Mary, Jeremy
Während Jack noch immer damit beschäftigt böse Blicke auszuteilen, schien Aiden sich inzwischen aus dem Staub gemacht zu haben. Während sich der fremde Kerl vor Jack erstaunlich höflich vorstellte, spürte Jack die sanfte Umarmung seiner Schwester, welche ihm beruhigende Worte zuflüsterte. Nun ja, der Name Ethan war jetzt eher weniger beruhigend, aber zumindest ließ Jacks Anspannung minimal nach, was wirklich nur seine Schwester hinbekommen konnte. Allerdings wusste Jack auch, dass er diesem Jeremy so schnell nicht würde vertrauen konnte. Egal, was Mary sagte, Jack konnte dem Kerl, konnte Anderen einfach nicht richtig vertrauen. "Du.. wolltest das??", wiederholte er ungläubig auf Marys Worte hin, war allerdings auch erleichtert, dass Jeremy das Ganze nicht ohne ihr Einverständnis begonnen hatte. Ansonsten hätte der Junge jetzt auch ein viel größeres Problem. Es wunderte Jack wirklich, dass seine jüngere Schwester auf einmal solch gewaltige Schritte machte und ihre Schüchternheit und vor allem ihre Abneigung gegen das männliche Geschlecht dermaßen überwand. Eigentlich war das ja etwas Gutes, aber andererseits hieß das auch, dass sie vielleicht etwas unvorsichtiger wurde und vermutlich auch weniger an Jack kleben würde als früher. So richtig gefallen tat ihm diese Erkenntnis jedenfalls nicht, wenn er ehrlich zu sich selbst war.
Jeremy entschuldigte sich dann sogar bei Jack, dass er das Ganze so ungünstig erfahren musste. Er blieb höflich und ruhig, obwohl Jack so grob zu ihm war. Zumindest etwas Gutes schien er ja an sich zu haben, aber vermutlich wäre er sonst auch nie an Mary heran gekommen. Trotzdem gefiel der Junge ihm nicht. Vermutlich würde es ewige dauern bis er ihm mal sympathisch werden würde, aber dafür konnte Jeremy selbst nicht mal wirklich etwas. Noch weniger gefiel Jack eigentlich auch sie Tatsache, dass Jeremy ihm nun zu erklären versuchte, dass die beiden tatsächlich seit heute zusammen waren. "Na herzlichen Glückwunsch", knurrte Jack sarkastisch. Vermutlich sollte er sich eigentlich für sie freuen, aber das konnte er nicht, auch wenn es ihm dank Mary wahrscheinlich später noch Leid tun würde. Er machte sich einfach Sorgen. Selbst wenn es ihr bei Jeremy tatsächlich Nichts ausmachte, wenn er sie anfasste und küsste, würde er sie früher oder später trotzdem verletzen. Alles andere war praktisch unmöglich und Jack wollte das nicht. Er machte sich einfach zu viele Sorgen und Gedanken um Mary. Jeremy hielt er noch immer fest und hatte große Mühe sich weiterhin zusammen zu reißen, aber da seine kleine Schwester ihn darum bat nicht gemein zu dem Jungen zu sein und dies scheinbar tatsächlich auch ernst meinte, ließ Jack ihn eben doch los, jedoch nicht ohne ihn dabei mit einem kräftigen Ruck von sich zu schubsen. Marys zierliche Arme schüttelte er bei dieser Bewegung einfach vorsichtig von sich.