Die Ruine im Wald

Tiara

Leise summend kritzelte Kai in seinem Zeichenblock herum. Er hatte sich eigentlich nur ein wenig in den Wald zurück ziehen wollen um in Ruhe zeichnen zu können, doch dann hatte er durch Zufall die alte Ruine gefunden, die sicher einigen der Schüler des Internats schon bekannt war. Aber immerhin war er noch immer recht neu hier oder fühlte sich zumindest so. Er kannte immer noch nicht alle Orte in seiner Umgebung, aber das machte den Aufenthalt hier zumindest momentan auch noch etwas spannender.
Kai hatte sich einen der höchst möglichsten Orte der Ruine ausgesucht. Eines der Ruinenfenster bot ihm nämlich nun Platz entspannt die Füße in der Luft baumeln zu lassen, während sein Kopf leicht gegen den Fensterrahmen gelehnt war, was alles auf jeden Fall bequemer war als es vermutlich aussah. Diese Ruine hier war zwar wirklich nur noch eine einzige Bruchbude, aber irgendwie hatte sie trotzdem eine besondere Atmosphäre an sich. Besonders passend um einfach mal abzuschalten und zu zeichnen. Wäre Kai ein besonders begnadeter Gebäude- oder Landschaftszeichner hätte er vermutlich versucht die Ruine abzuzeichnen anstatt auf ihr zu sitzen, aber er konzentrierte sich lieber weiter auf seine drittklassigen Comiczeichnungen, hob dabei nur hin und wieder mal den Kopf um auf seine Umgebung zu achten.

Ich war eigentlich ganz glücklich damit mit meinem Pony allein zu sein. Ich hatte eigentlich nichts worum ich mir sorgen machen musste, nun ich hatte Tom die letzten Tage ziemlich wenig gesehen, aber er war hier, zumindest wusste ich nichts anderes. Allerdings sollte ich meine Gedanken lieber beim positiven halten, denn mir wahrscheinlich unbegründete Sorgen um meinem großen Bruder zu machen führte nur wieder zu Dingen die ich nicht wollte. Natürlich blieb bei ihm immer ein Rest Risiko, aber ich hoffte einfach das er nicht wieder dort hin zurück wollte, wo er zu Weihnachten herkam. Ich schloss meine Augen und legte mich auf den Hals des dicken Norwegers unter mir. Ich legte meine Arme um seinen Hals. Er schien auch zu merken das ich schon wieder an Dinge dachte die ich lieber wegsperren sollte und versuchte meine schwarzen Snicker zu öffnen. Ja ich hatte heute eine kurze Hose, einen Pullover meines Bruders und Snickers an. Eigentlich sollte man so nicht reiten gehen, aber ich hatte ja keinen Sattel drauf. Ich legte die Zügeln die an dem Sidepull befestigt waren einfach locker auf seinen Widerrist. Ich ließ mich einfach von ihm durch den Wald tragen. Irgendwann blieb der dicke, etwas zu große Norweger stehen. Ich hörte es leise summen und fuhr dann erschrocken hoch, wobei ich leise aufquiekte. Dabei drehte sich dann ein Ohr des Ponys zu mir, das andere blieb bei dem jenigen der summte. Ich sah ihn aus großen Augen an und versuchte unauffällig wegzugehen, aber wir kennen ja bereits meine Ponys: Bewegen? Hören? Kann man das fressen? Nun somit blieb Odin einfach an Ort und Stelle stehen. Während ich ich mehr oder weniger in seiner Mähne versteckte, die nebenbei bemerkt unbedingt mal wieder geschnitten werden musste.

Tiara

Kai bemerkte erst bei dem leisen Quietschen, dass er nicht mehr alleine hier war. Etwas irritiert hob er den Kopf und blickte sich um. Es dauerte nicht lange da hatte er die Quelle des Geräusches entdeckt. Das Pony war aber auch wirklich schwer zu übersehen, ebenso wenig wie die Reiterin, welche scheinbar tatsächlich versuchte sich irgendwie in der Mähne des Tieres zu verstecken. Gut, diese war zugegeben ziemlich lang, aber eine ganze Person konnten die Haare dieses Tieres eben trotzdem nicht verstecken. Vor wem oder was auch immer sich das Mädchen überhaupt zu verkriechen versuchte, es sah jedenfalls irgendwie seltsam aus. Oder versuchte sie sich etwa vor Kai zu verstecken? Warum ritt die denn dann nicht einfach weiter? ´´Mann, hier gibt´s echt komische Leute..´´, dachte der Junge bei sich. Er beobachtete das Mädchen eine Weile oder starrte es besser gesagt mit einem Blick an der sagte "Was zur Hölle soll das werden?", was vermutlich auch nicht weniger seltsam wirkte, ehe er dann schließlich den Kopf schief legte und beschloss das Mädchen anzusprechen bevor diese Situation noch absurder werden konnte. "Kann man dir irgendwie helfen? Oder spielst du verstecken?", fragte er mit seinem typischen, leicht sarkastischen Unterton in der Stimme. Während er gähnend eine Antwort abwartete, überlegte Kai, ob er das Mädchen vielleicht kannte, kam aber zu keinem besonderen Schluss. Er legte seinen Zeichenblock neben sich auf das Fensterbrett und begann ein wenig mit dem Zeichenstift in seiner Hand herumzuspielen, starrte das Mädchen jedoch weiterhin an.

Mir war klar das es ziemlich dämlich aussehen musste wie ich versuchte mich in den Zotteln des braunen Ponys zu verstecken. Natürlich versuchte ich immer noch das Pony zum losgehen zu bewegen, was wohl aber in diesem Leben nichts mehr werden würde, also ließ ich mich vom Rücken des Tieres gleiten und fing an zu hoffen das der Junge dort oben blieb. Es konnte sein das ivh ihn schon mal gesehen hatte, wobei ich jeden Tag viele Leute sah, zu viele wenn man mich fragt.
Es war mir nicht ganz geheur wie er mich anstarrte und jetzt konnte ich mich komplett hinter meinem Pony verstecken. Ich puhlte mit einer Hand etwas an dem unteren Saum des Pullovers rum. Ich bibberte leicht, es hielt sich allerdings gut in Grenzen.
N...Nein, ich bin n..nur mit meinem Pony ausreiten stotterte ich mir dann leise zurecht, ich hörte seinen Unterton raus und das half mir auf jeden Fall nicht dabei mich irgendwie zu beruhigen. Ich zuppelte weiter hin an dem Pullover rum, ich wusste einfach nicht was ich sonst tun sollte. Odin war in der Zeit weiter an ihn heran gegangen und schien ihn eigentlich ganz sympathisch zu finden. Manchmal wüsste ich gern wieso er immer zu Leute anschnuppern musste. Zumal er eigentlich eigentlich keine Männer , jetzt mal abgesehen von meinem Bruder, mochte. Nun Lennox konnte er auch noch akzeptieren, er würde ihn nie so nerven wie Thor das zu gerne tat, aber gut. Nun Black legte inzwischen wenn er mich sah auch nicht mehr die Ohren an, wer weiß vielleicht würden wir uns irgendwann verstehen.
Nun ich traute mich jetzt den Jungen einfach einmal kurz etwas genauer anzuschauen. Kam aber so richtig zu keinem Schluss. Immerhin kannte ich ihn nicht und außerdem war ich ich und ich hatte Angst vot ihm. Nun es gab Leute vor denen ich mehr Angst hatte und außerdem war ich nicht allein, Odin konnte mich zwar nicht wirklich beschützen, aber so ein gewisses Maß an Sicherheit gab er mir schon.

Tiara

Kai fragte sich im Stillen ob mit dem Pony herumstehen wohl ein neues Synonym für ausreiten war. Das würde zumindest in diesem Fall erklären, warum das Mädchen sich so komisch verhielt, aber er verkniff sich einen betreffenden Kommentar und gab stattdessen bloß ein langgezogenes "Achsooo? Okaaay, alles klar.." von sich.
Irgendwie schien die Unbekannte auch etwas nervös zu sein, so wie sie herum gestottert hatte, aber vielleicht war sie auch einfach verdammt schüchtern. Immerhin war sie mittlerweile von ihrem Reittier gestiegen. Ein Fortschritt, auch wenn sie nicht so richtig zu wissen schien, wohin mit sich. Unruhig blickte das Mädchen kurz zu Kai hinauf, während ihr Pony etwas näher an ihn heranging. Irgendwie kam Kai sich mittlerweile ein bisschen so vor wie ein Tiermagnet, aber schlimm fand er das nicht. Er wusste nur nicht so recht wie man mit Pferden oder Ponys oder was auch immer umging. Mal zu winken wäre vermutlich ein wenig unsinnig.
Abwechselnd blickte er zwischen dem Pony und dem Mädchen hin und her. Diese Situation war immer noch komisch. Kai überlegte schon, ob er sich einfach wieder seinen Zeichnungen zuwenden sollte, aber da das Mädchen immer noch ziemlich überfordert wirkend in der Gegend herum stand, versuchte er einfach mal ein Gespräch aufzubauen. Vielleicht half ihr das ja bei ihrem Ausritt. "Ähh, gehst du zufällig auch aufs Internat hier?", fragte er also, sah das Mädchen noch immer aus großen Augen an und fuchtelte mit seinem Stift, in ihre Richtung deutend, herum. Kai konnte ja nicht wissen, das er sie mit seiner Art eventuell nur noch mehr einschüchterte. Doch selbst wenn er dies wüsste - er war eben, wie er war.

Ich schaute ihn immer noch absolut eingeschüchtert an. Es wurde auch nicht wirklich besser je länger ich hier war, aber wenn Pony nicht wollte, wollte Pony nicht. Ich seufzte leise und versuchte mich gegen das Bibbern zu wehren. Ich musste mich ja nicht gleich als Freak outen. Auch wenn ich zugeben musste das er eine schöne Stimme hatte.
Eigentlich suchte ich nach einer Möglichkeit wie ich hier flüchten konnte, allerdings zweifelte ich daran das Odin mitkam. Er fand den Typen definitiv sympathisch und versuchte auch ihm den Schuh auszuziehen. Ich zog etwas an den Zügeln des Kopfstücks und schnalzte leicht, damit er wusste das er aufhören sollte. Er schaute mich leicht betröppelt an und ich seufzte leicht. Ich strich ihm einmal über den Nasenrücken und sah dann wieder zu dem Jungen hoch.
Ich merkte das er zwischen mir und meinen Dicken hin und her schaute, was mich etwas beunruhigte. Ich sah wieder runter zu Boden Tiara, du weißt es doch schon, nicht jeder Mensch will dir etwas Böses. redete ich mir dann in Gedanken selber gut zu. Irgendwie war ich seit mein Bruder wieder bei mir war wieder nervöser geworden oder es lag daran das ich fast alle meine Freunde verloren hatte die letzte Zeit. Ich vermisste sie alle und war mir eigentlich klar das ich sie nie wieder sehen würde. Klar sie waren alle nicht aus der Welt, aber ich wusste nicht wo sie hin waren. Bei seiner Frage zuckte ich kurz. Ja.... Du auch? ich brachte das schon als ganzen Satz heraus. Ich versuchte mich einfach auf seine Stimmer zu konzentrieren. Eigentlich war meine Rückfrage schon unnötig gewesen, da er ja gefragt hatte auch aber nun ja, vielleicht hatte ich es auch nur falsch verstanden.

Tiara

Kai war etwas verwundert als das Pony plötzlich anfing an seinem Schuh herumzuziehen. "Hey, das sind meine und ich bezweifle, dass sie dir passen", beschwerte er sich und sah das Pony kopfschüttelnd an. In diesem Moment wurde es aber auch schon von seiner Reiterin ermahnt, die daraufhin einen recht enttäuschten Blick seitens des Ponys zu sehen bekam. Kai konnte nicht anders und musste grinsen bei diesem Anblick. Ihm war bisher nicht bewusst gewesen, dass diese Tiere solche Grimassen ziehen konnten, wenn man das denn so nennen konnte.
Das Mädchen beantwortete Kais Frage zwar mit knappen Worten, aber ihm entging nicht, dass sie absolut eingeschüchtert zu sein schien. Sie konnte seinen Blicken nicht wirklich stand halten, stotterte herum und zuckte auch noch zusammen als er sie angesprochen hatte. "Ja, ich auch. Bin aber noch nicht so lange hier", antwortete er etwas abwesend und legte den Kopf leicht schief. "Warum bist du so nervös?", fragte er dann einfach gerade heraus. Er blinzelte etwas während er das Mädchen ansah, da sich die Sonne in diesem Moment besonders stark ihren Weg durch das Blätterdach bahnte. "Seh ich so furchterregend aus?", versuchte er es dann mit dem ersten schlechten Scherz.

Mir war das ganze etwas unangenehm, nun etwas war etwas stark untertrieben. Odin war zwar ziemlich freundlich und benahm sich gerade für seine Verhältnisse nicht einmal so stark daneben, aber musste er immer an den Schuhen rumfummeln. Als er von den Schuhen von öhm ih wusste nicht mal seinen Namen. Nun ich musste ihn ja aber auch nicht kennen. Nun vielleicht konnte ich ihn ja danach fragen, auch wenn ich aktuell nicht wusste ob ich das wollte, wobei es wurde mich ja nicht umbringen, oder?
Ich sah zu ihm hoch, immer noch ziemlich verängstigt. Ich nickte kurz als er mir sagte das er noch nicht so lange da war. Ich selber erst vielleicht ein Jahr hier. Ich sah kurz hoch in die Baumwipfel und zuckte leicht zusammen als er ziemlich direkt fragte warum ich so nervös war. Ich schaute kurz zu ihm, schaffte es aber nicht lange Blickkontakt zu halten. Ich sah dann zu meinem Pony das sich nun mit dem Boden beschäftigte. Ich versuchte irgendeine sinnvolle Ausrede zu finden, als er fragte ob er so furchterregend aussah schaute ich verlegen weg. Nein, das nicht aber.... Ach egal murmelte ich unverständlich vor mich hin und ließ meine Hand dann einfach durch meine Wellen laufen. Ich sah nich einmal kurz zu ihm und schnell wieder weg.

Tiara

Während der Vierbeiner mit den Hufen sich mit dem Boden beschäftigte, murmelte seine Besitzerin eine weitere, daher gedruckste Antwort vor sich hin. Kai hatte fast Mühe sie zu verstehen, aber besonders viel zu hören gab es da sowieso nicht. "Aber?", hakte Kai weiter nach und kratzte sich etwas überfordert mit seinem Bleistift am Kinn. Unterhaltungen zu führen war auch schon einfacher gewesen und eigentlich konnte Kai das Mädchen ja auch egal sein, aber immerhin stand sie hier so komisch herum und Kai war eben einfach ein neugieriger Mensch. Außerdem fragte er sich warum dieses Mädchen so ängstlich zu sein schien. Das musste doch einen Grund haben. Oder war sie eben einfach so drauf? Auch gut. "Gespräche sind nicht so dein Ding, kann das sein oder irre ich mich? Wie heißt du eigentlich?", fragte Kai dann, da ihm nicht Besseres mehr einfiel. Dann blickte er zu dem Pony und fragte sich ob er es mal streicheln sollte. Da er aber gerade relativ bequem in diesem Fenster saß, verschob er diese Tätigkeit dann in Gedanken doch lieber auf später. Das Tier würde ihn schon nicht beißen.

Ich strich meinem Pony über den Rücken, welches darauf hin zu mir sah und leise schnaubte leise. Danach schaute er den Jungen an und schubste mich leicht. Ich sah ihn schüchtern an und schüttelte leicht den Kopf Nicht so wichtig sagte ich leise. Leise aber deutlich. Ich sah kurz zu ihm hoch, bevor ich ihm dann auf seine andere Frage antwortete Tiara und wie heißt du? fragte ich dann vorsichtig. Es gab ja auch Leute die ein wenig unfreundlich darauf reagierten. Ich lehnte mih leicht auf den Rücken des Ponys welches mich empört ansah. Ach Schatz meinte ich dann leise zu dem Pony und strich ihm an der Brust lang. Dann sah ich zu Kai hoch Bevor du mich für Verrüvkt erklärst, was du zwar wahrscheinlich schon getan hast, aber mein Pony und ich haben eine komische, beinahe kranke Bindung zueinander, besonders nachdem was wir zusammen durch haben. erklärte ich kurz. Da er bisher keine Anstalten gemacht hatte da runter zu kommen hoffte ich einfach das er mir nichts tat und versuchte mich einfavh zu entspannen. Ich strich meinen Pony einfach weiter über Hals und Brust was mehr mich beruhigen sollte als ihn.

Tiara

Kai zuckte mit den Schultern. Wenn es nicht so wichtig war, auch gut. "Kai", beantwortete er dann ihre Gegenfrage. Na, immerhin wusste er jetzt ihren Namen. Das war ja schon mal ein Fortschritt. Und der nächste Fortschritt kam sogar gleich hinterher, denn das Mädchen schien tatsächlich etwas redseliger zu werden während sie ihr Pony streichelte. "Kann sein, aber wenn man verrückt ist, ist man halt verrückt. Ist ja nicht unbedingt schlimm", sagte der Lockenkopf und grinste etwas. "Was habt ihr denn zusammen durch?", fragte er neugierig nach und dachte gar nicht daran, dass sie vielleicht weniger Lust darauf hatte einem ihr völlig fremden Jungen aus ihrem Leben zu erzählen. Aber wenn sie schon von einer fast krankhaften Beziehung mit ihrem vierbeinigen Freund sprach, musste sie auch mit so einer Frage rechnen. Abwartend beobachtete er das Mädchen und das Pony, welches sich die Streicheleinheiten scheinbar gerne gefallen ließ.

Ich versuchte mich nach wie vor damit zu beruhigen das ich das Pony streichelte, wobei ich schon fast wieder auf ihm drauf lag, wobei ich eigentlich schon keinen Halt mehr auf dem Boden hatte. Ich schaute zu ihm und rang mir ein Lächeln ab. Ich setzte mich dann komplett auf ihn rauf wobei ich beide Füße in Richtung Kai hatte wie ich ja inzwischen wusste. Ich vergrub eine Hand ein wenig in den Strubbeln die sich Mähne schimpften und die andere stützte mich ein wenig. Ich nickte kurz. Es war wohl wahr das wenn man verrückt war, dann war man das halt. Ich schmunzelte ein wenig als er meinte es wäre ja nicht schlimm. Allerdings kam ich gerade nicht auf seine weitere Frage klar. Dinge wegen denen ich viel verloren habe und Dinge über die ich eigentlich nicht reden will flüsterte ich dann, ob es noch bei ihm ankam wusste ich nicht. Ich wuschelte ein wenig durch die Mähne des Norwegers und legte mich ein Stück seitlich rauf um einmal meinen Arm bis zu seiner Schweifrübe. Dann setzte ich mich wieder gerade hin. Ich sah kurz zu ihm hoch. Was treibt dich eigentlich hier raus? ich wollte so schnell wie möglich das Thema wechseln. Ich hasste das Thema meiner Vergangenheit. Ich redete da nicht viel drüber, weder mit Mary, noch mit Thomas, wobei mit Tomi eher nicht um ihn zu schützen. Mary kannte es zwar alles, sie hatte viel die Zeit über mitbekommen. Ansonsten hatte ich Yvi mal ne grobe Kurzfassung gegeben. Die war aber nicht mehr da. Nun und inzwischen wollte ich eh alles nur noch vergessen, verarbeiten war nicht drin.

Tiara

Ein wenig enttäuscht legte Kai den Kopf zurück. Skeptisch blickte er das Mädchen an, welches gerade schwer mit ihrem Pony beschäftigt zu sein schien. Es war wohl zu erwarten gewesen, dass sie nicht darüber reden wollte, aber Kai war nun mal von Natur aus neugierig. "Dinge also.. wie mysteriös", murmelte er und klang dabei fast ein wenig spöttisch. Tiara wechselte auch schnell wieder das Thema. Sie schien wirklich sehr ungern über was auch immer zu reden, weshalb Kai dies auch kommentarlos akzeptierte. Er fuhr sich durch seine lockigen Haare und legte seinen Stift beiseite bevor er antwortete. Zur Erklärung hob er auch noch kurz sein Zeichenheft hoch und meinte:"Ich wollte eigentlich nur ein bisschen in Ruhe zeichnen. Außerdem war ich in dieser Gegend noch nie und so eine kleine Tour durch die neue Heimat kann ja nicht schaden. Ich hätte jedenfalls nicht mit der kleinen Ruine hier gerechnet."

Ich blieb lieber dabei mich mit dem Pony zu beschäftigen und strich ihm vorsichtig über die Nase. Er schloss leicht die Augen und machte allgemein den Eindruck als würde er gleich eindösen, weswegen ich leicht lächelte. Ich strich ihm dann weiter über den Hals und versuchte den beinahe schon spöttischen Ton in der Stimme des Jungen zu ignorieren. Ich mochte diesen Ton nicht und ich hatte ihn auch noch nie gemocht, aber ansonsten war der Junge bis jetzt ganz okay. Nun mein Pony war mir trotzdem um einiges lieber. Ich hatte meine Tiere eh lieber als fast alle Menschen. Mama und meinen Bruder hatte ich lieber, beziehungsweise Mama ja gehabt. Ich beobachtete ihn kurz aus dem Augenwinkel und nickte leicht bei seiner Antwort. Zeichnest du viel? fragte ich dann beinahe schon neugierig. Ich selbst konnte kaum bis gar nicht zeichnen, weswegen ich sowieso meinen Hut vor alljenen zog die es konnten.

Tiara

Kai legte sein Zeichenbuch wieder beiseite und beobachtete Tiara. Sie und ihr Pony schienen wirklich ein Herz und eine Seele zu sein. "Naja, hin und wieder eben. Vor allem aber in letzter Zeit. Ist eine gute Beschäftigung hier, wenn mir langweilig ist", antwortete Kai. "Was treibst du denn so in deiner Freizeit außer mit deinem Pony im Wald rumzustehen?", fragte er relativ belanglos. Dann rutschte er etwas nach vorne und sprang von seinem gemütlichen Fensterplatz hinunter. Langsam schlenderte er zu Tiara und blieb auf der  anderen Seite ihres Ponys stehen. Ohne vorher groß zu fragen, strich er dem Tier etwas zaghaft über das weiche Fell. "Könnte mal einen Friseurtermin gebrauchen", scherzte er und deutete auf die Mähne des Tieres. "Hast du eigentlich noch mehr Tiere?"

Ich sah leicht schmunzelnd zu ihm hoch. Dann nickte ich leicht. Ich hatte mich selbst ganz gut damit beruhigt gekriegt das Pony zu streicheln. Als er mich fragte was ich sonst so in meiner Freizeit tat seufzte ich ein wenig. Eigentlich bin ich im Moment meistens mit meinem Pony unterwegs. Mit ihm oder seinem Bruder, welches das Pony von meinem Bruder ist. Ansonsten mache ich eigentlich auch ganz gern was mit meinen Freunden, aber irgendwie sind die meisten davon nicht hier. antwortete ich dann leicht betrübt. Ich zuckte leicht als Odin etwas zuckte. Der Junge kam auf uns zu. Ich fand das nicht ganz so schön und auch Odin legte seine Ohren an als er ihn einfach anfasste. Das mochte er dann auch nicht. Ist gut flüsterte ich ihm dann ins Ohr. Ich lachte leicht Ja das könnte er. bestätigte ich dann lächelnd. Ich nickte auf seine weitere Frage und strubbelte dem Pony nochmal durch die Mähne. Ja, ich kümmer mich um das Pony meines Bruders. Der ist inzwischen etwas groß für ihn meinte ich schmunzelnd. Ich meine mein Bruder war gut dreißig Zentimeter größer als ich. Außerdem habe ich im Internat noch eine dicke Perserkatze die kann man aber irgendwie zu nichts motivieren. meinte ich dann zu ihm. Und wie sieht's bei dir aus? Du Haustiere? fragte ich dann mit schief gelegtem Kopf.

Tiara

Kai hörte dem Mädchen zu, dass nun so langsam etwas mehr sprach und was von sich erzählte. Er nickte leicht als sie fertig war. "Ahh, okay, das heißt dein Bruder ist auch auf dem Internat? Ist das so ne Familientradition, dass jeder von euch ein Pony hat?", fragte er, wobei das natürlich wie immer nicht allzu ernst gemeint war. Als Tiara von ihren Freunden redete, musste Kai ein wenig bitter auflachen. "Das kommt mir bekannt vor", meinte er etwas leiser. Wobei er ja mittlerweile auch wieder neue Leute kennen gelernt hatte. Er konnte zwar bisher bloß bei Vale wirklich von einer Freundschaft reden, aber das reichte ja eigentlich auch.
Tiara erzählte noch, warum sie sich um das Pony ihres Bruders kümmerte und den Grund fand Kai ganz witzig, denn dass man zu groß für seine Tiere wurde, war auch mal was Neues. "Verstehe", murmelte er grinsend. Außerdem hatte Tiara auch noch eine Katze, wie Kai nun erfuhr und er schüttelte den Kopf. "Meine Güte, hat hier eigentlich jeder Schüler einen halben Zoo? Naja, fast jeder. Ich hab keine Tiere, nein, dafür haben ja andere Leute schon genug.", meinte Kai und bemerkte dann auch, dass das Pony seine Ohren anlegte. "Hm ist das jetzt gut oder schlecht?", fragte er ein wenig überfordert und wusste nicht ob er das Tier noch weiter streicheln sollte. So wenig, wie er mit ihnen scheinbar umzugehen wusste, war es wohl auch besser, wenn er keine eigenen Haustiere hatte.

Ivh sah den Jungen kurz an während ich sprach, Augenkontakt vermied ich noch ein wenig, wobei ich mir das auch langsam alles abgewöhnen sollte und vorallem auch wollte. Eigentlich nicht, wir haben die zusammen bekommen, warum genau weiß ich gar nicht mehr, da waren die beiden aber noch nicht alt und zu der Zeit war bei uns auch noch alles gut fügte ich dann in Gedanken hinzu. Bei seinem leicht bitteren Auflachen schaute ich ihn etwas verwirrt Von deinen auch welche Weg gegangen? fragte ich ihn dann gerade heraus. Eine dieser kleinen Eigenschaften die ich noch von vor Mamas Tod hatte, genauso wie mein Verhalten wenn ich allein mit guten, wirklich guten Freunden war.
Ich streiche dem Pony weiterhin über den Hals, dass das Ohr das bei dem Jungen war immer noch im Nacken hatte, während das andere unsicher rumspielte. Ich schmunzelte leicht als er grinsend antwortete, okay ja irgendwie war das schon ein wenig komisch, aber das war ja auch nicht der ganze Grund und auch nicht der Hauptbestandteil eben jenes, aber das musste er nicht wissen. Als er fragte ob hier fast jeder Schüler einen halben Zoo hatte legte ich den Kopf leicht schief. Also ich finde nicht das eine Katze und eineinhalb Ponys ein halber Zoo sind. Ich habe hier auvh schon Leute mit mehr Zieren gesehen und es gibt hier auch noch mehr ohne Tiere, eine bei mir im Zimmer hat keins und die andere hat auch nur ihr Pferd. antwortete ich darauf. Darf ich mal fragen warum du keine Tiere hast? fragte ich dann vorsichtig und lächelte leicht. Das braune Ungetüm unter mir schmiss sein eines Ohr zu dem anderen zwischendurch auch immer mal in den Nacken, das war's mit der Neugierde, jetzt er ihm zu dicht rangekommen. Eher ein schlechtes, er versucht dir zu drohen. Das machen die Pferde untereinander ganz viel, bei einem Pferd kann man ganz viel an den Ohren ablesen, sind die Ohren im Nacken will es dir drohen, sind sie etwas nach hinten gestellt hat es Angst und sind sie gerade auf einen zugerichtet ist es neugierig und wenn ein Pferd so mit den Ohren spielt wie er es mit dem einen tut ist es unsicher, allerdings machen die das dann meistens mit beiden, er ist ein wenig... Komisch. erklärte ich dann gleich etwas mehr als nötig war und kraulte das Pferd dann am Widderrist und ehe man sich versah hatte das Pony auch schon den Hals lang und die Unterlippe hängen. Und das ist so ziemlich das eindeutigste Zeichen das ich kenne das es einem Pferd gefällt was man tut, das einzige was darüber hinaus geht ist wenn das Pferd dich auch krault, aber das tut weh meinte ich dann schmunzelnd und kraulte das Pony dann noch ein wenig an der Brust. Ich rutschte dann aber erstmal wieder von dem Pony runter und schaute erstmal das Stück zu Kai hoch. Wenn ich nicht so wahnsinnigen Respekt gehabt hätte wäre das jetzt wohl der Moment gewesen in dem ich ihm am liebsten durch die Haare gewuschelte hätte denn von hier unten sahen die irgendwie noch fluffiger aus. Es fiel mir allerdings im Moment nicht schwer diesen Drang zu unterdrücken, vielleicht würde ich irgendwann darauf zurückkommen, ganz vielleicht.

Tiara

Stumm hörte Kai dem Mädchen zu. Sie sah ihm noch immer selten in die Augen, aber immerhin bildete sie mittlerweile klare Sätze, auch wenn es des Öfteren so wirkte als müsste sie an irgendwas denken. Kai vermutete, dass sie vielleicht einfach generell ein nachdenklicher Mensch war oder sie sich an etwas erinnerte. aber dass sie nicht über so etwas reden wollte, war ja schon geklärt. Auf ihre Frage hin, nickte Kai. Eigentlich hatte er Tiara für einen Menschen gehalten, der immerzu um den heißen Brei redete, aber stattdessen hatte sie ihn überraschenderweise ziemlich direkt gefragt. "Ja, mein bester Freund wegen dem ich eigentlich überhaupt her gekommen bin", antwortete er ebenso gerade heraus und klang wie immer etwas enttäuscht darüber. Er war noch immer recht zerknirscht was dieses Thema anging und vermutlich würde sich das auch nicht so bald ändern, denn immerhin war Mika auch so etwas wie ein Bruder.
Bei ihrer kleinen, sachlichen Argumentation darüber, warum sie die Bezeichnung "halber Zoo" nicht gerade sehr zutreffend fand, beugte Kai sich etwas nach oben, stellte sich auf die Zehenspitzen und sah Tiara einfach ganz frech direkt in die Augen. "Ich mag Übertreibungen eben", gab er zurück und sah sie fast herausfordernd an. Sicherlich war das nicht gerade angenehm für das schüchterne Mädchen, aber Kai mochte es zu provozieren und außerdem hatte er absolut keine Ahnung wie Tiara so tickte. Dann kam er wieder auf das Thema Haustiere und er überlegte einen Moment ernsthaft, warum er wirklich keine Tiere hatte. "Keine Ahnung. Bisher war das einfach nicht so ein Thema bei mir, auch wenn ich Tiere wirklich mag. Einen Hund oder so zu haben wäre sicher cool. Allerdings kann ich ja nicht mal wirklich mit Tieren umgehen. Bestimmt würde ich sowieso nur alles falsch machen und das würde ich den armen Tieren in meiner Obhut nicht antun wollen. Ist mir sowieso schon ein Rätsel, warum die Haustiere meiner besten Freundin manchmal freiwillig zu mir kommen..", erklärte er schulterzuckend, blinzelte etwas und beugte sich wieder nach hinten. Er konnte sich wirklich nicht vorstellen, dass er es schaffte auf irgendein Lebewesen aufzupassen. Bisher war dieser Versuch jedenfalls immer gescheitert und auch seine Zieheltern hatten ihm schon öfter gesagt, dass er überhaupt kein Verantwortungsbewusstsein besaß. Jedenfalls keines in irgendeiner positiven Art und Weise. Kai war nur kurz in Gedanken versunken, da merkte er auch schon das wilde Ohrengefuchtel seitens des Ponys und er lies seine Hand endgültig wieder sinken. "Siehst du, ich kann ja nicht mal mit deinem Pony umgehen", beteuerte er und deutete auf das nervöse Tier, welches sich dank Tiaras Streicheleinheiten langsam wieder beruhigen zu schien, was sie ihm nun ebenfalls noch erklärte. "Alles klar. Wieder was gelernt. Das war dann wohl Pferdesprache für Anfänger Teil 1", meinte er. "Ich bin übrigens überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass du so viel reden kannst.", fügte er dann noch hinzu als Tiara wieder von ihrem Pony runter rutschte. Jetzt, wo sie wieder stand und so scheu zu ihm blickte, bemerkte Kai, dass er tatsächlich etwas größer war als sie, auch wenn der Unterschied wirklich minimal war. Und obwohl er sie sowieso die ganze Zeit angestarrt hatte als wäre er nebenberuflich Stalker, hatte er erst jetzt wirklich die Möglichkeit sie sich genauer anzusehen. Sie war recht dünn, wirkte aber trotzdem recht sportlich. Außerdem nahm er braune Augen wahr. So gesehen sah sie eigentlich wirklich gut aus, aber Kai hatte eigentlich noch nie genauer darüber nachgedacht wie eine Person aussah oder eben nicht aussah. Langsam löste er seinen Blick wieder von ihr, ging ein paar Schritte zurück und lehnte sich erst einmal gegen die Mauern der Ruine. Er wollte es vermeiden das Pony erneut aufzuregen. Sicherlich fände seine Reiterin das auch nicht so toll.

Mein Blick ruhte einfach irgendwo auf dem Jungen, nur nicht in der Nähe seines Blickes. Ich wusste nicht genau warum ich es nicht hin bekam mit irgendwem Blickkontakt zu halten, aber eigentlich war das auch egal. Ich sah ihn beinahe mitleidig an, als er antwortete. Oh tut mir Leid, das ist wirklich Mist. was klügeres fiel mir dazu gerade nicht wirklich ein, was sollte ich auch groß antworten. So war es nun mal.
Als er sich mir so provokant gegenüber stellte, blieb ich einfach entspannt sitzen. Nun insofern man es entspannt nennen konnte wie ich vorher gesessen hatte. Nun angenehm war es nicht, aber was sollte mich daran stören, solange er ein Stück auf Abstand ging, war alles in Ordnung. Zumal ich da ein klitze kleines bisschen zu viel Vertrauen in mein Pony hatte das er das gegebenfalls regeln würde. Als würde die faule Socke irgendwas machen, was nicht über fressen und Ohren wackeln hinaus geht. Ich nickte einfach als Bestätigung. Meinen Blick versuchte ich allerdings dann doch zu senken. Ich hatte das Blickduell verloren, wie immer. Ich hörte ihm zu und legte meinen Kopf schief. Nun wenn du keine Haustiere hast kannst du den Umgang mit ihnen auch nicht lernen, aber das die Haustiere deiner besten Freundin zu dir kommen heißt doch nur das sie dich mögen und bis du ihm zu Nahe gekommen bist war Odin auch noch fasziniert von dir. antwortete ich darauf, mit einem feinen Lächeln. Meine dünnen Fingern strichen fein über das doch recht dünne Fell des Skandinavischen Ponys. Er war halt sowas wie ein Stück Heimat für mich. Auch wenn auch an ihm viele Erinnerungen hingen, genauso wie an seinem und meinem Bruder und dennoch war er quasi die Liebe meines Lebens. Nun es gab eine Zeit vor ihm und es wird auch eine Zeit nach ihm geben, aber dieses "Pony" hatte sich ein ganz großes Stück meines Herzens geklaut. Ich blickte zu dem Jungen, welcher sich von Odins Ohrengefuchtel dann anscheinend doch etwas beeindrucken ließ. Ich seufzte leicht. Ist weniger deine Schuld, liegt mehr daran das er im Allgemein keine Männer oder Jungs mag. Meinen Bruder kennt er seit er klein ist und trotzdem geht da über Nüstern streicheln hinaus nichts. Den Jungen dem das dritte Pferd auf der Koppel gehört, den duldet er, das ist aber auch der Einzige. während der Erklärung strich ich dem Pferd den Brustbereich lang. Ich grinste bei seiner Bemerkung ein wenig. Ich fühlte mich zwar als ich dann stand etwas sehr stark beobachtet von ihm, ob noch mehr als vorher weiß ich nicht, vielleicht fiel es mir aber auch jetzt erst auf. Ich ließ meinen Blick dann, aber auch nochmals über den Jungen wandern. Wie immer recht vorsichtig und ich bildete mir nicht wirklich ein Urteil über ihn. Ich wollte nicht wirklich. Nun ich hatte im Moment keine Ahnung was das hier noch werden sollte, aber ich hoffte einfach das ich mir irgendwann ein Herz fassen konnte.

Tiara

Bei Tiaras mitfühlender Entschuldigung, winkte Kai ab. Sie konnte ja nichts dafür und es war nun mal so. "Man gewöhnt sich an Alles", meinte er mit einem gleichgültigen Schulterzucken und meinte das auch genau so, wie er es sagte. Er fand immer, dass es doch noch viel schlimmer kommen könnte. Nur hatte er was Mika betraf noch immer ein schlechtes Gewissen, aber das würde wohl auch noch lange Zeit so bleiben.
Tiaras Meinung zu der Haustiersache war überraschend simpel, aber auch überraschend richtig und einleuchtend. Einen Moment lang schien Kai darüber nachzudenken. Gegen die Mauer gelehnt wippte er vor und zurück. Schließlich nickte er. "Positive Einstellung, aber da ist wohl auch was dran. Das wäre wohl in etwa so, wie wenn man niemals Skateboard fahren lernt, einfach nur aus Angst sich zu verletzen. Oder.. naja, zumindest so ähnlich eben", antwortete er und strich sich ein paar seiner Locken aus dem Gesicht, während er Tiaras Erklärung zuhörte. "Okay, das war jetzt gerade Pferdesprache für Anfänger Teil 2. Ich wusste nämlich nicht, dass es Tiere überhaupt interessiert welches Geschlecht man hat.", stellte der Junge fest. "Viellicht sollte ich mir nächstes Mal einfach eine Perücke aufsetzen und ein schickes Kleid anziehen, wenn ich mich Odin nähern will. Sähe bestimmt geradezu umwerfend aus, sodass noch nicht mal Odin mehr die Ohren anlegen könnte bei dem tollen Anblick", schlug Kai trocken vor. "Wieso mag er keine Jungs?", fragte er dann weiter und blickte das Mädchen direkt an, während er seine Arme vor der Brust verschränkte, einfach, weil es sich so bequemer stand

Ich legte meinen Kopf leicht schief als er abwinkte. Zuvor hatte aich das noch anders angehört und ich hatte selber schon zu oft solche Floskeln benutzt um nicht zu wissen das es im eigenen Kopf dann meistens ganz anders aussah und ehrlich hatte ich sie auch schon zu oft gehört. Ich beobachtete den Jungen aufmerksam, eine kleine Angewohnheit, so kann man einen Menschen sehr viel besser einschätzen für normal. Viele kleine Details verraten etwas über den psychischen Zustand des Menschen vor einem. Siehst du. Es ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen. meinte ich dann freundlich, mit einem leichten Lächeln. Ich wickelte mir eine meiner Locken um den Finger und so machte ich das mit allen meiner vorderen Haarsträhnen wodurch sich die noch mehr kräuselten. Ich lachte bei der Vorstellung wie er mit Perücke und Kleid vor dem Pony stand, welches sich wahrscheinlich auch vor Lachen weg schmeißen würde. Als reden wieder möglich war, antwortete ich darauf erstmal Wenn das Pferd lachen könnte würde er dich dann wahrscheinlich auslachen, aber ja Tiere interessiert welches Geschlecht man hat. So hören die meisten Hunde bei männlichen Wesen besser, weil die meistens eine gewisse Grunddominanz ausstrahlen. erklärte ich ihm dann. Ich fuhr dem Pony dann einmal durch den Schopf und zuckte mit den Schultern als Kai fragte warum er keine Männer mochte. Ich konnte ihm diese Frage nicht einmal beantworten, leider oder zim Glück, da war ich mir immer noch nicht gabz sicher. Das kommt auf jeden Fall aus der Zeit bevor er zu uns kam. Warum genau, keine Ahnung. antwortete ich dann noch einmal verbal, falls das Schulterzucken etwas untergegangenen sein sollte.

Tiara

Kai nickte. Er merkte wie Tiaras Blick auf ihm lag. Es machte ihm aber nicht wirklich etwas auf. Immerhin hatte er sie auch die ganze Zeit beobachtet. Genauso wie er jetzt sah, wie sie an ihren Haaren herum spielte. Es wirkte fast etwas nervös, aber eigentlich hatte Kai das Gefühl, dass sie so langsam nicht mehr ganz so nervös war wie zu Anfang ihrer Begegnung, aber vielleicht war das auch nur Einbildung. Überrascht war Kai allerdings über ihren ungezwungenen Lachanfall bei der Vorstellung ihn in einem Kleid vor ihrem Pony vorzufinden. Kai ließ kurz ein schiefes Grinsen erblicken. "Von einem Tier ausgelacht zu werden wäre zumindest mal eine neue Erfahrung", meinte er nachdem sie sich wieder beruhigt hatte. Er musste zugeben, dass er beeindruckt war darüber wie viel sie über Tiere zu wissen schien. Aber wahrscheinlich war das auch kein Wunder, wenn man bedachte, dass sie ja auch welche besaß. "Vielleicht sollte ich dich mal als Lehrerin einstellen. Du kannst einem ja echt noch was beibringen", sprach er seine Gedanken laut aus. Sein Blick glitt wieder rüber zu dem Pony, welches sich von Tiara verwöhnen ließ. "Achso, verstehe..", murmelte er. Eigentlich schade, denn das hätte ihn wirklich mal interessiert.

Ich kräuselte mir eine Haarsträhne nach der anderen. Allerdings nicht schnell wie ich es tat wenn ich nervös war, sondern ganz ruhig und langsam, mehr aus Gewohnheit damit meine Hände was zu tun hatten. Ich hatte mich inzwischen ein entspannt. Was man mir wahrscheinlich auch ein wenig ansah. Der Humor des Jungen erinnerte mich teilweise an den meines Bruders, vielleicht hatte ich mich so schnell beruhigt. Mit trockenem, sarkastischen und zynischen Bemerkungen konnte ich um, jedoch war mir eine offenherzige witzige Ader lieber, doch das Leben war eben kein Wunschkonzert. Nun ja immerhin hatte er mich bisher noch nicht aufgefressen, das war ja schon mal ein positiver Aspekt. Ich strich nebenbei weiterhin dem Pony über den Hals. Ich sah das er überrascht wirkte und lächelte etwas verlegen. Bestimmt mal was anderes meinte ich dann leicht grinsend, in der Hoffnung das er niemand war, der solche Bemerkungen nicht vertrug. Bisher schätzte ich ihn nicht so ein, aber ich konnte eben auch total daneben liegen. Bei seiner Bemerkung wurde ich ein wenig rot. Irgendwie war mir das ein wenig unangenehm. So recht wusste ich dann auch schon nicht mehr was ich erwidern sollte. Dann ging die Unterhaltung ja glücklicherweise auch schon weiter. Ich glaube für meinen Seelenfrieden ist es besser wenn ich nicht weiß warum. gestand ich dann ehrlich. Ich glaube kaum das ich das Pony nicht total mit Samthandschuhen anfassen würde wenn ich wüsste warum er so war. Allerdings wäre das eher kontraproduktiv, da ich mich gegen ihn gar nicht mehr durchsetzen könnte.

Tiara

"Ganz bestimmt mal was anderes", stimme Kai zu. Zu seinem Spruch sagte Tiara nichts, aber tatsächlich konnte Kai beobachten wie sie kurz rot wurde, was fast schon irgendwie süß war. Der Lockenkopf musterte seine neue Bekanntschaft wieder etwas. Bildete er sich das nur ein oder schien sie nicht mehr ganz so nervös zu sein? Zumindest nicht mehr so schlimm wie ganz am Anfang ihrer Begegnung. Gähnend legte er den Kopf schief. Irgendwie war es fast einschläfernd dabei zuzusehen, wie das Mädchen ihren tierischen Freund kraulte. Und das noch nicht einmal im negativ langweiligen Sinne, sondern eher so, dass es beruhigend war dabei zuzuschauen, so doof es sich auch anhörte. Einen Moment lang genoss er also einfach die Stille, entschied sich schließlich aber das Gespräch doch noch ein wenig weiterzuführen. Nicht, dass er hier tatsächlich noch einpennte! "Wie lange bist du eigentlich schon auf dem Internat?", fragte er sie, denn er konnte sich irgendwie nicht erinnern sie schon all zu oft gesehen zu haben. Obwohl er ja selbst noch gar nicht so lange hier war.

Es war schön das ich es langsam aber sicher schaffte wieder etwas mehr Vertrauen in die Menschheit zu fassen und das solche Unterhaltungen wieder so schnell möglich waren. Früher war ich da zwar sehr viel offener gewesen, dann aber kam diese lange Zeit in der gar nichts ging. Auch wenn ich im Moment zu Anfang ängstlich bin wie eh und je, akklimatisierte ich mich inzwischen schneller. Ich beobachtete schmunzelnd wie er gähnte und war beinahe geneigt etwas dazu zu sagen, ließ es dann aber. Das dicke Pony stand inzwischen auch schon dösent da und hob ruckartig den Kopf als ich kurz aufhörte über seinen Hals zu fahren, da ich den Strick lösen wollte. Als er mich dann fragte wie lange ich schon hier auf dem Internat war. Ich glaub nicht ganz ein Jahr und wie lange bist du schon hier? antwortete ich dann mit einem leichten Lächeln. Ich strich dem Pony dann über die Nüstern, ehe ich mich dann auch ein Stück von ihm entfernte, was der Dicke augenblicklich veratand und sich ein wenig paar Meter bewegte und sich was zu fressen suchte.

Ich saß auf der Mauer, alleine, meine Hündin saß in meinem Zimmer und schlief, hoffte ich zumindest. Den Kopd in den Nacken gelegt, die langen Haare hingen über meinen Rücken hinunter, Kopfhörer hingen in meinen Ohren und strahlten ruhige Musik in diese, ich genoss die Stille, das Allein sein, das nichts tun, das einfach mal eine Stunde nichts lernen. Ich hatte mich hier her zurückgezogen um meine Ruhe zu haben, für normal war hier keiner und so kramte ich in meiner Jackentasche herum, suchte nach meinem Kaugummi, sah eine andere Schachtel, auf die ich nicht näher eingehen würde und ich steckte sie wieder zurück, ohne sie zu beachten, nein ich ignorierte sie wirklich.
Ich strich durch meine Haare, als ich meine Hände wieder frei hatte, setzte mich wieder normal hin und blickte mich um. Hoffentlich kommt keiner vorbei

Ich saß nun immer noch hier und sah die beiden Jungs. Zuerst schweifte mein Blick nur an ihnen vorbei, zwar aufmerksam aber noch immer ein wenig betrübt, ein wenig müde. Stumm sah ich auf meinen Arb und zog meine Jacke aus, darunter kam eine frische Tätowierung zum Vorschein, eine Rose und ein Totenkopf, die Rose in einem stechenden Rot, der Totenkopf in schwarz. Ich betrachtete es in der sonne und sah dann wieder zu den Jungs. Seraphim. Ich hatte oft an ihn gedacht, oft von ihm geträumt. Er hat mir alles genommen und dann... Dann hatte ich noch zu viele Gefühle für ihn, doch man sah sie mir nicht an, man merkte sie mir nicht an. Ich ließ sie mir nicht anmerken. Zwar musterte ich ihn doch ich konnte nur eines denken: Er sah richtig beschissen aus, schlimmer wie sonst immer, schlimmer wie für gewöhnlich.
Ich sah zu lange zu ihm und in meinen Augen blitzte etwas verliebtes auf, das jedoch gleich durch scheue und Unsicherheit überschattet wurde, wie früher, denn auch Jaden ließ mich nicht sicherer werden.

Zwar sah ich auf den Boden doch so hörte ich auch, dass sich jemandem meinem Ruheort, der Mauer des ehemaligen Hauses näherte. Ich wollte nicht wissen wer es war und betrachtete lieber nochmals die schwarzen Linien,dich sich ineinander an manchen stellen, die vier Rosen erschienen alle in einem dunklen Rot, das an Blut erinnern sollte, die Bedeutung hinter dem ganzen? Nicht sonderlich wichtig, ich wusste sie und das genügte vollkommen wenn es nach mir geht. Doch wieder zurück in das hier und jetzt, denn in meinen Gedanken versunken wurde ich angesprochen, nein nicht nur angesprochen sondern auch angefasst. Keiner hatte mich in letzter Zeit auch nur berührt, nicht an meiner Hand oder meiner Schulter, wenn er etwas wollt, jeder hatte auf der Stelle eine gescheuert bekommen, doch dieses mal zuckte ich nur zusammen. Noch bevor ich aufblicken konnte zog ein Geruch in meine Nase, ein Geruch der mir wohl bekannt war, früher gehasst, heute geliebt. Vor meinem inneren Auge lief ein Film ab. Mein erster Kuss. Ich hatte diesen Geruch in der Nase. Mein erstes Mal, ach wie hatte mich schon dort an diesem Geruch ergötzt, nur habe ich es mir dort noch nicht eingestanden, dass ich eigentlich mehr wollte wie diese elende Hassliebe zwischen uns, doch ich würde nicht diejenige sein die nachgibt!
Er fragte mich wo ich gewesen bin und erst jetzt sah ich in seine Augen, in meinen blitzte kurz, vielleicht für einen Bruchteil einer Sekunde, etwas verliebtes auf, doch es verschwand und wurde wieder zur Unsicherheit die in mir tobte. Vorsichtig und langsam streckte ich meine Hand aus, ohne das ich es wollte. Unter meinen Fingern spürte ich einen weichen Stoff, darunter pochte etwas, vermutlich sein Herz. Im Krankenhaus, ich schluckte, Ich musste einige Zeit dort bleiben, das ich einen Unfall hatte, verschwieg ich, man sah es noch an meiner Brust und unter meinem Hals, Narben und noch nicht verheilte Wunden klafften dort, doch ich ging nicht näher darauf ein und blickte in seine Augen.

Ich sah weiter in seine Augen, die mir nichts verrieten.
Ich saß im Auto neben einer Freundin, wir waren auf der Autobahn, ich biss kurz auf meine Lippe und sah auf meine eigene Hand, da ich nicht in seine Augen sehen konnte, sie verlor die Kontrolle über das Auto, wir überschlug sich mehrfach..., wieder stockte ich und fasste mit meiner freien Hand an eine der Narben die an meinem Brustbein entlang liefen, Nun ja, wie soll ich sagen, ich hatte mehr Glück als verstand das ich irgendwie überlebt habe und nun ja, jetzt bin ich eben wieder hier aber reden wir nicht drüber, ich schüttelte den Kopf und hob meinen Blick wieder ein wenig zu ihm hoch, hoch in seine Augen und versuchte ein Lächeln, das aber etwas gequält wirkte. Ich wollte dich nicht damit nerven, meinte ich noch und atmete kurz tief durch.
Als er danach fragte wie es mir gehen würde zuckte ich leicht mit meinen Schultern. Es geht so. Ich werde dumm angeschaut von den Weibern in der Schule aber das soll mir doch egal sein, wieder weichte ich seinem Blick aus, denn irgendwo tief in meinem Inneren schlummerte noch immer die Angst vor ihm. Und dir? Du siehst... ein wenig... wie soll ich sagen... du siehst so aus als hättest du die letzten Tage ziemlich gelitten, ich versuchte freundlich zu sein, doch ich wusste, das es bei ihm für normal nicht fruchten würde.

Sollen sie mir nachschauen, mir ist das nicht wichtig, ich grinste und sah ihm in die Augen. Okay... Vielleicht können wir nachher was kochen, schmunzelte ich ein wenig und strich vorsichtig über seine Brust.
Ich wollte nicht weiter über den Unfall reden. Ja seit kurzem, lächelte ich und man sah auch noch das ich es noch nicht lang hatte denn eigentlich war es noch ein wenig Rot und geschwollen. Doch es war mir nicht all zu wichtig, wie lange ich es schon hatte, ich hatte es.
Du hast ja auch nicht nur eines, versuchte ich deutlich zu sagen und sah wieder in seine Augen, wobei meine Hand langsam begann sein Oberteil fest zu halten, damit er auch stehen bleiben würde. Ich habe dich vermisst, ich wollte das nciht sagen! Eigentlich hatte ich mir das doch nur gedacht! Oder? Ich hatte das nicht gesagt! Nein ich habe das nicht sagen können! So etwas würde ich nie sagen! Als ich zu ihm hoch sah wurde es mir klar. Ich hatte es gesagt. Fuck

Seine Augen spiegelten, wie immer etwas ungewissen, interessanten, etwas angst einflößendes und auch ein wenig etwas das mich ihn attraktiv finden ließ. Es waren nicht nur seine Augen, nein, es war sein ganzer Körper, sein Lächeln, dass er nur selten irgendwem zeigte, zu selten aber doch war es gut, denn so bekam ich dieses außergewöhnliche Lächelt öfter zu sehen wie die ganzen anderen Weiber.
Erst als seine Lippen sanft mein Ohr streiften als er sprach realisierte ich wieder das ich nicht träumte und mal wieder nachdachte wie er gerochen hatte, nein ich stand vor ihm und sein Geruch stieg wirklich in meine Stupsnase. Er hatte mich wirklich auch vermisst. Mit diesen einfachen Worten hatte er mich berührt und doch legte es in mir einen Schlater um. Er hatte mich verletzt mehr als einmal. Mehr als zweimal. Es hatte keinen Tag gegeben an dem ich nicht wegen ihm geweint hatte, nein selten mal eine Stunde in der Schule, in der ich wegen ihm nicht gelitten hatte.
Als er mir dieses Lächeln schenkte war alles wieder vergessen, alles schlechte was er mir angetan hatte. Du bist so leichtsinnig, so dumm. Vertrau ihm nicht. Er macht das nur um dein Vertrauen zu gewinnen und dich auszunutzen!, versuchte mein trauriges Gehirn sich einzumischen, doch ich schaltete es ab.
Auf die frage was wir hier machten sah ich in seine Augen. Ich weiß es nicht..., murmelte ich und blickte auf meine Schuhspitzen, bevor ich mich von der Mauer gleiten ließ und vor ihm stand. Zwischen unseren Körpern war, ungewollt, nicht mal mehr eine Handbreite platz. Ganz leicht spürte ich an meiner Brust seine Wärme, die durch die dünnen sommerlichen Stoffe krochen. Du hast nicht zufällig was zum trinken dabei?, fragte ich ganz leise und sah zu ihm hoch, ich hatte meine Flasche daheim vergessen.

Dankend nahm ich ihm die Flasche entgegen und lächelte leicht. Danke, vorsichtig nahm ich einen Schluck aus der Flasche und ließ aber noch einiges drinnen.
Stört es dich?, fragte ich neckend und stellte die Flasche auf den Baum hinter mir. Vorsichtig legte ich meine Hand über sein Herz, ließ sie hoch in seinen Nacken wandern und strich ein wenig über diesen, spielte sanft mit den Haaren in seinem Nacken. Du riechst nicht mehr nach Rauch, schmunzelte ich und sah zu ihm hoch. Ich selbst hatte angefangen gelegentlich, bei Stress zu rauchen. Doch in den letzten Wochen, seit ich Seraphim so, ich frage mich warum ich das denke, vermisst hatte wie in letzter Zeit. Unbewusst zog ich ihn leicht nach unten, ließ dann aber ziemlich gleich wieder locker, denn ich wusste nicht, was ich und was er wollte.

Da hast du wohl recht, aber ich glaube, er kommt auch alleine gut zurecht, schmunzelte ich ein wenig und spielte weiter ruhig mit den Haaren in seinem Nacken.
Ich hätte nie gedacht, dass du mal von den Glimmstängeln ablässt, stellte ich ruhig fest und genoss die kalte Mauer hinter mir, gegen die ich mich, nachdem ich Seraphims Körperwärme spürte, fallen ließ und den Kuss genoss, so genoss wie schon lange nichts mehr. Ich erwiderte ihn und ließ meine Hände ruhig an seine Brust wandern, wo ich seinen Herzschlag spürte, der fast unnatürlich schnell war, nun ja, meiner war nicht besser. Hatte ich Gefühle für den Kerl? Ich glaube schon. Wollte ich mehr von ihm als nur eine gelegentliche Nummer? Ich glaube schon. Würde ich ihm das gestehen? Ich glaube kaum. Als wir wieder voneinander abließen sah ich etwas unsicher in seine Augen und biss mir danach leicht auf meine Unterlippe, wobei ich meine Hand über seinem Herzen liegen ließ und auf diese sah. Diese Stille zwischen uns. War es Anziehung oder war es doch wieder ein kleines Ende? Ich wusste es nicht, nicht in diesem Moment. Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas nochmal bekommen würde. Vor allem nicht das ich es vermissen würde..., das hatte ich nicht laut gesagt! Nein... Doch... Fuck!

Er war wieder etwas spöttisch. Typisch Seraphim. So sah ich ihn an und zuckte mit meinem Mundwinkel, immerhin wusste ich gerade nich ob ich lachen sollte oder ihm eine rein hauen. "Ja...", murrte ich etwas kälter und wich dem Blick aus seinen hellen blauen Augen aus, wobei ich lieber auf den Boden sah als wieder in seine Richtung. Die Wand hinter meinem Rücken, die sich so kalt und feucht durch mein Oberteil bohrte ließ mich merken, dass ich überhaupt noch lebte oder besser gesagt das Ganze nicht träumte, immerhin hatte ich schon oft daran gedacht ihn wieder zu sehen und wieder bei mir zu haben, zumindest irgendwie. Warum ich ihm gegenüber so sensibel war wusste ich nicht um ehrlich zu sein, immerhin hatte er schon so viel in und an mir kaputt gemacht.
"Ich weiß ja nicht, was du dir da vorstellt aber könnte ich mich bitte mal wieder bewegen?", ich wurde etwas unfreundlich im Ton, auch wenn ich, leider, mehr Gefühle für ihn hatte wie ich es gerne hätte, so musste ich gestehen, dass ich ihn ganz tief in meinem Inneren doch noch nicht leiden konnte. Immerhin hatte noch keiner mich so verletzt wie er.

Ja alles gut..., meinte ich nur leise und klopfte meine Klamotten ab, wobei ich hörbar ausatmete und leicht genervt durch meine Haare fuhr. Sollen wir nachher Richtung Internat gehen?, fragte ich nur leise und sah zu ihm hoch, wobei ich nicht wusste, was ich tun oder sagen sollte. Es ist irgendwo die Perosn in meinem Leben, die ich am Meisten hasse aber auch die, die die mir so viel bedeutet. Irgendwie wurde ich aus uns nicht wirklich schlau. Ich würde noch gern Nasty ein wenig raus holen, meine ich ruhig und lächelte Seraphim danach kurz etwas scheu an. Ich wusste nicht was mit mir los war, doch das würde er sicher auch nicht wissen.