Schule is langweilig...aber muss sein

Heute war Freitag, die Schule war gerade vorüber. Draußen nießelte es leicht, wahrscheinlich würde es im Laufe des Nachmittags mehr werden, aber das war nicht weiter schlimm. Ich hatte heute sowieso nicht vor raus zu gehen. Wir hatten seit Wochen ein Schulprojekt auf und ich hatte die Sache so lange hinaus gezögert, wie ich nur konnte, aber irgendwann musste ich das doch machen. Als Partnerin war mir Gwendolyn Marchand zugeteilt worden, was ich nicht den Brüller fand, aber auch nicht sonderlich schlimm. Ich kannte sie nur flüchtig und sie war ganz ok. In meinem Zimmer herrschte wie immer das Chaos. Dennoch hatte ich es geschafft, den Schreibtisch frei zu bekommen, ehrlich gesagt hab ich einfach alles auf einen Haufen gelegt, aber naja, und Platz für unsere "kreative Arbeit" geschafft. Jetzt wartete ich nur noch auf Gwen.

Was konnte man Freitags besseres tun, als an einem Schulprojekt zu arbeiten? Natürlich so einiges, Regen hin oder her, aber leider hatte man ja nicht gerade eine Wahl, vor allem, wenn das erwähnte Projekt ziemlich bald fertig sein sollte. Mit meinem Projektpartner Ed hatte ich bisher nicht sonderlich viel zutun gehabt, weshalb ich wie immer recht skeptisch ihm gegenüber war, wie allen Personen gegenüber die ich kaum kannte. Ich klopfte also an seine Tür, mit meiner Laptop Tasche, in der sich auch ein Collegeblock und ein Stift befanden um die Schulter und wartete, dass ich hereingebeten wurde oder er mir die Tür öffnete.

Ich hatte mich gerade aufs Bett gelegt, und die Anlage angeschalten, als es klopfte. Ich nahm Schwung und katapultierte mich aus dem Bett, sodass ich auf den Füßen stand. Dann ging ich zur Tür und öffnete sie. Als Gwendolyn in mein Blickfeld kam, grinste ich sie an. Willkommen im Reich von King Ed, sagte ich und machte mit der rechten Hand eine einlandende Bewegung in Richtung des Chaoszimmers, während ich mit der linken die Tüt festhielt. Dann ging ich zur Anlage und drehte die Musik ein Stück leiser. Bei "What do you waiting for" von Nickelback auf voller Lautstärke würde ich mich eher schlecht konzentrieren können. Dann drehte ich mich wieder zu Gwendolyn.

Es dauerte nicht lange. Ehe mir die Tür geöffnet wurde und bei der Begrüßung hob ich eine Augenbraue und sah meinen Gegenüber leicht belustigt an. "Hi" kam von mir als kurze Antwort zurück. Ed schien auf jeden Fall keinen schrecklichen Musik Geschmack zu haben, zumindest hatte ich kein Problem mit Nickelback, weshalb ich ihn auch nicht Bad die Musik komplett auszumachen. Das Zimmer selbst war nicht super ordentlich aber da mein eigenes auch nicht gerade vor Ordnung strozte hatte ich. Solange weder Essensreste noch Unterwäsche auf dem Biden rumlagen auch damit kein Problem. Nach einer kurzen Betrachtung des Zimmers setzte ich mich auf einen Stuhl und sah zu meinem Projektpartner. "Schon eine Idee wie wir anfangen? Ich nicht." sagte ich und zuckte die schultern, während ich meinen Laptop auf den Tisch stellte.

Ich zuckte mit den Schultern, ging zum Schrank und begann meine Laptop zu suchen. Normalerweise beherrschte ich das Chaos in Perfektion, aber heute konnte ich das Mistding irgendwie nicht finden. Irgendwo muss der doch..., murmelte ich, während ich einige Bücher aus dem Schrank auf mein Bett warf. Ne PowerPoint vielleicht? Ich meine n Vortrag über Sigmund Freud...wen interessierts? Ich griff auf das letzte Brett des Regals was ich erreichte, was bei meiner Größe das Vorletzte war. Als ich den Laptop dort auch nicht finden konnte, bekam ich eine schreckliche Ahnung. Etwas verlegen lächelte ich Gwendolyn zu. Ich glaube mein Laptop liegt ganz oben auf dem Schrank. Kannst du ne Räuberleiter machen? Ich komm nich ran.

Ed hatte genau so viel Plan wie ich, na dann hatten wir ja schon sehr viel. Ich beobachtete ihn dabei wie er irgendetwas zu suchen schien, wahrscheinlich seinen Laptop da ich diesen nirgends sah und hörte ihm dabei zu. "klingt gut und die Sadisten von Lehrer würde ich mal sagen." sagte ich schnaubend. Hätten wir nicht jemand interessanteren kriegen können, da gab es sicher Personen. Neugierig beobachtete ich, wie Ed sich von unten nach oben durch die regale arbeitete und dann das letzte, an das er rankam erreichte, wo das was er suchte wohl auch nicht war. Schmunzelnd lauschte ich seiner bitte und musste dann lachen, aber es klang nicht gehässig sondern amüsiert eben. "ich glaub ich komm ran. Aber SAG mir eins. Wie zum Teufel haste den da hoch bekommen und wieso?" fragte ich immer noch schmunzelnd und sah ihn neugierig an, während ich zu dem Regal über ging. Ich schätzte mich 3-4 cm größer und glaubte deshalb ich würde eigentlich noch dran kommen was dann auf Zehenspitzen der Fall war. Mit einem "bittte schön" über gab ich den Laptop seinem Besitzer und setzte mich wieder auf den Stuhl.

Ich wurde etwas verlegen, als Gwen mir den Laptop gab und meinte auf ihre Frage: Naja, also da gibts ja die netten Zimmerkameraden, die alles von einem verräumen. Kennst du sicher auch Ich lächelte sie an und setzte mich dann neben sie an den Schreibtisch und schaltete den PC an. Ich drehte mich mit dem Stuhl um und legte die Hände hinter den Kopf. Den Blick aus dem Fenster gerichtet, starrte ich ins Leere, bis sich mein PC endlich hochgefahren hatte. Auf dem Bildschrim erschienen die Programme und mein Hintergrundbild. Ein cooles Foto der Gruppe Sunrise Avenue. Schnell klickte ich auf Word und im nächsten Moment öffnete sich ein Fenster. Mit einem zweiten Klick, öffnete sich Google Chrome. Meine Finger tippten auf der Tastatur herum, dann drehte ich den PC zu Gwen herum. Auf dem Bildschirm war die Wikipedia-Seite zum Thema Sigmund Freund aufgerufen. Tadaa! Und was jetzt?