Sophie
Langsam schüttelte ich den Kopf. Ich kannte die Typen aus meinem Zimmer kaum, deshalb hatte ich vor ihnen auch keine Angst. Der eine war arrogant, der andere gruselig und den Neuen konnte ich fast nicht einschätzen. Als sie anfängt von ihrem Bruder zu erzählen und wie sehr sie ihn doch hassen würde, er solle ihr nicht unter die Augen treten... übertrieben ausgedruckt, zucke ich mit den Schultern.
"Hab ich nach deiner Lebensgeschichte gefragt?", maulte ich und funkelte sie ebenso provozierend an, wie sie mich. Als sie wieder näher kam schubste ich sie abermals, nur fester.
"Das ist außerdem nicht mein Problem", knurrte ich düster. So düster wie meine Stimmung eben. Sie meint auch noch mir erklären zu müssen, wofür dieser Raum nicht ist. Wobei für mich Schlafen irgendwie logischer ist als Sport betreiben. Wie gesagt, wir haben eine Halle, wo man Sport machen kann. Warum andere bei ihrem seeligen... na ja unfreiwilligen Nickerchen stören?
"Dann sind wir ja beide fehl am Platz", zischte ich die kleine an.
Sie spricht es tatsächlich an, dass ich sie gemustert habe. Daraufhin seufze ich genervt.
"Ich habe nur unsere Gemeinsamkeiten bemerkt..", antwortete ich wahrheitsgetreu, ohne zu stottern, verlegen zu sein oder irgendwie sonst eine Gefühlsregung zu zeigen.
"Ein Kampf wäre vielleicht sogar ausgeglichen...", stellte ich fest, was eigentlich ein Selbstdiss ist, aber das juckt mich nicht.