Ich nicke kurz. Ich bin eigentlich gerne Draußen, vor allem in der Nacht. Da ist das Gefühl etwas frei zu sein einfach größer und alles ist so ruhig und still. Die Welt scheint irgendwie friedlich zu sein und nicht so grauenvoll wie am Tag. Es ist einfach besser und ich habe das Gefühl mehr in meinem Gebiet zu sein. Als würde ich mehr zur Nacht gehören als zum Tag. Trotzdem mag ich es natürlich auch zu schlafen, wenn dann kann ich für eine kurze Zeit einfach alles vergessen. In eine andere Welt eintauchen, auch wenn ich oft Albträume habe. Kurz vor einer manischen Phase habe ich die besten Träume und würde ich am Liebsten den ganzen Tag durchschlafen. Doch das kann man nie so genau wissen, leider.
Ich sehe immer noch nach Oben und versuche mir die Sterne vorzustellen. Die Sterne an der Denke, mit dem Schwarz drum herum und den ganz dunklen Blau. Der Mond mit einer Aura aus hellem Licht. Einfach perfekt. Vielleicht ein paar Wolken, die man schwer erkennen kann aber trotzdem da sind, umrandet mit einem sehr dunken blau-grau.
Ich seufze leise und schließe kurz die Augen, doch dann setzt sich Tyler auf und da ich mir ziemlich bescheuert vorkomme, wenn ich jetzt liegen bleibe, setze ich mich ebenfalls auf. Ich sehe jedoch in Richtung Tür, denn so sehe ich etwas an Tyler vorbei, aber ich kann ihn trotzdem ansehen. Und es ist ihm anzumerken, dass er gerade alles andere als entspannt ist. Das kann ich ihm weiß Gott nicht verübeln. Natürlich ist mir bewusst, dass ich gerade auch ziemlich viel gesagt habe und das vermutlich eher nicht ganz verständlich. Wenn ich rede, rede ich oft verwirrend. Ich habe Schwierigkeiten damit, die Wörter in guten Sätzen zu bringen so, dass man auch versteht was ich meine. Vor allem wenn ich unter Druck stehe, wenn ich mich rechtfertigen muss oder wenn es einfach zu viel und zu schwierig ist. Einfach kompliziert.
Dann höre ich ihm zu. Seine Antwort, die ich gut nachvollziehen kann. Besser als er vielleicht glauben mag. Und ich nicke. Einfach um ihm zu zeigen, dass ich weiß was ich meine, obwohl es irgendwie auch weh tut das zu hören. Es muss nämlich auch sehr schwierig für ihn sein. Mehr als schwierig.
Nein, natürlich war es nicht falsch etwas zu sagen meine ich schnell und sehe ihn mit großen Augen an. Das soll er nicht denken. Ich fand es gut. und es stimmte auch. Ich fand es wirklich gut und irgendwie hoffe ich, dass er es auch fand. Obwohl ich mir langsam nicht mehr sicher bin, ob er es fand. Denn ich bin ein ziemlich zerstörerischer Mensch, wie man jetzt auch wieder bemerken konnte. Mein Blick richtet sich wieder zu Tyler, damit ich ihm in die Augen sehen kann.
Bereust du es? frage ich leise, doch ich möchte einfach nur eine ehrliche Antwort.