Das Tattoo Studio

Ich wusste nicht ob ich's eilig hatte, aber ich wollte sie einfach nicht auf dem Flur warten lassen. Warten war teilweise echt nervig und wenn man auf mich warten musste war das noch um eine Spur schlimmer. So fühlte es sich zumindest an. Vor dem Tattoo Studio hielt ich an und klemte mir das Brett unter dem Arm. "Die Dame", meinte ich zu Amabie als ich ihr die Türe aufhielt. Es tat gut mit ihr herumzualbern. Warum das ganze aufgeben für eine Beziehung die vermutlich nicht funktionieren würde? Es lief doch immer so bei Freundschaften aus denen Liebe wurde.

Ich grinste und beim vorbei gehen kassiert der Russe auch noch einen Kuss auf die Wange, auch wenn es nicht der Erste war, war es für mich immer wieder etwas besonderes wenn ich es über mich brachte ihm einen zu geben. Vielen Dank der Herr scherzel ich dann und gehe in den Raum hinein, wo ich gleich angequatscht werde, es war nicht mal der Tätowierer sondern irgendein Typ, der mich anmachen will und ich meine Augenbrauen hoch ziehe. Halt die Klappe meine ich dann leicht zickig und blicke zu Avyres, in meinem Blick das Typische: "Hilf mir!"

Ich erstarre in der Türe als sie mir einen Kuss auf die Wange gibt. Sie hat das schon oft getan, aber damals hat es noch nicht so viel ausgelöst wie jetzt. Ich merke förmlich wie ich rot werde und mir warm wird. Zudem verspühre ich wieder dieses wohlige Gefühl, was mich durchzuckt. Ich schüttle langsam den Kopf und folge ihr in den Landen. Als ich höre wie sie angemacht wird stelle ich mich neben sie und begutachte den Typen, der sie angelabert hatte. Breite Schultern, tättowiert von Kopf bis Fuß und ein selbstsicheres Grinsen im Gesicht. "Sie sind viel zu alt für sie", stellte ich fest. Der Typ war sicher 30 oder älter. "Ich denke das mit Ihnen und meiner Freundin könnte nichts werden, Verzeihung", entschuldigte ich mich und zog kurz die Snapback und setzte sie binnen weniger Sekunden wieder auf. Danach wandte ich mich Amabie zu und hielt sie mit meiner freien Hand am Oberarm fest. Ihr Schulterblatt berührte meine Brust, als ich ihr leise ins Ohr flüsterte: "Lass uns schnell entscheiden und es durchziehen... ich glaube der Typ ist noch länger hier..." Ich schaute mich um. "Wollen wir was im Partnerlook?", fragte ich sie dann ein wenig lauter. Ich musterte sie und überlegte wo wir uns beide etwas stechen lassen könnten. Es sollte natürlich an der gleichen Stelle sein. Vorsichtig streckte ich die freie Hand aus, welche vorher noch an ihrem Oberarm gelegen hatte, und berührte sie an der rechten Seite bei den Rippen. "Wie findest du's hier? Etwas geschrieben? Einen Satz und dann noch ein Symbol?", fragte ich sie.

Als Avyres zu mir kam lächle ich zu ihm hoch um anschließend seine Hand zu nehmen, für den Typen sollte es so aussehen, als würden wie eben zusammen gehören, was wir auf eine gewisse Art und weise ja auch taten.
Als der Kerl dann nicht locker lässt hätte ich mich am liebsten auf die Zehenspitzen gestellt und ihn auf der Stelle geküsst, einfach damit ich meine Ruhe hatte aber dann hätte ich auch das Problem, das ich meine Gefühle nicht mehr unterdrücken konnte und somit keine Kontrolle mehr über mich selbst hatte. Das ist bei mir ähnlich wie der Alkohol, dummer Vergleich aber was solls. Doch danach widme ich mich voll und ganz Avyres, als dieser mir ins Ohr wispert. Klar, wollen wir das meine ich ruhig und blicke zu ihm hoch, seine Berührung lässt die Gänsehaut wieder um einiges Stärker werden. Klingt nicht schlecht. Was hältst du als Symbol von einer Krone? frage ich dann leise, da ich ja nicht schreien musste und das war ja auch klar. Beim Satz darfst du kreativ sein trage ich ihm auf und blicke zu seine Hand, die mich schon wieder nicht klar denken lässt.

Der Typ lässt Amabie nicht in Ruhe und als er auf uns zu kommt schiebe ich ihn mit dem Hinterteil meines Longboards weg und küsse Amabie im Nacken. Zugegeben Reviermarkierung ist nicht so meines, aber der Typ nervt und Amabie hatte bereits erwähnt, dass sie sich von ihm belästigt fühlte. Ich wusste nicht was der Typ dann machte, aber ich genoss gerade nur ihren Geruch und meine Lippen glitten ihren Nacken nach oben, bis ich merkte was ich eigentlich gerade tat. Betont langsam löste ich mich von ihrem Hals und grinste entschuldigend. "Kronen?", wiederholte ich um das Thema zu wechseln. "Klingt hübsch... welche willst du?", fragte ich sie dann und deutete auf die ganzen Vorlagen. Ich musste überlegen. Da ich wollte dass das Tattoo für uns eine tiefgründige Bedeutung hatte dachte ich genau nach, was uns eigentlich verband. Es sollte gut leserlich sein, also eine Sprache die viele verstanden. In diesem Fall kam nur Englisch in Frage. Was uns verband war klar: Wir waren durch finstere Zeiten gegangen. Ich hatte ihr beigestanden wenn's ihr dreckig ging und ich war davon überzeugt, dass sie das Gleiche für mich tun würde. "Was hältst du davon: 'Remind me that we will always have each other when everyone elese is gone'?", wollte ich wissen und blinzelte sie an. Es traf den Nagel unserer Situation auf den Kopf.

Seine Lippen in meinem Nacken machen mich schon wieder verrückt und ich konnte nicht klar denken. Warum müssen Gefühle so kompliziert sein? Warum kann ich nicht einfach mit meinem besten freund zusammen sein? Genau, weil er mich zu gut kennt. Als er sich dann von mir löst und so entschuldigend lächelt drehe ich den Kopf zu ihm und meine Lippen streichen sein Ohr, als ich rede: Du musst dich für nichts entschuldigen Avyres Meine Augen sahen danach in seine und ich schenke ihm, mal wieder, ein liebliches Lächeln. Erst danach konzentriere ich mich auf die Vorlagen, wie es sein sollte und doch lehne ich mich unbewusst an den jungen Mann, suche seine Nähe schon fast und würde am liebsten immer noch einen Kuss von seinen Lippen stehlen aber ich durfte nicht. Irgendwann finde ich zwei passende Kronen und zeige auf sie. Wie wäre es mit diesen hier? frage ich dann leise und lächle Avyres an, kurz blicke ich auf seine Lippen doch ich bekomme mich wieder ein wenig in den Griff. Der Spruch passt zu uns meine ich dann erfreut und blicke ihm in die Augen. Den nehmen wir stelle ich einfach fest. du bekommst den ersten Teil. "Remind me that we will always have each other" ich blicke lieber auf meine Hände als zu ihm hoch. Und ich nehme "When everyone else is gone

Ihre Unsicherheit bringt mich ein wenig zum Lächeln. Es ist so ironisch, mittlerweile habe ich begriffen, dass sie gleich empfindet wie ich. Doch beide wollen wir erstens nicht der ersten Schritt wagen und zweitens unsere Freundschaft und all das was wir mit einander durch gemacht haben nicht auf's Spiel setzen. Ihre Blicke entgehen mir nicht, mir fällt auf wie sie mich ansieht. Ihr muss es sicherlich gleich gehen. Es musste doch von mir genauso offensichtlich ausgehen, wie von ihr. Als sie auf die Kronen deutet nicke ich. Sie sind wirklich passend, genau wie unser Spruch. "Okay gut, willst du als erstes oder soll ich?", fragte ich und deute auf den Zahnartzstuhl (ja so sieht das für mich aus) auf den wir uns gleich legen werden. "Oder gleichzeitig?", fragte ich sie dann und lege den Kopf ein wenig schief. Ich überlegte allerdings noch wie die Schrift sein sollte. Den Text hatten wir, die Schriftart und das Zeug drum herum fehlten noch. "Ich schlage vor wir lassen die Kronen über dem Schriftzug machen... den Schriftzug auf jeden Fall kursiv also schräg... wie unser Leben", meinte ich lachend. Außerdem wollte ich die Schrift nicht zu verschnörkelt, das passte nicht zu mir. Etwas Klares, Dünnes vielleicht mit leichten Schwinungen. Etwa so wie eine Schreibschrift.

Ich streiche ihr über den Oberarm und genieße ihre Schulter, die an meinem Schlüsselbein. Ein wohliger Schauer geht bei jeder ihrer Berührungen bei mir durch Mark und Bein. Als ich mich wieder daran erinnere, wie wehleidig sie war lachte ich leise in ihr Ohr. "Natürlich, das hab ich nicht vergessen", erwidere ich und beobachte sie, wie sie sich auf diesen Zahnarztstuhl legt. Ich setze mich neben ihr auf den Stuhl und lege den Kopf kurz auf die Kante. "Bereit?", fragte ich sie und grinse dabei hämisch. Dann nehme ich wie beim letzten Mal ihre Hand, damit sie mir die Finger zerquetschen kann. Ich kann sie aber nicht ansehen, sonst würde ich sie mit meinen Blicken fressen und so halte ich den Blick starr auf den Tättowierer gerichtet.

Muss ich ja fast sein meinte ich leise und lächle ihn an, schließe aber meine Augen und hielt seine Hand fest, denn ich wusste, das ich ihm wieder fast die Finger zerquetschen werde, wenn der Tätowierer anfängt. Was noch besser an dem ganzen ist: An der Seite bin ich selbst noch empfindlicher als am Unterarm. Die ersten paar Nadelstiche atme ich noch ruhig weh und meine Hand blieb relativ ruhig an der von Avyres liegen, doch nach einiger Zeit, ich schätze so 5 Minuten, beginne ich seine Hand etwas fester zu drücken, da es doch ziemlich unangenehm wird.
Meine Augen bleiben geschlossen und ich versuche mich wirklich nur noch auf den Druck an Avyres Hand zu konzentrieren, in meinem Kopf schwirrte sowieso eine Mischung aus Gedanken an Avyres und was Cato wohl sagen würde, wenn er merkt, dass irgendwas zwischen dem Russen und mir ist.

Ich erwidere ihr Lächeln, schaue aber nicht zu ihr als sie die Augen schließt. Erst als sie beginnt meine Hand zu drücken wage ich es sie anzusehen. Ihr Gesicht war nachdenklich und sie presste die Lippen und Augen zusammen auf den Schmerz gewappnet. Ich lachte leise in mich hinen und lauschte dem Surren der Nadel, als der Tätowierer die Nadel ansetzte. Am liebsten hätte ich mich über sie gebeugt und ihr einen Kuss auf den Bauch gegeben, ganz sanft. Um sie abzulenken. Stattdessen streichelte ich nur beruhigend ihren Handrücken. "Es geht ganz schnell..", flüsterte ich leise sodass sie es über das Surren der Nadel noch verstehen könnte.

Ich hoffe es meine ich stockend und zische es zur zwischen den Zähnen hervor. Ungefähr 20 Minuten später konnte ich wieder durchatmen, denn das ganze Ding ist endlich fertig. Ruhig öffne ich meine Augen und streiche mir leicht durch die Haare, warum auch immer ich bin froh darüber. Ganz langsam setze ich mich auf und lasse die Hand von Avyres nicht los. Ruhig und recht vorsichtig blicke ich zu der Seite, wo mein neues Tattoo lag, in diesem Moment zieht sich ein Lächeln auf meine Lippen und ich setze mich seitlich auf das Ding von Liege,, bevor ich runter rutsche und noch die obligatorische Folie drauf geklatscht bekomme, danach ziehe ich mein Oberteil wieder an und blickte zu Avyres. Jetzt bist du dran meine ich leicht frech und blicke zu ihm.

Als der Tätowierer sein Werk begutachtet schaue ich auf Amabies Seite und das fertige Tattoo und nicke. Ich bin zufrieden damit und als sich Amabie aufsetzt scheint sie es auch zu sein. Ich lächle sie an. "Hat es sehr weh getan?", fragte ich sie und machte eine gespielte mitleidige Mine. Ich ließ ihre Hand los, als sie meinte ich sei dran und zog mir das T-Shirt über den Kopf um mich auf den Zahnartzstuhl zu legen. Meine Hand lege ich dorthin wo ihre vorher gelegen hatte. Wenn sie danach greift freut mich das und wenn nicht dann tut sie es ben nicht. Ich blicke sie aus meinen graugrünen Augen an und konzentriere mich auf ihr Gesicht, dass mir kein Detail entgeht.

Es war auszuhalten meine ich und flunkere dabei leicht. Zumindest ist das Tattoo an der Seite einfarbig, bei dem am Unterarm haben noch einige Farben eine Rolle gespielt. Ruhig und schon fast langsam lass ich mich auf den Stuhl fallen, schnappe mir das Shirt von Avyres damit es nicht so im Raum rum fliegt und nehme vorsichtig seine Hand. Leicht spiele ich mit dessen Fingern und hebe danach meinen Blick, wobei dieser auf den von Avyres trifft und ich einfach nur glücklich und zufrieden zu ihm blicke. Warum sein Gesicht in der kurzen Zeit schon so vertraut geworden ist, weiß ich nicht und doch ist es eben so. Entweder ist es liebe oder ich bin nur verliebt in das Gefühl verliebt zu sein.

Ich verschränke meine Finger mit ihren, als sie beginnt mit meinen zu spielen. Ruhig liege ich da und als die Nadel sich in meine Seite bohrt zische ich kurz und beiße die Zähne zusammen. Es ist schon etwas anderes eine Tätowierung in die Seite zu bekommen als sich den Unterarm stechen zu lassen. Fast vergleichbar mit dem Ellbogen, nur ein Spürchen schmerzhafter. Ich sehe wie sie mein T-shirt aufhebt und lächle sie dankbar an, obwohl es ein verzerrtes Lächeln ist, da der Tätowierer wieder zum Stechen angesetzt hat. Als sich unsere Blicke begegnen erkenne ich, dass sie gleich fühlt wie ich. Es ist nur traurig, dass wir uns beide nicht trauen den ersten Schritt zu tun. Allerdings frage ich mich die ganze Zeit, warum wir beide so Angst davor haben etwas zu riskieren? Ich glaube nicht daran, dass unsere Freundschaft in die Brüche geht. "Amabie?", frage ich mit rauer Stimme und blicke ihr weiterhin tief in die Augen. "Komm näher", meine ich und lächle leicht.

Ich saß ruhig da und beobachtete Avyres ein wenig während ich ihm einmal vorsichtig und sanft über die weichen Haare fuhr, die ihm ins Gesicht hingen. Bei jeder noch so kleinen Berührung begann meine Hand zu kribbeln, aus keinem wirklich auffindbaren Grund. Das verzerrte Lächeln beantworte ich mit einem sanften und mal wieder gutmütigen: Mach ich doch gerne bevor ich ihn ein wenig verwundert ansehe. Dieses "Komm Näher" Irritiert mich ein wenig und ich beuge mich aber trotzdem leicht zu ihm und sitze nun etwas dichter bei ihm, wobei ich schon fast wieder unsicher wirke. Warum bin ich bei dem Russen so? Bei anderen war ich nie so, ich bin eigentlich kein scheuer Mensch oder sonst was, aber er brachte mich wirklich zum Wahnsinn, das ist ja kaum zu glauben.

Als sie mir durch die Haare fährt seufze ich. Meine Frisur ist damit im Arsch, ein Glück habe ich meine Kappe mit. Damit kann ich das Disaster verdecken. Als sie sich übermich beugt, immer noch nicht nahe genug, rolle ich mit den Augen. "Noch näher", fordere ich sie auf. Das ist etwas, was ich normal nicht tun würde. Drängen gehört bei mir einfach nicht dazu, doch ich will wissen wie nahe sie sich an mich heran wagt. Meine graugrünen Augen begegnen ihrem verunsicherten Blick und ich lächle leicht.

In mir sträubt sich alles und ich blicke kurz zur Seite, als sich unsere Blicke begegnen. Wenn er so weiter macht, ist er auf dem besten Weg alles zu versauen, doch das sollte er eigentlich wissen. Vorsichtig lege ich eine Hand auf seine Brust, so das ich dem Tätowierer nicht im Weg bin und komme seinem Gesicht recht nahe, mein kleiner Finger hätte vielleicht zwischen unsere Nasen gepasst doch ich ziehe mein Gesicht wieder zurück. In mir drinnen schrie alles nach ihm und seiner Nähe, seiner Zuneigung und so weiter, aber irgendwie will ich unsere Freundschaft nicht ruinieren. Ich musste schon bei Simon den ersten Schritt wagen und jetzt das ganze bei Avyres heraus fordern und hoffen, dass er klappt? Ich weiß nicht so recht.

Als sie mir die kühle Hand auf die Brust legt und die Finger spreitzt schließe ich kurz die Augen und seufze genüßlich. Bevor sie sich zurück ziehen kann, packe ich sie mit meiner einzigen freien Hand vorsichtig am Kragen ihres T-Shirts und ziehe sie langsam wieder zu mir herunter. "Wovor haben wir Angst?", frage ich sie leise und mustere ihre Gesichtszüge ehe ich kurz den Hals recke um ihr einen Kuss ans Kinn zu hauchen und auch noch sanft an ihrem Kinn zu knabbern. Ich weiß dass es möglich ist, dass eine Beziehung zwischen uns nicht funktionieren könnte, aber wir haben beide dunkle Seiten voneinander gesehen. Wir vertrauen einander, erzählen uns alles und halten zu einander. Ist das nicht ein guter Anfang?

Als ich wieder bei ihm unten lande versuche ich zumindest ihm in die Augen zu sehen und ihm leise zu antworten: Ich weiß nur vor was ich Angst habe. Ich habe Angst die Freundschaft zwischen uns zu verlieren, wenn irgendwann mal Schluss sein sollte. Ich meine: Zu wem soll ich gehen und mich ausheulen? Klar, ich gehe hauptsächlich davon aus, das unsere Beziehung halten wird und davon bin ich auf überzeugt, nun ja, eigentlich nicht aber ich versuche es mir einzureden. Der Kuss auf meinem Kinn war für mich gerade noch mehr Folter als der zuvor in meinem Nacken, denn die Haare stellen sich mir wieder komplett auf und mit leicht zitternden Fingern streiche ich weiter über die Brust des jungen Mannes, einfach um ihm auch ein wenig Zuneigung entgegen zu bringen.

Ich runzle die Strin und verziehe dann das Gesicht, als der Tätowierer kurz daneben sticht. Soll schon einmal vorkommen. Ihre Worte legen meine Stirn in Falten. Ich glaub nicht daran, dass die Freundschaft zwischen uns an einer gebrochenen Beziehung endet. "Das glaub ich nicht...", flüstere ich leise und lasse sie dann los. Ich muss es einsehen: Sie will nicht. Vermutlich wird sie mit Simon zusammen kommen und ich werde auf ewig in der Friendzone verweilen. Ich ließ die Hand sinken und wartete darauf, dass sie sich aufsetzte.

Sie löst sich nicht von mir, was mich ein wenig irritiert. Zuerst wollte sie doch nicht, sie wollte lieber die Freundschaft waren, was ich ja auch irgendwie verstehen konnte. Als ich sie losließ hatte ich damit gerechnet, dass sie sich entfernte, doch sie blieb und küsste mich sogar ganz flüchtig. Als sich unsere Lippen berühren setzt mein Herz kurz aus und dann war es auch schon vorbei. Ein breites Grinsen entfaltet sich auf meinem Gesicht. "Also doch?", frage ich sie leise und brühre mit meiner freien Hand am Arm. Der Tätowierer scheint ein wenig genervt zu sein, da ich nicht immer still liege. Also lasse ich den Arm wieder sinken und warte bis das ganze vorbei ist.

Als sie sich von mir löst und sich lässig zurückfallen lässt lächle ich sie sanft an. Ihre Berührung ist so sanft und wenn ich nicht in einem öffentlichen Raum wäre hätte ich spielerisch geschnurrt. Jetzt fand ich mich damit ab, dass ich nur ihre Hand greifen konnte. Als mein Tattoo fertig war und die obligatorische Folie an meiner Seite klebte richtete ich mich auf und grinste Amabie an. Sie hatte immer noch mein T-Shirt. Ich rückte sehr nahe an sie heran. "Natürlich will ich das...", meine ich nach kurzem Überlegen und nehme ihr Gesicht in beide Hände. Meine grüngrauen Augen mustern ihr Gesicht und ich lächle sie sanft an, bevor ich ihr einen sehr leichten und sanften Kuss auf die Lippen gebe.

Ich nahm das Shirt grinsend entgegen und zog es mir über den Kopf bis es dort war wo es hingehörte. "Es war klar, dass ich das machen werde...", murmelte ich lächelnd als Antwort darauf, dass ich es Cato beibringen sollte. Wie ich ihn kannte würde er erstmal lachen, dann die Strin runzeln, dann wieder lachen und dann sagen er habe es sowieso die ganze Zeit gewusst. Wenn er das sagen würde konnte man sich sicher sein, dass es auch so war. Cato mochte ein wenig begriffsturzig und stur wirken, doch er war nicht so blöd wie er immer tat. "Mir wird schon was einfallen", meinte ich dann grinsend und legte einen Arm um ihre Schulter, um den Typen von vorhin abzuschrecken, als wir zahlen gingen.

Hey, ich muss es Simon beibringen, meinst du das wird unbedingt leichter? Ich seh zu ihm hoch und schlucke leicht, denn wenn ich an den Italiener denke, dann auch an Taiger und der konnte mir ganz schön gestohlen bleiben. Ich hatte ja jetzt Avyres und ganz ehrlich? Ich bin Glücklich damit und darüber. Du kennst ihn wahrscheinlich besser wie ich, ich glaube schon das du das packst das er einen Arm um mich legt stört mich nicht, was mich schon fast verwundert und so lege ich meinen Kopf gegen seine Schulter. Für normal bin ich ja der Typ Mädchen der das Beziehungszeug in den eigenen Vier Wänden lässt, aber bisher hat auch keiner zu mir gestanden, vielleicht ist Avyres wirklich anders, ach was hier vielleicht, er ist es. Ich bezahle mein Tattoo und lächle den Mann hinter der Kasse freundlich an, bevor ich mit Avyres im Schlepptau den Laden verlasse.

Ich tat kurz als würde ich überlegen, dann ging ich leicht in die Knie und schüttelte den Kopf. "Nein, das wird es sicherlich nicht", meinte ich lächelnd und stand ihr Nase an Nase gegenüber. Ich recke kurz den Hals und küsse sanft ihre Lippen ehe ich ihr nach dem Zahlen aus dem Laden folge. Ein Seitenblick auf den Typen von vorhin und meine Genugtuung ist erfüllt. In Gedanken überlege ich, wie ich Cato beibringen soll, dass ich mir seine Schwester geangelt hatte. Direkt war nicht meine Stärke und Cato würde sicherlich nur dämlich dreinschaun. Auf Seitenwegen oder in einem Nebensatz wäre auch nicht so gut. Vielleicht sollten wir ihn einfach abfüllen? Wer weiß.

Ich werde sehen wie es laufen wird meine ich dann ruhig und wollte mir gerade ein paar Zotteln aus dem Gesicht streichen, als ich die Lippen des Größeren auf meinen hatte. Bei dir kann man wirklich nicht mal was machen sie klang nicht vorwurfsvoll sondern eher zufrieden drüber, immerhin hatte sie jetzt einen Freund an der Seite, bei dem sie sich sicher sein konnte, das er sie wirklich liebt, dazu kennt er Cato - noch ein Pluspunkt.
Sollen wir es den Beiden gleich sagen? frage ich ganz leise und gehe mit ihm aus dem Laden, um ihm nochmals einen Kuss auf die Lippen zu hauchen, wobei meine Arme leicht in seinem Nacken liegen.

Ich erwidere den Hauch eines Kusses den sie mir gibt und lächle sie leicht an. "Ja, ich denke wir müssen es ihnen sagen... Cato merkt es so oder so", agrumentierte ich und spielte mit dem Saum ihres Obetreils. "Das heißt ich muss jetzt gehen...", fügte ich hinzu und schaute ihr in die Augen mit einem traurigen Lächeln. Die Tatsache sie jetzt mit Simon alleine zu lassen versetzte mir ein mulmiges Gefühl, aber ich vertraute darauf, dass sie keine Doppel-Beziehung anfangen würde. Das was zwischen ihr und Simon war war Vergangenheit, obwohl ich das wusste war mir etwas flau. Ich nahm sie nochmal in die Arme und küsste ihren Mund, ehe ich mich auf und davon machte. Ich hatte das Gefühl Cato im Wald anzutreffen, reine Intuition, aber der Wald war jetzt so oder so eine gute Adresse.

Er saß auf dem Drehstuhl und spielte Karussell, immerhin musste er warten bis der Tätowierer fertig war und derweil konnte er sich die Zeit vertreiben, auch wenn ihm langsam schwindlig wurde. Er wollte dieses Mal sein Tattoo am Handgelenk. Bislang wusste noch niemand davon außer Sam, selbst Mira hatte er nichts davon erzählt aber jetzt war das Verhältnis zwischen ihnen sowieso nicht gerade das beste.
Er hielt seinen Drehstuhl an, als der Tätowierer zurück kam und sein Handgelenk untersuchte. Die 'Skizze' war bereits drauf und es sah schon gut aus. Jetzt musste nur noch gestochen werden.
Es war zwar ein kleines Tattoo aber für Nathan war es wichtig. Fast so wichtig wie das Tattoo hinter seinem Ohr. Es war nicht nur ihr Bandlogo sondern es stand auch für Sam, Isaac, Dame und ihm. Und der fünfte Strich? Der sollte Mira darstellen, weil sie einfach unter anderem eine der wichtigsten Personen in seinem Leben war, auch wenn er sich oft mit ihr stritt. Aber sie musste ja nicht wissen dass er an sie gedacht hatte, als er sich dafür entschieden hatte, sich das Tattoo stechen zu lassen. Für alle anderen war es einfach das Logo der Band.
Wortlos sah er zu, wie der Tätowierer begann das Tattoo zu stechen.

Ich stand vor dem Tattoostudio und beobachte die Leute ein wenig, wobei ich danach eintrat. Ich hatte ein Termin, um mir mein Tattoo an der Armbeuge stechen zu lassen, immerhin habe ich mir vorgenommen die 8 Planeten dort Platz nehmen zu lassen, was sie für eine Bedeutung für mich haben, ist eigentlich unwichtig. Es wusste keiner.
Als ich eintrat und Nathan sah lächelte ich ihn leicht an und nahm mir vor noch mit ihm zu sprechen. Als eine junge Tätowierein zu mir kam, lächelte ich sie ruhig an und besprach mit ihr das, was ich haben wollte. So saß ich ruhig auf meinem Stuhl und verschränke meine Beine miteinander. Ruhig beobachte ich ihn und strich mir ein wenig durch meine blonden Haare, wobei ich heute mal wieder meine Lederjacke anhatte, wie ich sie selten trug, dazu eine schwarze anliegende Hose und ein weißes lockeres Top. Als die Tätowiererin davon ging, ging ich kurz zu Nathan hin und blieb neben ihm stehen. Nathan... Das gestern tut mir Leid... Ich war eine Idiotin jemanden wie dich gehen zu lassen, ich sah zu seinem Handgelenk und sagte gar nichts mehr, ich wollte wissen, ob er mich nun zur Sau macht.

Während sein Tattoo gestochen wurde, erklang eine ihm sehr bekannte Stimme hinter ihm. Er wusste, dass es Mira war und drehte sich nicht zu ihr um. Nathans Blick lag weiterhin auf seinem Handgelenk was auf dem Tisch lag.
Schweigend hörte er ihr zu und ließ die Worte auf sich einwirken. Er war am Tag zuvor sehr genervt von der Amerikanerin gewesen, die natürlich schnell übertrieben hatte, als der Drummer einem anderen Mädchen hinterhergeschaut hatte. Denn normalerweise müsste sie wissen, dass er nicht weitergehen würde, wenn er eine Freundin hatte. Klar, Mira war seine erste, wirkliche Beziehung aber man konnte es sich denken.
Schon gut antwortete er und löste seinen Blick von seinem Tattoo, ehe er zu Mira hinaufschaute und sie kurz anlächelte. Mir tuts auch leid fügte er hinzu, ehe er das blonde Mädchen musterte. Lässt du dir ein Tattoo stechen?

Ich sah zu ihm hinunter und nickte ein wenig. Eigentlich wusste ich nicht warum ich mit ihm sprach, warum ich mich entschuldigte. Ja, lass ich, antworte ich ruhig und sah mich kurz um, bevor ich zu seiner Hand runter sehe. Ich würde mich freuen wenn du wartest wenn du fertig bist, dann könnten wir danach nochmal ruhig reden und nicht hier in der Öffentlichkeit, antworte ich ruhig und strich mir ein wenig durch meine Blonden Haare, bevor ich sah, dass ich wieder zum Tätowierer gerufen wurde, bekam Nathan einen weichen Kuss auf seine Wange und ich stapfte zurück zu dem jungen Herren, der mir das Tattoo stechen würde, wobei ich meinen Pullover auszog unter welchem ich noch ein anliegendes schwarzes Shirt anhatte. Als er danach die skizze übertrug nickte ich leicht

Er sah noch einmal zu seiner Ex-Freundin - oder was auch immer sie gerade für ihn war - hinauf und nickte zustimmend. Bis später Mit den Worten wandte er seinen Blick wieder seinem Handgelenk zu und lächelte leicht, als er einen Kuss auf die Wange bekam. Das Verhältnis zwischen ihm und Mira war schwer. Er wusste nicht so recht, was sie nun für ihn war. Am Tag zuvor hatte Mira sozusagen mit ihm Schluss gemacht, in dem sie gesagt hatte: "Ab heute kannst du dir jemand anderes suchen bei dem du deinen Sex abbekommst". Sie vertraute ihm nicht. Kein Stück. Und selbst beste Freunde taten das, das sah man doch bei Isaac und Damien, bei Sam und Nath.
Nach einer Weile war sein Tattoo fertig, was noch vom Tätowierer eingepackt wurde. Er bezahlte und stand auf um sich im Wartebereich auf einen Stuhl zu sitzen und so auf Mira zu warten. Ihr dabei zusehen wie sie ihr Tattoo gestochen bekam, wollte er nicht. Nicht nach so einem Streit.

Als ich danach irgendwann fertig war, ohne einmal gezuckt zu haben oder sonst was, lächelte ich glücklich, als ich mein Tattoo sah und bekam die Folie darüber geklebt, bevor ich langsam zu Nathan hin gehe, meine Leder Jacke ansehe und ihn vorsichtig anlächle. Das mit gestern Abend... Ich war dumm, ich war bescheuert und ich war ungerecht, setzte ich an und nahm vorsichtig seine Hand, um ihm zu zeigen, dass er bleiben soll, dass er bitte bleiben soll, Ich darf ja auch anderen Kerlen hinterher sehen und wäre sauer wenn du es mir nicht erlauben würdest. Diese Eifersucht ist bescheuert und ich verstehe auch nicht warum ich es sein soll... Eigentlich sollten alle anderen auf mich eifersüchtig sein, weil ich solch einen wunderschönen Freund habe, weil ich einen Freund habe, der da ist wenn ich ihn brauche, kurz sah ich in seine Augen hinunter und drückte seine Hand hinunter. Ich weiß, ich mache viel Falsch, aber gehört Streit nicht zu uns?

Er hatte nicht vor aufzustehen und das Tattoostudio zu verlassen, daher war es unnötig, dass Mira seine Hand in ihrer hielt. Schweigend sah er ihr in die Augen und kniff seine etwas zusammen, als sie anfing zu sprechen. Doch nicht, weil er sauer war. Nein, sondern weil er so erstaunt über ihre Worte war.
Als sie geendet hatte, setzte er zu einer Antwort an, nachdem er sich zurückgelehnt hatte. Wenn du eifersüchtig bist, habe ich das Gefühl dass du mir nicht vertraust. Ich weiß, ich bin auch nicht perfekt aber vertrauen kann man mir schon Er hatte bislang nur eine Beziehung geführt und doch wusste er, dass er niemals fremd gehen wollte und durfte, wenn er zeitgleich eine Beziehung führte. Nachdem Mira am vergangenen Abend mit ihm Schluss gemacht hatte, hatte er sich Sophie als Ablenkung gesucht. Das hätte er nicht gemacht, wenn er noch mit Mira zusammen gewesen wäre. Ich könnte mir nicht vorstellen, mich nie wieder mit dir zu streiten bestätigte er ihre Frage und musste kurz unwillkürlich grinsen.

Ich beobachtete ihn und nickte immer wieder leicht. Es ist nicht so, dass ich dich nicht liebe Nathan, antwortete ich leise und sah danach zu ihm hin, nur damit ich anschließend einmal ein wenig über seine Hand streichen konnte.
Dann ist es gut, ich meine, ich bin jemand, der ziemlich oft streitet und es auch oft provoziert, antwortete ich leise und strich ihm danach und die Wange. Meinst du, auch wenn wir nicht mehr zusammen sind, würde ich irgendwann nochmal einen Kuss bekommen?, fragte ich leise und sah danach zu ihm hin, nur damit ich ihn einen Moment lang ansehen konnte und seine Hand betrachte, die nun von einer Folie geschmückt wurde.

Er konnte nicht leugnen, dass ihre Worte dafür sorgten, dass sich seine Brust zusammen zog. Viele würden ihn komplett verwundert ansehen, immehin war das doch positiv für ihn. Aber er wusste, dass sie getrennt waren. Da brachten die Worte nichts und Nathan wollte so schnell nicht nochmal eine Beziehung starten. Für Mira würde er es tun aber nicht nach so einem Streit auch wenn er es gewohnt war.
Mira, mir geht es doch auch so. Ich liebe dich, das war keine Lüge gewesen als ich dir das gesagt habe. Aber ich brauch genug Zeit um das alles in mir zu ordnen Er schloss ihre Hand in seiner ein und hinderte sie dieses Mal daran zu fliehen. Klar aber oben im Zimmer. Jetzt wenn wir kein Paar mehr sind sollten wir uns auch daran halten und uns auch nicht in der Öffentlichkeit küssen antwortete er und stand auf. Komm mit, ich will langsam wieder zurück

Und die werde ich dir geben, das verspreche ich dir, antwortete ich leise wobei ich hinunter in seine Augen seh und mein Blick mit hoch wandert als er aufstand. Nu ein Nicken bekam er als Antworte und ich löste meine Hand aus seiner, wobei ich danach meine Hände in meine Jackentaschen steckte und zu ihm hin sah. Ich würde auch nicht Händchenhaltend mit ihm durch die Gegend rennen, wenn wir es nicht mal gin bekommen zusammen zu sein, ohne das alles ziemlich scheiße lief oder eben anders total schief. Ich komm ja schon, antwortete ich leise und ging lautlos neben ihm her, wobei ich draußen gegen einen Stein trat und ihn einmal über die ganze Straße beförderte.

ZEITSPRUNG

Neuer Zeitraum: 24. Dezember 2015 - 6. Jänner 2016
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Wetter:Es hat geschneit die letzten Wochen und noch immer fallen dicke Schneeflocken vom Himmel, der wolkenverhangen und grau ist. Jedoch sollt dies nicht die Weihnachtsstimmung trüben! Mit dem Schnee fallen auch die Temperaturen, wir schreiben zwischen -8°C und -2°C. Der Wind der Küstennähe lässt das ganze noch ein wenig kälter erscheinen. Dick einpacken ist angesagt!