School Life Internat


Wer denkt, das Leben an einem Internat wie diesem sei wie jedes andere, der irrt gewaltig.
Affären zwischen Schülern und Lehrern, kriminelle Machenschaften unter den Schülern und Liebesdramen!
Welche Rolle spielst du in alldem?

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Hjördis Olson & Liva Anderson

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1Hjördis Olson & Liva Anderson Empty Hjördis Olson & Liva Anderson Fr März 15, 2019 10:32 pm

Hjördis Olson

Hjördis Olson
Admin
Admin

30. Jänner 2017, 16:30 Uhr, recht kühles und wechselhaftes Wetter

Meine Hand fährt durch meine kurzen schwarzbraunen Haare und ich schüttle den Kopf. Es reicht nicht, dass ich sozusagen in einem Knast lebe, das sic bereutes Wohnen nennt. Nein ich muss auch noch jeden Tag nach dem Unterricht zur Schulpsychologin, die auch noch meint, das man mir helfen kann. Genervt trete ich eine Flasche weg die auf dem Boden liegt und treffe dabei einen Kerl, der mich genervt anschnauzt und ich sehe ihn einfach nur mit böse funkelnden Augen an: "Halt die Klappe oder du lernst mich kennen!", diese Worte scheinen zu reichen, damit er abhaut und so gehe ich einfach weiter, werfe mich vor das Büro, lege den Kopf an die Wand und ziehe mir meine Kopfhörer auf, ziehe den Kapuze meines schwarzen Pullovers über und sehe zu meiner zerrissenen Jeans runter, die zur Überraschung aller schwarz ist. Ich trage schwarz, jeden Tag, bis es was dunkleres gibt, mit diesen Worten schalte ich ein Lied an, summe leise dazu und stecke meine Hand in meine Jackentasche. Wie man merkt, lege ich nicht viel Wert drauf Menschen kennen zu lernen, die ich sowieso nicht mögen werde und auch deshalb benehme ich mich so wie ich es tue. Komplett genervt sehe ich auf die Uhr und sehe wie sich die Türe öffnet: "Ich muss heute leider schon weg, wir sprechen uns morgen", ich sehe sie an und stelle mich ihr in die Weg: "Ist das dein verdammter Ernst?! Mich hier warten lassen und dann abhauen! Man muss mir ja nicht bescheid geben, ist ohnehin scheiß egal wie es mir geht! Am Besten sollte ich einfach zurück wo ich her komme und dort verrotten!?", die Worte kamen zickig wie ich bin aus meinem Mund und die Psychologin lächelt einfach nur stoisch: "Wir reden morgen über deine unkontrollieren Wutausbrüche. Ich hoffe du hast einen schönen Abend", mit diesen Worten schiebt sie mich zur Seite. Wäre ich zumindest nicht nüchtern würde es mir nicht so viel ausmachen, doch im nüchternen Zustand bin ich viel zu kratzbürstig. "Fahr zur Hölle! Vielleicht habe ich morgen ja keine Zeit oder keine Lust?!", sie reagiert nicht und auch deshalb lege ich den Kopf in den Nacken und stöhne komplett genervt. "Will mich hier sonst noch wer nerven oder kann ich einfach gehen?!", die frage wahr wohl eher rhetorisch und so gehe ich Los in die Richtung der Stühle wo ich vorher saß und krame mein Handy aus meinem Rucksack, wobei ich meine Kopfhörer und dieses in ihn pfeffer, das Ding schließe und auf meine Schultern werfe. "Vielleicht sollte ich einfach aus dem Fenster springen", knurre ich übersäuert vor mich hin.

2Hjördis Olson & Liva Anderson Empty Re: Hjördis Olson & Liva Anderson Mo März 18, 2019 2:56 pm

Liva Anderson

Liva Anderson
Mitglied
Mitglied

Für ihren Geschmack saß sie etwas zu oft bei der Schulpsychologin, aber so wurde es eben angeordnet und was sollte Liva schon dagegen tun, außer hin und wieder einfach mal spontan auf ihren Besuch zu verzichten? Das kam allerdings nie sehr gut an und vom Internat zu fliegen, wäre auch nicht so richtig praktisch. Deshalb saß sie nun auch lieber hier ihre Zeit ab, hockte recht schweigsam vor der Psychologin während diese auf sie einredete. Liva träumte so vor sich hin und hatte ihren Blick unauffällig an der Frau vorbei zum Fenster gerichtet. Von draußen war kurz Hundegebell zu hören, was Liva sogar zu einem kleinen Lächeln veranlasste. Das Lächeln verschwand aber wieder und Liva legte seufzend den Kopf zurück. Sie strich sich die kurzen Haare aus dem Gesicht und suchte den Blick zur Uhr. Worüber die Psychologin genau redete, hatte Liva bereits wieder vergessen, denn mittlerweile hörte sie kaum noch richtig zu. Entweder ging es um ihren letzten Diebstahl, was ziemlich wahrscheinlich war, oder aber um ihre Familie und ihre Persönlichkeit. Eigentlich kreisten sie ständig um diese Themengebiete herum. Und Liva hatte echt keine Ahnung was dieses Gerede überhaupt großartig bringen sollte. Glücklicherweise klingelte in diesem Moment auch schon das Telefon der Psychologin. Es schien irgendein Notfall zu sein, denn obwohl sie noch nicht annähernd durch waren mit der Zeit, meinte sie, dass es für heute genug sei, da sie weg müsse. Liva kam das nur recht. Sie nickte einfach, murmelte ein "Tschüss", und trottete hinter der Frau her. Sie traten aus der Tür und Liva legte verwundert den Kopf schief als sie eine ihr irgendwie bekannte Stimme hörte, die sich doch deutlich zu beschweren schien. Draußen stand Hjördis, die Liva noch aus Dänemark kannte und bot eine ziemliche Szene. Weshalb sie so viel Mühe dafür aufwand sich über diese Psychologin aufzuregen, war Liva nicht klar, aber irgendwie schien sie echt wütend zu sein. Scheinbar kam Hjördis mit ihrer lauten und aufmüpfigen Art auch nicht sonderlich gut bei der Psychologin an. Liva fand diese Diskussion gerade auch eher störend und wünschte sich jemand würde mal die Lautstärke runter drehen. Die Frau war ja eh schon genervt gewesen und trotzdem brachte sie es mit einer sturen Ruhe fertig, Hjördis einfach zu ignorieren und zu gehen. Hjördis tobte allerdings nur weiter. Liva wusste nicht wirklich, ob sie Lust hatte sich jetzt mit dieser Laune herumzuschlagen, wo sie doch selbst gerade einfach nur gelangweilt war, aber immerhin kannte sie das Mädchen ja. Also warf Liva den Drang einfach zu gehen beiseite und lief zu ihr. Auch ihr Geknurre bekam sie noch mit. "Ich glaube das Fenster ist nicht hoch genug. Du würdest dir nur was brechen", stellte sie schon fast trocken fest. "Außer natürlich das ist dein Ziel." Okay, so richtig nett klang das jetzt nicht, aber soziale Kompetenz war jetzt auch nicht unbedingt Livas Stärke. Was sagte man in Situationen wie diesen? Schön dich mal wieder zu sehen? Gut, dass du noch lebst? Liva hatte echt keine Ahnung. "Und ja, du kannst wohl einfach gehen. Die kommt heute sowieso nicht mehr", versuchte die Braunhaarige es mit etwas Sinnvollerem und hoffte, dass Hjördis ihre Laune nicht gleich an ihr aus lies.

3Hjördis Olson & Liva Anderson Empty Re: Hjördis Olson & Liva Anderson Do März 21, 2019 9:38 pm

Hjördis Olson

Hjördis Olson
Admin
Admin

Kaum ist die Idiotin von Psychologin verschwunden sehe ich jemanden, mit dem ich nicht gerechnet hätte und genauso musste ich wohl drein schauen. "Liva", meinte ich nur sehr ungläubig und sehe ihr in die Augen, wobei ich, wie früher schon, nach oben Blicken muss. Dabei entspannt sich wohl mein gesamter Körper etwas. Der Drang nach einer Zigarette aber nicht und so sehe ich zu ihr hin und versuche gerade ihre Worte mit zu schneiden, wobei ich mit dem Kopf schüttle und ihr in die Augen blicke.
"Kommst du mit eine Rauchen?", frage ich sie unsicher und sehe ihr in die Augen, denen ich schon immer vertraut hatte. "Ich wusste nicht, dass du hier bist", flüstere ich schon fast und lasse meinen Rucksack kurz liegen, wobei ich einfach nicht anders konnte, als auf sie zu zu gehen und meine Arme um ihren Bauch zu legen, wobei ich mit meinem Kopf gerade bis zu ihrer Schulter komme und nicht weiter. "Ich hab dich vermisst. Du warst so plötzlich weg", flüsterte ich nochmals und löse mich danach wieder von ihr, wobei ich schon merke, das ich anfange zu zittern. Über eine Stunde ohne Zigarette und über acht Stunden ohne irgendwelche Rauschmittel - das kennt mein Körper nicht. Liva kannte es wahrscheinlich noch, dass ich nicht einfach bin.
"Wie geht es dir? Was machst du hier? Lebst du auf dem Internat?", irgendwo versuche ich so von mir Abzulenken, die einzige Möglichkeit nicht gleich in mein 'ich hasse Menschen' muster zurück zu fallen.

4Hjördis Olson & Liva Anderson Empty Re: Hjördis Olson & Liva Anderson Mo März 25, 2019 7:42 pm

Liva Anderson

Liva Anderson
Mitglied
Mitglied

So wie Hjördis drein blickte, war sie wohl ganz schön überrascht sie hier wieder anzutreffen. Ob sie sich freute oder nicht, konnte Liva nicht direkt sagen, aber irgendwie schien sie etwas ruhiger zu werden. So kam es Liva zumindest vor. "Okay", war Livas einfache Antwort. Zu mehr kam sie nicht, denn auf einmal fand sie sich in einer Umarmungg wieder. Etwas zaghaft erwiderte Liva diese, wobei sie aus einem Impuls heraus begann, kleine Kreise auf Hjördis Rücken zu zeichnen. Sie hatte keinen blassen Schimmer, ob das etwas brachte, aber ihre Mutter hatte das immer gemacht um sie zu beruhigen und später hatte Liva dasselbe bei ihrer kleinen Schwester getan. Und irgendwie schien Hjördis ja verunsichert zu sein. Deshalb hatte Liva das Gefühl ihr diese Verunsicherung nehmen zu müssen. "Ja, ich hatte nicht wirklich eine Wahl, sonst hätte ich mich noch von dir verabschiedet", murmelte sie. Es war damals wirklich schnell gegangen und es war so viel passiert. Aber war es Hjördis etwa wichtig gewesen? Hätte sie versuchen sollen sich bei ihr zu melden? Klar, Hjördis war ihr nicht ganz unwichtig, aber Liva war nicht davon ausgegangen sie so bald wieder zu sehen. Sie überhaupt wiederzusehen. "Entschuldige", fügte sie leise hinzu und klang nun selbst etwas verwirrt.
Bevor sie die Fragen ihrer alten Bekanntschaft beantwortete, packte sie Hjördis sanft am Arm damit sie sich nun wirklich nach draußen bewegten, denn das Zittern war ihr nicht entgangen. Liva war vielleicht nicht gerade ein Mensch, der körperliche Zeichen gut lesen konnte, aber bei Hjördis konnte sie das ein oder andere eben noch deuten. Als sie an der frischen Luft waren, nahm Liva ihr Feuerzeug aus der Hosentasche und reichte es dem Mädchen. "Gut", begann sie nun einfach die Fragen drauflos zu beantworten. "Lange Geschichte. Eigentlich warte ich darauf, dass ich wieder nach Hause kann. Oder meinst du speziell hier?" Liva deutete auf das Gebäude, aus dem sie gerade getreten waren. "Und ja, ich lebe auf dem Internat." Besonders wortreich waren Livas Antworten mal wieder nicht, aber wenn Hjördis mehr wissen wollte, musste sie eben genauer nachfragen. "Und du? Seit wann bist du hier und vor allem: was machst du hier?"

5Hjördis Olson & Liva Anderson Empty Re: Hjördis Olson & Liva Anderson Mo März 25, 2019 10:37 pm

Hjördis Olson

Hjördis Olson
Admin
Admin

Liva erwidert meine Umarmung. Ich bedeute ihr doch noch ein bisschen was. Genau deshalb wusste ich, dass ich wohl etwas richtiges getan hatte, als ich sozusagen ihr über den Weg gerannt bin. In dem Moment als sie beginnt Kriese auf meinem Rücken zu zeichnen kommt ein ganz leises genießendes Murren auf meiner Kehle und ich lächle schon fast abwesend gegen ihre Schulter. Schon zu oft habe ich mit der jungen Frau über Dinge geredete, über die ich mit keinem reden wollte.
"Ich weiß. Du wärst nicht einfach gegangen", meinte ich ruhig und lächle sie nochmals kurz an, bevor ich neben ihr her gehe und irgendwo, keiner weiß warum, die Berührung mir so gefällt.
Das Feuer der Dänin nehme ich lächelnd an, lehne mich gegen die Schulwand und lasse mich an dieser runter gleiten bis ich in der Hocke sitze und eine Zigarette aus der Schachtel ziehe. Im selben Moment halte ich sie ihr hin und nehme einen zug an der Zigarette, wobei ich in diesem Moment wieder aufnahmefähig werde und sie von noch weiter unten ansehe, ein schiefes Lächeln auf den Lippen trage, wie man es von mir kennt.
"Dann werden wir uns irgendwann am Abend mal Zeit nehmen, was trinken gehen und danach reden wir über alte Geschichten", leise musste ich lachen und sehe wieder etwas über den Schulhof. "Ich bin seit gestern hier, also noch nicht sonderlich lang", meinte ich ganz ruhig, "Das Jugendamt. Ich trinke zu viel, ich rauche zu viel und ich nehme zu viele Drogen", meinte ich eher leise als wie laut und sehe Liva nochmals an, wobei ich den Kopf schüttle, "Sie meinten, ich habe es besser weit weg von meiner Mum", langsam drehe ich meine Zigarette zwischen den Fingern hin und her, sehe zu Liva, "Ich wollte auch nur noch weg. Ich hatte keinen mehr", gebe ich nochmals zu und raufe durch meine kurzen schwarzen Haare, "Meine Mum wollte mich nicht mehr sehen, du warst nicht mehr da und so etwas wie eine feste Beziehung hatte ich ohnehin noch nie". Warum auch immer, aber Liva hatte es damals viel zu schnell geschafft sich in mein Herz zu schleichen und es zu schaffen, dass ich ihr schon fast bedingungslos vertraue, was vor einigen Wochen noch keiner gedacht hätte. "Ich wollte nur noch die Welt um mich ausschalten. Ich wollte vergessen, dass ich mal so etwas... So etwas wie Freunde hatte", meinte ich ganz leise und lge den Kopf gegen die Wand und somit auch in meinen Nacken. "Ich jammere dich schon wieder voll, tut mir Leid", flüsterte ich anschließend wieder, stehe auf und sehe sie an, ziehe nochmals an meiner Zigarette und sehe auf meine zitternden Hände, mit denen ich zumindest inzwischen etwas festhalten kann.

6Hjördis Olson & Liva Anderson Empty Re: Hjördis Olson & Liva Anderson Fr Jun 21, 2019 8:02 pm

Liva Anderson

Liva Anderson
Mitglied
Mitglied

Mit einem knappen Grinsen quittierte Liva das leichte Murren, das Hjördis von sich gab, als sie sie berührte. Die Geräusche, die dieses Mädchen in solchen Momenten von sich gab, hatte sie schon immer als wohl klingend empfunden. Und zu ihrer eigenen Verwunderung fühlte Liva außerdem, dass ein Gefühl der Erleichterung ihren Körper durchflutete als sie bemerkte, dass Hjördis ihr glaubte und ihr es nicht übel nahm, dass sie plötzlich einfach weg gewesen war. Liva hätte es schade gefunden, wenn sie ihr nicht verziehen hätte, wo sie sich doch gerade erst wieder gefunden hatten.
Mit einem dankendem Nicken nahm Liva eine Zigarette an sich, reichte Hjördis das Päckchen zurück und lehnte sich gegen die Wand, an der Hjördis nun hockte. Für einen Moment genoss sie einfach nur die Kippe und die frische Luft, an der sie nun waren, obwohl diese Mischung schon ein Widerspruch an sich war. "Das klingt nach einem guten Plan", erwiderte Liva und stellte sich schon vor wie sie mit Hjördis zusammensitzen und reden würde. Sie müsste es dann nur mal schaffen mehr zu reden. Tatsächlich war Hjördis gerade erst angekommen, sozusagen. Liva nickte die Information ab und strich sich durch die braunen Haare. "Und ich schätze du liebst den Ort jetzt schon", grummelte sie leicht ironisch. So wie Hjördis vorhin ausgerastet war, schien sie ja nicht wirklich toll hier zu finden. Andererseits war es vielleicht immer noch besser als zuhause.
"Und warum nimmst du zu viel.. von allem?", fragte Liva, ohne, dass auch nur eine Spur von Beurteilung in ihrer Stimme lag. Besser weit weg von ihrer Mum? Oh man, das kam Liva irgendwie bekannt vor. Wenn es vermutlich auch wieder eine ganz andere Situation war als bei ihrer alten Freundin, die nun neben ihr hockte. Ob Hjördis es auch so sah, dass sie es besser hatte weit weg von ihrer Mutter? Noch bevor Liva dazu kam sie nach ihrer Meinung diesbezüglich zu fragen, rückte Hjördis schon selbst mit der Antwort heraus. Liva biss sich auf die Lippe und überlegte, was man in solchen Momenten wohl sagen sollte, aber sie hatte absolut keine Ahnung. Also steckte sie sich ihre qualmende Zigarette zwischen die Lippen, sank neben Hjördis gegen die Wand und lehnte sich ein wenig unbeholfen an sie, sodass sie nun Schulter an Schulter da standen. Bestimmt schüttelte Liva den Kopf ehe sie noch etwas näher an das Mädchen heran rückte und ihre leicht zitternden Hände beobachtete. Sie verkniff sich den Drang darüber zu streichen, in der Hoffnung damit etwas beruhigend auf Hjördis wirken zu können. Dazu war sie sich dann doch zu unsicher. "Kein Grund sich zu entschuldigen", murmelte sie ihr ins Ohr. "Mir tut es Leid, dass ich in der Zeit nicht bei dir sein konnte..", meinte sie leise. "Geht es dir hier wenigstens etwas besser? Hast du schon irgendwelche einigermaßen nette Leute kennen gelernt?

7Hjördis Olson & Liva Anderson Empty Re: Hjördis Olson & Liva Anderson Mi Jun 26, 2019 6:04 pm

Hjördis Olson

Hjördis Olson
Admin
Admin

Körpernähe. Dazu noch Körpernähe von Menschen die ich mag. Verdammt tu das Gut! Ich hatte es vermisst, so sehr vermisst das es weh tut. Eine Sorge weniger die ich im Alkohol ertränken musste. Ein Grund weniger zu trinken. Bleiben nur noch drei. Das meine Mutter eine Professionelle ist. Das ich im Kinderheim leben musste und anschließend wieder bei der Frau, der mir mein ach so wundervolles Leben geschenkt hat. Die Lungen die ich wohl oder übel zum Atmen brauchte konnte ich eigentlich auch vergessen und erst recht meine Leber. Somit eigentlich alles am Teufel was man so haben kann. Doch in diesem Moment geht es nicht ums Jammern. Es geht darum das ich die Frau wieder hatte, die meinem Leben damals so lange einen Sinn gegeben hatte. Zaghaft und haltsuchend vergraben sich meine Nägel kurzerhand in der Haut ihres weichen Rückens. Zu oft hatte ich gehofft sie wieder zu sehen und zu oft habe ich es aufgegeben.
Irgendwann schaffe es sogar ich, mich von der jungen Frau los zu reißen und gehe gemütlich neben ihr her, stecke meine Kippenschachtel wieder zurück in meine Tasche und ziehe am Glimmstängel. Beruhigend fühlt es sich an. Die Panik verschwindet und ich habe das Gefühl wieder Luft zu bekommen. Endlich. "Meine Pläne waren schon immer gut, wenn du dich daran erinnerst", frech grinse ich zu ihr hoch, "Nur ob der Ausgang am Schluss dann auch so Toll war ist fraglich", warum ich nun lachen musste wusste ich nicht, es kam einfach aus mir raus. "Das Internat geht, doch die Wohngruppe ist echt schlimm. Ganz ehrlich, das Leben hier kann man ohnehin vergessen… Ich hab dort niemanden der mich mal in den Arm nimmt wenn ich wen brauche, niemanden der sich auch nur nen Dreck um mich schert. Hauptsache ich bin um zehn pünktlich da", irgendwann schwankte die Wut in Resignation um und mein Blick fixiert eine kleine Ameise, die vor meinen Füßen rum krabbelt und stehen bleibt, als würde sie mich trösten wollen. "Weil das alles ist, was bleibt, wenn alle gehen", konzentriert drehe ich den Sargnagel zwischen meinen dünnen Fingern und klopfe die Asche ab, bevor ich ihn wieder zwischen meine Lippen stecke. "Und ich mit dem Zeug alles vergessen kann, was in der letzten Zeit vorgefallen ist", musste ich mehr sagen? Ich glaube nicht.
Liva schien immer noch was an mir zu liegen. Sie setzt sich neben mich und ich lege meinen Kopf in ihre Halsbeuge, schließe die Silber - Grünen Augen und genieße das Gefühl ihrer weichen Haut an meiner Stupsnase. "Du konntest nichts dafür und… Jetzt hab ich ja dich wieder", flüstere ich gegen ihren Hals und hoffe irgendwo, dass sie es hört, auch weil ich direkt unter ihrem Ohr, nahe ihres Tattoos flüstere. "Es ist nicht ganz so schlimm wenn ich weg bin von ihr, weiß du? Aber bisher… Bisher habe ich seit heute wieder dich. Sonst keinen wirklich netten Mensch", ganz vorsichtig nehme ich ihre Hand in meine, nehme den Kopf aus ihrer Halsbeuge und sehe zu ihr hoch, lasse meinen Daumen über die weiche Handfläche wandern und verwebe anschließend einfach unsere Finger miteinander. "Wie kann man einen Menschen so sehr vermissen, das es weh tut?", ob das eine frage an mich selbst, an Liva oder an die Welt war, konnte ich jetzt nicht einmal wirklich sagen, doch das würde sich, ganz sicher, noch heraus stellen.

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