School Life Internat


Wer denkt, das Leben an einem Internat wie diesem sei wie jedes andere, der irrt gewaltig.
Affären zwischen Schülern und Lehrern, kriminelle Machenschaften unter den Schülern und Liebesdramen!
Welche Rolle spielst du in alldem?

Benutzername:
Passwort:
Regeln Mitglieder Gesuch News Partner
Neustes
» Die Tratschecke
When we met each other for the first time - Aiden & Jake EmptyMo Jan 03, 2022 8:51 am von Ame Ledoux

» Ausgabe 01/22 der Schülerzeitung
When we met each other for the first time - Aiden & Jake EmptySa Jan 01, 2022 9:12 pm von Schulleitung

» Alessandrio Shelby
When we met each other for the first time - Aiden & Jake EmptyMo Jul 19, 2021 10:36 pm von Alessandrio Shelby

» Oliver Burton
When we met each other for the first time - Aiden & Jake EmptyDo Aug 20, 2020 4:39 pm von Oliver Burton

» HTML Steckbriefvorlage
When we met each other for the first time - Aiden & Jake EmptyDo Aug 20, 2020 11:09 am von Schulleitung

» Dimitrij Mihail
When we met each other for the first time - Aiden & Jake EmptyMi Aug 19, 2020 12:28 am von Dimitrij Mihail

» Ame Ledoux & Mika Terwell
When we met each other for the first time - Aiden & Jake EmptyDi Aug 18, 2020 11:06 pm von Ame Ledoux

» Anmeldung und Registrierung
When we met each other for the first time - Aiden & Jake EmptyDi Aug 18, 2020 9:57 pm von Schulleitung

» Datenschutzerklärung
When we met each other for the first time - Aiden & Jake EmptyDi Aug 18, 2020 6:03 pm von Schulleitung


Sie sind nicht verbunden. Loggen Sie sich ein oder registrieren Sie sich

When we met each other for the first time - Aiden & Jake

Nach unten  Nachricht [Seite 1 von 1]

Gast

avatar
Gast

September 2015

Es war ein warmer Samstagnachmittag, als ich in meinem neuen Zimmer für dieses Schuljahr auf einem der vier leeren Betten saß und mich umsah. Ich war wohl die erste Person, die bisher aus dem Zimmer angekommen war, aber das hatte den Vorteil, dass ich auch die 100%ig freie Wahl hatte, welches Bett für dieses Schuljahr meins war. Ich hatte das am Fenster gewählt und saß nun da, zu faul, schon meinen Koffer auszupacken, aber trotzdem gelangweilt darüber "nichts" zu tun zu haben. Also nichts, worauf ich Lust gehabt hätte. Ich war nicht zum ersten Mal hier. Letztes Jahr war mein erstes Jahr hier am Internat gewesen, weshalb ich mich auch nicht unsehen musste oder sowas. Neugierig reckte ich dann aber den Kopf, als sich die Tür zum Zimmer öffnete und ein Junge hereintrat, den ich bisher noch nicht gesehen hatte.

Gast

avatar
Gast

Nach fast drei Stunden Flug und zwei Stunden Zugfahrt bin ich endlich an dieses Internat gelangt. In die Eingangshalle zu gehen und alle mit ihren Eltern zu sehen, war schon kotzig genug, aber dann auch noch den ganzen Mist im Seketariat klären, um endlich seine Zimmernummer zu bekommen und seinen Stundenplan, das ist noch um vielfaches nerviger. Ich stoße letztendlich das Zimmer auf, welches ich mit drei anderen Jungs teilen muss. Zu meiner Überraschung war bereits einer drin und schien sich bereits ein Bett ausgesucht zu haben. „cześć!“, sage ich und schüttle dann den Kopf. Der lange Flug und auch noch die Zugfahrt hat mein Gehirn wohl schmelzen lassen, sodass ich auf polnisch begrüßte. Ich korrigere mich und lasse meinen Koffer und meinen Rucksack auf eins der nebenstehenden Betten fallen. Mir ist es ziemlich egal wo ich schlafe, solange keiner auf die Idee kommt mich zu wecken. „Du bist wohl mein Mitbewohner,“ stelle ich nüchtern fest und sehe mich kurz im Zimmer um. Genau so ätzend wie ich es mir vorgestellt hatte. „Aiden Kowalczyk. Ist egal, wie man meinen Nachnamen ausspricht, also frag nicht,“ stelle ich mich vor und runzle die Stirn. Das Englisch geht mir flüssig über die Lippen. Mir wurde bereits im Seketariat geraten einfach englisch zu sprechen, da viele das noch am besten verstehen. Dennoch hört man meinen Akzent heraus. „In welche Klasse gehst du?“, frage ich den Anderen, den ich noch nicht so wirklich angesehen habe, weil ich zu beschäftigt damit war, mein Handy in meinem Rucksack zu finden.

Gast

avatar
Gast

Der Junge, der hereintrat, war groß und hager, das fiel mir gleich auf, aber so genau betrachtete ich ihn erstmal nicht. Denn im nächsten Moment sagte er etwas, was ich beim besten Willen nicht verstehen konnte. Tsch-was? Ich runzelte irritiert die Stirn. Klang wie irgendwas osteuropäisches. Aber ob es russisch war oder tschechisch oder polnisch oder was auch immer? Keine Ahnung. Aber da schüttelte der Junge auch schon seinen Kopf und wiederholte sich so, dass ich es verstehen konnte. "Hi", erwiderte ich und hob kurz grüßend die Hand, ließ sie dann wieder neben mich auf das Bett fallen. Er legte seine Sachen auf einem der anderen Betten ab. "Du bist wohl mein Mitbewohner", stellte er das Offendichtliche fest und ich grinste blöd. "Gut erkannt, Sherlock." Besser ich wusste gleich wie dieser Kerl auf solche Kommentare reagierte. Dann konnte ich gleich einschätzen, ob ich das bei ihm lieber lassen sollte oder doch nicht. Im nächsten Satz bekam der namenlose Neue einen Namen. Aiden. Den Nachnamen konnte ich mir nicht behalten, aber der Tatsache, das er vielleicht schwer auszusprechen wäre, schien er sich bewusst, denn im nächsten Halbsatz gab er an, dass es ihm egal wäre, wie man ihn ausspricht. "Gut", meinte ich schulterzuckend und stellte mich dann vor. "Jake Riley." Kurz und knapp. Wie sich das gehörte. "In welche Klasse gehst du?", fragte Aiden mich. Man hörte einen leichten Akzent heraus. Nicht Amerikanisch, nicht Schottisch, eher was anderes, aber ich war wirklich kein Sprachexperte. Trotzdem sprach er flüssig und verständlich, da gab es hier am Internat ganz andere Kandidaten... "Umm, 11A und du?", beantwortete ich schnell seine Frage und hängte dann eine eigene Frage hinten dran. "Woher kommst du?" Weil mich das jetzt tatsächlich interessierte.

Gast

avatar
Gast

Das Grinsen nahm ich nur im Augenwinkel wahr und bei seinem Satz zucken meine Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln. „Eigentlich heißt es 'Gut kombiniert, Watson', aber danke, dass du meine Intelligenz jetzt schon erkannt hast.“ In meiner Stimme schwang nichts von Arroganz oder Selbstüberzeugung mit, es ist nur einer dieser Sätze, der mir so mühelos über die Lippen geht.
„Gut,“ sagte mein Mitbewohner und ich dachte an all die Male zurück, wo ich Leute geschlagene fünf Minuten lang beibringen musste, wie man meinen Nachnamen ausspricht. Nach kurzer Zeit reicht es mir auch schon wieder und ich biete sogar den Lehrern an, dass sie meinen Nachnamen einfach mit 'Kowa' abkürzen. Es erspart mir Nerven und Zeit. Dagegen ist Jake's Vor- und Nachname wirklich sehr simpel. Es geht einem beinahe wie Butter über die Zunge. Schnell stellt sich heraus, dass wir wohl in die gleiche Klasse kommen. Ob das gut oder schlecht ist, wird sich noch zeigen. Dann kam wohl die höchstwahrscheinlichste Frage, auf die ich schon gefasst war. Immer, wenn man in ein anderes Land kommt, wird man das am ehesten gefragt. „Polen,“ antworte ich zunächst knapp. Ein teuflisches Grinsen erschien auf meinem Gesicht, was Jake nicht sehen konnte, da ich mit dem Rücken zu ihm stand und gerade mein Handy aus dem Rucksack zog. Der nächste Satz ließ manche panisch erstarren, vor Angst gleich etwas Falsches darauf zu antworten. „Also lass' lieber deine Sachen nicht rumliegen, sonst klau' ich sie dir noch. Das ist doch, was du denkst, oder? Du Rassist.“ Ich drehe mich um und sehe ihn ausdruckslos und neutral an, obwohl ich innerlich bereits laut loslachte. Denn trotz meines eher defunktionalen Gehirns, war mein Sarkasmus auf Hochtouren und ich wollte meine Mitbewohner erstmal austesten. Schließlich muss ich ein ganzes Jahr mit ihnen zusammen in einem Zimmer leben und schlafen. Ich stelle meine Sachen auf den Boden und werfe mich dann ins Bett. Dass dabei meine Cap vom Kopf rutschte und meine Zigaretten aus meiner Jackentasche fallen, störte mich herzlich wenig. „Und du, woher kommst du?“, frage ich, während ich wahllos auf meinem Handy alle möglichen Nachrichten abchecke.

Gast

avatar
Gast

Den Kommentar meinerseits schien Aiden gut aufgenommen zu haben. „Eigentlich heißt es 'Gut kombiniert, Watson', aber danke, dass du meine Intelligenz jetzt schon erkannt hast.“ Mit dem scheint man sich ordentlich unterhalten zu können, stellte ich still fest. Es gab einfach zu viele Menschen, die damit nicht klarkamen, sich von dir abwendeten oder sowas sagten wie "Du bist doch doof". Ich meine, die Wahrheit ist: Ja, ich bin doof. Manchmal. Zumindest bin ich äußerst selten ernst. Und wer damit kein Problem haben will, braucht eben ein gewisses Maß an Schlagfertigkeit. So ist es und so war es auch schon immer. Punkt. "Polen", beantwortete mein neuer Mitbewohner als nächstes meine Herkunftsfrage und das überraschte mich nicht. So etwas in die Richtung hatte ich ja schon erwartet. Was mich dann wirklich aus der Fassung bracht - zumindest für einen kurzen Moment - war das, was darauf folgte. „Also lass' lieber deine Sachen nicht rumliegen, sonst klau' ich sie dir noch. Das ist doch, was du denkst, oder? Du Rassist.“ Überrumpelt starrte ich Aiden an und meine Gedanken waren nur mit einem Wort angefüllt. Groß und dick und fett. Was? Es brauchte ein paar Sekunden, bis ich die Worte wirklich verarbeitet hatte und die eigentliche Bedeutung davon und dann langsam, ganz langsam verzog sich mein Mund zu einem breiten, amüsierten Grinsen. Er meint es nicht ernst. Das war ein Scherz. "Gut, dass ich darüber jetzt Bescheid weiß", erwiderte ich stumpf. "Nicht, dass du mir noch die Peitsche für meine Sklaven auf meiner Baumwollplantage klaust. Die brauche ich noch." Ich war mir irgendwie vollkommen sicher, dass wir uns gut verstehen würden, Aiden und ich. Vielleicht würden wir keine besten Freunde werden, das erwartete ich auch gar nicht, aber immerhin schienen wir uns neben dem Zimmer auch einen Humor zu teilen. Dann fragte er mich, woher ich käme, während er sich auf sein Bett warf, wobei ihm nicht nur seine Cap vom Kopf, sondern auch ein paar Zigaretten aus der Jackentasche fielen. Raucher ist er also auch. Das war keine Tatsache, die mich abschreckte oder sowas, immerhin war mir das keine fremde Tätigkeit. Wobei ich eigentlich meistens nur rauchte, wenn ich trank. Also annähernd jedes Wochenende. Ja, zugegebenermaßen war es über den Sommer mehr geworden. "Cardiff", sagte ich, um Aidens Frage zu beanworten. "Das liegt in Wales. Jenes Land in Großbritannien, dessen Existenz den wenigsten Leuten bekannt ist. Dabei haben wir sowohl eine der - und ich nehme mir jetzt mal die Freiheit, diesen Anspruch zu stellen - hübschesten Landesflaggen auf diesem verdammten Planeten und selbst eine eigene Sprache, die nicht mal ein Viertel unserer mickrigen Bevölkerung beherrscht und fast so tot ist wie Latein, ich aber voller Stolz beherrsche." Hatte ich schonmal erwähnt ein kleiner Patriotist zu sein? "Mach bitte niemals den Fehler und bezeichne mich als Engländer. So sympathisch du mir auch bist und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass du fester zuschlagen kannst als ich, dann landet diese Faust wohl in deinem Gesicht." Nachdem ich mit meinem kleinen Vortrag fertig war, kratzte ich mich am Hinterkopf und sah meinen Mitbewohner an. "Erstes Mal in La France, Kows - nah, das klingt scheiße - Aiden?"

Gast

avatar
Gast

Der überrumpelte Gesichtsausdruck von Jake war einfach zu göttlich. Er machte es einem auch einfach. Ich konnte sehen, wie es in seinem Kopf zu rattern begann und sich die Zahnräder langsam ineinander verhacken und zu arbeiten beginnen. Für einen Konter war er sich auch nicht zu schade, was bei mir so etwas wie Zufriedenheit auslöste. Zumindest ist einer in diesem Zimmer kein vollkommener Idiot. Gespielt enttäuscht verziehe ich das Gesicht und antworte darauf: „Verdammt, wie schade. Ich hätte eine Peitsche für meine Arbeiter in den Säureminen gebraucht. Naja, dann müssen eben Elektroschocks erhalten.“ Ich zucke abwinkend mit den Schultern und ziehe meine Augenbrauen zusammen. Seine Augen fallen auf meine Schachtel Zigaretten. „Willst du eine?“, frage ich und halte sie ihm kurz hin. Danach nehme ich mir eine heraus und gehe zum Fenster, um es auf zu machen. Ich habe zwar die Hausordnung gelesen, aber da ich nicht viel auf Schule gebe und auf deren Regeln erst recht nicht, zündete ich mir ohne Hintergedanken eine Zigarette an. Ein so großer Arsch bin ich nun auch nicht, dass ich wenigstens mit offenen Fenster rauche. Es ist nun mal eine Sucht, die ich zwar schon irgendwie unterbinden könnte, aber nicht möchte. Während ich rauche, höre ich Jake's ausführlichem Monolog über seine tolle Heimat zu und muss dabei leicht schmunzeln. „Ist nicht seit den beiden Weltkriegen so etwas wie Patriotismus eine gefährliche Sache? Ich mein, so klein wie Cardiff ist, kann ich mir schlecht vorstellen, dass sie einen Krieg anfangen, aber nicht, dass du dich einer Untergrundorganisation anschließt.“ Ich verschränke die Arme und ein schelmisches Grinsen macht sich auf meinem Gesicht breit, das ich nicht sofort unterbinden konnte. "Erstes Mal in La France, Kows - nah, das klingt scheiße – Aiden?", sagt Jake, als ich gerade meine Zigarette am Fensterrahmen, der nach außen gerichtet ist, ausdrücke und wegwerfe. „Nä, ich war schon vor 2 Jahren in Frankreich. Mein Vater muss oft rumreisen wegen verschiedenen Klienten oder macht Urlaub mit Kollegen.“ Ich versuchte die Galle, die bei dem Gedanken an meinem Vater hochkam, runterzuschlucken und schließe dann das Fenster. „Du? Konntest du dein geliebtes Cardiff mal verlassen?“

Gast

avatar
Gast

Auf Aidens Konter musste ich schmunzeln und als er mir eine Zigarette anbot, überlegte ich einen Moment, beugte mich dann vor und nahm ihm die einzelne Kippe aus der Hand. Als er zum Fenster ging und sich seine Zigarette anzündete, zögerte ich kurz. Ich kannte die Hausordnung und wusste, dass der ein oder andere schon eine scharfe Verwarnung beim Rauchen bekommen hatte. Alkohol oder gar Drogen wurden, soweit ich mitbekommen hatte, ohne Verwarnung rausgeworfen. Letztlich stand ich dann doch auf und stellte mich neben meinen neuen Zimmergenossen ans Fenster, zündete meine Kippe an (ich hatte eigentlich immer ein Feuerzeug dabei - eine recht dumme Angewohnheit, mit 10 oder so hatte ich angefangen zu zündeln und bis heute zündete ich auch gerne Sachen an; schlechte Klausuren oder so nen Zeug) und nahm einen Zug. Nachdem ich fertig erzählt hatte und Aiden seinen Kommentar dazu gelassen hatte, grinste ich wieder breit. "Oh, wenn ich dir erzählen würde, welchen geheimen Organisationen ich alles angehöre", witzelte ich. "Von den meisten hättest du nicht mal was gehört, so geheim sind die." Ich rauchte meine Kippe schnell tot, drückte sie ebenfalls aus und warf sie aus dem Fenster, wie es Aiden eben auch schon getan hatte. Dann fragte er mich, ob ich Cardiff schon mal verlassen hatte und ich zögerte kurz. Soll ich...? Eigentlich erzählte ich ja nicht so gern so viel von mir. Also von meinem "tiefsten Inneren"... Aber okay, Aiden schien echt schwer in Ordnung zu sein. "Ich war auf Studienfahrten mal in Oxford und mit meiner Mum und meiner Schwester in London, so ein paar Mal, aber wirklich rumgekommen bin ich nicht. Schwierige Familiensituation", sagte ich dann und schwieg kurz. "Naja, mein Arschloch von Zeuger hat uns verlassen, einfach so und da leben wir halt nicht so im Reichtum." Ich lächelte schwach. "Aber hier war ich letztes Jahr schon. Ist mein zweites Jahr hier", fügte ich schnell hinzu, um das Thema zur Seite zu wischen. War doch ne scheiß Idee, das zu erzählen.

Gast

avatar
Gast

Ich hätte zwar nicht gedacht, dass Jake raucht, aber es brauchte mich ja nicht zu kümmern. Jeder ist für seine eigene Lunge verantwortlich. Die ganzen Moralapostel gingen mir nur derbe auf die Nerven. Anstatt dass sie sich für wirklich wichtige Dinge wie Menschenrechte, Umweltschutz etc. einsetzen, sagen sie allen Leuten, man solle aufhören zu rauchen und wie ein Hipster vegan leben und sich darüber selbst definieren. Wenn ich mit so einer Person in einem Raum leben müsste, würde ich nach einer Stunde schon das Handtuch werfen. So selbstzerstörerisch bin ich nun auch wieder nicht. Als Jake meinte, ich wüsste nur nicht, welchen Organisationen er angehöre, atme ich den Rauch der Zigarette lachend aus. „Na klar wüsste ich das. Vergessen, ich bin aus Polen. Da kommen wohl die meisten Untergrundorganisationen her. Könnte sogar sein, dass ich dein Boss bin. Unsere Netzwerke gehen bis nach England - nein bis zum Nordpol – und wir haben Millionen von Anhängern.“ Warum mir so etwas so leicht über die Lippen geht und ohne Nachzudenken in den Sinn kommt, weiß ich selbst nicht. So ganz kapiere ich mein eigenes Gehirn auch nicht. Ich habe keine Probleme damit Sprachen zu lernen oder allgemein konzentriert zu arbeiten, aber manchmal kommt auch ziemlich viel Scheiß heraus. Deshalb vermutlich war ich auch etwas verwirrt, als Jake ein paar Sekunden lang zögert. Ich wollte keine Internetrecherche machen über ihn, um sicherzustellen, dass er nicht lügt. Allerdings offenbart er mir dann von seiner Familiensituation und ich nicke ein paar Mal stumm. „Scheiße,“ murmle ich zunächst und setze mich dann wieder auf mein Bett. Warum sind die meisten Väter solche Arschlöcher? „Unsere Väter können sich zusammentun und gemeinsam kleine Babys zum weinen bringen wie so gruselige Clowns,“ sage ich trocken und versuche damit irgendwie wieder etwas Humor zurückzubringen. „Wenn das dein zweites Jahr ist, kannst du mir sicher sagen, wo die Mensa ist, ich sterbe hier noch vor Hunger. Und bitte sag mir, dass das Essen nicht schon halb angefault ist.“ Ich sehe ihn gequält an.

Gast

avatar
Gast

Wieder musste ich breit grinsen, als Aiden mir widersprach und sagte, dass er es wüsste, wenn ich Teil einer Untergrundorganisation wäre und dass er vielleicht sogar mein Boss wäre. "Hm, jetzt hast du aber wirklich mein Weltbild zerstört", erwiderte ich und sah meinen neuen Zimmergenossen scheinbar nachdenklich an. Lange hielt ich es aber nicht mit dieser Miene aus und grinste wieder.
Mein Geschwafel über meine Familie war echt ein Stimmungskiller gewesen. Eine unglaublich beschissene Entscheidung war das. Während Aiden sich wieder auf sein Bett setzte, blieb ich am Fenster, lehnte mich gegen die Fensterbank und sah kurz nach draußen. Aiden spielte wohl darauf an, dass sein Vater auch kein sehr toller Hecht war, aber ich fragte nicht weiter nach. Wenn er mir irgendwann mal was von sich erzählen wollte, könnte er das tun, wenn nicht, ging es mich auch nichts an. Ich zuckte leicht mit den Schultern. "Ich hoffe ich werde später nicht so ein Arsch", murmelte ich dann leise, war dann aber rechr froh, als Aiden nach der Mensa fragte. "Ist halt Kantinenessen. Nicht mal das schlechteste und immerhin scheinen die sich hier bewusst zu sein, dass nicht jeder auf Schnecken und Froschschenkel abfährt", meinte ich und sah kurz auf meine Uhr. "Normalerweise gibt's um die Uhrzeit kein Essen, da kann man sich höchstens was am Automaten holen oder so, aber weil heute und morgen noch viele anreisen, dürfte es noch was geben. War letztes Jahr jedenfalls auch so." Ich stieß mich von der Fensterbank ab und sprang zur Zimmertür. "Komm, ich zeig' dir den Weg", sagte ich, drehte mich zu ihm und drückte hinter meinem Rücken die Türklinke runter.

Gast

avatar
Gast

Meine Mundwinkel verzogen sich zu einem stummen Lächeln und meine Augen bleiben für einen Moment draußen hängen. Es ist eine schöne Gegend, sehr ordentlich und sauber. Ob ich noch ein zusätzliches Jahr hier verbringen werde, weiß ich nicht. Meine Eltern haben es zwar schon so geplant, aber je nachdem wie oft ich bei den verschiedensten Sachen – Rauchen auf dem Schulgelände, nicht einhalten der Bettruhe, Schwänzen – erwischt werde, wird man mich hier halten können. Zudem würde ich die Fliege machen, wenn meine Mitbewohner mich in den Wahnsinn treiben. Jake aber scheint mit meiner Art umgehen zu können. Er fragt nicht weiter nach wegen meinem Vater. Ich hätte ihm sowieso nichts erzählt, ich kenne ihn schließlich nicht und das ist eine Sache, die ich niemandem so freiweg erzählen will. Als Jake irgendwas davon murmelt, dass er hofft nicht so ein Arsch wie sein Vater zu werden, ließ mich prompt mit einer ironischen Antwort reagieren, weil ich den Verdacht habe, dass das ihn am besten aufmuntert. „Nach wissenschaftlichen Untersuchungen wurde kein sogenanntes 'Arschloch-Gen' in den Nachkommen gefunden, weshalb man nicht als Arschloch geboren werden kann. Es ist also eine Entscheidung des Einzelnen, kein Arsch zu werden und es hängt auch vom Umfeld ab. Da ich jetzt wohl zu deinem Umfeld gehöre, sinkt die Wahrscheinlichkeit ein arrogantes Arschloch zu werden um glatte 70 Prozent.“ Ich sage alles so, als würde ich es komplett ernst meinen. Naja, es stimmt ja auch zum Teil.
Er will mich zur Mensa begleiten und mich soll es nicht stören. Solange ich nicht hier halb verhungert in der Ecke liege, ist mir alles egal. Ich folge ihm und sage leicht abwesend: „Ich hätte gern mal ein paar Schnecken probiert.“ Wir liefen ein paar Leuten über den Weg, ich mache mir allerdings nicht die Mühe, sie genauer zu mustern. Die Kerle sind mir egal und die meisten Mädels sehen in meinen Augen ziemlich gewöhnlich und langweilig aus. Stattdessen gehe ich den Interessen von Jake näher auf den Grund, um vielleicht schon bald einen Mitspieler für meine Konsole zu haben. „Zockst du gern oder schaust du Filme?“ frage ich ihn einfach.

Gast

avatar
Gast

Obwohl ich Aiden jetzt erst seit nicht einmal einer Stunde kannte, wusste ich sicher, dass er mit seiner Aussage versuchte, mich aufzumuntern. Und ich war im dankbar für die Art, auf die er es tat. Denn tatsächlich konnte ich mir darauf ein kurzes Lachen nicht verkneifen. "Alles klar. 70 Prozent. Klingt wie eine gute Quote", meinte ich und grinste meinen neuen Mitbewohner an, ehe dieser mir aus dem Zimmer folgte. Er würde gerne mal ein paar Schnecken probieren, meinte Aiden, während wir in Richtung Kantine liefen und jetzt wusste ich wirklich nicht, ob er es ernst oder ironisch meinte, also ging ich nicht weiter darauf ein. Aber im Kopf hatte ich schon eine Idee, wie ich ihn noch einmal irgendwann in diesem oder im nächsten Schuljahr mit dieser "Delikatesse" überraschen könnte. "Zockst du gern oder schaust du Filme?", fragte mich Aiden dann irgendwann aus dem Blauen heraus. Ich sah ihn kurz an, zuckte erst mit den Schultern und nickte dann. "Äh, ja. Hin und wieder. Ich hab jetzt keine Next Gen Konsole oder so, aber als Kind habe ich mal eine PS2 zum Geburtstag bekommen. Das wars dann aber auch schon. Ich habe mein Taschengeld meistens eher für anderes ausgegeben als für Videospiele, aber Filme...ja, doch. Kino liebe ich und um ehrlich zu sein, bin ich einer der Verfechter von Streaming-Diensten. Dann lieber im Kino mit Popcorn darüber aufregen, dass irgendwelche Leute reinquatschen oder meinen während dem Film am Handy texten zu müssen. Oder sich wieder und wieder den selben Film auf der guten, alten DVD reinziehen und den Text irgendwann mitsprechen können. - Was ist mit dir? So wie du gefragt hast, bist du wohl der absolute Progamer, der die Nacht mit Red Bull und Cola durchzockt." Ich grinste wieder und stieß dann die Tür zur Mensa auf. Es war ziemlich leer hier und nur einige Tische waren belegt.

Gast

avatar
Gast

Sein Lachen war für mich eine Bestätigung, dass ich ihn irgendwie aufmuntern konnte, auch wenn ich nicht weiß, ob es ihn innerlich noch immer beschäftigt. Familie können beschissen sein, gerade weil man sie nicht aussuchen kann wie Freunde. Dabei kommt mir dieser pseudo-tiefsinnige Spruch unter den Bildern von manchen Mädels in den Sinn, der irgendwie heißt: 'Friends are family you choose.' Ich hasse solche Sprüche, aber irgendwie trifft es auch zu. In Polen hatte ich einen besten Freund, allerdings hat er sich in den letzten zwei Monaten zu einem ziemlichen Arsch verwandelt, weshalb ich praktisch alleine da stehe, abgesehen von meinen Internetfreunden, mit denen ich ab und an zocke. Ich bin Freunden wirklich lange loyal, aber wenn sie es sich bei mir vermiesen, was eh nicht so schnell passiert, dann ist die Freundschaft einfach nicht mehr zu retten. Meine Freundschaften bestehen daraus, dass ich mit jemandem Gemeinsamkeiten habe. Sei es ähnliche Charakterzüge oder die gleiche Leidenschaft wie Filme. Deswegen frage ich auch Jake danach. Mit Videospielen hat er anscheinend nicht viel zu tun, was eher wohl an der fehlenden Konsole liegt, aber das entlockt mir nur ein schelmisches Grinsen. Mein Plan war es bereits irgendwo versteckt meine Konsole unterzubringen. Sicher kann ich sein Interesse für einige Spiele wecken. Bei seine Antwort auf die Filme versuche ich meine extreme Freude zu verbergen. Ich meine, Gefühle zeigen ist ziemlich ekelhaft. Allerdings dringt dennoch ein zufriedenes Schmunzeln in mein Gesicht. Filme sind einfach meine größte Leidenschaft und die Wahrscheinlichkeit, dass ich irgendwelche Filmzitate von mir gebe, ist nicht gerade niedrig. Ich versuche gelassen zu bleiben. „Sehr gute Einstellung zu Filmen und Kino, Mister Riley.“ Ich versuche einen britischen Akzent zu imitieren und ziehe meinen imaginären Hut. „Ich zocke relativ viel, ja. Ich setzte dabei eher auf Wasser und irgendwelche Sandwiches, um mich am Leben zu halten. Werde vermutlich auch irgendwie meine Konsole versteckt im Zimmer unterbringen. Ich hab auch ein leichtes Problem mit Gewinnspielen, nur minimal.“ Ich kneife die Augen zusammen. Minimal ist etwas untertrieben, aber bisher ist es noch nicht zu sehr aus dem Ruder gelaufen. „Ich bin sozusagen ein Filmjunkie. Das Gefühl, dass ich einen Teil meiner DVDs in Polen lassen muss, ist echt mies. Du wirst also wahrscheinlich ein paar Mal von mir ins Kino geschleppt, weil ich glaube, dass ich wie ein Wahnsinniger aussehe, wenn ich alleine gehe. Ich zahl auch.“ Ich nehme meine Cap ab und bringe meine Haare einigermaßen in Position. „Aber ansonsten habe ich keine schlechten Angewohnheiten, abgesehen vom Rauchen. Hast du irgendwelche Gewohnheiten, die mich in den Wahnsinn treiben könnten?“ Ich versuche mich abzusichern. Nicht, dass er noch sagt, dass er gerne komische Dinge sammelt oder seine Leichen gerne unterm Bett lagert. Wäre wirklich nicht so toll.

Gast

avatar
Gast

Als Aiden plötzlich losgrinste, sah ich ihn kurz irritiert an. Was zur Hölle dem wohl durch den Kopf geht? Ich wusste es nicht; Gedanken lesen gehörte definitiv nicht zu meinen Special Skills und von daher beließ ich es bei dem verwirrten Blick.
"Sehr gute Einstellung zu Filmen und Kino, Mister Riley", sagte Aiden, als ich fertiggeredet hatte und dabei schien er bemüht, mit britischem Akzent zu reden. Ungerührt sah ich ihn an. "Oh, wow. Das war echt eine traurige Imitation", meinte ich, ohne eine Miene zu verziehen und schüttelte scheinbar enttäuscht den Kopf, obwohl ich mich kaum vorm Losprusten zurückhalten konnte. "Versuch das bitte nicht mehr. Da muss ich mir ja meine Tränen zurückhalten." Aiden erwähnte, dass er recht viel zockte, vermutlich auch eine Konsole versteckt im Zimmer unterbringen würde (was mich wiederum leicht erfreut grinsen ließ) und dass er ein kleines Problem mit Gewinnspielen hätte. "Ähm okay", erwiderte ich darauf. "So lange du nicht dein komplettes Vermögen verspielst und anfängst den Polen raushängen zu lassen und mir Stück für Stück meine Sachen klaust, sehe ich darin für mich kein Problem. Bei den anderen ist es mir recht herzlich egal. Zeig allen deine Diebesseite, aber über meine Sklavenpeitsche haben wir ja schon gesprochen, nicht?" Langsam trat ich weiter in den Raum und ging dann zielstrebig auf die Essensausgabe zu. Ich schnappte mir ein Tablett, stellte ein Glas und legte Serviette und Besteck darauf und ging weiter zur Theke. Aiden würde schon alt genug sein, um das selbe zu tun, ohne es ihm sagen zu müssen. Was es wohl heute zu essen gibt? Eine der freundlichen (hust) Küchenfrauen füllte lieblos erst einen Teller und dann noch einen mit Pommes und frittierten Hähnchen. "Wollte ich so nen Fraß, würde ich zu McDonald's gehen", murmelte ich leise, sodass höchstens Aiden mich hören konnte. Ich nahm meinen Teller entgegen, füllte mir am Trinkautomat Wasser ein und ging auf einen leeren Tisch zu. Als Aiden sich wie auch ich gesetzt hatte, redete ich weiter. "Mir den Kinoeintritt bezahlen? Oh, wie romantisch", blödelte ich und schob mir mit den Fingern eine Pommes in den Mund. Bei dem Essen ließ ich Besteck wortwörtlich links liegen. "Aber ne, klar. Kein Problem. Wenn du nicht auf die hirnrissige Idee kommst, mich in eine französische Übersetzung zu zerren. Das hat ernsthaft eine letztes Jahr bei mir gebracht. Ich versteh nicht mal die Hälfte von dem Zeug was die reden." An das Mädchen konnte ich mich noch gut erinnern. Das Ganze war nur eine Zwei-Wochen-Sache gewesen. Scheinbar war ich nicht so der Beziehungstyp. Dann fragte Aiden mich nach meinen - ich zitiere: "Gewohnheiten, die ihn in den Wahnsinn treiben könnten" und ich zuckte kurz mit den Schultern. "Potentielle Nervenkiller gäbe es da eventuell schon, aber ich bin mir nicht sicher was deine Nerven killen könnte", sagte ich und überlegte einen Moment. "Naja, also ich löse gerne irgendwelche Rätsel. Kreuzworträtsel, Sudoku und so nen Zeug aus der Zeitung oder sowas in die Richtung. Wobei, das ist eher ein Geheimtipp wenn ich dich mal zu Tode nerve. Drück mir einfach ein paar Rätsel in die Hand und ich bin eine ganze Weile beschäftigt. Was gibt es sonst zu sagen? Naja, wunder dich vielleicht einfach nicht, wenn meine...weibliche Begleitung hin und wieder wechselt." Meine Stimme senkte sich ein wenig. "Ich bin nicht so ein Beziehungsmensch, glaube ich. Weißt du was ich meine?" Ich lachte leise und nahm einen Schluck Wasser.

Gast

avatar
Gast

Meine Imitation eines britischen Akzent war wirklich sehr überzeugend, beinahe schon eine herausragende schauspielerische Leistung. Jake war allerdings nicht davon überzeugt, der Amateur erkennt einfach nicht mein Talent. Stattdessen rät er mir, es nie wieder zu machen, sonst müsste er vor lauter Grauen losheulen. Dass gerade das mich dazu anstiftete, noch eine Imitation zu machen, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. „Ein Täschen Tee?“ Ich richte mir mein imaginäres Monockel und spitze wie ein ganz feiner Herr die Lippen. „Pardon, pardon!“ Meine Show vollführte ich komplett souverän, auch wenn ich mich selbst nicht wirklich ernst nehmen kann. Besonders da man meinen eigenen, polnischen Akzent deutlich raushören kann. Gepaart mit meiner recht tiefen Stimme hört es sich nur noch skurriler an. Deshalb kann ich dann auch nur das Gesicht verziehen und verwerfe die Imitation komplett – es ist wirklich erbärmlich. Die Reaktion von Jake ist etwas zweigeteilt. Spielsucht hört sich wirklich schlimm an, aber bei mir ist es wirklich noch gar nicht so extrem. Anscheinend schien es Jake aber auch nicht zu kümmern, solange ich nicht sein Zeug als Einsatz hernehme. „Keine Sorge, ich bin wirklich gut, ich maximiere nur meinen Geldbetrag,“ sage ich und es ist die Wahrheit. Egal ob pokern oder andere Spiele: Ich habe meist Glück und lerne schnell alle kleinen Tricks. „Aber eigentlich schade, ansonsten hätte ich dich einfach als Einsatz genommen und du wärst, wenn ich verlieren würde, als Sklave eines polnischen Mafiaboss dienen.“ Ich setze einen nachdenklichen Ausdruck auf mein Gesicht, als würde ich es wirklich in Erwägung ziehen. Allerdings sind wir jetzt eh nun in der Mensa angelangt. Das Essen sieht gesund, nahrhaft und frisch zubereitet aus (nicht). Ich tue es Jake gleich und muss bei seiner Aussage schmunzeln. Ich bin auch nicht der allergrößte Fan von dem Fast Food Zeug, wo mir schon beim Anblick schlecht wird. Auch die Küchenfrauen hatten das grimmigste Gesicht aufgesetzt, dass ich je gesehen habe, und zweifle daran, dass selbst ich jemals einen so abweisenden Gesichtsausdruck hinbekommen habe. Deswegen lächle ich sie übertrieben breit an und sage so euphorisch wie möglich: „Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag, meine Damen!“ Es ist so übertrieben, dass es schon als Ironie hörbar ist. Eine Frau schnaubt nur empört auf, bevor ich mich rasch zu Jake setze. Dabei spricht er das mit dem Kinoeintritt an. „Romantisch? Ich rechne schon damit, dass dann sowas wie ein bisschen begrabschen drin ist.“ Es kommt trocken über meine Lippen, aber die reine Aussage lässt mich halb angewidert das Gesicht verziehen. So sehr ich auch alle Sexualitäten respektiere, selber will ich nur was mit Mädels haben. Ich nehme ebenfalls ein paar Pommes und esse ein paar. Sie sind annehmbar, ich bin auch nicht wirklich anspruchsvoll was Essen angeht. „Nee, ich glaube es gibt einige Vorstellungen auch auf Englisch. Ich schaue eh lieber im O-Ton Filme, nicht umsonst habe ich die ganzen Sprachen gelernt.“ Das ich die Sprachen nur für Filme lerne, ist nicht ganz korrekt. Man ist deutlich vom Vorteil mehrere Sprachen flüssig zu beherrschen und wenn man eh irgendwie begabt in Sprachen ist, dann sollte man das ausnutzen. "Potentielle Nervenkiller gäbe es da eventuell schon, aber ich bin mir nicht sicher was deine Nerven killen könnte", sagt Jake und für einige Sekunden sehe ich ihn abwartend und vielleicht auch skeptisch an. Aber sein nächster Satz beruhigte mich wieder. „Rätsel geben, ist notiert. Und wenn du weiblichen Besuch hast, kann ich ja mal einen kurzen Ausflug mit dem Skateboard machen.“ Ich grinse ihn breit an. Wenn da was läuft, will ich ungern anwesend sein. Jake sagt, er sei kein Beziehungsmensch und ich runzelte etwas die Stirn. „Ja, ich weiß, was du meinst. Hatte bisher auch nicht wirklich eine Freundin. Die meisten stellen sich schnell als ziemlich langweilig und stereotypisch heraus.“ Ich zucke mit den Schultern. „Hast du dir etwa schon ein 'Opfer' ausgesucht, oder was?“ frage ich ihn und grinse. Es ist seltsam, aber bereits nach gerade mal einer Stunde fühlt es sich an, als würden sie sich schon länger kennen.

Gast

avatar
Gast

Aiden schien es nicht lassen zu können mit seinen schlechten Imitationen. "Ein Tässchen Tee?", fragte er, woraufhin ich mein Gesicht in meinen Händen vergrub und übertriebene Schluchzgeräusche von mir gab. "Oh Gott, bitte! Aufhören!", sagte ich im kläglichen Ton und wich ihm einige Schritte zur Seite aus, nur um gleich darauf zu bemerken, dass selbst Aiden das Gesicht verzog und seine Imitation beiseite warf. Zufrieden nickte ich und gab ein "Geht doch" von mir, ehe Aiden weiterredete. Er wäre gut bei Glücksspielen, erzählte er mir, seine Geldbeträge würden sich immer maximieren. "Ach ja?", erwiderte ich darauf. "Vielleicht sollte ich das als Geldanlage in Betracht ziehen. Keine Aktien kaufen, sondern dir Geld zum Setzen dazugeben. Wenn du tatsächlich so gut bist." Ich grinste schief. Was mich tatsächlich von solchen Glücksspielen abhielt, war ein Teil des Begriffes. "Glück". Ich war noch nie ein sehr glücklicher Mensch und viel Glück hatte ich auch nie und außerdem wäre meine Sorge, Geld für letztendlich nichts rauszuhauen, weil man verlor, viel zu groß dafür. Aiden konterte, dass er mich ja als Einsatz nehmen könnte und würde er verlieren, würde ich als Sklave an einen polnischen Mafiaboss gehen, woraufhin ich wieder grinste. "Never ever", widersprach ich. "Erstens wäre ich ein viel zu wertvoller Einsatz und das würde ich an deiner Stelle nicht riskieren. Dann noch eher dein ganzes Vermögen und das reicht lange nicht an meinen Wert. Selbst Mark Zuckerberg könnte mich nicht kaufen, selbst wenn er wollte. Und zweitens bin ich nachweislich vollkommen ungeeignet als Sklave. Ich stelle viel zu viele Fragen und gehe den Leuten auf die Nerven. Also tut mir leid, deinen Plan in den Sand setzen zu müssen." Ich zuckte entschuldigend mit den Schultern.
Aidens Reaktion auf die Küchenfrauen war zu göttlich, auch wenn ich sie nur aus den Augenwinkeln sah. Die Ironie hörte man sicherlich durch den ganzen Raum und ich konnte mir ein Prusten nicht verkneifen. Nachdem mein Zimmergenosse sich zu mir gesetzt hatte und ich über den Kinoeintritt geredet hatte, meinte er, dass er schon mit ein bisschen begrabschen rechnete, wenn er den Eintritt zahlte und das Gesicht, dass er schon dabei machte, sagte so einiges über sein "Ernsthaftigkeit" aus. "Whoa, das hat mich jetzt hart verstört", erwiderte ich und sah ihn schockiert an; ein Blick, den ich nicht lange halten konnte, denn nach wenigen Sekunden musste ich wieder loslachen und dieses Mal verschluckte ich mich dabei an einer Pommes. Das Husten, das dadurch ausgelöst wurde, ließ mich nur noch mehr lachen und als ich wieder halbwegs Luft bekam, nahm ich einen kleinen Schluck Wasser.
Auf meine Angewohnheiten mit...naja, Mädchen, erwiderte Aiden zunächst nur, dass er ja ein bisschen Skateboarden gehen könnte, wenn ich weiblichen Besuch hatte. Dann fügte er eine Frage hinzu, die mich im ersten Augenblick leicht verwirrte. "Hast du dir etwa schon ein 'Opfer' ausgesucht, oder was?" Irritiert sah ich Aiden an, fast so als würde er Japanisch reden. "Was?", fragte ich nach, bis ich in der nächsten Sekunde wusste, was er gemeint hatte. "Oh! Oh, Himmel, nein. Ich bin nicht so eine Art von Kerl", sagte ich dann schnell leicht abwehrend. "Es...hält nur immer nicht lange. Aber...ich bin kein...'Trophäensammler' oder sowas." Ich schüttelte schnell den Kopf, um meine Worte zu untermalen.

Damien Nolan

Damien Nolan
Admin
Admin

Wir hier noch gespielt? Ansonsten werde ich es am 22.12.2018 löschen!

Gesponserte Inhalte



Nach oben  Nachricht [Seite 1 von 1]

Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten