30. Jänner 2017// 22:00 Uhr
Es ist noch kühl, aber mit einer dicken Jacke auszuhalten
Es ist noch kühl, aber mit einer dicken Jacke auszuhalten
Zufrieden sitze ich auf meinem Stein und sehe auf das Meer hinaus. Mein Stein und ich. Schon oft saß ich hier, eigentlich ist es schon traurig genug, dass ich noch immer in der Schule bin und nicht weiter komme. Ich musste irgendwie noch diesen bescheuerten Abschluss machen, ich hatte noch alles aus dem Knast aufzuarbeiten, das Rauchen welches ich mir abgewöhnen wollte, ich wollte weniger Alkohol trinken. Ich wollte Levi wieder zurück haben. So wie früher. Im Ansatz zufrieden, nehme ich einen Schluck aus meiner Wasserflasche und ziehe mein Handy aus meiner Tasche, wähle Levis Nummer und lasse es kurz klingeln bis er dran geht: "Hast du Zeit für mich? Ich bin am Strand und würde mich freuen dich zu sehen", spreche ich in den Hörer begleitet von den rauschenden Wellen.
Nur genießen konnte ich die Stimmung hier. Kurze Zeit später stehe ich auf und stelle mich an den Stand. Unter meiner schwarzen Lederjacke trage ich einen grauen Kapuzenpullover, die Kapuze auf meinen schwarzen Haaren. Verdammt ich vermisste es wie er mich umarmt, seine Arme um meinen Körper. Ich vermisste alles an diesem Mann. Kann man den Geruch eines Menschens vermissen? Es scheint so.
Mit einem tiefen seufzen beobachte ich die Wellen, welche das Land speisen und ich gehe gemütlich einige Meter weiter, finde eine weiße Muschel und nehme sie lächelnd auf. "Die wird ihm sicher gefallen", flüsterte ich zu mir selbst. Anschließend gehe ich wieder zurück zu meinem Stein und setze mich auf ihn, sah hoch zu den Sternen und die Dunkelheit ummantelt mich. Hoffentlich ist er bald da, wie konnte ich so sehr Sehnsucht nach einem Menschen haben, der mich hin und wieder gerne auf den Mond schießen würde.