Die Höhle

Damien

Jasper
CF: Der Wald

Damien

Niedergeschlagen nickte ich. Ich sagte zwar nichts, aber mir wäre es lieber gewesen, dass er im Rollstuhl sitzen würde, anstatt dass ich ihn nie hätte kennenlernen können. Es war schon etwas erschreckend, wie sehr ich ihn schon nach so kurzer Zeit mochte, aber davon wollte ich mich nicht verunsichern lassen. "Ja, das wäre echt klasse!" strahlte ich und blickte abwechselnd nach vorn und wieder zu Damien. Anscheinend hatte ich mich schlecht ausgedrückt, denn der Blonde bot nun an erst morgen etwas zu machen, damit ich mich heute um Heaven kümmern könnte. "Nein!" rief ich etwas zu schnell und zu laut aus. "Ich meine... Ist schon in Ordnung. Ich habe ihn gestern genug ausgelastet, auch ein Quarter braucht mal nen entspannten Tag." ergänzte ich schnell, nun wieder ruhiger, schief lächelnd. Nun nickte ich wieder glücklich. "Ja das klingt gut. Wo wohnt ihr denn?" fragte ich und sah dann belustigt dabei zu, wie Molly den Stock apportierte. Heaven machte das Ganze nichts aus, aber ihm schien langweilig zu werden, weswegen er im nächsten Moment seinen Kopf senkte und versuchte, einige Grashalme zu schnappen. "Hey!" beschwerte ich mich bei ihm, da er mir die Zügel kurz aus der Hand riss, um sein Leckerbissen zu erreichen. Der Wallach schnaubte nur und lief dann weiter, während er genüsslich das Grünzeug kaute. Ich konnte über sein Verhalten nur lachen und den Kopf schütteln. Dieser Vielfraß. Da hörte ich auch von neben an ein Lachen. "Tse." stieß ich gespielt beleidigt aus und schob meine Unterlippe vor, während ich zu Damien rübersah. "Ich bin der geilste Lehrer, den es gibt ja. Bei mir ist Physik so cool wie bei sonst keinem, frag doch meine Schwester!" gab ich hochnäsig zurück, aber meine Mundwinkel zuckten verdächtig.
Ich lächelte etwas, mir war es immer noch unangenehm zuzugeben, dass ich noch keine Beziehung hatte, aber eigentlich würde es ja erst unangenehm werden, wenn er wüsste, dass ich Jungfrau bin. Es war natürlich normal für manche Jungs nur von Bett zu Bett zu hüpfen und keine Beziehung zu haben, aber bei mir war das ja nicht der Fall. Ich hörte seinen Worten aufmerksam zu und lächelte dann. "Genau das ist mein Problem. Die sind mir alle viel zu langweilig. Ich will Spaß haben, Sachen unternehmen, frei und allein sein und trotzdem halt zusammen." erklärte ich ihm, sah dann aber, dass es ihm nicht so gut zu gehen schien, vielleicht bedrückte ihn seine Vergangenheit und sein Ex noch, und verstummte. Seine nächste Frage warf mich etwas aus der Bahn. Ich habe doch versucht zu erklären, dass ich nicht schwul bin. Meint er denn ich wäre bi oder was? "Ich... ähhh, hab da nicht so drüber nachgedacht. Noch nie." Ich schluckte kurz.
Zum Glück rettete mich der Labrador aus der Situation, als man ein Platschen hörte, dass von einem Tümpel stammte. Ich lachte leise, als ich hörte, wie süß Damien begann rumzumaulen, dann aber lachte. "Molly!" rief ich unter dem Lachen aus, als die Hündin angetrabt kam und sich dann neben Heaven und mir schüttelte. Mein Pferd interessierte das Wasser nicht die Bohne, aber dafür wurde sein Spieltrieb von der munteren Hündin geweckt, weshalb er begann rumzutrippeln. Heaven stieß die Hand des Blonden an, in der Hoffnung entweder ein Leckerbissen zu bekommen oder die Aufforderung irgendwelchen Quatsch zu machen. "Warum nicht." schmunzelte ich. Ich war froh, dass sich alle verstanden und Heaven immer mehr seine Reserviertheit gegenüber Damien ablegte. Natürlich registrierte ich den auffälligen Blick und das Grinsen Dames als er sich sein Shirt auszog, aber ich konnte es trotzdem nicht lassen, seinen Oberkörper abzuscannen. Er konnte sich echt sehen lassen, nur die Narbe schockierte mich etwas. Sie machte den Jungen keines Wegs weniger attraktiv, aber sie würde immer wieder an seine Vergangenheit erinnern.
Ich erwachte aus der Starre, als er im Wasser stand und Molly nass spritzte. Heaven war kaum noch zu halten, er wollte auch mitspielen und ich ließ ihm nur zu gern die Zügel locker, damit er ins Wasser traben konnte. Er stieß ein leichtes Wiehern aus, was mich lachen ließ. Dies wurde verstärkt, als er damit begann mit seinem Vorderbein zu scharren, wodurch das Wasser nur so spritzte. Ich zog schnell meine Stiefel und Socken aus, warf sie ans Ufer und krempelte meine Jeans hoch, damit Heaven etwas weiter ins Wasser gehen konnte. Mein Blick fiel nun wieder auf Damien, während ich ihn munter angrinste und seine Reaktion abwartete.

Jasper

Damien

Ich nickte leicht. Ich kannte den Italiener, also würde ich es mit Leichtigkeit finden. Hoffte ich zumindest. Ich überlegte, ob wir dann wohl bei ihm bleiben würden oder was wir machen würden. Vermutlich würde er mich mit in einen Club schleppen, ich grinste, hätte aber natürlich nichts dagegen. Auch wenn ich es ablehnen würde, wenn er mich verkuppeln wollen würde. Ich ärgerte mich über Heaven und konnte aber nicht verhindern, dass der Wallach seinen Dickkopf durchsetzte und sein Ziel erreichte. Er war einfach zu verfressen.
Ich tat gespielt beleidigt, als er meinte, dass er mich wahrscheinlich als sein Physiklehrer gehasst hätte. "Wetten wir? Ich kann gerne ein paar Stunden nachholen, das was du alles verpasst hast." grinste ich, meinte es aber nicht wirklich ernst. Wenn er Physik wirklich nicht mochte, würde ich ihm nur ödes Zeug aufzwingen und unser Verhältnis würde sich vielleicht verschlechtern. Das konnte ich ja schlecht riskieren. Ich lächelte und sah Damien wieder an, als er meinte, dass wir in Bezug auf Beziehungen die gleichen Wünsche haben schienen. Ich musste aufpassen, dass ich nicht vollkommen in seinen blauen Augen versank, stellte mir vor, dass er bestimmt jedes Mädchen... oder jeden Jungen rumgekommen müsste, wenn er ihnen nur einmal tief in die Augen sah. Ich schüttelte etwas meinen Kopf, um den Gedanken zu vertreiben. Es störte mich überhaupt nicht, dass er nicht nur auf das weibliche Geschlecht stand, aber dennoch fühlte es sich etwas komisch an, weil ich dann ganz andere Sachen dachte. Zum Beispiel, ob ich ihm gefiel. Sowohl mein Verhalten als auch mein Aussehen und darüber wollte ich nun wirklich nicht nachdenken, fehlte noch, dass ich mich für ihn verändere. Ich brachte mal wieder nur ein Stammeln zu stände, als er mich jetzt nochmal auf meine Sexualität ansprach und konnte mich glücklich schätzen, dass Molly die unangenehme Situation beendete. Glücklich beobachtete ich Heaven und Damien, lächelte, da mein Pferd schon wieder um Futter oder Streicheleinheiten bettelte, die er dann auch erhielt.
Wir begaben uns ins Wasser, wobei Heaven mächtig rumspritzte und ich grinsen musste. Jedoch weiteten sich meine Augen geschockt, als er mein Handgelenk ergriff. "Darf ich mich wenigstens erst ausziehen? Habe jetzt nicht so Lust auf nasse Klamotten." lachte ich.
"Ich kenn mich nicht soo gut aus. Lass uns doch in nen Club gehen oder so." zwinkerte ich ihm zu.

Jasper

Damien

Ich sollte ihm also wirklich nicht mit Physik belästigen. Schade aber auch. Ich grinste vor mich hin und versank dann leider in den schönen blauen Augen Damiens, was er bedauerlicher Weise zu merken schien, da er eine Augenbraue hochzog. Meine Gedanken spinnen sich schon wieder irgendein Zeug zusammen und ich dachte ganz eindeutig zu viel über den Blondschopf nach, weswegen ich meinen Kopf schüttelte, um mich wieder konzentrieren zu können.
Damien redete schon weiter, fragte mich nochmals nach meiner Sexualität, was mich wieder zum Stammeln brachte. Warm eigentlich? Warum konnte ich nicht einfach klipp und klar ausdrücken, dass ich hetero war und er aufhören sollte, solche zweideutigen Aussagen zu machen oder Fragen zu stellen. Ich wollte gar nicht daran denken, dass meine Annahme heterosexuell zu sein, falsch war.
Ich folgte Dame und Molly mit Heaven ins Wasser, wo mein Großer auch sofort damit begann rumzuspritzen und ich schnell meine Schuhen, Socken und Hose zu retten versuchte. Ich grinste vor mich hin und beobachtete die anderen, weitete dann aber geschockt meine Augen, als mein Handgelenk ergriffen wurde. Ich bat darum, mich erst auszuziehen, bevor meine ganzen Sachen getränkt würden, was Damien mir glücklicher Weise 'gestattete'. Mir gefiel es, dass er immer frecher wurde, auch, wenn ich bis jetzt die Oberhand unserer Gespräche genommen hatte, gab ich sie gern an ihn ab, um zu sehen, was er noch zu bieten hatte. Es erklang ein Lachen aus meinem Mund, während ich von Heaven rutschte und meine Hose auszog und dann den Saum meines T-Shirts griff, um es mir über den Kopf zu ziehe. Zum Glück war ich wenigstens etwas trainiert. Mein Körper konnte zwar mit dem von Damien nicht mithalten, aber was dachte ich überhaupt. Soll er mich doch mögen, wie ich bin.
Weitere Zeit zum Überlegen hatte ich nicht, denn ich wurde sofort wieder ins Wasser gezogen und dann auch schon runtergedrückt. Ich hatte meine Augen empört aufgerissen, da ließ er mich wieder auftauchen und ich schnappte nach Luft. Ich hustete, spürte die Hände an meiner Hüfte kaum und wollte Damien gerade anmaulen, da kam Molly auf uns zu und schleckte mir übers Gesicht. "Boa Molly!" brummte ich und wischte mir mit dem Handrücken übers Gesicht, etwas öfter, als es nötig gewesen wäre, nur um Damien nicht mein Grinsen zu zeigen. Ich wollte ihm ja nicht gleich wieder verzeihen. Molly trabte aber schon wieder ab zu Heaven, wo sie an seinem Bein schnüffelte. Der Wallach senkte seinen Kopf, um es der Hündin gleich zu tun und sie verspielt anzustupsen.
Ich wurde wieder angesprochen, weshalb ich mich nicht länger mit den beiden beschäftigte und legte den Kopf schief. "Gute Frage... Ich esse so ziemlich alles. Bestell doch eine Pizza oder so, dann hast du nicht so viel Arbeit." schlug ich vor. Wer wusste schon, was Damien kochen konnte. Mir war gar nicht aufgefallen, dass er so nah stand, es hatte sich einfach nicht falsch angefühlt. Doch nun spürte ich die fehlende Nähe und wäre am liebsten wieder ein Schritt auf ihn zu gegangen.
Gerade, als ich mich wieder über meine Gedanken aufregen wollte, lenkte der blonde Junge das Thema um. Ich schlug vor in einen Club zu gehen, was er glaube ich ganz ok fand. Wenn er was anderes machen wollte, musste er das schon sagen. Ich lächelte verträumt, als ich Heaven und Damien beobachtete. Das Quarter Horse genoss die Berührung und gab ein Schnauben von sich, doch trotzdem wollte er nicht länger rumstehen. Munter hob er schwungvoll seinen Kopf und trabte stolz etwas weiter ins Wasser. Es ging ihm nun bis zum Bauch, leider war der Tümpel zu flach um dass er richtig schwimmen konnte, aber das machte ihm nichts. Nach kurzem Scharren ließ sich der Koloss fallen und schnaubte nochmals genüsslich. Sein Blick glitt zu uns herüber, wobei er wieherte und uns so zu sich zu rufen schien, weswegen ich lachte. "Komm du doch!"

Damien

Ich hatte mich schnell ausgezogen, zwar hatte mein Körper nicht so viel zu bieten, wie Dames, aber das sollte sein Problem sein. Viel schlimmer war, dass mich der Blonde sogleich unter Wasser drückte. Als er mich wieder auftauchen ließ, musste ich husten und schnappte nach Luft, wollte mich gleich revanchieren oder zumindest mich beschweren, doch Molly machte mir einen Strich durch die Rechnung, indem sie ankam und mir übers Gesicht schleckte. Ich brummte sie mürrisch an, doch die Labradorhündin sprang einfach weiter munter im Wasser rum, sodass es mir immer schwerer fiel, mein Lächeln zu verstecken. Meine Mundwinkel zuckten leicht, da wurde ich mit Wasser bespritzt. "Warts nur ab. Wenn wir hier fertig sind, bist du derjenige, der beleidigt sein wird!" knurrte ich gespielt böse und schob einen Schwall Wasser auf ihn zu.
Belustigt sah ich den Tieren zu, wie sie versuchten, mit einander zu spielen, sie sahen wirklich furchtbar süß aus, ich hätte ihnen noch Stunden zusehen können, aber dann lenkte der blonde Junge das Thema auf das Abendessen. Ich nickte nur auf seine Aussage, ich hätte ihm nochmal klarmachen können, dass ich alles essen würde, was er mir hinstellt, aber das wäre unnötig gewesen. Ich bekam das Bedürfnis, durch Damien Haare zu streichen. Sie sahen so süß aus, verwuschelt und unordentlich und standen ihm total gut. Meine Haare sahen auch nicht viel besser aus, zwar waren sie nun nass, aber unordentlich lagen sie noch immer da. Ich wollte gar nicht wissen, wie ich aussah, zumal der Tümpel auch nicht absolut sauber war. Ich lachte über Heaven und konnte dann auch ein Lachen und die Stimme Damiens wieder vernehmen, weshalb ich ihm wieder meine Aufmerksamkeit schenkte. Mich überforderte seine Nähe etwas und ich grinste unsicher. "Danke." murmelte ich und sah ihm fest in die Augen, wobei er dann seinen Blick senkte. Schon vergrößerte er den Abstand zwischen uns und ich hätte meinen Kopf wirklich anschreien können, dass er sich endlich entscheiden sollte. Wollte ich jetzt in Damiens Nähe sein oder nicht? Ich fühlte mich komisch, wenn er bei mir war, aber sobald er weg war, wollte ich ihn wieder bei mir haben.
Nachdem ich kurz geschluckt hatte, entschied ich mich, meine Gedanken zu ignorieren und setzte eine ernste Miene auf. Schnell stand ich direkt vor dem Blonden und legte meine Hände auf seine Schultern. Mein Kopf steckte ich etwas, um an sein Ohr zu gelangen. Meine Lippen streiften kurz sein Ohrläppchen. "Rache ist süß." flüsterte ich neckend, grinste nun und hatte ihn in wenigen Sekunden einen kräftigen Stoß nach hinten gegeben, der ihn ins Wasser befördern sollte.

Jasper

Damien

Ich musste lachen und konnte ihm nicht länger böse sein. Ich fühlte mich unglaublich wohl. Es war kaum zu beschreiben, schließlich hatte ich ja einige Freunde, mit denen ich viel Spaß haben konnte, aber das mit Damien war irgendwie etwas Besonderes. Ich hatte das Gefühl, dass dieser Tag einer der schönsten meines Lebens werden würden, warum wusste ich zwar nicht genau, aber solange ich glücklich war, sollte es mir egal sein.
Ich ließ mich von Damiens Verwunderung über mein Handeln nicht verunsichern und führte meinen Plan durch. Diesen konnte man ganz einfach beschreiben. Rache. Und vielleicht, ein ganz klein wenig, vermutete ich, dass er mit nassen Haaren noch besser aussehen würde, was ich mir nicht entgehen lassen würde. Das schlimmste an der Sache war, dass das echt schwul klang. Und ich war immer noch der Überzeugung hetero zu sein. Was tat mein Körper nur mit mir, ich dachte, die Pubertät wäre vorbei und meine Hormone würden sich endlich einkriegen. Wiedermal bekam ich keine Chance zum Nachdenken, worüber ich irgendwie auch etwas dankbar war. Ich stieß den Blonden kräftig nach hinten, doch anders als gedacht, fiel er nicht allein ins Wasser sondern zog mich mit sich, worauf ich nicht vorbereitet war. Dadurch spürte ich nun das Wasser, was uns umgab, aber was viel 'schlimmer' war - ich lag auf Damien, ich spürte seine weiche Haut, seinen Herzschlag, seine starken Muskeln und zusätzlich noch seine Hände an meinen Hüften, einschließlich des Daumens, der über meine Haut strich. Meine Augen waren nicht fähig, sich von Dames Blick zu lösen, was einen so hässlich romantisch-kitschigen Moment aus Schnulzen schaffte. Andererseits wollte ich auch nicht nicht in diesem Moment gefangen sein, denn obwohl es mich schon etwas störte und vor allem verwirrte, wie ich so auf ihm lag und darüber nachdachte schwul zu sein, war es wunderschön.
Leider tauchte Damien wieder auf und auch ich merkte nun, wie knapp meine Luft war, weswegen ich es ihm nach machte und dann ziemlich besorgt zu ihm sah, da er so hustete und sich wegdrehte. Nicht, dass er mich jetzt nicht mehr mochte - aber schließlich war er derjenige, der auf Männer stand, also sollte er das doch nicht schlimm finden... oder? Ich atmete erleichtert aus, als er zu sprechen begann und mich anlächelte. Egal wie ... ähh lustig? ich es fand, wenn er frech war, so vorsichtig fand ich ihn auch unglaublich ... nett. Ja nett. Ich finde ihn nett. Vielleicht ein bisschen zu sehr, aber egal. "Klar." lächelte ich warm und begab mich schnell zu Heaven um ihn aus dem Wasser zu führen. Ich ließ mich am Ufer nieder, ließ den Zügel lang, damit Heaven Grasen konnte und musterte Damien. Was war das nur zwischen uns?

Jasper

Damien

Heaven graste ruhig neben mir, zog manchmal etwas am Zügel weil er einen besonders schönen Grashalm entdeckte, der nicht in seiner Reichweite lag, und schnaubte ab und zu. Ich genoss die Stille zwischen Damien und mir, vielleicht dachte er an irgendetwas bestimmtes, vielleicht genoss er aber auch nur die Stille und beobachtete wie ich unsere Tiere. Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich eine Hand an meiner Wange spürte. Meine Augenbrauen hoben sich erstaunt, ich ließ es einfach irgendwie über mich ergehen. Das hörte sich jetzt so an, als spürte ich überhaupt nichts, was leider aber nicht der Fall war, eher das Gegenteil. Die Haut kribbelte an der Stelle, wo Damien mich berührte. Ich genoss seine Hände, seine Finger auf meiner Haut, man merkte, dass er sie viel aushalten mussten, durch das vermutlich häufige Gitarrenspielen. Trotzdem fühlte sich diese raue Haut genauso toll an, wie die weiche an seiner Brust.
Eigentlich hätte ich diese Berührungen also sehr gern genossen. Doch irgendwie konnte ich das einfach nicht, ich meine, nicht, dass er sich in mich verliebt. Andererseits. Er hat selbst zugegeben, dass er ein Player ist, was die Sache natürlich nicht besser macht. Er sollte mich ja nicht zu seiner Befriedigung nutzen. Außerdem musste ich mir endlich mal klar werden, was ich da für Gefühle für ihn entwickelte. Ich hasste das irgendwie gerade. Es war so kompliziert. Das war das, was ich an Beziehungskrams nie leiden konnte. Es war kompliziert und anstrengend.
Aber... was wenn ich das einfach nicht kompliziert mache? Wir sind auf dem besten Weg gute Freunde zu werden, gehen heute Abend in einen Club reißen uns Mädels - oder Jungs - auf und haben etwas Spaß. Da ist nichts dabei, also hör endlich auf verrückt zu spielen, Herz.
Auf einmal verschwand die Wärme, jedoch bemerkte ich, dass die Hand des Blonden, dicht bei meiner lag, ich hatte das Gefühl ihn immer noch zu spüren, was natürlich Blödsinn ist. "Uhm... Um 21 Uhr hattest du vorgeschlagen... Das wäre okay für mich." Puh. Geschafft. Eine völlig normale Antwort, ich war nicht verwirrt, er löste nichts in mir aus, ich kann mich zurücklegen und entspannen. Doch nicht schwul. Seine nächsten Worte ließen mich aber schon wieder schwer schlucken. "Ist ganz nett hier." Ich lächelte gefaket und sah in den Himmel, um ihn nicht länger ansehen zu müssen.
Ich glaube mein Herz setzte aus, als ich hörte, dass er mich mag. Wie kann er das denn einfach so sagen? Okay nein, ich hörte mich jetzt wie so einer an, der denkt, sobald dich jemand Schwules anlächelt, steht er auf dich. Nein, nein, das war nicht ich. Ich seufzte leise, er meinte es ernst. Einfach nur nett, ich sollte runterkommen. Er kann ja nichts dafür, dass sich meine Gefühle aufspielen. "Ich mag dich auch Damien." sagte ich, warm lächelnd und sah zu ihm rüber.

Jasper

Damien

Damien hatte mich gewissermaßen überfordert, weshalb ich bei seinen Berührungen zurückzuckte. Leider fühlte ich mich aber überhaupt nicht unwohl, wenn er mich berührte. Ich genoss es, wollte, dass er nicht aufhörte, konnte mich aber auch nicht bewegen und nichts sagen. Es mag kitschig klingen, aber ich hielt sogar die Luft an und war völlig von meinen Gefühlen berauscht. Trotzdem wollte ich nicht schwul sein. Ich meine es wäre die Erklärung, weshalb ich noch Jungfrau war, aber... ja was aber? Würde ich akzeptiert werden? Interessiert mich das? Eigentlich könnte es mir egal sein, aber leider ist das schwerer als gedacht.
Völlig irritiert bemerkte ich wie sich Damien wegsetzte und mich nicht beachtete. Meine Augen musterten ihn, wie liebevoll er mit Molly umging und ich wünschte, er würde mich so anfassen. Der Blonde sah so nass einfach unfassbar gut aus, jetzt strich er sich durch die Haare und ... ich begann zu schwärmen wie so ein verliebtes Teenagermädchen. Es hatte mich also wirklich erwischt. War ich jetzt schwul?
Mein Gedankengang wurde gebrochen, als Damien's Augen sich auf mich richteten. Mir gefror das Blut in den Adern, als ich bemerkte wieviel Kälte in ihnen war. Er war sauer. Oder verletzt. Oder beides? Oh nein, er musste mein Zittern falsch interpretiert haben, was wenn... Nein. Das ist nicht möglich. Trotzdem konnte ich es nicht dabei belassen, wir würden heute Abend etwas machen und ich hatte keine Lust auf Anschweigen beziehungsweise darauf, dass sich unsere Wege im Club sofort trennen würden und er womöglich -typisch Player- irgendwen abschleppen würde. Daran wollt dich gar nicht denken.
Schluckend erhob ich mich und ging langsam zu ihm. Ich hatte ihm doch gesagt, dass ich ihn mag, glaubte er mir nicht oder was? Langsam setzte ich mich neben ihn. "Tut mir leid." sagte ich leise, wusste aber gar nicht genau, wofür ich mich entschuldigte. Für das Zusammenzucken? War das für ihn eine Abweisung, mich zu berühren? Da ich nicht wusste, was ich machen sollte, ließ auch ich meine Hand durch das nasse Fell der Hündin gleiten und wich Dames Blick aus. "Ich..." begann ich, wusste aber nicht weiter. "Ich... ich mag dich wirklich Damien. Bitte,sei nicht sauer auf mich." flüsterte ich fast und schluckte wieder, starrte fest auf den Boden und hörte nun auf den Labrador zu streicheln. Was sollte ich machen? Was, wenn er überhaupt nicht sauer auf mich war, weil er mich mochte und dachte, dass ich dies nicht auch tat, sondern wenn er mich einfach abstoßend fand. Ich wollte doch nur, dass er mir verzieh.

Damien

Warum konnte sich mein Kopf, mein Körper und mein Herz nicht endlich einig sein, was sie wollten, was ich wollte. Woher soll ich wissen, was ich machen soll, wenn ich nicht weiß, was ich will. Ich könnte mir gerade die Haare rausreißen. Das Letzte, was ich wollte, war, dass Damien sauer auf mich ist oder kalt. Ich wollte, dass er bei mir blieb, meinen Namen sagte, lachte oder mich berührte. Aber andererseits fühlte ich mich so komisch in seiner Gegenwart - was war das? Unsicherheit? Oder war ich es einfach nicht gewohnt?
Egal, ob ich jetzt schwul war oder wie es weitergehen würde, so konnte es nicht bleiben. Deshalb erhob ich mich, setzte mich neben Damien und streichelte Molly während ich mit ihm sprach. Seine Frage, warum ich mich entschuldigte beantwortete ich einfach damit, dass ich ihn mochte und nicht wollte, dass er sauer war, wobei er mir nun mitteilte, dass er nicht sauer war. Ich streichelte den Hund nicht weiter und starrte einfach auf den Boden, weil ich Angst vor der Reaktion des Blonden hatte.
Mit lief ein wundervoller Schauer über den Rücken, als er meinen Namen aussprach, aus seinem Mund klang er so schön und würde bedeutsam. Ich traute mich hochzusehen, ermutigt durch seine ruhige Stimme, die mich etwas entspannter werden ließ. Leider verfing ich mich schon wieder in seinen Augen und freute mich den Anflug eines kleinen Lächelns auf seinen Lippen zu sehen. Ich lauschte seinen Worten und überlegte. Irgendwie verstand ich sofort, wie es ihm gehen musste, er wollte wissen, woran er bei mir war. Das Problem war, ich wusste es selbst nicht genau. "Um ehrlich zu sein, weiß ich es auch nicht so genau..." sagte ich zögerlich. Was sollte ich denn jetzt sagen? "Aber ich möchte dich gern besser kennenlernen, Damien. Und ich - ich will, dass du mit mir sprichst, mit mir lachst, dass wir was zusammen machen, egal was und dass du wieder dieses Glitzern in deinen Augen hast." erklärte ich mit gesenkter Stimme und lächelte etwas.
"Und... du kannst mich auch anfassen, wenn du willst." flüsterte ich so leise, dass ich glaubte, er würde es nicht hören und sah weg. Meine Wangen wurden heiß und ich überlegte, ob es sich so anfühlen musste, wenn sie rot wurden. Ich benahm mich wirklich schrecklich, das musste auf der Stelle anders werden, nur leider war das in Damien's Gegenwart schwerer als gedacht.

Jasper

Damien

Ich nickte nur, doch ich bewegte mich nicht. Was sollte ich auch machen oder sagen. Ich hoffte einfach es würde wieder normal zwischen uns werden. Irgendwie ertrug ich diese Kälte zwischen uns nicht und je mehr Zeit verging, desto mehr bestätigte sich meine Vermutung schwul zu sein. Andererseits war es vielleicht auch nur eine Phase... Ich weiß nicht, ob es so gut wäre, sich in Damien zu verlieben, schließlich gab er zu, ein Player zu sein. Aber schließlich wusste jeder, dass man sich nicht aussuchen konnte, in wen man sich verliebte. Das alles war schon wieder zum Durchdrehen, weswegen ich damit nun abschließen und aufstehen wollte, jedoch kam der Blonde mir zuvor.
Ich beobachtete ihn und begann beinahe wieder zu schwärmen. Mir wurde ganz warm ums Herz, als ich wieder ein leichtes Funkeln um seine Augen sehen konnte und registrierte, dass er etwas unsicher zu sein schien. "Ich mich auch!" schoss es sofort aus meinem Mund, vielleicht etwas zu schnell, weshalb ich etwas rot im Gesicht wurde. Meine Lippen zierte ein leicht schüchternes aber warmes Lächeln, während ich zu dem Jüngeren sah.
Ich grinste und wollte ihm meine Hand hinhalten, damit er mir hoch helfen konnte, jedoch verwirrte er mich nun, da er sich einfach wieder neben mich setzte. Wollte er nicht gehen?
Da wurde ich von ihm nach unten gedrückt, lag nun also unter ihm und versank in seinen schönen blauen Augen. Was tue ich hier? Mein Herz hämmerte stark gegen meine Brust und ich hielt meine Luft an, als sein Kopf meinem immer näher kam. Ich spürte sein Atem auf meinen Lippen, löste meinen Blick von seinen Augen auf seine schönen Lippen. Ich spürte das Verlangen Sie zu berühren und schon kam Damien meinem unausgesprochenen Wunsch nach und legte seine Lippen auf meine. Wie von selbst schlossen sich meine Augen, während ich den Kuss schüchtern aber liebevoll erwiderte.

damien

Ich genoss diesen Kuss. Und wie. Ich glaube, ich habe sowas noch nie erlebt. So viel Feuerwerk, wie es in den Liebesbüchern beschrieben wurde, durfte ich das erste Mal in meinem Leben miterleben. Langsam bestand kein Zweifel mehr daran, dass ich schwul war und es machte mir Angst. Andererseits hätte es mich auch schlechter treffen können, bei Damien bestand wenigstens eine sehr kleine Chance, dass er sich in mich verliebte. Und schließlich küsste er mich. Nur was, wenn ich nur eine seiner Nummern war? Aber würde er dann so gefühlvoll und sanft küssen?
Mir gingen eindeutig zu viele Gedanken durch den Kopf, zum Glück übernahm Damien mit seinen weichen Lippen die Führung, was sich unglaublich gut anfühlte.
Ich bemerkte nur leider, wie mir die Luft knapp wurde und Dame sich von mir löste. Ich schlug meine Augen langsam wieder auf und wurde sofort wieder von seinem Blick gefesselt. Er sah so unglaublich gut aus, meine Lippen kribbelten immer noch, so wie mein gesamter Körper, der nur nach noch mehr Nähe schrie.
Meine Augen sahen ihm verträumt entgegen, während ich seine Berührungen genoss. Ich lachte leise auf. "Mit ein bisschen Übung... könnte es vielleicht gut werden." Auch ich grinste ihn nun frech an, fasste dann aber neuen Mut. Ich drückte ihn von mir, legte meine Lippen kurz auf seine, stand dann aber auf und lief zu Heaven. Zum Glück stand meine Großer immer noch friedlich in der Gegend und rupfte einige Blätter eines Ahorns ab. Ich streichelte ihn kurz und schwang mich dann auf seinen Rücken. "Na los komm, lass den alten Mann nicht so lange warten." rief ich Damien zu und ließ Heaven antraben, sodass wir etwas Vorsprung erhielten.

Jasper

tbc: Der Reiterhof

Damien

Ich lachte, während Heaven locker trabte und ich mich nach Damien umsah, der nun neben uns joggte. Molly lief hinter meinem Quarter, was ihn nicht zu stören schien. Dieser konzentrierte sich eher auf das Feld , das zwischen den Bäumen aufblitzte. Ich würde den Blonden gleich nochmal stehen lassen müssen, damit der Wallach wenigstens eine kleine Runde rennen konnte. Ich nickte nachdenklich aber mit einem Lächeln über seine Worte. Erriet er meine Gedanken so gut? Das zwischen uns schien ihm ja nicht ganz unwichtig zu sein, wenn er über ernsthafte Beziehungen sprach. Ob er sich vorstellen könnte mit mir zusammen zu sein? Wollte ich das überhaupt? Oder war das nicht etwas zu früh. Ich meine, ich kenne ihn ja erst seit heute und weiß seit heute, dass ich schwul bin... also vermutlich. "Dito." grinste ich ihn an. Ich würde mich freuen, wenn es nicht bei heute bleiben würde, hoffentlich würden wir uns öfter sehen.