Aiden schien es nicht lassen zu können mit seinen schlechten Imitationen. "Ein Tässchen Tee?", fragte er, woraufhin ich mein Gesicht in meinen Händen vergrub und übertriebene Schluchzgeräusche von mir gab. "Oh Gott, bitte! Aufhören!", sagte ich im kläglichen Ton und wich ihm einige Schritte zur Seite aus, nur um gleich darauf zu bemerken, dass selbst Aiden das Gesicht verzog und seine Imitation beiseite warf. Zufrieden nickte ich und gab ein "Geht doch" von mir, ehe Aiden weiterredete. Er wäre gut bei Glücksspielen, erzählte er mir, seine Geldbeträge würden sich immer maximieren. "Ach ja?", erwiderte ich darauf. "Vielleicht sollte ich das als Geldanlage in Betracht ziehen. Keine Aktien kaufen, sondern dir Geld zum Setzen dazugeben. Wenn du tatsächlich so gut bist." Ich grinste schief. Was mich tatsächlich von solchen Glücksspielen abhielt, war ein Teil des Begriffes. "Glück". Ich war noch nie ein sehr glücklicher Mensch und viel Glück hatte ich auch nie und außerdem wäre meine Sorge, Geld für letztendlich nichts rauszuhauen, weil man verlor, viel zu groß dafür. Aiden konterte, dass er mich ja als Einsatz nehmen könnte und würde er verlieren, würde ich als Sklave an einen polnischen Mafiaboss gehen, woraufhin ich wieder grinste. "Never ever", widersprach ich. "Erstens wäre ich ein viel zu wertvoller Einsatz und das würde ich an deiner Stelle nicht riskieren. Dann noch eher dein ganzes Vermögen und das reicht lange nicht an meinen Wert. Selbst Mark Zuckerberg könnte mich nicht kaufen, selbst wenn er wollte. Und zweitens bin ich nachweislich vollkommen ungeeignet als Sklave. Ich stelle viel zu viele Fragen und gehe den Leuten auf die Nerven. Also tut mir leid, deinen Plan in den Sand setzen zu müssen." Ich zuckte entschuldigend mit den Schultern.
Aidens Reaktion auf die Küchenfrauen war zu göttlich, auch wenn ich sie nur aus den Augenwinkeln sah. Die Ironie hörte man sicherlich durch den ganzen Raum und ich konnte mir ein Prusten nicht verkneifen. Nachdem mein Zimmergenosse sich zu mir gesetzt hatte und ich über den Kinoeintritt geredet hatte, meinte er, dass er schon mit ein bisschen begrabschen rechnete, wenn er den Eintritt zahlte und das Gesicht, dass er schon dabei machte, sagte so einiges über sein "Ernsthaftigkeit" aus. "Whoa, das hat mich jetzt hart verstört", erwiderte ich und sah ihn schockiert an; ein Blick, den ich nicht lange halten konnte, denn nach wenigen Sekunden musste ich wieder loslachen und dieses Mal verschluckte ich mich dabei an einer Pommes. Das Husten, das dadurch ausgelöst wurde, ließ mich nur noch mehr lachen und als ich wieder halbwegs Luft bekam, nahm ich einen kleinen Schluck Wasser.
Auf meine Angewohnheiten mit...naja, Mädchen, erwiderte Aiden zunächst nur, dass er ja ein bisschen Skateboarden gehen könnte, wenn ich weiblichen Besuch hatte. Dann fügte er eine Frage hinzu, die mich im ersten Augenblick leicht verwirrte. "Hast du dir etwa schon ein 'Opfer' ausgesucht, oder was?" Irritiert sah ich Aiden an, fast so als würde er Japanisch reden. "Was?", fragte ich nach, bis ich in der nächsten Sekunde wusste, was er gemeint hatte. "Oh! Oh, Himmel, nein. Ich bin nicht so eine Art von Kerl", sagte ich dann schnell leicht abwehrend. "Es...hält nur immer nicht lange. Aber...ich bin kein...'Trophäensammler' oder sowas." Ich schüttelte schnell den Kopf, um meine Worte zu untermalen.