Der Physikraum

Hier hat eine Klasse Platz und hier können auch Versuche durchgeführt werden

Wie der Junge hier rein gekommen war, wusste er nicht und es war ihm auch genau genommen recht egal, aber hey, hier hatte er zumindest mit Sicherheit seine Ruhe. Als er die Türe aufstößt kommt ihm der Geruch von abgestandener Luft entgegen und er reißt gleich ein Fenster auf, wo er raus sieht.Ihm war der Schnee egal der ihm entgegen klatscht und so zog er einfach den gestreiften Schal weiter nach oben um sein Gesicht ein wenig zu schützen. Seine schwarzen Haare waren recht schnell weiß vom Schnee und er sang leise ein Lied, hier konnte er ja reden, hier war ja keiner. Menschen waren zwar nicht gerade das was er brauchte, aber wenn hier jetzt ein gut aussehender Junge rein scheien würde wäre es ihm auch egal, eigentlich nicht egal, er würde es begrüßen.

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Wie genau Jos hierher gekommen war, wusste er nicht wirklich, er war eigentlich einfach nhur durch das Internat gelaufen um sich die Langeweile zu vertreiben, aber bis jetzt hatte sich noch nichts getan, außer dass er keine Ahnung hatte, wo genau er war. Also riss er die nächstbeste offene Tür auf und betrat den Raum. Eine kalte Briese bließ ihm entgegen, was eigentlich nur bedeuten konnte, dass das Fenster des Raums offen war. Seine braunen Augen flogen zu der Fensterreihe des Raumes, welcher anscheinend ein Naturwissenschaftsraum war, wenn man den Tischen glauben schenken durfte. Er erblickte einen Kerl mit dem Rücken zu ihm am Fenster stehen. Neugierig betrat er den raum und ließ die Tür, zufallen, welche mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. Erst jetzt erkannte Jos den Kerl. "Wen haben wir denn da?" fragte er und steckte die Hände in die Hosentaschen.

Er hört wie die Tür zu knallt und schließt dann langsam das Fenster, streicht den Schal nach unten und blickt mit seinen blauen Augen zu dem jungen, der ihm nur zu bekannt vor kam. Jos... murrt er nur leise. Er hatte eigentlich nichts gegen den, gar nichts, aber sein Problem war einfach, das er wusste, das er Homophob war und das war für einen Homosexuellen der dies auch offen zu gibt nicht gerade eine entspannende Umgebung.
Ganz ruhig ging er an dem Jungen vorbei zum Waschbecken, wo er einen schluck Wasser aus dem Hahn trinkt und danach wieder zu den in seinen Augen doch recht attraktiven jungen wandern lässt, was aber nichts zur Sache tat, er war nur darauf aus nicht zusammen geschlagen zu werden, was höchst unwahrscheinlich war.
Was willst du mein er noch ruhig und senkt seinen Blick auf den Boden um sein gegenüber nicht so anzustarren. Langsam streicht er sich die Haare aus der Stirn und schlich wieder an ihm vorbei Richtung Fenster.

Liam

Ein schiefes, allerdings recht attraktives grinsen hatte sich auf das Gesicht von Jos geschlichen. Vielleicht würde das heute gar nicht mal so langweilig werden. Ich meine, was war besser zum langeweile vertreiben als ein einen kleinen Schwulen ein wenig zu pisacken. Schon allein, wie Liam seinen Namen murrte, erfüllte den älteren schon fast mit Genugtuung und ließ sein Grinsen noch breiter werden. Sein brauner Blick lag auf dem Kleineren, wie er zum Waschbecken ging um zu trinken. "Ich dachte mir, ich schau mal vorbei um was zu suchen, was mir die Langeweile vertreibt..." erläuterte Jos wahrheitsgemäß "Und du scheinst ja wie gerufen zu kommen" Die ganze Zeit über lag sein brauner Blick auf Liam, der sich wieder an ihm vorbei schleichen wollte. Jos ließ ihn passieren, allerdings nicht ohne ihm dabei ein Bein zu stellen.

Jos

Natürlich stolpert Liam über das gestellte Bein und stützt sich danach am Fensterbrett ab um nicht umzufallen. Er würde nichts dazu sagen und lehnt sich nur gegen das Fenster. Kein Weib gefunden die sich von dir abschleppen lässt? meint er ruhig und mustert ihn von Kopf bis Fuß, um ihn danach anzulächeln.Er wusste,das es ihn provozieren würde, doch es war ihm so was von egal, deshalb lehnt er sich auch einfach zurück und strih sich durch die langen Haare, nun ja, lang warn sie nicht, aer länger wie die des deutlich größeren. Hin und wieder würde er solche Jungs am liebsten zusammen schlagen, aber was soll man denn machen? Er war eben kein Schläger sondern ein lieber Kerl, der eigentlich nicht bemerkt werden will und es immer vonden Falschen wird.

Die 18-jährige Griechin hatte nicht wirklich viel vom Unterricht mitbekommen, da das gute Wetter sie nach draußen lockte. Verträumt blickte sie aus dem Fenster und hatte beinahe vergessen, dass der Unterricht bald zuende war. Als alle anderen lärmend aus dem Klassenzimmer rannten, schreckte Kim auf und blinzelte müde. Sie vermisste den Strand und das Meer von Spanien, aber auch von Griechenland. Langsam packte sie ihre Schulsachen in ihre Tasche ein und stand auf, ehe sie ihren Stuhl an ihren Schultisch heranschob. Schweigend lief sie an den Fenstern entlang und blieb an einem stehen um nach draußen zu blicken.
Leicht lächelnd fuhr sie sich durch die langen, dunklen Haare und legte ihre Wange kurz an die Fensterscheibe, um sich anschließend wieder vom Fensterbrett abzustoßen. Schließlich wollte sie wie alle anderen Schüler raus in die Sonne, wieso stand sie denn dann überhaupt noch am Fenster und blickte sehnsüchtig hinaus wenn sie selbst dort sein konnte?

Er hatte wie immer in der letzten Reihe gesessen und Musik gehört, nebenher auch noch geschlafen. Als der Lehrer ihn ermahnt hat, musste er wieder grinsen und antwortet ihm wie immer recht schlagfertig und schnell. Doch als die Stunde vorbei ist, geht er ruhig nach draußen und kommt dabei noch an einem Mädchen vorbei: Kim, stimmts? er legt den Kopf neugierig schief und wartet anschließend einfach auf Kim, was er nur zu gerne tat. Ich wollte ganz dumm fragen, was du heute so machst, weil ich hab irgendwie noch nicht was ich machen will... ohne Anthony ist der Typ ziemlich planlos und würde wahrscheinlich nicht mal sein Zimmer finden.

Das Mädchen drehte sich zu Marek um und lächelte ihn freundlich an, als dieser sie ansprach und sich noch an ihren Namen erinnerte. Ja Kim. Hallo Marek Sie musterte ihn von oben bis unten, ehe ihr Blick doch an seinem Gesicht besser gesagt an seinen Augen hängen blieb. Sie hatte nicht sonderlich viel mit ihm zu tun gehabt. In ihrer Freizeit sowie während des Unterrichtes. Normalerweise saß er ja immer in der hinteren Reihe, während sie sich in die Mitte setzte.
Als er sie fragte, was sie noch so heute vorhatte, musste sie anfangen zu lachen. Soll das eine Frage nach einee Verabredung sein? fragte sie ihn und deutete nach draußen. Eigentlich möchte ich raus an die frische Luft. Was genau ich da machen werde weiß ich nicht. Wenn du aber wirklich nichts zu tun hast, kannst du mich ja begleiten. schlug sie ihm freundlich lächelnd vor und schulterte ihre Tasche um an ihm vorbei zur Tür zu laufen. An dieser drehte sich Kim noch einmal zu ihrem Klassenkameraden um. Über Gesellschaft würde ich mich zumindest freuen

First Post~

Oh mein Gott. Hatte ich die letzte Zeit versucht solche ekelerregenden Räume zu vermeiden, so blieb mir heute nichts anderes übrig, als den Physikraum aufzusuchen. Nur weil ich wiederholt im Unterricht gestört hatte und nun eine extra Hausarbeit schreiben musste, bezogen auf physikalische Begebenheiten. Dieses Fach interessierte mich 0, ebenso wenig wie Mathematik oder Chemie. Es waren einfach ekelerregende Räume, die ekelhaft stanken und wo sowieso nur Streber hin kamen. Nicht das ich was gegen Streber hatte. War mein Bruder doch selber einer, aber in was für einem Umfang! Würde es die physikalische Sprache geben, würde er sicherlich eine 1 darin haben. Nein, mein Revier war der Musikraum oder das Stalken von ansehnlichen Jungs in der Sporthalle. Im Physikraum würde nie ein sexy Typ hereinkommen. Und wenn, dann würde ich das sicherlich nur träumen. Mehr als gelangweilt war ich also damit beschäftigt, irgendwelche unsinnigen Notizen auf meinen Block zu bekommen. "Vielleicht sollte ich in Erwägung ziehen, diesen Raum abzufackeln" grummelte ich mehr zu mir als zu irgendwem. Ich hatte gar keine Lust auf diesen Mist hier und driftete in Gedanken immer wieder ab.

Ich war gerade auf dem Weg zum Physikraum, einen Block unter dem einem Arm geklemmt, das Physikbuch unter dem anderem. Der Physiklehrer meinte, ich müsste nachsitzen um zu begreifen, wie wichtig Hausaufgaben sind. Lächerlich. Ich kann Physik eh recht gut und Hausaufgaben sind ziemlich unnötig.
Ich stoße die Tür auf und sehe sogleich, dass ein Mädchen ebenfalls da war. Strafen waren auch unnötig. Das hier ist unnötig. Ich brauche Schlaf und nicht so was. Ich begebe mich auf einen Platz, nachdem mir der Lehrer die Aufgaben gegeben hat. Schwer seufzend schlage ich mein Buch auf und fange an, die ersten zu lösen. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass das Mädchen was sagt, sodass ich umso mehr überrascht war als sie es tat. „Ich wäre sofort dabei,“ grummelte ich als Antwort, unwissend ob sie mich überhaupt hört. Ich raufe mir durch die Haare. Das war dermaßen nervig, ich kann es gar nicht in Worte fassen. „So ein Scheiß,“ brummelte ich verärgert.

Wow, dass glich doch gleich einem Oscar, den ich für mein Leben bekam. Nicht das der Tag schon elendig begonnen hatte, nein, er wurde nun erst so richtig toll. Wahrscheinlich musste ich jeden Tag einmal in die Scheiße latschen, damit sich aus dem Tag was Gutes formen ließ. Nein, dass ich noch Zuwachs bekommen sollte, darin hatte ich nicht gezweifelt, eher an der Erscheinung dessen. Und das mir Gott gleich persönlich die Erlaubnis gab, den Raum in Brand zu stecken, auch nicht. Aber ich musste wohl meine heile Traumwelt gerade verlassen, denn erst zu spät realisierte ich, dass ich ja gar nicht mehr mit mir selbst redete. Kurz drehte ich mich um -wohlgemerkt, ich saß auf dem Tisch - und hob eine Augenbraue. "Wow, Gott scheint meine Träume erhört zu haben. Aber das er mir gleich wen vorbei schickt, hätte ich echt nicht gedacht." Ja, ich machte echt keinen Hehl draus, wenn ich jemanden gutaussehend fand. "Nachsitzen?" fragte ich. "Nach einem Streber siehst du nicht aus. Aber hey, ich erlöse dich, wenn du mir dabei hilfst, den Raum abzufackeln." Ob das Ganze als Scherz gemeint war, ließ sich glücklicherweise nicht erahnen. Ich setzte mich nun im Schneidersitz auf den Tisch und drehte mich zu dem Jungen um, während ich weiterhin Kreise auf meinen Block malte. Ich würde es wohl physikalische Kunst nennen.

Ich hielt den Blick starr auf das Buch. Können bitte jetzt alle Lösungen dort erscheinen, sodass ich wieder abhauen kann und in Ruhe eine Runde schlafen kann. Aber nein, die Aufgaben bleiben genau so verschlüsselt wie zuvor und meine Gedanken schweiften zu Katy und Sophie. Besonders zu Sophie. Ihre Zickereien gehen mir dermaßen gegen den Strich. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich gerade mit Gwen trifft oder Sport macht. Wir beide nutzen schließlich Sport als Ventil.
Ich bemerke eine Bewegung vor mir und automatisch sehe ich auf. Das Mädchen hat sich umgedreht und sagte etwas, was mich mehr als verwirrt. Ich hob fragend die Augenbraue, hörte aber sogleich auf, als sie fragt, ob ich nachsitze. „Ja, leider.“ Ich fahre mir etwas frustriert durch die Haare. Ich hasse Schule. Und werde sie immer hassen, aber leider ist eine gute Schulbildung echt wichtig. Auf ihre nächsten Sätze musste ich leicht lachen. „Klar, bin dabei. Allerdings weiß ich nicht, ob wir dann noch hier unseren Abschluss machen dürfen.
Ich musterte sie kurz und stellte sogleich fest, dass sie ganz danach aussah, als würde sie es tatsächlich durchziehen. „Ich bin Daemon, und du?“ frage ich sie direkt ohne Scheu. Ich finde es wichtig, dass man den Namen des Gegenübers kennt.

"Caraway. Caraway Blaize. Cara reicht aber. Daemon, da hat wohl Jemand gewusst, was einmal aus dem Sohn wird" stellte ich leicht ironisch fest. Daemon - Demon.. war für mich dasselbe. Zudem merkte ich mir Namen nicht sonderlich, sondern nur die Gesichter. Jeder bekam einen eigenen Namen. "Dann nenne ich dich ab sofort Demon" meinte ich und klappte meinen Block zu.
"Was hast du angestellt?" wollte ich wissen und grinste leicht, was durchaus extrem selten war. "Geschwänzt? Den Unterricht gestört? Aber eigentlich ist das auch egal. Es bleibt ja beim Nachsitzen. Erzähl mal was über dich. Was machst du so? Außer Nachsitzen" und konnte mir den letzten Kommentar nicht klemmen. Täuschte ich mich oder war der Typ schüchtern? Oder mied er einfach nur Gesellschaft? ja, Worte waren eigentlich nicht so meines. Aber da ich im Ausdauersport gegen meine Schwester Evanora verloren hatte, musste ich nun den Teil der Wette einlösen. Wenigstens ein wenig Small-Talk führen. Freundschaften waren schon grausig genug. Dafür musste man einfach zu viel tun. Also beließ ich es beim Small-Talk. "Sorry, für gewöhnlich schweige ich lieber, aber Wette ist Wette. Nichts persönliches gegen dich. Bist ganz okay" und sprang vom Tisch und bewegte mich zur Tür. Mir war langweilig geworden. "Bock auf ein bisschen chillen?" fragte ich.

„Okay, Cara,“ erwiderte ich grinsend. Ja, nicht alle fanden meinen Namen so super. Ich wusste noch, dass ich meine Mutter einmal danach gefragt habe, warum ich den Namen von einem schrecklichen Wesen bekomme. Darauf hat sie gesagt, dass Dämonen in uns allen wohnen und sie auch sehr gut sein können und sie der Meinung ist, dass in mir nur Gutes steckt. Rein der Gedanke daran, lässt meine Magengrube schmerzen. Gedanken an die Vergangenheit sind ebenfalls scheiße.
„Ich kann dich wohl schlecht aufhalten,“ meinte ich und grinse wieder. Irgendwie schätzte ich Cara als jemanden ein, der es faustdick hinter den Ohren hat. Und zu meinem Überraschen redet sie ganz schön viel. Ich hätte sie nicht so eingeschätzt. Nach der Frage, was ich angestellt habe, lehnte ich mich im Stuhl zurück. „Keine einzige Hausaufgabe gemacht. Irgendwann fällt das mal auf.“ Ich strecke meine Arme, ehe ich sie vor der Brust verschränke. „Und du? Wirst wohl kaum umsonst hier sein?“ Ich umgehe ihr Aufforderung, was zu erzählen. Ich wusste nie, was ich sagen soll.
Eine Frage aber beantworte ich ihr. „Ich mache ansonsten immer Sport. Hilft, den Kopf freizukriegen. Bei ihren nächsten Worten zog ich wieder meine Augenbrauen zusammen, fragte aber nicht nach. Geht mich wahrscheinlich nichts an.
„Kommt drauf an, was du unter chillen verstehst.“ erwidere ich und stehe ebenfalls auf. Meine Aufgaben waren eh fertig.

Ich drehte mich noch einmal um und wartete dann auf ihn. Ich hatte beschlossen, ihn zur Not einfach mit zu schleifen. Tja, in meinem Kopf lief immer ein anderer Film ab. Daher gehörte ich wohl zur merkwürdigen Sorte. Ich überlegte, was ich auf seine Frage antworte, warum ich hier war und legte den Kopf schief, während ich nachdachte. "Nun. Lass es mich so formulieren. Wenn du keine blöden Kommentare im Klassenzimmer hörst, schwänze ich wohl. Wenn du blöde Kommentare hörst, gehe ich den Lehrern wohl einfach nur auf den Sack" und musste leicht grinsen. Ja, ich hatte nun einmal meine eigene Gerechtigkeit. Und ich lebte mein Leben nach meinen Regeln. Daher waren meine letzte Worte wohl sehr ausschweifend.
"Lass es mich so formulieren. Ich hasse die Schule, ich hasse dieses Internat. Ich hasse so gut wie fast alle Leute hier, weil sie mir einfach tierisch auf den Sack gehen, auch wenn sie nichts tun. Entweder brauche ich irgendwann einen Waffenschein, um meine Ruhe zu kriegen und verbringe meine Zukunft in einer Zelle. Oder ich suche mir irgendwo einen ruhigen Platz den keiner kennt und verbringe mein Leben nicht in einer Zelle. Hast du auch die Schnauze voll von Phrasen, Phrasen und Phrasen? Willst du deine Ruhe, abschalten, einen kiffen oder einen heben? Oder einfach nur schlafen? Hey, ich will nur meine Ruhe und keinen Stress haben. Und mein Leben nach meinen Bedingungen leben. Also, bist du dabei etwas deine Seele in den Einklang zu bringen?" fragte ich wieder leicht ironisch. Ich schätzte Daemon als eher ruhigen Typen ein, der keine unsinnigen Fragen stellte und einem auf den Sack ging. Wahrscheinlich wollte er auch einfach nur seine Ruhe oder trainieren gehen.

Warum ich mitging? Ich hatte nichts Besseres zu tun. Die Sporthalle ist zu der Zeit ziemlich voll und meine Zimmergenossen würden vermutlich gerade das Zimmer brauchen, weshalb schlafen auch wegfällt. Außerdem kann eine Bekanntschaft gar nicht so schlecht sein. Zudem scheint Cara ziemlich... lebendig zu sein. Ein bisschen Abwechslung tut ganz gut.
Ich lege die Stirn in Falten und meine grinsend: „Wird nicht so schnell vorkommen, da wir nicht in die gleiche Klasse gehen. Soweit ich weiß zumindest.“ Ich bin der Meinung, dass ich sie ansonsten schon irgendwie wiedererkannt hätte. Sie hat etwas Auffälliges an sich. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie selbst irgendetwas verarbeitet. Jeder hat in seinem Leben schon irgendetwas Einschneidendes erlebt. Und irgendwann lernt man zu erkennen, wann andere damit zu kämpfen haben. Ich schüttle jedoch die Gedanken ab und konzentriere mich auf sie, als sie ihren Unmut über die Schule Luft macht. Ihre Gedanken waren ziemlich interessant und in manchen Sachen stimme ich ihr zu. Da ich weder zurückhaltend noch verschlossen bin, teile ich ihr auch einfach so meine Meinung mit. „Ich glaube, dass Schule so ziemlichen jedem seelisch zusetzt. Man steht ständig unter Druck, die Leute nerven, vorallem Lehrer, und jeder will einem vorschreiben, was man zu tun und zu lassen hat. Aber hey, der Abschluss ist wichtig. Dennoch habe ich nichts dagegen, wenn wir jetzt einfach den Kopf abschalten.“ Mein Grinsen wurde breiter. „Lass uns unsere Seele in Einklang bringen,“ fügte ich dann genauso ironisch hinzu und wartete, wo sie hinwolle.

"Nein, nicht nur das die Leute nerven, sondern das man gewisse Anforderungen an die Schüler stellt. Das man lieb und brav sein soll und sich an die Regeln zu halten hat. Wenn ich Erziehung bräuchte, müsste mich meine Mutter nur eine Woche im Keller festhalten, aber selbst das hat wenig gebracht. Und was ich später werden will, weiß ich auch noch nicht. Vielleicht Polizistin, aber mit meinem Vorstrafenregister.. ich weiß nicht" und musste grinsen. Eigentlich hatte ich auch keine Lust, mir darüber Gedanken zu machen. Schule war nicht mein Thema, also beschäftigte ich mich nicht damit. Meine Idee war gewesen, in den Park zu gehen. Da waren jetzt sowieso kaum Schüler, nahm ich an und Sonne tat jedem gut.
"Was sagst du zum Park in einer gemütlichen Ecke? Oder Bäume raus klettern?" Musste ja keiner wissen, dass ich Höhenangst hatte. Zur Not täuschte ich einen Schwächeanfall vor, dann musste ich mich nicht zum Deppen machen. Solange ich keinen Marathon laufen musste, war glaube alles in Ordnung. Nein, Sport war definitiv nicht mein Favorit. Ich kam schon bei einer Treppe ins Schwitzen und Schnaufen. Ich saß lieber oder lag, liegen war sowieso am besten! Zudem mochte ich vielleicht für mein Alter etwas älter aussehen, weswegen ich mich gespielt entrüstet umdrehte. "Na hör mal. Ich bin 15 Jahre alt. Als ob ich einen seelischen Knacks hätte" und verdrehte die Augen. Die Wahrheit war wohl, dass ich einen ziemlichen großen Knacks hatte und wirklich einige Tannen an den Nadeln fehlten. "Na gut.. vielleicht einen minimalen" und runzelte die Stirn, ehe ich grinste.

/gt: Park~

„Fällt dir anscheinend schwer, brav zu bleiben,“ stellte ich nüchtern fest, musste jedoch grinsen. Sie redet wirklich ziemlich viel, aber mich soll es nicht stören. Ich höre gerne zu und so lange man mir nicht zu viele Fragen über mich selbst stellt, ist alles okay. Ja na gut, Katy hat mir auch viele Fragen gestellt, aber wenigstens keine die auf meine Vergangenheit abzielen. Die wollte ich nämlich im hintersten Eck meines Kopf verbannen. Auf ihren Vorschlag nickte ich einstimmend und checkte kurz noch mein Handy. Keine neuen Nachrichten von Sophie. Wow, sie ist wahrscheinlich echt ziemlich angepisst.
Ich schnappe mir mein Zeug und folge ihr nach draußen. Ihre nächsten Worte verwirrten mich erneut. Habe ich irgendwas von seelischen Knacks gesagt? Und sie soll wirklich gerade mal 15 sein? Sie macht definitiv einen älteren Eindruck, allerdings passiert das in unserer Generation häufig, dass Mädchen älter erscheinen als sie eigentlich sind. „Keiner ist ganz normal,“ erwiderte ich nur und zuckte mich den Schultern. Wir machen uns auf den Weg zum Park und bin gespannt, was sie sonst noch so von sich erzählt. Bis jetzt kenne ich sie ja so gut wie gar nicht.
→ Park