Der Aufenthaltsraum

das Eingangsposting lautete :

Ihr wollt einfach mal entspannen? Den Kopf abschalten? Euch mit Freunden Treffen? Einfach mal neue Leute kennen lernen? Dann seit ihr hier im Großen, Lichtdurchfluteten genau richtig

Ich runzelte die Stirn. "So wie Sofia?", fragte ich leicht verwirrt. Sicher war die Schreibweise anders... oder schrieb man sie mit "Ph"? Ich weiß es doch nicht. "Shawn... wie das Schaf... nur anders geschrieben", antwortete ich und musste mir ein Lachen bei der Aussage verkneifen. Nachdem ich ihr gewantwortet hatte strich ich ihr die Haare richtig. Denn meine Hände hatten sich das Recht genommen, die ein oder andere Strähne heraus zu ziehen. Sanft küsste ich danach die Stelle hinter ihrem Ohr, nur für den Fall dass sie noch etwas sagen wollte.

Nein, mit ph und ie, antwortete ich ruhig und sah danach in seine Augen, wobei ich danach nur kurz lächeln musste. Dann weiß ich nun zumindest deinen Namen, aber ich glaube wir sind wo anders stehen geblieben, antwortete ich schmunzelnd und sah danach in seine Augen. Wenn wir ehrlich sind, würde ich mich selbst jeder Zeit als Schlampe bezeichnen, immerhin hatte ich, wenn wir ehrlich sind, ziemlich oft einen Wechselt was mein Bett angeht und mich stört es nicht mal. Gut, bisher hat mich noch keiner näher interessiert, also ist es komplett egal.

Bei ihren Worten muss ich ein leises Kichern unterdrücken. IE und PH alles klar. Sie quasselt noch weiter und als Antwort neige ich den Kopf vor und drücke wieder meine Lippen auf ihre. Immerhin sind ihre Lippen warm und im Raum hier ist es ziemlich kalt. Meine Hände streiften jetzt beide ihre Arme. Ich muss schon richtig besoffen sein, denn menschliche Nähe ertrage ich eigentlich gar nicht. Grundsätzlich mag ich Gesellschaft nicht und bin sehr schnell genervt. Sie nervt mich aber noch nicht. Pluspunkt für sie.

Wieder hatte ich seine Lippen auf meinen und schloss meine Eisblauen Augen und schmiegte mich ein wenig an seinen warmen Körper. Warum auch immer, ich mochte seine Nähe, auch wenn ich ihn kaum kannte und nicht mal wusste, warum ich ihn gleich nochmal geküsst hatte. Im Gegesatz zu ihm aber strich ich nicht über seine Oberarme sondern viel mehr über seine warme Wange, wobei ich danach zart zu seinem Hals strich und meine Lippen von seinen löste um langsam nach Luft zu schnappen und anschließend in seine Augen zu sehen.

Warum küsste ich gerade nochmal einen Menschen? Ich hasste Gesellschaft, ich hasste Menschen, dennoch saß ich jetzt auf dem Boden im Aufenthaltsraum eines Internats, mit einem Mädchen auf dem Schoß der ich meine Zunge in den Hals stecke, sie liebkose und mir nicht einmal die Frage stelle warum eigentlich. Ihre warmen Handflächen liegen an meinen Wangen, bis sie zum Hals wandern und sie sich kurz löst. Einen Vorteil hat das Rumgeknutsche immerhin: Mir wird warm, denn sie ist war. Als sie sich von mir löst will ich erst nachlegen, merke dann aber erst dass sie mich anschaut und nach Luft schnappt. Fragend ziehe ich eine Augenbraue nach oben.

Mein Linker Mundwinkel wanderte nach oben und ich fixierte seine Augen. Wenn uns jemand so sieht, ist er Tod, stellte ich nur klar und musste mich nur wenige Zentimeter strecken, um meine Lippen wieder auf seinen zu platzieren, das kalte silberne Piercing spürte ich einmal mehr an meinen warmen Lippen und auch da ich auf seinem Schoß saß, war ich ein wenig größer wie er und konnte mich somit leicht gegen seinen Körper schmiegen, bevor ich schmunzelnd zu ihm sah, mein Hirn war langsam wieder so weit, das es wissen wollte, was genau ich hier machte, okay, wenn mein Bruder uns sehen würde, wäre ich leicht geliefert, aber was solls. Leicht legte ich eine Hand gegen seine Brust und erhob mich dann. Das es an dieser Schule irgendwann auch noch Typen geben soll, die ehrlich zu einem sind, bezweifle ich

Ihr Blick durchbohrt mich, meiner durchbohrt sie. Ich will gerade nicken, als sie mich wieder küsst. Die besten Freunde werden wir nicht werden, sei lässt mich nicht zu Wort kommen. Eigentlich sollte ich ein wenig eingeschnappt sein, aber ich erwidere einfach ihren Kuss. Ist viel angenehmer. Als sie sich abermals von mir löst und darüber zu philosphieren beginnt, dass es sicherlich keinen Jungen an der Schule gab der ehrlich sein würde. "Dann hast du Jaden nicht kennengelernt... und Cedos der vor 'ner Woche gegangen ist", meine ich leicht amüsiert. Die juckt es nämlich nicht die jede Wahrheit ins Gesicht zu klatschen.

Ruhig sah ich zu ihm hin, wobei ich vor mich hin lächelte, wie ich es nur zu gerne und zu oft tat. Ich kenne wirklich noch kaum wen, stellte ich fest und zog meine Mundwinkel ein wenig nach oben, wobei ich danach nochmal in seine Augen sah und danach irgendwann in die Richtung des Fensters, wobei ich danach aber gleich wieder zu Shawn schwang und einen ziemlich ruhigen und neutralen Ausdruck im Gesicht hatte. Sollen wir sonst noch was machen außer hier zu sitzen?, fragte ich ein wenig frech und beobachtete Shawn geduldig.

Wie lange war sie jetzt schon hier? Sicher ein paar Monate oder? Länger als ich auf jeden Fall und ich hatte schon mehr Menschen kennengelernt als sie und als mir lieb war. "Jaden solltest du echt mal sehen... der Typ ist urkomisch aber ja...", meinte ich mit einem verschwörerischen Grinsen auf den Lippen. Eigentlich fand ich's auf dem Boden gerade unglaublich gemühtlich. "Weiß nicht.. ist doch bequem", erwiderte ich grinsend und mein Blick traf ihren. "Fällt dir was anderes ein?", stellte ich dann eine Gegenfrage.

Ich sah in seine Augen, grinste und nickte nur ein wenig, als es um Jaden ging, er interessierte mich nicht wirklich, denn so viel ich wusste, war er jünger wie ich und hatte gerade mit seiner Freundin schluss gemacht.
Um ein wenig auf andere Gedanken zu kommen, wie ob ich ihn fragen wollte, ob wir auf mein Zimmer sollen, nahm ich einen großen Schluck aus meinem Flachmann, um ihn ihm hin zu halten und grinste ih ein wenig an. Willst du oder meinst du, du hast schon genug intus?, fragte ich einfach und grinste, als ich den Kopf schief legte.
Nach einer weiteren Weile lächelte ich ihn einmal mehr an und legte meine Hand leicht über seine Brust: Hast du vielleicht Lust auf mein zimmer zu gehen?, einen Moment lang legte ich danach meinen Kopf schief und lächelte ihn ein wenig verführerisch an.

Als sie mir das Fläschchen nochmal hinhielt nahm ich es ihr langsam aus der Hand, ließ sie dabei nicht aus den Augen, und nippte daran. Erst nahm ich nur einen kleinen Schluck, daraus wurde dann aber irgendwie ein großer. "Manche sagen...", setzte ich an und hielt dann inne. Was wollte ich sagen? Ach ja: "... man kann gar nicht intus haben". Ich lächelte das Mädchen an und gab ihr die beinahe leere Flasche zurück. Sie berührte meine Brust und fragte mich ob ich mit ihr auf's Zimmer gehen wolle. Das lässt man sich doch nicht zwei Mal fragen oder? Ich schob sie sanft von mir runter, reichte ihr dann die Hand. "Worauf warten wir noch?", fragte ich sie.

Ich sah zu Shawn hin und schmunzelte. Es war klar, dass er doch gleich tickte wie die anderen Jungs und ganz ehrlich? Es gefiel mir nicht zu knapp. Ich konnte Kerle nicht abhaben, die immer auf besonders taten und alles besser wussten, da waren mit Kerle wie Shawn um Welten lieber, ich meine, sein Aussehen war schon Argument genug mit ihm in die Kiste zu springen.
Ich warte nur auf deine Antwort, schmunzelte ich, wobei ich anschließend seine Hand nahm und dann aufstand und mich ein wenig streckte, um danach meine Tasche zu holen und ging danach neben ihm zu meinem Zimmer hoch.

TBC: Zimmer 1

ZEITSPRUNG

Neuer Zeitraum: 24. Dezember 2015 - 6. Jänner 2016
Anmerkungen: Den Charakteren ist es möglich heim zu fahren --> HIER eintragen!
Wetter:Es hat geschneit die letzten Wochen und noch immer fallen dicke Schneeflocken vom Himmel, der wolkenverhangen und grau ist. Jedoch sollt dies nicht die Weihnachtsstimmung trüben! Mit dem Schnee fallen auch die Temperaturen, wir schreiben zwischen -8°C und -2°C. Der Wind der Küstennähe lässt das ganze noch ein wenig kälter erscheinen. Dick einpacken ist angesagt!

Mit Lexi an der Leine betrat ich den Aufenthaltsraum. Ich hatte heute die verdunkelte Brille weggelassen und ein knielanges dunkebalues Kleid an, dass ab der Taillie locker fiel. Eine meiner Zimmernachbarinnen hatte Lexi eine hübsche blaue Schleife Umgebungen. In der Tasche um meine Schulter hatte ich die Geschenke, einen selbst gebackenen Kuchen, mit dem ich André und Nevo überraschen konnte, mir hatten eine Freundin und eine Zimmernachbarin Geholfen, sowie Plätzchen von Mary, die an Weihnachten leider arbeiten musste, vorhin jedoch lange mir mit telefoniert hatte und die Plätzchen geschickt hatte.
Da noch keiner da zu sein schien, setzte ich mich auf eines der sofas und wartete, während ich über Lexis Fell strich.

Noch ging ich ruhig weiter durch die Gänge ich hatte mir eine schwarze Hose angezogen und ein einfaches dunkelgraues Hemd, was Josi sicher nicht sehen konnte, aber zumindest würde sie fphlen, dass ich was anderes anhabe.
Mit einem ruhigen Lächeln auf den Lippen sah ich zu ihr hin, wobei ich zu ihr hin ging und ihr einen kleinen Kuss auf die Wange legte. Hallo Engel, antwortete ich freundlich begrüßte auch Lexi sanft und hielt Josis Hand vorsichtig fest.

Josi hatte darauf bestanden, mit André zusammen Weihnachten zu feiern. Wie jedes Jahr im Waisenhaus. Daher - da er keine Lust hatte alleine zwischen den Turteltäubchen zu sitzen - hatte er kurzerhand Becca mit in den Aufenthaltsraum geschleppt, in dem sie sich treffen sollten.
Er befürchtete schon, dass seine gute Laune sinken würde, wenn er Nevo bei Josi sehen würde aber dennoch ging er mit einem für ihn untypischen Optmisimus in den Raum hinein, wo die beiden bereits auf ihn und Becca warteten. Er trug ziemlich unfestlich eine Jogginghose und ein normales Oberteil, immerhin konnte er sich nur wenig leisten da er sich alles erarbeiten musste. Und für so ein Fest putzte er sich nicht wirklich heraus. Er verkniff sich den Befehl, Josi loszulassen und trat näher an die beiden heran, ehe er sich ein Plätzchen in den Mund schob und etwas unverständliches murmelte was wie eine Begrüßung klang.

Ich hatte eigentlich geschlafen als André in mein Zimmer geplatzt ist und meinte, ich müsse jetzt auf der Stelle mit in den Aufenthaltsraum kommen, um Weihnachten zu feiern. Ab liebsten hätte ich ihn umgebracht. Somit hatte ich mir die schwarzen Haare nur zusammen gebunden, eine schwarze Jogginghose an und einen dicken Pullover. So stand ich also im Raum und sah zu Nevo und Josi, die komplett das Gegenteil von mir und meinem Freund waren, denn wir hatten bisher noch keinem unsere Liebe und Nähe aufgezwungen. Hey, mehr sagte ich nicht und zog nur meine Augenbrauen hoch. DAS konnte ja heiter werden.

Ich erkannte Nevo sofort an seinen Schritten und lächelte bereits als er mir einen Kuss auf die Wange gab. Lexi bellte einmal erfreute und begrüßte ihn freudig. "Nevo! Frohe Weihnachten." ich drückte seine Han und legte kurz den Kopf auf seine Schulter. Kurze Zeit dnach betrat auch noch eine weitere Person den Raum, dessen Schritte ich André zuordnete. "Andé!" ich stand auf und umarmte ihn erfreut und lachend. "Die Kekse sind von Mary, sie grüßt dich. " informierte ich meinen geistigen Bruder, der uns ja mit vollem Mund begrüßte. " Den Kuchen habe ich selbst gemacht." ich wies stolz auf diesen, den ich vorher vorsichtig herausgeholt hatte.
Kurz darauf hörte ich auch schon die 4. Person den Raum betreten. Sie erkannte ich nicht an den Schritten, jedoch an der Stimme und lächelte in ihre Richtung, wenn auch zurückhaltender, da ich die introvertierte Freundin von André noch nicht so weit kannte dass ich sie stürmisch begrüßen würde, außerdem schien sie sowas nicht zu mögen. "Hey, jetzt sind wir komplett. Du kannst dir auch gerne was nehmen." ich hatte mich wieder neben Nevo gesetzt und seine Hand genommen während ich mit der anderen Richtung Tisch wies.

Danke Josi, dir auch frohe Weihnachten, ich lächelte sie wieder ruhig und auch ziemlich warm an, immerhin schien sie sich zu freuen, wass wir alle kommen, ich verstehe sie auch, aber ganz ehrlich: Wenn ich André nur sah, bekam ich schon ein ziemlich flaues Gefühl im Magen, immerhin hat er mich, als er mich kennen gelernt hatte, nicht so freundlich begrüßt und mich viel eher von Josi weggescheucht, was ich ganz ehrlich gesagt nicht so hunderprozentig okay finde, aber was soll ich schon machen?
Mit einem ruhigen und geduldigen Lächeln sah ich zu Becca hoch, mit der ich auch schon Bekanntschaft gemacht hatte, immerhin waren wir mehr als nur einmal gemeinsam joggen, aber geredet haben wir nie, wir hatten eben beide immer die gleiche Strecke und den gleichen Zeitrhythmus wann wir immer gingen. Somit beobachtete ich Josi und hielt ihre Hand ruhig fest, wobei mein Daumen immer wieder leicht über ihren Strich, dass der Rest meiner Hand in einen dicken Verband gewickelt war, ist ja schon fast ein Standard

Den Rest des Kekses beäugte er kurz bei ihren Worten, wobei ein Anflug eines Lächelns über sein Gesicht huschte. Danke Mary hatte er schon immer gemocht, vor allem weil er sie seit seiner Kindheit kannte. Doch so schnell das Lächeln auch kam, desto schnell verschwand es auch wieder, als er sah dass Josi die Hand des Dunkelhaarigen genommen hatte. Die schlechte Laune war vermutlich einfach eine der Nebenwirkungen der Tatsache, dass er das erste Mal in seinem Leben den 24. nicht mit seinem Bruder verbrachte. Er feierte ja allgemein nicht gern Weihnachten aber wenn dann mit den Überresten seiner Familie.
Er drehte sich zu Rebecca um und bedankte sich nur mit einem kurzen Blick, dass sie mitgekommen war. Sonst war er erst gar nicht aufgetaucht denn alleine zwischen Pärchen? Darauf hatte er nun wirklich keine Lust und er würde sich die Möglichkeit offenhalten, bei zu viel Kitsch und Liebe, den Aufenthaltsraum zu verlassen. Er setzte einen neutralen Gesichtsausdruck auf und setzte sich etwas angespannt gegenüber von Josi an den Tisch.

Ruhig stand ich noch da und beobachtete die anderen Menschen ein wenig, wobei ich irgendwann durch meine dunklen Haare fuhr. Geht das Geturtel jetzt die ganze Zeit so weiter?, mein Ton wurde leicht provokant aber ich konnte nicht anders, dieses "Alles ist gut und die Welt ist Rosarot" geturtle ging mir schon jetzt gehörig auf den Zeiger, was man mir auch mehr als nur ein wenig ansah.
So setzte ich mich ein wenig auf den Boden, mit genügend Abstand zu Nevo und Josi, denn wie André war ich nicht so der Freund davon, meinen Partner in der Öffentlichkeit abzuschlabbern.

In aller Ruhe schlenderte ich mit meinem Gitarrenkoffer in der Linken Hand durch die Schulgänge, ja ich hatte mal wieder einen guten Tag und hatte eigentlich vor gehabt mal wieder zu schauen, was sich auch diesem Internat mal wieder aufreißen lässt, aber als ich dann am Aufenthaltsraum vorbei schritt und sah, dass dort jemand saß und anscheinen fertig mit der Welt war, änderte ich meinen Plan und ging langsam hinein. Leon?, fragte ich ruhig und ging zu ihm hin, wobei ich meinen Koffer neben dem Sofa abstelle und vor ihm in die Hocke gehe. Hey, was ist los?, fragte ich leise, doch ich wusste was war, Mino hatte heim müssen, da seine Mutter verstorben war und er anscheinend nun für die Familie sorgen musste, Sara ist heim, weil sie das mit Orion nicht mehr ausgehalten hatte.

Ich hörte das sich jemand näherte worauf hin ich in die Richtung desjenigen blickte. Hey Damien begrüßte ich ihn leise. Ich schaute, aber nicht zu ihm hoch, es wäre eh nur ein leerer kalter Blick der ihm begegnet wäre und das musste ich ihm nicht antun. Als er sich vor mir hinkniete schaute ich in eine andere Richtung. Es dauerte allerdings auch nicht lange bis mein Blick doch zu Dame rüber sickerte. Ich versuchte einfach die ganze Sache irgendwie zu überspielen, doch irgendwie würde er da sowieso hinter steigen. Fragt das laufende Klatschmagazin? fragte ich mit einem komischen Ton in der Stimme und mit einem unglaubhaften, schiefen Lächeln. Eigentlich war mir klar das er schon wusste was war, weswegen ich auch gleich die Katze aus dem Sack ließ danach. Ich holte einmal tief Luft, bevor ich ansetzte Ich kann ja beide verstehen, aber es ist trotzdem Mist jetzt hier allein zu sein. Ich weiß ich sollte langsam mein eigenes Leben leben, aber das sagt sich einfacher als es wirklich ist. Zumal wenn ich mich ein wenig im Griff hätte meine Schwester ihren Freund wahrscheinlich noch hätte und dieses Kapitel wäre uns allen erspart geblieben. Diese Erklärung beinhaltete mehr als man zuerst vermuten würde. Da steckte mehr Reue und Einsicht drin als ich jemals zugeben würde, schon allein weil ich es eh nicht mehr rückgängig machen konnte. Davon kam keiner der zwei wieder. Meine Schwester war trotzdem noch mein Goldschatz, wobei das eigentlich kein wirklicher Vergleich war und ob die Beziehung zwischen mir und Mino die Distanz überleben würde, stand auch noch in den Sternen.

Leon

Nichts zu tun und keine Lust auf dem Zimmer zu bleiben, so konnte man meinen momentanen Zustand beschreiben. Was also tun? Ich war nun schon eine Weile durch die Gegend gezogen und hatte mich nun schlussendlich dazu entschieden den Aufenthaltsraum aufzusuchen. So machte ich mich also auf den Weg und kam schon kurz darauf an. Vor Ort stellte ich dann zu meiner Überraschung fest, das ich nicht ganz alleine war. Dies veranlasste mich dann auch irgendwie dazu unschlüssig im Türrahmen stehen zu bleiben und zu zögern.
„Störe ich?“
Wollte ich dann erstmal von dem Jungen wissen, den ich vom sehen her kannte, aber noch nie ein Wort gewechselt hatte.

Ich schaute weiterhin auf den Boden. Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte. Ich hatte keine Lust auf miese Laune, aber ich hatte einfach welche. Ich fühlte mich ein wenig allein. Wirklich Freunde hatte ich hier keine da ich meistens bei Sara oder Mino gewesen war. Doch nun war das wohl vorbei, vielleicht ging ich ja auch irgendwo hin, gabz weit weg oder so, aber dafür musste ich wohl noch ein warten, solange musste ich hier noch überleben.
Nein störst nicht murmelte ich dann dem Mädel entgegen ohne sie anzusehen die Stimme kam mir auf jeden Fall nicht bekannt vor. Ich war so in Gedanken gefangen gewesen das ich nicht einmal mitbekommen hatte das sie gekommen war.

Leon

Mein gegenüber sah nicht mal auf als er mir Antwortete. Er wirkte auch nicht sonderlich glücklich momentan. Aber mir blieb erstmal nichts weiter als mich auf einen der freien Plätze zu setzen und das Magazin über Pferde aus der Tasche zu holen, die ich mit gebracht hatte. Doch so wirklich konzentrieren konnte ich mich nicht auf das was da stand. Denn irgendwie beschäftigte er mich, einfach weil er unglücklich wirkte. Ich konnte mich zwar auch täuschen aber wenn es nicht so war, vielleicht konnte ich ihm ja helfen. Wenn ich es nicht probieren würde, würde ich es wohl nie herausfinden.
„Ähm ist alles ok bei dir?“
Fragte ich ihn also nun einfach mal gerade heraus. Nun konnte er ja selbst entscheiden ob er reden wollte oder nicht.

Ich sah aus dem Augenwinkel das sie sich setzte und auch das sie irgendwas aus der Tasche holte, dabei sah ich dann doch kurz auf und sah das es irgendwas mit Pferden war, irgendwie so richtig Klischeehaft Mädchen, aber vielleicht war es auch gar nicht so schlimm, aber ich wollte sie jetzt eigentlich nicht groß kennenlernen. Als sie mich ansprach seufzte ich leicht, schaute erst wieder in eine andere Richtung und schüttelte langsam mit dem Kopf. Nein, aber wirklich helfen kannst du mir dabei nicht meinte ich dann zu ihr und sah sie aus meinen Ozeanblauen Augen an. Ich musterte sie ein ganz klein wenig, bevor ich wieder denn grässlichen Boden anstarrte, weil cih nicht wusste wo ich sonst hinsehen sollte. Ich wusste nicht wirklich was ich ohr erzählen sollte. Ich stellte mich dann erstmal vor. Das Sankorn hier vor dir heißt übrigens Leon war meine doch recht interessante Vorstellung.

Leon

Er seufzte, als ich ihn ansprach. Das war wirklich kein gutes Zeichen für den Anfang. So meinte er auch das ich ihm nicht helfen konnte, aber gut was erwartete ich auch? Niemand würde einem Fremden einfach so all seine Sorgen oder Probleme einfach so anvertrauen. So nickte ich langsam.
„Ok, hätte ja sein können“
War meine sehr geistreiche Antwort. Er musste mich nun sicher für verdammt dämlich halten. So blickte ich einen Moment lang ganz in Gedanken die Wand hinter ihm an, bevor er mich aus eben jenen wieder heraus riss. Er bezeichnete sich selbst als Sandkorn? Das war mal wirklich eine interessante Vorstellung.
„Freut mich Leon, mein Name ist Kaylee.“
Stellte ich mich dann auch noch vor und legte den Kopf dann leicht schräg.
„Darf ich fragen, wieso du dich selbst als Sandkorn bezeichnest?“
Ja das beschäftigte mich wirklich ein wenig aber vielleicht würde er mich ja gleich dahingehend einweihen.