Lächeln, ich beiße nicht

Ich versank immer tiefer in meinen Gedanken und musste mich immer mal wieder ermahnen nicht zu sehr in meinen Gedanken zu versinken, da ich eben nicht alleine war. Manchmal hatte ich das Gefühl das andere Menschen in mir lesen konnten wie in einem Buch. Für mich waren andere Menschen wie Bücher, die fest verkettet waren und in einer anderen Sprache geschrieben. Ich hatte nun schon nur begrenzte Französisch Kenntnisse, was aber nicht zwangsläufig problematisch war, da meine Muttersprache Spanisch war. So wirkte andere Leute für mich wie chinesische oder japanische Bücher, unverständlich.
Ich sah kurz zu ihr rüber als sie sprach. Ich merkte das ich wieder in das alte Muster verfiel, doch ich beließ es dabei. Schon gut. Können wir es einfach dabei belassen? fragte ich sie dann und sah zu meinen Schweinen. Ich klopfte dem Dicken einmal leicht gegen den Bauch, dann stand ich auf. Ohne Hände versteht sich. Ich zog die Anlage raus und antwortete dann auf ihre Frage. Wirklich was vorhaben tu ich nicht, allerdings könnte man das ändern. Insofern du noch mit mir reden möchtest. war meine etwas komische Antwort, wenn man bedachte das wir uns erst zwanzig Minuten, vielleicht auch dreißig kannten. Doch sie war mir sympathisch. Ein Grund war vielleicht auch das sie nicht so übermäßig viel sprach und es nicht von mir erwartete. Außerdem hatte sie es hingenommen das ich sie das ein paar Sätzen bereits zum Tanzen aufgefordert hatte.

Ich bin mit der ganzen Situation leicht überfordert. Eigentlich habe ich ein sehr gutes Menschenverständnis und doch weiß ich nicht so recht, wie ich mich hier verhalten soll. Vielleicht weil es mir sonst immer ziemlich egal ist, wie ich mich verhalten, doch das hier möchte ich irgendwie einfach nicht vermasseln.
Er scheint wieder in Gedanken versunken zu sein und irgendwie lässt mich das etwas lächeln. Denn es sieht immer bemerkenswert aus, wenn Leute so tief in ihre Gedanken versunken sind, dass ich mich manchmal frage ob sie denn überhaupt wirklich da sind. Vielleicht sind sie auch nur ein Produkt meiner verkorksten Fantasie. Man kann es nicht wissen und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr scheinen meine eigenen Gedanken ebenfalls verrückt zu spielen. Deswegen versuche ich doch die Realität den Vorrang zu nehmen, als wieder verrückt zu werden.
Denn manchmal wenn ich einer meiner Phasen habe, passiert es dass ich die Realitität und Fantasie nicht mehr richtig unterscheiden kann. Und um so eine Phase nicht noch extra heraus zu locken, sollte ich mich mit solchen Gedanken eben nicht befassen.
Ich nicke nur kurz, als er meint wir sollen es einfach dabei belassen. Ich habe gesagt, was ich zu sagen hatte und habe auch nicht noch mehr zu sagen. Als er aufsteht sehe ich ihn an. Irgendwie fällt es mir nicht ganz leicht, denn gewöhnt bin ich es immer noch nicht mit jemanden alleine zu sein.
Ich zucke mit den Schultern. Sonst hätte ich nicht gefragt erwidere ich und ringe mir ein kleines Lächeln ab. Ich überlege kurz. Da wir gerade noch in der Sporthalle sind, weiß ich nicht genau was wir machen sollen. Das hört sich ja schon merkwürdig an, dass ich ihn überhaupt danach frage. Wir könnten...raus gehen sage ich und komme mir bei den Vorschlag ziemlich bescheuert vor, da Draußen eigentlich überall sein kann.

Ich versuchte nun mich endgültig auf das zu konzentrieren was um mich herum passierte. Ansonsten wusste ich nicht wo meine Gedanken mich hin jagten und das war nicht das was ich wollte. Ich versuchte währenddessen unauffällig überschüssige Energie durch ein paar leichte Muskelspielchen abzubauen, sein es ein Zucken meiner Brustmuskeln, anspannen der Bauchmuskeln, Arme, Beine. Wenn man darauf achtete sah man alles, doch ich hoffte das sie einfach nicht darauf achtete. Ein Blick zur Uhr verriet mir das ich schon eine ganze Weile auf war, aber immer noch nichts gegessen hatte und auch sonst noch nicht viel getan hatte. Manchmal hatte ich das Gefühl ich versuchte mir mit den Muskeln eine Mauer um mich zu bauen. Je weiter ich mich einbaute desto vorsichtiger wurde ich und umso dickere Mauern wollte ich um mich bauen. Irgendwann würde es ein ungesundes Ausmaß annehmen, das war mir bereits klar. Doch solange wollte ich eigentlich nicht daran denken.
Ich lächelte sie leicht an. Hätte ja sein können ich versuchte meine Unsicherheit etwas zu überspielen. Das machte die ganze Sache nur noch komischer, aber ich hoffte einfach das sie das ganze nicht zu komisch fand. Draußen hört sich gut an. murmelte ich dann und im nächsten Moment meldete sich mein Magen mit seiner berühmt berüchtigten Imitation eines Blauwal Paarungsrufs. Wie ich es hasste! Sry... Ich bin heute irgendwie noch nicht zum frühstücken gekommen meinte ich dann lachend zu ihr. Hexe sah mich währenddessen schockiert an, während Troll so wirkte als würde er mich auslachen. Also wollen wir... weiß nicht an den See? fragte ich sie dann ruhig mit einem leichten, ruhigen Lächeln auf den Lippen.

Ich versuche mir vorzustellen, was er wohl gerade denken mag. Doch irgendwie kann ich es mir einfach nicht vorstellen. Er spielt mit seinen Muskeln, was mir nicht entgeht und ich erröte leicht. Jetzt hoffen, dass er das nicht bemerkt. Denn um ehrlich zu sein muss ich leider zugeben, dass er verdammt gut aussieht. Und...das macht mich irgendwie...ich weiß es nicht, ich kann es nicht erklären. Normalerweise würde ich auch nicht so darauf achten, aber er macht es mir nicht gerade einfach. Obwohl es mir trotzdem mehr um die Person selber geht, als um das aussehen.
Ja ich weiß, das sagen viele, aber ich meine es wirklich ernst.
Manchmal hoffe ich sogar, dass es auch welche gibt die finden, dass ich irgendwie gut aussehe. Aber das ist nur eine Hoffnung. Niemand sieht wirklich gut aus, der sich selber nicht schön findet und unzufrieden mit sich ist. Denn das macht sich im Aussehen auch bemerkbar, auch wenn man versucht alles zu überspielen. Und wenn die Erinnerungen an einem kleben, sich wie eine dicke Schicht um einen legen, wenn die Erinnerungen hässlich sind...ich denke, man versteht was ich meine.
Ich muss nun etwas lachen und nicke dann. See hört sich gut an und wir können uns dort bestimmt auch etwas zu essen holen erwidere ich dann, während ich zur Tür sehe und schonmal langsam in die Richtung gehe.

Meine Gedanken spielten Fange mit sich selbst, wobei mir auch nicht entging das sie leicht rot wurde. Was bei mir genau das selbe auslöste und ich augenblicklich aufhörte. Ich hasste es wenn jemand das mitbekam. Irgendwie war es peinlich. Es passte einfach nicht zu meinem sonst recht ausgeglichenen, eher ruhigen Wesen. Es kam protzig und ja ich wusste das ich nicht unbedingt hässlich war, aber ich war niemand der unbedingt jeden darauf aufmerksam machen wollte. Ich fand solche Leute einfach zum Kotzen, wobei ich gerade kaum selber besser war.
Ich musterte sie ein wenig, wollte mir aber nicht recht ein Urteil bilden. Das Gesamtbild passte zusammen, das war alles was ich mir erlaubte. Hexe stand auf und stupste ein wenig gegen Alessia. Troll kullerte mir auch den Ball zu. Ich schnappte ihn und schmiss ihn wieder in Korb. See ist eigentlich immer schön meinte ich und fuhr mir durch die Haare den Hinterkopf runter. Dann folgte ich ihr zur Tür. Dann lass uns gehen meinte ich und hielt ihr Gentleman like die Tür auf. Danach folgte wir ihr.