Caspar & Sandra

Ich stand vor der Türe meines besten Freundes, Fynn ist mit seinen Freunden unterwegs und deshalb wusste ich, das Caspar alleine im Zimmer sein würde. Wie immer konnte ich nicht in Schlafklamotten raus gehen, sondern trug eine schwarze Strumpfhose, zerrissene Hot Pans, ein eng anliegendes schwarzes Top und wie immer tief schwarz geschminkte Augen.

Hin und wieder ist es schön bei Cas vorbei zu schauen, bei ihm zu sein und einfach mal Fynn zu vergessen, den ich zwar liebe, doch irgendwie ist hin und wieder bei uns beiden die Luft dermaßen raus, dass ich gar nicht wissen will, wie es in einigen Jahren ist. Murphy und ich kennen uns doch eigentlich schon viel zu lange und viel zu gut. Wir hatten so vieles miteinander überlebt und erlebt. Sex, Drugs and Rock n'Roll. Bisher, fast, unser Lebensmotto.

Leise klopfe ich an der Türe und sah auf das Bett meines besten Freundes, wobei ich leicht grinsen musste, als ich zu ihm sah.
Mit einem warmen Grinsen auf den Lippen sah ich ihn an und warf mich zu ihm aufs Bett und liege eigentlich ziemlich direkt über ihm. Wie hieß es immer so gut - auf die gute alte Zeit?
Meine Linke und Rechte stützt sich neben ihm ab und ich muss leise lachen. "Nah mein Lieblingsmann, hast du Zeit für mich?", flüsterte ich etwas anzüglich und sah ihm in die Augen. "Ich will was trinken", murmle ich und ziehe dabei sogar noch eine Flasche aus meinem Rucksack womit ich ihm vor der Nase rum wedle.

Draußen war es schon dunkel. Caspar lag auf seinem Bett, hatte die Kopfhörer auf dem Ohr und zeichnete ein bisschen auf seinem Block herum. Das Klopfen bekam er gar nicht so mit, aber als er bemerkte wie sich jemand zu ihm aufs Bett warf, nahm er seine Kopfhörer runter und legte sie beiseite. Ein knappes Grinsen erschien auf seinem Gesicht, als er Sandra vor sich hatte. Sie sah verdammt gut aus, wie eigentlich immer. "Für dich doch immer, Lieblingsfrau", erwiderte er und musste ebenfalls etwas lachen. "Das lässt sich arrangieren", meinte er sofort und wollte schon unters Bett nach einer Flasche greifen als Sandra ihm schon wieder zuvor kam. Das war so typisch. Dann hatten sie wenigstens Vorrat. "Bist du heute nicht mit deinem Freund verabredet?", fragte er schelmisch. Er freute sich ziemlich darüber, dass Sandra in letzter Zeit auch mal wieder öfters Zeit für ihn hatte und sie und Fynn nicht die ganze Zeit aneinander klebten. Cas ließ seinen Block neben seinem Bett zu Boden fallen und legte locker seine Hände an Sandras Hüften um sich schließlich etwas aufzurichten. Leicht legte er den Kopf schief und sah sie an. "Und? Willst du hier bleiben oder woanders hin?", fragte er. Draußen war es wettermäßig nicht gerade schön, aber auch innerhalb des Internats gäbe es noch genug Orte. Cas wusste schließlich nicht, wann die anderen Mitbewohner wieder hier in der Bude standen, auch wenn die vermutlich zusammen unterwegs waren.

"Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann", meinte ich ruhig und grinste ihn frech an, wie nur ich es konnte. Klar kannten wir uns nur zu gut und außerdem wussten wir, das wir nicht lange ohneeinander konnten.
"Der ist mit seinen Freunden unterwegs, sonst wäre er wohl hier und nicht gerade begeistert, dass ich mich zulaufen lasse", lachte ich wiederum, denn mein Lebensstil gefiel Fynn nicht wirklich. Auch aus diesem Grund war ich froh, nur Cas bei mir zu haben.
Als Cas sich leicht aufrichtete, setzte ich mich, wie schon so oft, locker auf seine Hüfte. Die Hände an meiner Seite störten mich keine Spur, denn irgendwo was das alles für uns selbstverständlich.
"Wir bleiben hier oder findest du es ungemütlich?", lachte ich und öffnete die Flasche Hochprozentiges, um einen Schluck aus ihr zu nehmen und sie ihm hin zu halten. "Fynn meinte vorher, dass er sicher noch lange unterwegs ist. Ich kann ihn ja perfekt ausspionieren", schmunzelte ich, denn immerhin kam es eher so rüber, als würde ich ihn schrecklich vermissen und nicht so, als würde ich lieber mal wieder Zeit mit Cas auf seinem Zimmer verbringen. "Hattest du heute Abend schon was vor?"

Caspar nickte bloß. Klar, konnte sie sich auf ihn verlassen. Sandra war, mal von seiner Familie abgesehen, die einzige Person, für die Cas alles stehen und liegen lassen würde. Sie kannten sich schon so lange, das war alles irgendwie selbstverständlich zwischen ihnen geworden. Und Caspar genoss das. Er war froh, dass er so eine gute Freundin in Sandra gefunden hatte, auch wenn er es fast nie zugab.
Caspar schmunzelte. "Er soll sich nicht so anstellen", fand er und sah Sandra an, musterte sie. Er machte nicht wirklich ein Geheimnis daraus, dass ihm offenbar gefiel, was er sah. Sie war seine beste Freundin und sie sah eben auch verdammt gut aus. Da durfte man doch ruhig auch mal gucken, na und? "Du kannst immer noch machen was du willst, auch wenn du einen Freund hast", sagte er mit einem Schulterzucken und beobachtete wie Sandra anfing zu trinken. Sie ließ sich sowieso nicht gerne etwas vorschreiben, das wusste er.
Er schüttelte den Kopf. Ungemütlich? Ganz und gar nicht. Er ließ seine rechte Hand von ihrer Hüfte gleiten und griff damit nach der Flasche, die sie ihm hinhielt. Er hatte schon lange aufgehört zu zählen,  wie oft sie sich eigentlich miteinander voll laufen ließen. "Ah, na dann ist ja gut", gab Cas zurück und verstand auch nun, warum sie hier im Zimmer so entspannt war. "Und wie läuft es bei euch?", hakte er in einem wie so oft gelangweilten Ton nach. Er nahm noch zwei kräftige Züge aus der Flasche und reichte sie an Sandra zurück. "Ich brauch eine Kippe..", murmelte er mehr zu sich selbst. Bei ihrer Frage schüttelte er den Kopf und deutete auf die Zeichnungen am Boden. "Sieht das so aus, als hätte ich heute Abend noch was Großes vor gehabt?", fragte er und grinste schief.

"Er hat ein extremes Eifersuchtsproblem", lachte ich und sah im in die Augen, wobei ich leicht schmunzeln musste: "Außerdem hat er irgendwoher erfahren, dass wir früher regelmäßig was miteinander hatten", warum auch immer aber hin und wieder vermisste ich es schon. Casper ist und war jemand ganz anderes wie Fynn, er wusste um einiges besser wie ich ticke, er kannte mich auch schon um ein vieles Länger. Die Blicke Murphys bemerkte ich und grinse  frech: "Kannst du dich irgendwann auch mal satt sehen an mir, Darling?", kurz musste ich mich strecken, wobei mein Oberteil deutlich nach oben rutschte.
"Und ich mache auch weiterhin was ich will, deshalb bin ich heute bei dir und wir lassen uns einfach voll Laufen, weil wir es wollen", schmunzelte ich weiterhin und genoss das leichte brennen in meiner Kehle.
"Eigentlich gut, aber es ist ziemlich spießig mit jemandem zusammen zu sein, die Erwartungen und alles, das bin eigentlich nicht ich. Außerdem dieser Müll von wegen Treue...", wieder einmal schüttelte ich lachend den Kopf. Lieber nahm ich nochmals einen Schluck als daran zu denken, was Fynn darüber denken würde, dass ich nun bei Casper bin.
"Ich will nicht wissen was du noch alles vor gehabt hast", schmunzelte ich ziemlich provokant und fing anschließend an zu lachen, bevor ich mich über ihn beuge, denn meinen Rucksack hatte ich hinter ihn geschleudert. Das rumturnen auf ihm - Alltäglich. So zog ich eine Packung Zigaretten raus und steckte mir eine zwischen die Lippen, wobei ich anschließend diese anzündete und sie ihm sanft an die Lippen hielt. "Dein Wunsch war mir doch schon immer befehl", nicht einmal jetzt konnte ich Ernst bleiben und fing anschließend wieder an zu lachen. Als würde ich überhaupt irgendwem jeden Wunsch erfüllen. Keine Sekunde später hielt ich selbst eine Zigarette zwischen den Lippen und nahm einen tiefen Zug von ihr. "Murphy? Könntest du überhaupt jemals eine andere Frau lieben wie mich?", er wusste haar genau, dass ich ihn aufzog.

Cas zuckte mit den Schultern. "Klingt normal, klingt aber auch nervig", sagte er. "Und das stört ihn? Früher war doch früher.." Er konnte es Sandras Freund aber auch nicht verübeln. Hätte er eine Freundin, würde er wohl auch etwas ausrasten, wenn jemand anderes über sie drüber steigen würde. Schon allein, weil es seinen Stolz verletzte. "An dir? Hast du dich mal selbst im Spiegel angesehen? Niemals Babe", antwortete er und betrachtete ihre freie Haut, die sich zeigte als ihr Oberteil etwas hoch rutschte. Er streckte die Hand aus und strich etwas über die weiche Stelle, ohne groß darüber nachzudenken. Wie immer.
"Darauf trinken wir!", sagte er mit einem Grinsen und nahm ihr kurz die Flasche ab nur um einen kräftigen Schluck zu nehmen und sie ihr wieder in die Hand zu drücken. "Und trotzdem bist du mit jemandem zusammen. Irgendwas daran muss dir doch dann gefallen", meinte er. Er sprach es nicht laut aus, aber Sandra hatte jemanden verdient, der ihr sein verdammtes Herz zu Füßen legte, aber, wenn sie nicht richtig glücklich war, dann brachte es doch auch nichts, oder? Außerdem war das in seinen Augen wirklich nicht sie selbst. Nicht so, wie er sie kennen gelernt hatte vor vielen Jahren. Fuck, er hatte von so etwas wirklich nicht viel Ahnung. Er wusste nur, dass seine beste Freundin das Beste verdiente und glücklich sein sollte, egal wie. Ihr helles Lachen klang an seine Ohren und brachte ihn dazu leicht zu grinsen. Es war so ein vertrauter Anblick sie da sitzen zu sehen, sich betrinkend und lachend, ihre Probleme und Bedenken einfach vergessend. Er streckte ihr die Zunge raus. "Klar, wollte noch ein paar Pornos gucken", behauptete er prompt, da es gerade so schön zum Thema passte.
Mal wieder räkelte sie sich auf ihm - woran er zum Glück schon gewöhnt war, sonst würde das wohl irgendwann problematisch werden - und steckte ihm schließlich eine Zigarette zwischen die Lippen. Beinahe erleichtert seufzte er auf. "Fuck ja, perfekter Service", sagte er, was in gewisserweise eine Übersetzung für Danke war. Cas griff nach dem Feuerzeug auf seinem Nachttisch und steckte sich die Kippe an. Er nahm einen tiefen Zug, blies Sandra provokant den Rauch entgegen und ließ mit seiner Antwort auf sich warten. Einen Augenblick lang rauchte er bloß und musterte sie unverwandt. "Wer weiß. Wenn du dich genug anstrengst weiter meine Aufmerksamkeit zu haben, dann bleiben meine Gefühle vielleicht bei dir", gab er schließlich zurück, ebenso stichelnd. Dabei wusste er nicht einmal, ob er Gefühle besaß, aber wenn, dann wohl für Sandra.

"Es stört ihn ziemlich", lachte sie halbherzig, "Klar war es früher und klar wissen wir alle drei, das es irgendwo ein Teil von uns beiden ist", die Hand auf seiner Brust strich immer wieder leicht von oben nach unten.
"Du würdest mir selbst im Kartoffelsack nachpfeifen", schmunzelte sie und zuckte nicht einmal zurück, als die Hand Caspars über ihre weiche, deutlich vernarbte Haut fuhr. "Auf uns, auf die Vergangenheit und die Zukunft, die wir uns nicht weg nehmen lassen", die Flasche fand danach auch wieder ihre Lippen und in ihrem Kopf spielte sich die Szene ab, als sie sich das erste mal richtig betrunken hatten. Wie es zu ihrem ersten Mal gekommen war. "Ich bin in einer Beziehung, weil ich jemanden haben will, der wirklich immer bei mir ist. Klar auch das ich immer wenn ich will Sex haben kann... Klar, ich hatte immer dich, doch irgendwo bist du doch mein bester Freund", versuchte sie irgendwie zu erklären und lachte kurz. "Weißt du, ich vermisse so viel, was unser früheres Leben ausgemacht hat.", eine leere Feststellung und sie fuhr leicht mit der freien Hand über seinen Unterbauch, wobei sie anschließend sein Oberteil sanft hoch schon und ihn frech angrinste. Brauchte sie so etwas wie eine Beziehung? Sie brauchte die Sicherheit, das jemand für sie da war und das jemand immer da war wenn sie denjenigen brauchte. Klar, sie hatte Caspar gehabt, doch Fynn war anders. Er passt auf seine Freunde und alle die er liebt auf.
"Können wir ja auch gemeinsam", so trocken konnte nur Sandra diese Worte aussprechen.
Die Kippe zwischen ihren Lippen grinste sie zufrieden und nahm einen ziemlich tiefen Zug von dem ganzen. Früher, als sie mit dem Müll angefangen hatte, konnte sie noch lange nicht den Genuss hinter diesen Glimmstängeln verstehen.
"Wenn einem Kerl mein Körper, mein Können im Bett und meine Ausstrahlung nicht reicht, dann kann ich dir nicht weiter helfen, Darling", einen kleinen Kuss musste sie ihm auf die Wange hauchen. Anschließend machte sie es sich wieder auf seinem Schoß bequem, legte ihre Hand wieder an seinen Unterbauch und stellte die Flasche neben das aktuell gemeinsame Bett. "Weißt du, was ein Nachteil ist an einer Beziehung? Nach einer gewissen Zeit lässt die Häufigkeit an Sex nach", ein Satz der nur zwischen den beiden fallen konnte.