen, aber irgendwie fühlte er sich dazu zu aufgewühlt, also begann er einfach langsam um K´s Stuhl herum zu tigern. Seine Hände ballten sich mehrere Male zu Fäusten und öffneten sich dann wieder. Sein Inneres schien sich wohl noch nicht wirklich dafür entschieden zu haben, ob er einfach ruhig bleiben sollte, so als ob alles okay und gar nicht so schlimm wäre, oder, ob er wütend sein sollte, darüber, dass so eine Scheiße überhaupt passierte. Aber wirklich helfen würde er Liam damit auch nicht gerade.

16Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Mo Jun 26, 2017 7:29 pm

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Ronan & Luke

Ich hatte nie wirklich darüber nachgedacht wie es sein würde, wenn ich es einmal ausgesprochen habe. Bis jetzt hatte ich das Thema vor meinen Freunden und meiner Familie vermieden, um sie nicht mit noch mehr Problemen zu konfrontieren, doch vielleicht lag es auch einfach daran, dass ich es mir selbst nicht eingestehen wollte.
Ich hatte mir nie Sorgen über irgendwelche Krankheiten gemacht. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich irgendwann an einer upgefuckten Lunge oder einer Überdosis an Drogen sterben würde, aber niemals so und vor allem niemals so früh.
Doch da es nun raus war gab es wohl kein Zurück mehr. Es war wirklich wahr.
Verzweifelt nehme ich K's Zigarette an und lasse mich seufzend aufs Bett fallen. Mein Blick wandert  kurz zu meinen beiden Freunden, bevor ich die Zigarette anzünde und einmal tief dran ziehe. Wenn wir schon bei der Wahrheit waren sollten sie alles erfahren.
„Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es einen Plan gibt.“ Ich schaue die beiden Jungs nicht an und kralle meine Hände in Ronans Bettlaken, während ich in Gedanken das Glimmen der Zigarette beobachte. „Ich wurde mit akuter Leukämie diagnostiziert und weiß es seit ein paar Wochen. Mein Doktor in New York hat mir ein paar sehr gute Ärzte hier in Frankreich empfohlen. Ich bräuchte eine ziemlich aggressive Chemotherapie und auch diese kann vielleicht nicht anschlagen. Wenn ich keine mache kann ich in einigen Wochen oder Monaten tot sein.“ Erst jetzt blicke ich auf und sehe die Gesichter meiner Freunde. Ich kann ihre Sorgen verstehen, wirklich, aber ich habe meine Entscheidung so gut wie beschlossen. „Ich weiß, alles ist besser als der Tod, aber ich habe von so vielen gehört, dass die Chemo oft nicht anschlägt und nur noch mehr Organe zerstört, weshalb man später nur noch schmerzvoller sterben muss. Ich hab vielleicht nur noch ein paar Wochen, aber aus denen möchte ich das beste machen und nicht in irgendeinem Krankenhaus hocken und zusehen, wie mir meine sämtlichen Haare ausfallen. Und seien wir mal ehrlich, außer euch habe ich nichts, was mein Leben wirklich wertvoll macht. Ich will meine letzte Zeit mit den Menschen verbringen, die ich liebe, und ja, dass klingt jetzt echt schnulzig, aber das seid ihr.“
Wenn ich mir die beiden jetzt so angucke fällt mir auf, dass es doch schwerer sein wird Abschied zu nehmen als gedacht. Ich will die beiden, und vor allem Skov, nicht alleine lassen, doch was soll ich bitte tun? Sollen sie mir zugucken, wie ich irgendwann im Rollstuhl sitze, weil die Chemo mich zu schwach zum laufen macht? Oder wie ich vor lauter Schmerzen den ganzen Tag nur schlafen werde? Nein, ich will nicht, dass sie sehen, wie schwach ich werde. Dafür habe ich noch genügend Selbstwertgefühl.
„Es tut mir leid, dass ich dich so angeschnauzt habe, okay?“ Ich wende mich an K und kaue kurz auf meiner Lippe herum. Ich war noch nie gut im Entschuldigen. „Natürlich ist es nicht deine Schuld, dass du nicht mehr da warst und dass weiß ich auch. Meine Wut hat nur… Du weißt ja, wie ich manchmal werden kann. Ich war halt etwas, naja, enttäuscht, dass du nie versucht hast dich zu melden oder irgendwie Kontakt auf zu bauen. Ich hätte dich in dieser Zeit echt gut gebrauchen können, denn um ganz ehrlich zu sein...“ Ich fahre mir durch die Haare und ziehe noch einmal an meiner Zigarette, bevor ich weiter rede. „Ich hab verdammt nochmal schiss. Ich hab solch eine Angst vor diesem ganzen Mist und ich glaube nicht, dass ich es jemals alleine gebacken bekomme.“
Ich weiß, dass die Jungs niemals über mich urteilen werden, wenn ich doch einmal den Drang habe über meine Sorgen, Probleme und Gefühle zu sprechen und grade jetzt kann ich die Jungs echt gut gebrauchen.

17Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Mi Jul 05, 2017 6:16 pm

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Das stumme Kopfschütteln war eine Verneinung von Proko, dass ich er das Gleiche denkt, allerdings überzeugte mich das nicht ganz. Vollkommen gegen meinen Willen keimten so etwas wie Schuldgefühle in mir auf. Es gibt nur ein für oder gegen mich. Das ist das, was ich ihnen damals schon gesagt habe, aber es bedeutet so viel mehr. Denn wenn man für und mit mir ist, dann ist man in meinen Augen unantastbar. Diesen ausgewählten Personen darf nichts zustoßen oder von jemanden in Stich gelassen werden. Auch nicht von mir.
Ich schätzte es wert, dass Prokopenko Anstalten machte, dazwischen zu gehen, falls wir wirklich übereinander herfallen und uns gegenseitig zerfleischen. Zu dem Knackpunkt würden wir aber nicht gelangen. Dass ich ihnen eine Zigarette abgebe, ist fast schon sowas wie ein Friedenszeichen. Wir rauchte alle einen Moment, wobei mir tausende Informationen über Krebs durch den Kopf rauschten. Als mein Leben noch ziemlich vorbildhaft und perfekt war, hatte ich mich mit vielen verschiedenen Themen befasst. Also bin ich auch nicht komplett ahnungslos darüber und meine Stirn legt sich deswegen auch noch mehr in Falten als ohnehin schon. Könnte ich den Krebs auf mich übertragen, würde ich es tun ohne mit der Wimper zu zucken. Was hatte ich schon zu verlieren? Abgesehen meine Freunde, denen ich eh meine Hinterlassenschaften vererben würde, würde mich nichts hier behalten. Aber das Leben ist nicht so einfach. Es trifft immer die Falschen.
Das Wort Krebs hing so dick in der Luft, dass es irgendwie notwendig war, durch die Zigarette wieder zu Atem zu kommen. Die Tatsache, dass da nicht wirklich ein Plan ist, macht es nicht besser.  Ich höre mir Swan's Worte an, versuche darin irgendwelche Hoffnung zu schöpfen, aber das einzige, was ich auf die Schnelle rausbringe, ist: „Ich zahle die Therapie. Alles.“ Für einen Moment schweige ich und presse meine Kiefer so fest aufeinander, bis es weh tut. „Du wirst diesen Scheiß machen, egal was. Denk nicht, dass wir zulassen, dass du einfach deinem Tod entgegenfeierst. Du wirst keine schnultzigen Sätze sagen, weil wir uns das für den Zeitpunkt aufheben, wo wirklich jemand von uns abkratzt.“ Mein Blick bohrt sich starr auf einen undefinierbaren Punkt, ehe ich ihn lösen kann und die beiden ansehe. Mit beinahe passiver Stimme sage ich: „Wir werden da sein und du wirst die Scheiße nicht alleine durchmachen müssen. Das schaffen wir schon.“ Mein Kopf knickt ein, sodass ich zwischen meinen Beinen auf den Boden sehe und für einen Augenblick die Übelkeit in mir hochkommt. Ich wollte kotzen und mich zum schlafen hinlegen und hoffen, dass ich nur einen weiteren Albtraum habe, der sich einfach länger anfühlt. Erst als ich höre, wie sich Swan wieder an mich wendet, hebe ich schwerfällig den Kopf. „Schon gut, solange du mir keine gebrochene Nase verpasst.“ Mein Mundwinkel zuckt nur leicht, als wäre auch er zu traurig, um zu grinsen. „Und es ist irgendwie meine Schuld,“ gebe ich zu. „Ich war so sauer auf mich und auf alle Anderen. Mir gleitet mein Leben einfach aus den Fingern und ich habe einfach keine Lust dazu, es wieder auf die Reihe zu bekommen. Vielleicht ist das ja ein Grund mehr, dass ich irgendwas hinbekomme.“ Ich knete meine Hände. „Wann ist dein nächster Doktortermin?“, wechsle ich das Thema und versuche mich zuversichtlich klingen zu lassen. Das unruhige Umhertigern von Proko macht mich irgendwann leicht wahnsinnig, weshalb ich ein Bein gerade ausstrecke, sodass er stehen bleibt. Er ist nicht gerade jemand, der viel redet, aber wenigstens kam irgendwie immer etwas aus seinem Mund heraus, was hilfreich ist. Vielleicht fliegt ihm auch jetzt eine zündende Idee heraus, besonders als mir eine wichtige Sache auffällt: „Sollen wir es Skov erzählen?“ Ich schlucke fest. Swan würde sowieso Nein sagen. Da bin ich mir sicher. Aber dennoch habe ich das Gefühl, dass auch er das Recht auf die Wahrheit hat. Ich will ihm auch nicht das unbeschwerte Lachen aus dem Gesicht vertreiben, aber ich will nicht wissen, wie er reagiert, wenn er rausbekommt, dass wir es vor ihm verheimlicht haben.

{sorry, für's lange warten lassen und dass es nicht so lang geworden ist ._.}

18Ronan Kavinskys Wohnung  Empty Re: Ronan Kavinskys Wohnung Sa Jul 08, 2017 2:17 am

Luke Prokopenko

Luke Prokopenko
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Ronan & Liam

Natürlich hatte Swan nicht wirklich einen Plan. Das wunderte Proko nun wirklich nicht. Wer wüsste in so einer Lage wohl auch noch genau was zu tun war? Ärzte laberten einen immer mit diesen ganzen tollen Möglichkeiten voll, aber sie alle hatten auch ihre Nebenwirkungen. Proko hörte den Erzählungen seines Freundes aufmerksam zu. Zerstörte Organe, Schmerz, das alles waren Ausdrücke, die fielen und alles andere als angenehm klangen. Es gab Hoffnung, aber die Tatsache, dass das Wort tot ebenfalls so einfach fiel, wirkte auf Proko gerade wie eine endgültige Aussage. So als läge Liam bereits zur Hälfte im Sarg. Luke überlief bei dieser Vorstellung ein kalter Schauer. Das war definitiv etwas, was er nicht wollte. Gut, irgendwann starben sie alle mal, und gerade er hatte sich darüber oft genug den Kopf zerbrochen. Aber wenn Liam starb, dann sollte er dies doch bitte tun, wenn er ein alter, zerbrechlicher Opa war. Ronan meinte sofort, dass alle Kosten auf sich nehmen würde. Das war etwas womit Proko nun nicht gerade dienen konnte und es ärgerte ihn, dass er nicht auch etwas Hilfreicheres tun konnte. Das Einzige was er sicher machen konnte, war für Swan da zu sein, genauso wie die anderen Jungs, das war klar. "Warum hast du nicht schon früher was gesagt?", fragte Luke an Swan gerichtet, nachdem dieser seinen Wortschwall beendet hatte. Eigentlich wusste er die Antwort auf diese Frage bereits, aber es ärgerte ihn einfach, dass Liam nicht schon vor ein paar Wochen angefangen hatte gegen den Krebs vorzugehen. Hatte er mit seinem Verheimlichen und nichts Tun nicht viel zu viel Zeit verloren? Liams nächste Aussage beantwortete die Frage dann aber sowieso. Er hatte gar nicht vor eine Chemo zu machen. Proko zog scharf die Luft ein. Ist das gerade sein scheiß Ernst? Das gefiel K natürlich ebenso wenig wie Proko, der zu dessen Worten nun bekräftigend nickte. Er wollte etwas Ähnliches sagen. Nein, eigentlich hätte er Liam sogar am Liebsten angeschrien, dass er sich gefälligst zusammenreißen und kämpfen sollte, aber stattdessen kam mal wieder kein Wort über Prokos Lippen. Vielleicht lag es daran, dass er Liams Ansicht irgendwie verstehen konnte. Luke wüsste wohl selbst nicht, ob er in dieser Situation nicht genau die gleiche Entscheidung treffen würde. Was hatte das leben schon für einen Sinn? Natürlich hing auch er an seinen Freunden, aber viel mehr Gründe fielen ihm nun auch nicht ein um diese ganze Scheiße durchzumachen, die eine Chemotherapie so mit sich brachte. Während er noch darüber nachdachte, redete K bereits weiter, aber Proko hörte ihm nur halb zu. Tief in Gedanken versunken stieß er gegen Ronans ausgestrecktes Bein und kam so endlich zum Stillstand. Er hatte selbst gar nicht mehr richtig bemerkt, dass er die ganze Zeit wie ein unruhiges Tier herumgelaufen war. Seine blauen Augen fixierten erst Ronan und dann Liam, die sich nun auch brav wieder ausgesprochen hatten. Sie alle waren gerade irgendwie ziemlich fertig, aber das war ja auch nicht wirklich verwunderlich. Luke hörte Kavinsky fragen, wann der nächste Arzttermin sein würde. Mit einem leisen Seufzen fuhr sich Proko durch das zerzauste Haar, machte den letzten Zug an seiner Zigarette und stapfte dann langsam auf das Bett zu. Dann ließ er sich neben Swan auf die Matratze fallen, hoffte dass er seine aufkommende Wut auf diese Welt so etwas dämpfen konnte. "Wenn wir zusammen hingehen hast du vielleicht weniger Angst. Wie gesagt musst du da nicht alleine durch", meinte Proko mit beruhigender Stimme und fand, dass er in diesem Moment klang wie in einer dieser schrecklich kitschigen Soaps. Anschließend kam auch noch eine Frage auf, an die er selbst noch gar nicht gedacht hatte. Was war mit Skov? Fragend sah Proko zu Skov rüber und rutschte auf dem Bett etwas nach hinten, damit er sich anlehnen konnte. "Ich werd ihn bestimmt nicht anlügen" gab der Braunhaarige jetzt murrend seine Meinung zu kund, auch wenn er dummerweise eine andere Antwort von Liam erwartete. Aber Proko hasste Lügen. Natürlich verstand auch er irgendwie, dass Swan es Skov vermutlich nicht würde sagen wollen, wahrscheinlich einfach um ihm nicht so viele Sorgen zu machen. Zwischen den Beiden schien es sowieso hin und wieder ein wenig kompliziert zu sein. Aber Skov anzulügen und ihm einfach solch eine Tatsache zu verheimlichen, hörte sich nun auch alles andere als richtig an. "Früher oder später würde er doch wahrscheinlich sowieso merken, dass irgendwas nicht stimmt. Er ist ja nicht blind", meinte Proko leise und blickte zu Swan hinüber. Sah man es den Menschen nicht auch irgendwann an, wenn es mit ihnen zu Ende ging? Proko schüttelte den Kopf. Daran wollte er jetzt nicht denken. Er wollte sich nicht vorstellen, dass Liam vielleicht tatsächlich sterben und dann einfach nicht mehr da sein würde. Das würde alles verändern. Nein, er würde gefälligst diese dämliche Chemo machen und wieder gesund werden. Auch wenn sie ihn zu seinem verdammten Leben zwingen mussten!

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