School Life Internat


Wer denkt, das Leben an einem Internat wie diesem sei wie jedes andere, der irrt gewaltig.
Affären zwischen Schülern und Lehrern, kriminelle Machenschaften unter den Schülern und Liebesdramen!
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Abseits stehende Bank

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1Abseits stehende Bank Empty Abseits stehende Bank Mo Nov 16, 2015 5:17 pm

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Eine Bank, die eher abseits vom ganzen Geschehen steht. Von hieraus hat man einen guten Blick auf die Partygäste, kann sich aber hier zurückziehen.

2Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Mo Nov 16, 2015 5:28 pm

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Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck und in die Leere starrenden Augen sitze ich auf dieser Holzbank. Sie ist weder bequem, noch schön, noch in irgendeiner Weise interessant. Genau so wie diese Halloweenparty. Und die Leute. Und ich bin mitten drin. Naja, was heißt mittendrin? Ich sitze hier und versuche alle in Grund und Boden zu starren. Was ich hier will, weiß ich selbst nicht. Ich finde sowohl die Kostüme als auch die betrunkenen Leute, die sich nun dumm und peinlich benehmen, einfach nur lächerlich. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis alle kotzen. Und ich werde schadenfroh dabei zusehen.
Ich verschränke meine Arme vor der Brust, die sich unter einem schwarzen Shirt verbirgt. Man kann noch deutlich die blauen Flecken und Blutergüsse der letzten Schlägerei erkennen, aber das ist mir so ziemlich scheißegal. Ich bin nicht hier, um jemanden zu gefallen, sondern um es einfach dem Jugendamt recht zu machen und danach mein Ding zu machen.
Ich spüre wie plötzlich etwas warme meine Nase hinunterläuft. Wie aus Gewohnheit wische ich das Blut mit dem Handrücken weg. Ich blute immer wieder mal aus der Nase und ich habe keinen blassen Schimmer woher, aber sowie mich auch die Meinungen anderer am Arsch vorbeigehen, so auch das Blut, dass sich immer wieder seinen Weg hinunter bannt.

3Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Mo Nov 16, 2015 5:46 pm

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Heute war Halloween und eine meiner Freundinnen hatte mich dazu überredet mich zu verkleiden. Da ich nicht wirklich darauf vorbereitet gewesen war, zog ich einfach nur ein schwarzes Kleid und Zugeschnürte höhere Schuhe an. Irgendwie verlor ich jedoch meine beste Freundin und das ganze Gedränge schüchterte mich ein, weswegen ich kurz an die frische Luft ging.
Ich konnte mir einige dumme Kommentare von den betrunkenen anhören weswegen ich mich von der Masse entfernte und auf eine Bank zuging. Erst als ich dort ankam bemerkte ich die schwarze Gestalt die darauf hockte, weswegen ich kehr machen wollte, jedoch fing plötzlich seine Nase an zu bluten. Ich kramte in meiner Tasche und reichte ihm ein Taschentuch. "Hier, ich denk das ist bisschen besser als deine Handfläche." Meinte ich lächelnd zu ihm und sah dann hinauf in den Himmel.

4Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Mo Nov 16, 2015 6:01 pm

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Ich sehe gedankenverloren in den Sternenhimmel. Heute ist es recht klar und man konnte wirklich alle Sterne funkeln sehen. Ich fühlte mich, als würde ich mit der Dunkelheit verschmelzen und nur meine blasse Haut wird erkennbar sein. Mein Seele ist schon so schwarz, dass sie sich sofort angepasst haben. Ich höre ein paar betrunkene Kerle irgendwas richtig Blödes quatschen und ziehe nur genervt eine Augenbraue hoch. Ich hasse Menschen. Besonders wenn sie andere Leute mit ihrem Zeug vollquatschen, was den anderen gar nicht interessiert. Die Betroffene ist ein Mädchen. In dem Mondlicht kann ich sie nicht richtig sehen, so wie es scheint, hat sie auch die wohl beste Farbe der Welt gewählt: Schwarz.
Ich bin etwas überrascht, als sie zu mir rüber kommt und so wie es scheint, hat sie mich nicht gesehen. Ich grinste nur leicht. Besser wäre es gewesen, wenn ich sie erschrecken hätte. Sie bietet mir ein Taschentuch gegen mein Nasenbluten an. Misstrauisch sehe ich zu ihr hoch. Ich lasse sie nicht aus den Augen, bis ich das Taschentuch in meiner Hand halte und damit das Blut auffange und auch vom Handrücken halbherzig abwische. „Danke“, brumme ich gedämpft. „Willst du nicht drinnen feiern?“, frage ich sie und lasse dabei meinen spöttischen Unterton mitschwingen.

5Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Mo Nov 16, 2015 6:19 pm

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Ich beobachtete den jungen wie er misstrauisch das Taschentuch nahm und sich dann seine Nase abwischte. Keine Sorge, ich hab es nicht vergiftet falls du das denkst. Meinte ich grinsend und verdrehte dann die Augen. Der Junge mir gegenüber sah nicht so aus als würde er irgendwelche blöden Kommentare über mich machen, weswegen ich mich kurzerhand zu ihm setzte. Ich konnte nicht viel in der Dunkelheit erkennen, jedoch war deutlich seine weiße Haut zu sehen, die mich ein bisschen an die, eines Vampires erinnerte.
Du meinst zurück in die Menschenmasse um mich zu betrinken und fürchten zu müssen dass sie mich zertrampeln? Nein danke… Und du? Hast du nicht vor einigen Menschen das Blut zu klauen? Fragte ich ihn spielerisch und überschlug dann meine Beine. Ich konnte ihn absolut nicht einschätzen, jedoch hoffte ich dass er meinen kleinen Scherz nicht allzu persönlich nahm. Ich bin übrigens Mary. Fügte ich hinzu und sah ihn dann an.

6Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Di Nov 17, 2015 6:01 pm

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Bei ihrem 'Späßchen' verdrehe ich nur die Augen und schnaube leise. Ich nehme ungern Sachen von anderen an, da sie immer etwas im Gegenzug erwarten. Und darauf habe ich wirklich keinen Bock. Ich merke, wie das Blut aufhört zu fließt und ich wieder beruhigt Luft durch die Nase einatmen kann. Ich lasse meinen Kopf in den Nacken fallen und sehe in den Sternenhimmel. Was würde ich nur dafür geben endlich von hier weg zu sein.
Ich merke die Körperbewegung des Mädchens und drehe meinen Kopf zu ihr. Anscheinend ist mein Auftreten nicht klar genug, dass ich meine Ruhe haben will. Ich fahre mir durch die etwas längeren Haare und drehe anschließend mein Gesicht zu ihr, als sie auf einmal spricht. Meine Mundwinkel zucken kurz, als sie mit Sarkasmus in ihrer Stimme spricht. Nur ihr letzter Satz lässt meine Miene verfinstern. Bezeichnet sie mich gerade wirklich als Vampir. „Dein Ernst?“, knurre ich. „Ich verzichte lieber auf die Sonnenbank, bevor ich aussehe wie ein gebräunter, eingebildeter Trottel,“ füge ich noch impulsiv hinzu. Ich fokusiere sie von der Seite, ehe ich meine Augen wieder abwende. Sie stellt sich als Mary vor. Erwartungsvoll sieht sie mich danach an und ich rutsche kurz auf meinem Platz. Ich hasse es, mich vorzustellen. Mit Absicht lasse ich immer meinen richtigen Vornamen weg. Die letzten, die ihn in den Mund genommen haben, waren meine Eltern. „Murphy.“

7Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Mi Nov 18, 2015 1:22 pm

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Der Typ neben mir schien nicht die gesprächigste Person zu sein, jedoch war mir das auch um einiges lieber als die anderen Typen, die nur dumme Kommentare brachten. Generell fand ich es dämlich sich zu betrinken, denn Junge wurden dabei immer sehr speziell. Anhänglich und würden nahezu mit jedem Mädchen was anfangen und so etwas brauchte ich nun mal nicht.
Meinen Witz nahm er leider nicht so gut auf, aber es stimmte doch, er war weiß wie ein Vampir. Ich hatte ja nicht gesagt dass es schlecht war, es stand ihm gut, sehr gut sogar, aber wenn er meinen Witz nicht verstand… Ach komm, nimm es mit Humor, außerdem hab ich ja nicht gesagt das es schlecht ist. Sagte ich zu ihm und lächelte ihn dann an. Als er mir seinen Namen sagte, nickte ich kurz und lehnte mich dann zurück.
Ich betrachtete die Sterne und genoss die Stille um uns herum. Natürlich konnte ich immer noch die Laute von den betrunkenen hören, jedoch blendete ich diese, in diesem Moment vollkommen aus. Ich schloss die Augen und öffnete sie dann kurz um die Sterne besser sehen zu können.

8Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Do Nov 19, 2015 3:01 pm

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Wir sprachen nicht miteinander, was mich mehr als recht ist. Die meisten Mädchen wollen immer viel zu viel reden und dann auch noch über Themen, die mich absolut nicht interessieren. Mir ist es egal, ob ein anderes Mädchen ein 'ach-so-kurzes' Kleid trägt oder ob mir ihr neuer, kaum veränderter, Haarschnitt gefällt. Es kümmert mich nicht. Stattdessen sage ich ihnen dann oft genug, dass sie ihre verdammte Klappe halten sollen. Meist sind sie dann so empört, dass sie sowieso abhauen.
Als ich ihre Stimme erneut höre, drehe ich meinen Kopf zu ihr. Sie verlangt von mir, es mit Humor zu nehmen? Na dann, sie hat es ja nicht anders gewollt. „Wenn es nicht schlecht ist, was ist es dann?“, frage ich frech und ein provokantes Grinsen erscheint. Ihr Lächeln ist... hübsch. Vermutlich weiß sie das und lächelt umso öfter. Dinge verlieren ihren Wert, wenn man es im Übermaß macht.
Ich höre plötzlich Würgegeräusche und kann dabei zusehen, wie sich einer der betrunkenen Jungs übergibt. „Ich hasse Menschen,“ knurre ich leise. Dabei vergesse ich ganz, dass ja Mary neben mir sitzt.

9Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Do Nov 19, 2015 3:47 pm

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Der Junge neben mir war sonderbar, ihn schien es nicht wirklich zu interessieren was ich trug oder wie ich aussah. Er schien generell alle Menschen nicht unbedingt zu mögen und ich konnte auch verstehen warum. Ich beobachtete ihn von der Seite, er hatte markante Gesichtszüge, doch genau das stand ihm ziemlich gut.
Plötzlich fing er an zu grinsen und natürlich hinterfragte er meine Antwort. Naja um ehrlich zu sein, du musst dich zum Beispiel zu Halloween nicht schminken wenn du dich als Vampir verkleiden willst. Was vielleicht schlecht ist, dass du leicht Sonnenbrand bekommst oder? Fragte ich ihn und wahrscheinlich hatte ich grad wieder etwas Dummes gesagt, aber nun hatte ich es schon mal gesagt.
Naja ich denke das du nicht alle auf den da drüben beschränken kannst. Sagte ich zu ihm und sah dann zu dem Jungen der sich übergab. Es sah ziemlich eklig aus weswegen ich kurz das Gesicht verzog und mich dann wieder zurück lehnte um in die Sterne zu schauen. Mein Vater hatte mit mir die Sterne angeschaut als ich klein war. Doch seit er tot war, hatte ich das alles gar nicht mehr für Schön empfunden, doch heute tat ich es.

10Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Fr Nov 20, 2015 4:50 pm

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Ich lasse meinen Kopf kreisen, sodass ich meine Knochen knacken hören konnte. Ich beuge mich etwas nach vorn und stütze meine Ellbogen auf meinen Knien ab. Mit einem verlorenen Ausdruck im Gesicht starre ich in die Dunkelheit, hänge meinen Gedanken, die gleichzeitig die Dämonen sind, die mich im Schlaf heimsuchen, nach. Es kommt stoßweise. Die Flashbacks, meine ich. Meist ist es nur ein verzerrtes Bild meiner Mutter, die in ihrer eigener Kotze liegt. Das einzige was mich immer wieder zurückholt von meinen Dämonen, ist ihre Stimme. Erst jetzt fällt mir auf, dass ihre Stimme etwas melodisches hat. Unwillkürlich wollte ich sie singen hören, verwerfe aber den Gedankenzug so schnell wie er gekommen war und entgegne lieber etwas auf ihre Antwort.
„Ich hasse Halloween. Ich finde es bescheuert, sich zu verkleiden, nur weil alle mal für einen Tag jemand anders sein wollen,“ antworte ich und räuspere mich. „Ich weiß nicht mal, was du darstellen willst.“ Ich mustere ihr schwarzes Outfit. Meinen Menschenhass kann sie wohl nicht teilen. „Man muss nicht mal wie die sein,“ erwidere ich. „Es reicht schon wenn man so ist...“ Ich zeige auf zwei rauchende Mädchen. „Oder so...“ Dann zeige ich auf eine leicht bekleidete, junge Dame. „Oder von mir aus auch so...“ Als letztes deute ich zu einem schüchternen Jungen, der nur nicht so ist wie er ist, weil er Angst vor anderen hat.
Ich lehne mich langsam zurück und verschränke die Arme wieder vor der Brust. „Nur die wenigsten sind wirklich in der Realität,“ beende ich und denke nur daran, wie die meisten in ihrer Traumwelt leben, während andere bereits den Ernst des Lebens begriffen haben.

11Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Fr Nov 20, 2015 6:55 pm

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Ich zuckte kurz zusammen als er seinen Kopf kreiste und man das Knacken seiner Wirbel hören konnte. Es erschreckte mich immer wieder, da ich das Geräusch unglaublich abstoßend fand. Mein Bruder machte das immer um mich zu ärgern und ich könnte ausrasten wenn er es tat. Ich beobachtete Murphy wieder von der Seite und war überrascht wie Mysteriös er doch aussah. Kurz schien er weit fern zu sein, doch meine Stimme holte ihn wieder zurück was mich unglaublich faszinierte.
Weißt du, Halloween ist für die Kinder wahnsinnig schön und ja vielleicht will man für einen Tag jemand anderes sein, aber das ist nichts verwerfliches, denn manchmal muss man jemand anderes sein um zu sich selbst zurück zu finden. Sagte ich zu ihm und schaute dann hinauf zu den Sternen. Ich sprach aus Erfahrung und das sah man mir wohl auch an. Ich wollte eigentlich als gefallener Engel gehen, aber meine beste Freundin hat mir meine Flügel geklaut. Meinte ich seufzend zu ihm und überschlug dann meine Beine.
Man kann Menschen nicht von ihrem äußeren Ergründen. Sagte ich nur zu seiner Aufzählung von Menschen und betrachtete sie kurz. Jeder war anders und diese Welt wäre auch langweilig wenn alle gleich wären. Das sind starke Worte von jemand der in einer Traumwelt zu leben scheint. Antwortete ich ihm und sah ihn dann an.

12Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Fr Nov 20, 2015 8:45 pm

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Ihr Zucken war mir nicht entgangen. Manche Menschen reagierten empfindlich darauf, wenn man etwas knacken lässt. Vermutlich ein Instinkt, dass die Gefahr besteht, man könne sich doch etwas brechen. Ich spüre ihre Augen auf mir und ich tat so, als würde ich es nicht bemerken. Stattdessen fühlte ich es sehr gut und fragte mich sogar, was sie an mir anschaut. Meine blauen Flecken auf der Hand konnte sie nicht sehen, denn die Dunkelheit trotzte dagegen an. Auch der Bluterguss an meinem Bauch ist verdeckt von meinem Pulli. Was zur Hölle sieht sie an?
Ich rutschte auf meinem Platz, ehe ich es bemerke und mich dazu zwinge, aufzuhören. Ich hörte ihren Worten zu. Ja, das tat ich wirklich. Kaum zu glauben, wo ich doch eher jemand bin, der nur darauf wartet, wieder dran zu sein zu sprechen, wenn ich überhaupt mit jemandem rede.
Ihre Worte hörten sich logisch und nachvollziehbar an. Dennoch gab ich nicht so leicht nach. „Es gibt keine vollkommen zufriedenen Menschen. Jeder wäre gerne anders als man selbst und man selbst ist schuld dran, dass es nicht so ist.“ Ich fixierte meine Augen wieder auf den Sternenhimmel und fragte mich selbst, warum ich mit einer Fremden – nein wohl besser ausgedrückt: einem Mädchen, dass ich weder kenne, noch sonderlich einschätzen kann – unterhalte. Und nicht über normale Sachen. Nicht darüber, wie sehr man doch die Schule hasst oder ob man vielleicht zusammen in die Klasse geht. Darüber sprechen alle anderen. Nein, wir reden über das hier und es macht mich mehr als verwirrt und erstaunt zugleich. Dennoch ist da eine unüberwindbare Mauer, und ich glaube fest daran, dass auch sie sie niemals überwinden wird.
Wegen ihrer Begründung, dass man nicht Leute nicht nach ihrem Äußeren beurteilen soll, ließ meinen Blick erneut über sie gleiten. Vielleicht sollte man das wirklich nicht. Auf den ersten Blick würde sie nämlich ebenfalls wie eine eingebildete Ziege wirken, die nur Schminke und Jungs im Kopf hat.
Bei ihren letzten Worten muss ich schwach grinsen. „Halt' die Klappe,“ murmelte ich, konnte aber nicht verhindern, dass meine Mundwinkel zucken. Ich lasse ein Schweigen zwischen uns herrschen, bis ich unvermittelt und unbedacht einfach frage: „Bist du nicht auch eher jemand, der in der Traumwelt lebt?“ Ich ließ es spöttisch klingen, obwohl es mich tatsächlich interessierte. Allerdings will ich meinen ersten Eindruck eines arroganten Arschlochs bewahren. Wäre mir nämlich ziemlich zuwider, wenn sie denkt, ich habe einen weichen Kern, der definitiv nicht vorhanden ist.

13Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Fr Nov 20, 2015 9:25 pm

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Ich verinnerlichte kurz seine Worte und dachte darüber nach was er gesagt hatte. Es stimmte schon, er hatte Recht, denn jeder wollte jemand anderes sein auch wenn es nur unbewusst war. Kleine Kinder wollten wie ihre Idole sein, Dicke Menschen wollten wie Dumme sein und Mauerblümchen wollten mehr Selbstbewusstsein, wie die Zicken. Es war eben der ständige Wechsel des Lebens, doch ich wusste dass mein Vater wunschlos glücklich gewesen war. Vielleicht war er einer der wenigen Menschen gewesen, die das eigene Glück gefunden hatte ohne jemals jemand anderer sein zu wollen. Nein, ich denke einfach das jeder genau das will was er nicht bekommen kann und dass jeder das will worum man hart kämpfen muss und man nicht versteht warum man es nicht einfach so bekommt. Sagte ich zu ihm und schaute dann genau wie er in den Sternenhimmel. Weißt du eigentlich dass wir über echt interessante Dinge reden? Ich meine mit den meisten Typen rede ich eher über das Wetter oder über die Schule. Meinte ich zu ihm während ich weiter nach oben schaute. Diese Nacht hatte eindeutig etwas magisches, vielleicht stimmte es ja das zu dieser Zeit die Welt zwischen den Toten und den Lebenden offener steht und das dies auch die Sterne beeinflusst.
Ich lächelte als ich ihn das erste Mal lächeln sah und dachte dann über seine Frage nach. Naja ich denke das jeder in seiner eigenen Traumwelt lebt, weil jeder seine Wünsche für das Leben in sich trägt und eben auch den Verlust oder den Schmerz den man durch sein vergangenes erlebt hat. Ich meine jeder lebt in seiner Traumwelt, es liegt nur an einem selbst wie sehr sie einen verschlingt. Antwortete ich ihm und sah ihn dann lang in die Augen. Ich hatte viel über so etwas nachgedacht als mein Vater gestorben war und ich war auch immer mehr in meine Traumwelt entglitten. Doch nun hatte ich mich gefangen und meine Ängste, Albträume und Wünsche auf meine Träume im Schlaf beschränkt.
Wenn du jetzt einfach so weg gehen könntest, wo würdest du hin gehen? Fragte ich ihn und lehnte mich dann wieder zurück um in die Sterne zu sehen. Es wurde langsam kalt in dem kurzen Kleid, weswegen ich leicht anfing zu frösteln.

14Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Fr Nov 20, 2015 9:52 pm

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In meinem Kopf schreien mich die Worte 'Warum tust du das?!' wie meine ehemalige Betreuerin im Jugendheim an. Ich will zurückschreien, dass ich es verdammt nochmal nicht weiß. Vielleicht ist es diese skurrile Situation, dass ich mitten in der Nacht auf einer Bank sitze, mit einem...hübschen Mädchen neben mir, einem aberwitzigen, romantischen Sternenhimmel über uns und mich mit ihr über tiefgründige, ernste Themen rede. In einem Wort: skurril.
Aber ich lasse es zu. Es ist nur für diese Nacht. Am nächsten Morgen wird es vergessen sein und jeder wird seinen Weg gehen. Es ist nichts als eine Nacht mit einem Gespräch, dass man vielleicht bereuen wird, aber über genau das sollte man sich keine Sorgen machen.
„Kann schon sein,“ entgegne ich ihr nach ihrer Veranschaulichung. „Vielleicht streben wir alle nach etwas Besserem.“ Ich strecke die Beine von meinem Körper und schlage meine Füße leicht übereinander. Auch ihr scheint es aufgefallen zu sein, wie unnormal die Situation eigentlich ist. Ohne zu Zögern erwidere ich darauf: „Ich rede allgemein nicht mit Mädchen. Die meisten gehen mir nach fünf Sekunden schon dermaßen auf die Nerven, dass ich mir eine Kugel durch den Kopf jagen will.“ Die Worte hören sich härter an, als sie eigentlich sind. Ich füge noch hinzu: „Ich glaub auch nicht, dass ich wie die Typen bin, die du normalerweise kennst.“ Ich ließ meine Augen zu meiner Lederjacke schweifen, in der sich ein Klappmesser befindet – der Überlebensdrang lässt mich einfach nicht los.
Ich sah ihr beim Nachdenken zu und wäre fast wieder in meinen verschwunden, als ihre Antwort ertönte. Ich legte den Kopf etwas schief, um ihre Worte genau zu überdenken. Mal wieder ziemlich impulsiv, antworte ich darauf: „Vergangenes ist scheiße.“ Ich kicke einen Stein von mir weg und höre nur, wie er irgendwo landet. Ihrem langen Blickkontakt hielt ich ungerührt stand. Es heißt, wenn man sich in die Augen sieht, zeigt man somit keine Angst. Die ist so und so nicht vorhanden.
Ihre Frage trifft mich unvermittelt und ich beschließe zunächst, sie nicht zu beantworten, knicke aber dann doch ein. Nur diese eine Nacht. Eine Nacht reden und danach nie wieder.
„Keine Ahnung, einfach weg,“ sagte ich schlicht. „Irgendwohin in die Natur. Ein bisschen die frische Luft genießen.“ Ich lasse die Worte sacken und werde mir erneut bewusst, wie gern ich wo anders wäre. „Und du?“ Ich sehe sie an und bemerke erst jetzt den etwas kalten Wind. In ihrem Kostüm ist ihr sicher kalt. Ohne warmherzig oder sonst was zu wirken, schmiss ich ihr meine Lederjacke hin. Ich denke, die Geste ist deutlich genug. Nur weil wir unter einem Sternenhimmel sitzen, wollte ich es nicht romantisch werden lassen. Ich wäre nicht John Murphy, wenn ich nicht gerade in solchen Situationen alles verbocken würde und mehrfache Leben ruiniere.

15Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Fr Nov 20, 2015 10:35 pm

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Ich dachte an die Vergangenen Tage mit meinem Dad, die Angelausflüge, die eigentlich tot langweilig waren, doch er hatte immer was Lustiges parat. An die Weihnachtsabend an denen er immer heiße Schokolade mit Schaum und kleinen Marshmallows machte. An die Zeit als ich schreckliche Angst vor Wasser hatte, weil ich den Film Jaw gesehen hatte und er mich langsam wieder an dieses annäherte. Ich vermisste ihn, mehr als ich je einen Menschen vermissen konnte, aber ich wusste dass er immer in meinem Herzen war, auch wenn er nicht da war.
Wow danke, jetzt weiß ich auf jeden Fall das ich nach etwas Besserem sterbe. Aber was ist wenn man stirbt wenn alles perfekt ist? Fragte ich ihn und versuchte dann nicht an meinen Vater zu denken. Ich wollte nicht dass er nachfragte, da mich dies wahrscheinlich nur in Tränen ausbrechen ließ oder ich würde ihm kalt sagen dass ihn das überhaupt nichts anging. Wenn es um meinen Vater ging konnte ich sehr kalt werden, auch wenn ich sonst ein freundlicher und herzlicher Mensch war.
Er erzählte mir dass er normalerweise nicht mit Mädchen sprach und womöglich nicht so ein Typ war wie die anderen mit denen ich sprach. Ich denke du würdest dann einfach mit den falschen Mädchen sprechen. Aber ich gebe dir recht wenn Zicken anfangen über Klamotten zu reden könnte ich mir auch die Kugel geben. Meinte ich lächelnd und fügte dann noch hinzu: Naja die meisten Typen die ich kenne wollen entweder das eine oder haben das IQ einer Erbse, also ist das hier schon eine Abwechslung.
Ich nickte als er meinte das Vergangenheit scheisse war. Er hatte auf der einen Seite recht, weil man verletzt worden war, aber auf der anderen war man auch glücklich das man es nun besser wusste und das man Zeit mit einem geliebten Menschen verbracht hatte der nun nicht mehr unter uns verweilte. Murphy kickte einen Stein mit seinem Fuß und ich beobachtete diesen wie er in der Dunkelheit verschwand.
Bei meiner Frage dachte er kurz nach und antwortete dann etwas was auch ich sagen würde wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre. Naja ich würde nach Neuseeland. Die Natur dort ist einfach nur faszinierend. Schwärmte ich und starrte dann wieder in die Sterne. Aber für jetzt muss ein schöner Sternhimmel auf einer Bank neben einem Betrunkenen reichen. Sagte ich mehr zu mir selbst als zu Murphy aber es war doch verständlich was ich sagte.

16Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Sa Nov 21, 2015 9:12 am

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„Dann kann man es auch nicht ändern,“ erwidere ich gelassen. Ich hatte ihre Kälte und Härte heraushören können, ließ mich aber davon nicht beirren. Nie im Leben würde ich das Gefühl verspüren, dass alles perfekt ist. Für mich hörte sich das Wort so surreal und ungläubig an. Ich lachte leise. Das tat ich immer: In den unpassendsten Situationen zu lachen, zwar nicht vor Glück, sondern einfach aus der komischen Situation heraus.
Als sie mir zu stimmte, verzogen sich meine Mundwinkel ganz kurz zu einem Lächeln, aber so schnell es auch da war, ist es wieder verschwunden. Ich lächle nicht gerne. Also ich meine so ein wirkliches, ehrliches Lächeln, ohne Spott oder Sarkasmus. Nein, eher eins, wo man einfach unwillkürlich lächeln muss.
„Vielleicht bin ich ja doch so. Vielleicht ist das alles nur eine Masche, um dich rumzukriegen,“ meine ich sarkastisch. Es ist nämlich offensichtlich nicht der Fall, denn sonst würde ich mit ihr anders umgehen. Ich bin aber derzeit nicht interessiert an Sex, geschweige denn Liebe. Eher frisst mich langsam diese grauenhafte Schule auf, wenn ich nicht bald mal von hier weg komme.
Sie stimmte mir auch zu, als ich die Vergangenheit als scheiße bezeichnete. Ich legte die Stirn leicht nachdenklich in Falten und fragte mich, was wohl sie erlebt hat. Es gibt immer zwei Menschen: Die, die wirklich etwas Schlimmes erlebt haben, und die, die selbst einen kleinen Streit mit ihren damaligen Ex-Freund als das schlimmste Erlebnis ihres Lebens empfanden. Ich fragte nicht nach, denn genau das erwarte ich auch von ihr.
Ich setzte mich erneut etwas auf und zuckte schmerzvoll zusammen wegen dem Bluterguss. Immer wieder vergaß ich, dass ich einen habe. Sie will nich Neuseeland, da angeblich die Natur dort so schön sein. Ich zuckte ahnungslos mit den Schultern. Geografie ist nicht meine Stärke.
Es ist der nächste Satz, der mich ruckartig hochsehen lässt. Hat sie mich gerade als einen Betrunkenen bezeichnet? Sofort tauchen erneut Bilder auf, diesmal von mehreren, leeren Flaschen, die ich als Zehnjähriger immer und immer wieder zusammengetragen und weggeschmissen habe. Ich verabscheue Alkohol. Ich verabscheue die Leute, die ihn trinken, nur um ihre Hemmungen zu verlieren und Spaß zu haben, nur weil sie ansonsten für immer elendige Feiglinge wären.
Ich starre auf meine Hände, die zum Zittern anfangen, weshalb ich sie zu Fäusten balle. „Ich trinke nicht,“ presse ich scharf aus meinen zusammengepressten Zähnen hervor. Unwillkürlich hatte ich das dringende Bedürfnis, irgendetwas zu zerstören. Denn in dieser Sache bin ich gut. Ich zerstöre alles und jeden. Ob ich will oder nicht.

17Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Sa Nov 21, 2015 9:41 am

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Als er meinte dass man es auch nicht ändern konnte, zuckte ich kurz zusammen und zog dann die Lederjacke an die er mir vorhin zugeworfen hatte. Sie roch nach ihm und das war eines der Dinge das ich an Sachen die Typen gehörten unglaublich liebte. Er begann plötzlich zu lachen, was ein ziemlich unpassender Moment war wie ich fand, jedoch könnte es auch ein sarkastischer Lacher sein. Schließlich hatte man dann wirklich Pech wenn einem das passierte und das hatte ein Vater wirklich gehabt. Du weißt das ist nicht gerade der perfekteste Zeitpunkt um zu lachen. Meinte ich nur kopfschüttelnd und beobachtete dann wie er kurz lachte. Aber sobald er für eine Sekunde seine Mundwinkel nach oben gezogen hatte, verschwand es auch schon wieder.
Achso? Das ist deine Masche? Dann lass dir mal was Besseres einfallen, weil so kriegst du ein komplett nüchternes Mädchen nicht ins Bett. Meinte ich dann lachend und sah ihn an. Er sah nicht so wie jemand aus der die ganze Zeit nur an Sex dachte oder nur irgendwelche Mädchen rum kriegen wollte. Aber natürlich konnte ich mich da auch täuschen, ich kannte ihn ja nicht. Ich fragte mich generell ob dieser Typ je wieder mit mir reden würde, schließlich hatte er mir ja selbst gesagt das er Mädchen nicht so mochte und meistens genervt von ihrem Gerede war.
Ich bemerkte wie er zusammenzuckte als er sich bewegte, was nur auf Verletzungen hindeuten konnte. Kurz fragte ich mich was er immer trieb, das er sich solche Verletzungen zuzog, das er sie spürte wenn er sich bewegte. Von wem er diese Verletzungen bekam oder wie vielen Leuten er diese schon zugefügt hatte. Ich war absolut kein Freund von Gewalt, ich war eher der aus Diskutier Typ oder ich lief weg.
Er sah mich plötzlich an und ich überdachte noch einmal die Worte die ich gerade gesagt hatte. Er schien plötzlich von 100 auf 100 zu sein, was einem wirklich Angst machen konnte, doch ich schreckte nicht davor zurück. Seine Hände fingen an zu zittern und er ballte sie schnell zu Fäusten, damit ich es nicht sah oder damit er es nicht sah, ich wusste es nicht. Das war falsch ausgedrückt, ich meinte den Typen der neben mir der grad hinter dem Busch kotzt Sagte ich sanft zu ihn und drückte dann kurz seine Fäuste mit meinen Händen. Ich war mir nicht sicher ob es das besser machen würde, aber ich probierte es trotzdem.

18Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Sa Nov 21, 2015 10:15 am

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Als sie meine Lederjacke anzog, fasste ich mir kurz an die Nase und murmelte: „Passt zu deinem Outfit.“ In der Seitentasche befand sich zwar mein Messer, aber ich bezweifelte stark, dass ich es nun brauche. Den Instinkt nach Überleben werde ich allerdings nicht so schnell ablegen können. Mein Lachen interpretierte sie ebenfalls als ungünstig, wobei ich nur grinsend mit den Achseln zucke. Ich lache nur selten über die schlechten Witze anderer, weshalb ich so etwas viel lustiger finde, wenn es am unpassendsten ist.
Meine Masche beurteilt sie als ziemlich schlecht und empfiehlt mir, dass ich mir eine besser überlegen soll. „Achja? Dann sag' mir mal, was man da eher tun soll,“ fordere sie auf und sehe sie gespielt interessiert an, wobei ich mein Kinn in meine Hand legte. Dies war alles davor passiert. Bevor sie mich als Betrunkenen bezeichnet hat und ich mich unter Kontrolle halten musste. Ich höre meinen eigenen Herzschlag wild schlagen und versuche alle meine Kraft aufzuwenden, um nicht gleich vollkommen auszuticken. Nur gedämpft kann ich ihre Worte hören. Plötzlich spüre ich einen Druck an meinen Händen, wobei ich zurückzucke, als hätte ich mich verbrannt, und so ruckartig in die Realität gezogen werde, dass es sich anfühlt, als wäre ich nach langer Zeit unter Wasser endlich wieder an die Oberfläche gekommen. Ich blicke sie aus meinen dunkelblauen Augen entgeistert an und bringe nur leise über meine Lippen: „Fass' mich nicht an.“ Nicht einmal Schärfe war in meiner Stimme zu hören, sondern eher ein Versuch, sie von mir fernzuhalten. Ich würde ihr nicht weh tun. Ein Kerl, der Mädchen schlägt, ist kein Kerl. Aber ich konnte das hier nicht. Sie war bereits zu nah an mich herangelangt.
„Ich muss gehen.“ Ich stehe auf und mache Anstalten tatsächlich aus dieser grotesken Situation zu flüchten. Der Schmerz, der sich in meinem Körper breit macht, ignoriere ich.

(Drama, Drama:D Falls ich übrigens was am Post ändern soll, sag's ruhig:3)

19Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Sa Nov 21, 2015 11:20 am

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Ich lächelte bei seinem Kommentar dass es zu meinem Outfit passen würde. Mädchen hörten gerne Komplimente, jedoch war das was er gesagt eher eine Feststellung was mich noch mehr freute. Außerdem sah er nicht wie jemand aus der mit solchen Sachen um sich warf, weswegen ich davon ausgehen konnte das er es ernst meinte. Seine Jacke war ziemlich warm, obwohl es nur eine Lederjacke war.
Ich weiß es nicht Mister Mysteriös, aber deine Mysteriöse Masche ist ganz gut würde ich sagen. Antwortete ich ihm grinsend und machte dann auf interessiert. Er legte sein Kind in seine Hände und ich betrachtete ihn wieder von der Seite, wie ich es auch schon vorhin getan hatte. Irgendwas an ihm faszinierte mich einfach und das machte mich einerseits ziemlich fertig, aber auf der anderen Seite genoss ich es irgendwie.
Murphy schien durch das was ich gesagt hatte außer Rand und Band zu sein und schreckte zurück als ich ihn mit meiner Hand berührte. Er schien geschockt zu sein überhaupt von einem Menschen berührt worden zu sein. Er sagte sofort dass ich ihn nicht anfassen wollte, doch es klang nicht so als wäre er sich sicher ob ich das wirklich nicht tun sollte. Auf irgendeine weiße war er auf einmal unsicher und meinte dass er gehen musste.
Murphy? Die möchtest du vielleicht zurück haben. Sagte ich sanft, zog sie aus und hielt sie ihm dann hin. Es war zwar wirklich kalt, aber ich wollte ihn auch nicht ohne seine Lederjacke ziehen lassen. Plötzlich tauchte neben mir ein Typ auf der sich neben mich setzte und dann meinte das er gerne Murphys Platz einnehmen konnte. Ich war kurz sprachlos und rutschte von ihm weg und sah dann zu Murphy.

20Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Sa Nov 21, 2015 4:53 pm

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Erst jetzt entschlüsselte ich die Worte, die sich davor sehr gedämpft angehört hatten. Sie hatte mich als Mister Mysteriös bezeichnet, was mich zusätzlich verwirrt. Stehen Mädchen wirklich auf mysteriöse Kerle? Haben sie nicht eher Schiss, dass derjenige insgeheim Massenmörder oder so ist? Aber ich schenkte ihr einfach meinen Glauben. Sie als Mädchen würde es wohl am besten wissen. Ich hatte da keinen Plan. Ich hatte zwar ein paar Mal was mit irgendwelchen belanglosen Mädchen, aber ansonsten war ich weder an einer Beziehung noch nach der großen Liebe interessiert. Ist eh alles Bullshit.

Ich reibe mir unauffällig ein paar Mal über die Stelle wo sie mich angefasst hat. Es war nicht so, als hätte sie mir auf eine verwundete Stelle gefasst, nein. Es war eher die Art wie sie es tat und dieses... Mitgefühl oder -leid. Ich verdiene kein Mitleid. Mitleid bekommt, wer Mitleid verdient.
Ich krame mein Zeug zusammen – Ich hatte meinen Rucksack auch dabei – als ich meinen Namen aus ihrem Mund höre und den Kopf hebe. Sie streckt mir meine Lederjacke entgegen und wollte sie mir zurückgeben, obwohl ich selbst hier im Mondlicht ihr Frösteln bemerke.
„Passt schon,“ brumme ich und schwinge mir den Rucksack über die Schulter. Ich will mich zum Gehen wenden, als ich noch mitbekomme, wie ein wildfremder Kerl sich auf einmal neben sie setzt. Ich hätte mich einfach umgedreht und wäre weggegangen, wenn sie mich nicht mit diesem Blick angesehen hätte, der Bände sprach. Sie will das nicht. Sie würde es nicht sagen, aus Angst unfreundlich zu sein oder in Gefahr zu geraten, weshalb sie es stillschweigend über sich ergehen lassen würde.
Ich denke nicht viel nach und gehe auf die Bank zu und stelle mich genau vor den Typ. „Hau ab,“ knurre ich ihn angriffslustig an. Er wirkt auf mich ziemlich unerfahren, was Gewalt, Konflikte etc. angeht. Auch mein durchbohrender Blick verunsichert ihn, was mir mehr als Genugtuung verschafft. „Wieso sollte ich? Du wolltest doch gerade eh gehen,“ meint der Typ und versucht selbstbewusst zu wirken. Lächerlich. „Ach will ich das?“, ich hob eine Augenbraue und lächle provokant. „Und was wenn nicht?“ Ich lasse meinen Rucksack von der Schulter gleiten und stelle ihn zurück an seinen Platz. Ohne mit der Wimper zu zucken sage ich erneut: „Du sitzt auf meinem Platz, also hau' ab.“

21Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Sa Nov 21, 2015 6:39 pm

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Ich bemerkte dass er öfters über seine Hände fuhr, obwohl meine gar nicht mehr auf seinen lagen. Es wirkte auf mich so als versuchte er meine Präsents weg zu wischen, als würde er versuchen das es gar nicht passiert war. Das ich ihm kein Mitleid gezeigt hatte und das er dieses auch gar nicht brauchte. Dieser Junge verwirrte mich, aber das schreckte mich nicht ab, es machte mich nur umso aufgeregter auf sein wahres Ich.
Er stand auf, kramte einfach sein Zeug zusammen, doch meine Stimme hielt ihn kurz zurück. Ich wollte ihm seine Jacke zurückgeben, doch er winkte nur ab, was so viel heißen sollte wie das ich sie behalten konnte. Dann drehte er sich um, wollte sich zum Gehen wenden und ich sah ihm nach. Der Typ neben mir, strich mir über mein Knie, was mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Ich rutschte noch mehr von dem Typen weg und zog wieder die Lederjacke von Murphy an.
Mein Herz machte einen kleinen Sprung als Murphy zurück kam und den Typen neben mir aufforderte zu gehen. Ich hätte mich womöglich nicht getraut weg zu gehen, schließlich war er betrunken und wusste nicht was er tat. Außerdem wollte ich nicht unfreundlich sein, schließlich ging er ja doch in meine Schule, auch wenn ich ihn zuvor noch nie gesehen hatte. Ich sah zwischen den beiden hin und her und verfolgte deren Gespräch. Murphy war stark das konnte man ihm ansehen, jedoch war der andere Typ einfach nur dumm. Er forderte ihn durch seine Worte heraus und so wie ich Murphy einschätzte, war er nicht jemand der lang um etwas diskutierte. Diese Art gefiel mir, denn sie war das genaue Gegenteil von mir. Erst jetzt bemerkte ich dass seine Hand wieder auf meinem Oberschenkel lag, ich war zu versunken gewesen Murphy zu beobachten. Ich zuckte zusammen und sah dann wieder zu dem Typen der neben mir saß.

22Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Sa Nov 21, 2015 7:02 pm

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Ich spürte ihr Augenpaar auf mir und kurz erwiderte ich ihren Blick. Meine Augen glitten nach unten und landeten auf ihrem Oberschenkel, wo die Pranke des Kerls platziert war. Die Körpersprache und Mimik von Mary sagte so verdammt viel aus. Es schrie förmlich nach Hilfe. Wenigstens war ihre durch meine Lederjacke nicht kalt, aber die Tatsache, dass er immer noch seine Hand auf ihrem Oberschenkel hat und sie auch noch ein Kleid an hat, lässt mich noch gereizter und streitlustiger werden. Wäre Mary nicht dabei, würde ich gleich zuschlagen. Aber ich denke, sie würde mich wieder komplett anders ansehen und sie hat mich in dieser Nacht schon auf so viele verschiedene Art und Weisen angesehen, dass ich wenigstens ein Bild aufrecht erhalten will.
„Such' dir doch wen anders,“ meint der Idiot vor mir. Ich fasse mir aus Gewohnheit an die Nase und verschränke die Arme vor der Brust. „Checkst du nicht, dass sie das nicht möchte?“ Meine Stimme hörte sich alles andere als nett, aber dafür gefasst an. Ich deute auf Mary, die förmlich in meiner Lederjacke verschwinden will. „Ihr gefällt das doch.“ Der schleimige Ton und seine nach oben wandernde Hand lässt mich endgültig zur Tat schreiten. Ehe ich es verhindern kann, zieht meine linke Hand ihm am Kragen auf die Beine und mit der rechten Hand schlage ich ihm einmal kräftig auf die Nase, sodass sogleich Blut hervorspritzt. Ich lasse ihn auf den Boden fallen, während er sich vor Schmerzen krümmt. Auch ich blieb nicht vom Schmerz verschont, denn die alten Wunden an den Fingerknöcheln sprangen auf und der Bluterguss am Bauch pocht unaufhörlich.
„Das sag' ich den Lehrern!,“ droht mir der Jammerlappen, wobei ich nur spöttisch schnaube und mich stattdessen auf die Bank setze. Der ekelhafte Kerl haut endlich ab und zurück bleiben wir, am gleichen Ort wie davor. Ich starre wie am Anfang wieder in den Sternenhimmel, der sich kein Stück verändert hat. „Alles okay?“, frage ich irgendwann und funkle sie aus meinen dunkelblauen Augen an. Vermutlich hält sie mich jetzt für total aggressiv, aber alles was ich will, ist Gerechtigkeit und ich schlage nur jemanden aus einem guten Grund. Das gerade vorhin war mir Grund genug.

23Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Sa Nov 21, 2015 7:23 pm

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Es gab so viele Orte an denen ich lieber war als auf dieser Bank neben einem Betrunkenen Vogel der seine pranken nicht von mir lassen konnte. Mein Vater hätte ihn wohl sofort grün und blau geprügelt, denn ich war wohl einer der Wertvollsten Schätze die er besaß. Das hatte er zumindest immer gesagt als ich noch klein war, doch als ich ein Teenager war, konnte er es nicht mehr sagen.
Ich war Murphy so unendlich dankbar dass er sich umgedreht hatte, dass es ihm nicht egal gewesen war und mich nicht alleine gelassen hatte. Das hatte diesem Mysteriösen Typen doch ein paar plus punkte gegeben. Einen kurzen Moment lang sahen wir uns an und in einem Bruchteil einer Sekunde konnte er so ziemlich jedes Gefühl in meinem Gesicht sehen.
Als der junge neben mir wieder zu sprechen begann sah ich ihn an, genauso wie ich zu Murphy sah wenn er anfing zu sprechen. Murphy war gereizt, das sah man ihm eindeutig an, doch als die Hand des Jungen höher fuhr, schlug er zu. Ich war zuerst geschockt, doch dann zwang ich mich dazu zu atmen. Auch wenn der Typ dies den Lehrern erzählen würde, würde ich denen sagen dass Murphy mich nur versucht hatte zu beschützen. Langsam entspannten sich meine Muskeln und ich hatte unwillkürlich das Bedürfnis zu duschen. Ich spürte immer noch die Hand des Typen auf meinem Bein was mir nur nochmal einen Schauer über den Rücken fahren ließ.
Ja, dank dir geht es mir jetzt halbwegs gut denke ich. Aber wie geht’s dir? Ich meine deine Hände sehen nicht gut aus. Sagte ich sanft zu ihm und betrachtete kurz seine Hände, da er nun neben der Laterne saß und nicht mehr ich. Ich wollte ihm nicht zu nahe treten, weswegen ich nicht seine Hände nahm, ihn jedoch trotzdem mit Mitgefühl ansah und hoffte dass es nicht allzu wehtat.

24Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Sa Nov 21, 2015 8:01 pm

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Ich atme die kalte Nachtluft ein. Durch das Adrenalin spürte ich keine Kälte, sondern eine regelrechte Hitze. Sie durchflutet jede einzelne Körperzelle und lässt mein Herz schneller schlagen. Ich fahre mir durch die etwas längeren Haare, wobei sie mir nur erneut wieder ins Gesicht fielen. Diesmal war es mir egal, meine Aufmerksamkeit waren eh auf die Sterne gerichtet. Warum gerade heute sie mich dermaßen fesseln, ist mir unbegreiflich. Vielleicht weil sie mich daran erinnern, wie es war, als ich mich allein durchgeschlagen habe. Klar, es war gefährlich und es gab einige, sehr gefährliche Lebenslagen, aber ich war frei und konnte, was immer zur Hölle ich wollte, tun. Die Nacht ist verrückt. Ich verstehe mich selbst nicht einmal mehr.
Mary's melodische, sanfte Stimme holt mich mal wieder, wie einige Mal zuvor, wieder zurück ins Hier und Jetzt. Sie bedankt sich bei mir, wobei ich nur leise ein 'Passt schon' erwidere. Sie muss sich nicht dafür bedanken, dass ich einen Vollidioten wegen ihr schlage. Er hatte es nicht anders verdient. Bei ihrer Nachfrage nach meiner Hand glitt mein Blick zu dieser. Sie war angeschwollen und Blut floss heraus. Aber ansonsten ging es. Es gab schon Schlimmeres. Ob es ihr wirklich gut geht, bezweifelte ich. „Ja, alles okay.“ Ich ziehe das Taschentuch, das sie mir gegeben hatte, aus der Hosentasche und drückte es drauf. Immer wieder ging ich die Geschehen im Kopf durch, bis ich plötzlich zu lachen anfange. Ich lehne mich auf der Bank zurück und erkläre, ohne sie anzusehen: „Gott, gerade passiert alles so wie in einem richtig schlechten Teenie-Film.“ Ich lache nochmals und blicke sie letztendlich an. „Oder? So läuft das doch bei denen immer ab. Ein Junge und ein Mädchen lernen sich kennen, das Mädchen wird von einem anderen Kerl dumm angemacht und der andere Junge verteidigt sie.“ Meine Abneigung gegen solche Filme ist deutlich hörbar. Woher ich solche Filme kenne? Ich habe mal ein Mädchen kennengelernt und sie erzählte mir, dass solche Filme ihre Leidenschaft sind, auch wenn sie immer das gleiche Konzept beinhalten.
Ich frage mich, wie sie das ihrer besten Freundin - sie hat sicher eine beste Freundin, wenn nicht mehrere Freunde - das alles erzählen will. Ist bestimmt eine ganz witzige Story.
„Verrückt,“ kommt es mir noch leise von den Lippen, nicht wissend, ob sie es hört oder nicht.

25Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Sa Nov 21, 2015 10:06 pm

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Ich beobachtete Murphy wieder, er war wieder mal in seiner eigenen Welt und unwillkürlich fragte ich mich an was er wohl dachte. Vielleicht an das was er gerade getan hatte? Vielleicht an andere Leute die er jemals verprügelt hatte? Oder vielleicht einfach an das, dass heute ein unglaublich seltsamer und doch zu gleich schöner Abend war? Leider konnte ich keine Gedanken lesen, aber vielleicht konnte er ja meine Lesen, er war ja der Vampir von uns beiden. Ich war zwar auch für meine Verhältnisse ziemlich weiß, jedoch hatte ich mehr Farbe als Murphy.
Immer wenn ich anfing zu sprechen, holte ich ihn sanft aus seinen Träumereien, so schien es zumindest. Er meinte nur dass es schon passen würde, aber das wunderte mich keineswegs, schließlich hatte er ja gerade nur irgendeinen Typen verprügelt. Als ich das Gespräch auf seine Fäuste lenkte, war er nicht gerade verwundert, holte aber trotzdem das Taschentuch hervor das ich ihm vorher gegeben hatte. Warte, nimm ein neues. Sagte ich zu ihm und kramte dann in meiner Tasche. Ich holte ein neues heraus und tröpfelte etwas Wasser aus meiner Wasserfalsche darauf. Ich strich sanft mit dem nassen Teil des Taschentuchs darüber um den ganzen Dreck aus seinen Wunden herauszuholen. Nur damit es sich nicht entzündet, okay? Meinte ich zu ihm und legte dann ein frisches Taschentuch darauf als ich fertig war.
Plötzlich aus dem nichts heraus fing Murphy an zu lachen. Er verglich diese Situation mit einem typischen Teenie-Film, was eigentlich wirklich stimmen könnte. Ich meine ich traf zufällig einen mysteriösen Jungen, unterhielt mich gut mit ihm und wurde dann von einem anderen Jungen betatscht so das der mysteriöse Junge mich retten musste. Nein ich denke für einen richtigen Teenie-Film müsstest du mich küssen. Erwiderte ich und sah dann hinauf zu den Sternen und schloss die Augen. Ja es war wirklich eine wunderschöne Nacht.

26Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank So Nov 22, 2015 1:01 pm

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Ich sehe ihr dabei zu, wie sie in ihrer Tasche nach Taschentüchern sucht und es mit Wasser nass macht. Geduldig und ruhig atmend halte ich ihr meine Hand hin und lasse sie einfach machen. Sie wird besser wissen was sie tut. Ich gehöre zwar eher zu den Menschen, die sich nicht groß Sorgen um Wunden machen, aber vielleicht war es nicht schlecht, wenn die Wunde sauber ist. Vielleicht würde es dann auch schneller verheilen. Ich ziehe meine Hand wieder weg, als sie damit fertig war und spürte das Holz der Bank gegen meine Wirbel drücken. Ich versuche eine etwas bequemere Position zu finden, wobei ich unabsichtlich gegen sie stoße. „Sorry,“ murmle ich nur kurz. Etwas stimmt nicht mit mir, definitiv nicht. Es wäre jedoch unnötig sich groß darüber Sorgen zu machen.
Ihre nächsten Worte trafen mich etwas unerwartet. Ich grinse leicht und lege einen Arm auf die Bank, um meinen Kopf abzustützen. „Dann sind wir wohl ein ziemlich mieser Teenie-Film.“ Ich war froh, dass sie mich nicht auf das ansprach, was vor dem Erscheinen des Jungen passiert war. Also meine geplante Flucht.
Ich fragte mich, wann endlich der Winter einbrechen würde und die ganzen glücklichen Gesichter sich in winterdepressive Gesichter verwandeln. Das ist die Zeit, wo ich dann wieder ein bisschen aktiver werde und aus meinem Sommer-Tief herauskomme. So wie Mary bereits gesagt hat, bekomme ich schnell einen Sonnenbrand und auch die Hitze mag ich an sich nicht.
„Lass' bitte bei der Erzählung an deine beste Freundin nicht aus, dass du mich Vampir genannt hast,“ meinte ich und meine Mundwinkel verzogen sich zu einem schiefen Grinsen. Ich stand erneut auf. Meiner Meinung nach ist es schon ziemlich spät und damit sie nicht erneut von irgendeinem Trottel angemacht wird, sage ich zu ihr: „Du solltest besser reingehen. Es ist schon ziemlich spät.“

27Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank So Nov 22, 2015 10:44 pm

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Verwunderlicher Weise konnte ich seine Wunden sauber machen oder mir anhören zu müssen das ich ihn nicht anfassen durfte. Anscheinend hatte er kapiert das ich ihm nichts Böses, sondern nur seine Wunden, die sich leicht entzünden konnten, reinigen wollte. Als ich fertig war, zog er sofort wieder seine Hände weg, was ich von ihm auch nicht mehr anders erwartet hätte. Seine Hände waren im Gegensatz zu meinen Steinhart gewesen und sehr rau. Das lag wohl daran das er seine Haut wohl öfter überstrapazierte, durch Schlägereien und sonstigem.
Während er versuchte eine angenehme Position auf der Holzbank zu finden, lehnte ich mich zurück und schloss die Augen. Irgendwann kurze Zeit später stieß er mich an woraufhin ich die Augen öffnete und ihn kurz fragend ansah. Schnell entschuldigte er sich, da es sich anscheinen um ein Versehen gehandelt hatte. Ich lächelte ihn kurz an und zuckte nur mit den Schultern, schließlich hatte er mich ja nicht verletzt oder so etwas.
Ich lachte bei seinen Worten und sah ihn dann schief an. Tja man muss ja nicht alle Klischees sofort verpacken. Sagte ich frech zu ihm und drehte meinen Kopf dann wieder, so dass ich hinauf zu den Sternen sah. Es war schon ganz schön spät und obwohl ich Murphys Jacke an hatte wurde es zunehmend kälter.
Wer sagt denn dass ich meiner besten Freundin erzähle dass ich mit einem Vampir geredet habe? Sie würde mir sowieso kein Wort glauben. Meinte ich grinsend zu ihm und sah wieder auf seine Hände, die immer noch schlimm aussahen. Mein Blick wanderte wieder hinauf und erst jetzt sah ich sein schiefes Grinsen, was mich unwillkürlich auch lächeln ließ. Mhhh du hast recht, würdest du mich vielleicht noch zu meinem Zimmer bringen? Ich meine nur als Sicherheitsmaßnahme, wer weiß wer noch hier herumlauert. Antwortete ich ihm gespielt ängstlich und sah ihm in die Augen. Ich war mir nicht sicher ob er ja sagen würde, jedoch hatte ich es wenigstens versucht.

28Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Mo Nov 23, 2015 2:36 pm

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„Sagst gerade du, die mich als Vampir bezeichnet hat, nur weil ich blass bin,“ kontere ich und grinse leicht. Inzwischen war es mir egal, dass sie mich so genannt hat. Es ist immer nur der erste Impuls, dass es mir nicht passt, was über mich gesagt wird. Im Nachhinein spielte es keine Rolle.
Ich folge ihrem Blick und bemerke nur nebenbei, wie mein Atem in der Luft sichtbar wird durch die zunehmende Kälte. Mich fror immer noch nicht. Kälte macht mir kaum etwas aus, weshalb es selbst in diesem schwarzen Sweater dennoch akzeptabel war.
Ihre Augen hingen an meinen Händen, nachdem sie mir geantwortet hat. Automatisch zog ich sie aus ihrem Blickfeld. Ich wollte sie nicht daran erinnern. Sie sollte keine Schuldgefühle und gar schlechtes Gewissen gegenüber diesen Vollpfosten empfinden. Er hatte es verdient und ich bereute es keineswegs. Ich konnte mich allerdings nicht daran erinnern, es jemals getan zu haben für jemand anderen, geschweige denn einem Mädchen. Stattdessen entgegne ich auf ihre Antwort: „Du willst also damit sagen, dass du deiner besten Freundin nicht erzählen willst, wie ich dir einen ekelhaften Typ vom Leib gehalten habe? Schade, ich hätte ein bisschen Anerkennung nötig.“ In meiner Stimme schwingt, wie so oft, Sarkasmus mit.
Das wird ein mieser Teenie-Film sind, macht ihr anscheinend nicht aus, stattdessen bittet sie mich darum, ob ich sie zu ihrem Zimmer bringen könnte. Ich zögere. Mein Körper spannt sich an und nachdenklich mahle ich mit meinem Kiefer. Eigentlich wäre es gut gewesen diese Nacht dort zu beenden, wo sie angefangen hat. Am nächsten Tag, in den nächsten Wochen, in den nächsten Monaten werden wir eh nichts mehr miteinander zu tun haben. Es ist nur ein einmaliges Gespräch gewesen und nichts weiter. Sie wird schon merken, dass ich kein Umgang für sie bin und dass ich keiner von den Guten bin. Wir beide würden unser Leben leben wie zuvor und das Ganze wird in Vergessenheit geraten. So wird es sein und nicht anders.
Dennoch gebe ich nach und nicke zunächst kaum merklich, bis ich sage: „Okay, na gut.“ Ich stehe auf, schultere mir meinen Rucksack und strecke ihr meine Hand hin, um sie auf die Beine zu ziehen.

29Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Do Nov 26, 2015 12:04 am

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Das ist freundlicher Sarkasmus, außerdem was ist schlecht daran ein Vampir zu sein? Man altert nie und ganz ehrlich irgendwie kriegen Vampire immer die hübschen Mädchen ab, zumindest in den Filmen. Sagte ich zu ihm und zuckte dann mit den Achseln. Er hatte wohl nicht so Glück gehabt heute, schließlich hatte er nur mich mit der er redete. Ich bin mir ziemlich sicher dass er auch eins von den anderen Mädchen hätte haben können, wenn er nur gewollt hätte. Er schien jetzt nicht mehr so gereizt deswegen zu sein, was nur noch mehr darauf hindeutete das er nicht nur eine harte Schale hatte.
Ich beobachtete ihn wieder und irgendwie kam ich mir schon langsam vor wie ein Stalker weil ich ihn immer betrachtete. Aber irgendwas hatte er an sich das ihn so mysteriös und anziehend erscheinen ließ, ich musste nur noch raus finden was es war. Sein Atem wurde sichtbar in der Nachtluft was nur darauf hindeutete, das es bald Winter wurde. Ist dir nicht kalt? Fragte ich ihn und sah ihn ein bisschen besorgt an, schließlich hatte er nur noch einen Sweater und es wurde kälter und kälter.
Bei seinen Worten erschien ein kurzes breites Lächeln in meinem Gesicht und ich antwortete dann frech: Okay ich werde meiner besten Freundin alles über deine ritterlichen Taten erzählen. Ich lächelte wieder und dachte dann wieder an den Typen der vorher hier war und an alles was passiert war. Nein wirklich, danke… Ich glaub ohne dich wär ich da nicht so gut rausgekommen. Meinte ich dann leise zu ihm, so dass nur er es verstehen konnte und sah ihn dann angsterfüllt an. Ich war ihm unendlich dankbar dass er geblieben war.
Als ich ihn fragte, ob er mich zu meinem Zimmer begleiten würde, brauchte er eine Zeit lang um zu überlegen. Eigentlich war ich darauf gefasst dass er nein sagte, doch überraschender Weiße sagte er ja und hielt mir dann die Hand hin. Du weißt schon, ich zwinge dich zu nichts… Fing ich an, nahm dann jedoch seine Hand und ließ mich von ihm auf die Beine ziehen.

30Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Fr Nov 27, 2015 3:48 pm

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„Freundlicher Sarkasmus? Noch nie was davon gehört...“ murmle ich leise und wiege meinen Kopf hin und her. Auf ihren Kommentar mit den hübschen Mädchen entgegne ich nichts. Es ist nicht so. Ich bin zwar weder Jungfrau, noch prüde, aber die meisten Mädchen haben eher zu viel Angst vor mir oder ich stoße sie aus Prinzip von mir weg, da ich sie oftmals nicht leiden kann. Warum ich ausgerechnet mit ihr, ebenfalls hübsch, ein Sinn für Sarkasmus und eindeutig viel zu unschuldig, rede, frage ich mich selbst.
Als sie sich danach erkundigt, ob mir nicht kalt wäre, schüttle ich den Kopf. „Ich friere nicht leicht.“ Ich berühre meine verletzte Hand, die vor Hitze glühte, und höre auf damit. Es würde nur wieder anfangen zu bluten.
Sie lächelt. Breit. Strahlend. Gott, ich schwöre, ohne dass ich es verhindern konnte, egal wie sehr ich es nicht wollte, ich lächelte zurück. Augenblicklich hasste ich mich dafür selbst. Es erlischt wieder und zurück bleibt meine dunkle, schwarze Seele. Als sie sich erneut bedankt, rutsche ich ausweichend auf meinem Platz rum und presse wieder aus meiner Kehle ein „Passt schon.“ hervor. Sie muss sich nicht bedanken. Irgendwie war es für mich... selbstverständlich?
Nun stand ich hier und hielt ihr die Hand entgegen. Als sich ihre zierliche Hand in meine schlanken Finger legen, war ich zuerst in Versuchung, sie sofort wieder loszulassen, doch schnell löste sich das drängende Gefühl der Flucht. Zurück blieb ihre kalte Hand in der meinen.
Ich ziehe sie auf die Beine, lasse ihre Hand los und wir machen uns auf den Weg zu ihrem Zimmer. Wir mussten zunächst zwar durch die Schule gehen, aber das machte nichts. Wir schwiegen oder ich hörte ihr beim reden zu. Die Situation ist so grotesk, dass sogar mein Überlebensinstinkt verrückt spielte.
Wir kamen bei ihrem Zimmer an und ich lehnte mich gegen den Türrahmen. Ich blickte ihr eingehend dabei zu, wie sie die Tür aufsperrte. Ich presse die Lippen aufeinander und fasse mir an die Nase. Ich weiß nicht was ich tun soll und stehe hilflos da. In einem dieser Filme würde ich wild über sie herfallen, einfach riskieren, aber hier herrscht keine erotische Stimmung oder sonst was. Nein, das ist die Realität.

31Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Fr Nov 27, 2015 11:03 pm

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Ja das gibt es, es ist Sarkasmus der durch nette Worte eingewickelt wird. Sagte ich ernst zu ihm und grinste dann. Ich lachte nicht oft, aber in dieser Situation brachte er mich dazu, denn er schien ein sehr sarkastischer Mensch zu sein, der nicht sehr oft lachte. Aber was ich zugeben musste, war das sein Grinsen wirklich ansteckend und auch wenn er es mir so kurz zeigte, etwas Besonderes hatte.
Ich nickte bei seiner Antwort nur kurz, ich wusste einfach nicht was ich dazu sagen sollte, da mir absolut überall kalt war. Aber er war auch ein Vampir, also durfte ihm sowieso nie kalt sein.
Als ich ihn anlächelte, war ich überglücklich als er seine Maske kurz nicht aufrechterhalten konnte und zurück lächelte. Doch im Bruchteil einer Sekunde hatte er sich wieder gefangen und war in seine Maske verschwunden. Aber doch war es da gewesen was mich irgendwie glücklich machte, außerdem fragte ich mich ob ich diesen Jungen je ergründen konnte. Er war mysteriös und alles in mir wollte wissen warum er so war.
Ich ergriff seine Hand und zusammen gingen wir zu meinem Zimmer. Während ich meinen Zimmerschlüssel aus meiner Tasche kramte, lehnte er sich an den Türrahmen und beobachtete mich. Als ich ihn gefunden hatte, öffnete ich die Türe und drehte mich dann noch einmal um. In einem dieser Typischen Teenie – Filme würdest du jetzt wohl mit in mein Zimmer kommen und ja ich denke du kennst den Rest. Sagte ich lachend und lehnte mich dann auch an meinen Türrahmen. Während ich ihn ansah, gab ich ihm seine Lederjacke zurück.


32Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Sa Nov 28, 2015 1:12 pm

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Als sie sich umdrehte, rührte ich mich keinen Zentimeter, sondern blieb ruhig stehen. Fest und ohne Scheu sehe ich in ihre, wie ich jetzt sehen kann, grüne Augen. Allgemein konnte ich sie nun klarer sehen und mustern. Sie war nicht wirklich klein und musste nicht wirklich zu mir aufsehen, bin ja selbst nicht unbedingt der Allergrößte. Ihre Haare sind dunkelblond und wenn ich mich nicht irre, dann kann ich leichte Sommersprossen erkennen. Ich ziehe scharf die Luft ein. Sie gehört eindeutig zu den Mädchen, die einen Freund haben, der gebildet, schlau und kultiviert ist und ihr Heirat, Kinder und ein Haus verspricht. Wie ein Mädchen mit Hoffnungen, Träumen und einer unschuldigen Seele. Ich bin definitiv kein Umgang für sie. Sie würde es schon merken. Warum ich das überhaupt denke, wenn hier eh gerade nichts romantisches läuft? Weil ich jetzt bereits daran denke, wie sie wahrscheinlich ankommt und denkt, nochmal ein Gespräch mit mir führen zu können, einfach weil sie auf Bad Boys steht. Und von dem Punkt an würde nur alles den Bach runtergehen.
Ich reiße mich zusammen und schiebe die Gedanken in eine dunkle Ecke meines Kopfes. Stattdessen zog ich bei ihren nächsten Worten skeptisch eine Augenbraue hoch. Ich nahm meine Lederjacke zurück und klemmte sie mir unter die Arme, während meine Hände in den Hosentaschen verschwanden. Ich sehe sie noch einmal direkt mit meinen dunkelblauen Augen an und sage schließlich: „Das ist die Realität und keine Traumwelt. Du weißt also was passieren wird.“ Ich spielte auf unser Gespräch an und lächle kaum merklich. „Gute Nacht.“ Ich drücke mich vom Türrahmen weg und mache mich auf den Weg zu meinem Zimmer. Der Drang, mich selbst ohrzufeigen, stieg in mir hoch und ich kämpfe dagegen. Jeder andere Junge hätte sie vermutlich tatsächlich geküsst, nein, wahrscheinlich noch viel mehr Dinge mit ihr gemacht, aber das kann ich ihr nicht an tun. Sie würde es nur bereuen.

33Abseits stehende Bank Empty Re: Abseits stehende Bank Sa Nov 28, 2015 2:17 pm

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Ich fragte mich was in seinem Kopf vorging als wir uns gegenseitig anschauten, beide an meinem Türrahmen angelehnt. Das ging ein paar Minuten so bis ich das Wort ergriff. Aber davor musterte ich ihn, ich konnte ihn nun deutlicher erkennen. Murphy war noch blasser als er in der Nacht gewirkt hatte, er war wohl wirklich ein Vampir. Ich würde so gerne hinter seine Gedanken kommen, mich machte es fertig wenn ich die Gedanken anderer Leute nicht deuten konnte. Aber nachfragen konnte ich ja auch schlecht, weswegen ich einfach nur still war und ihn weiter ansah. Sein Markantes Gesicht, seine Verletzungen die ich soweit erblicken konnte, seine blauen Augen, seine blasse Haut,..
Bei meiner Aussage zog er skeptisch seine Augenbrauen hoch, aber ich wusste das er nicht so jemand war oder zumindest das ich in dem Fall wohl nicht sein Typ war. Bei seinen Worten erwiderte ich sein lächelnd und sah ihm genau in die Augen. Ich weiß, Gute Nacht Vampir. Sagte ich zu ihm, drehte mich um, ging in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir.
Als ich im Bett lag, war ich mir nicht sicher ob ich nicht doch von ihm geküsst werden wollte. Doch ich war mir nicht sicher, er verwirrte mich, doch genau das zog mich wie magisch an.

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