(Akala)
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Royce stapfte von seinem Zimmer, das er eben gerade erst gefunden hatte bis in die Bibliothek. Da er vor gut 5 Stunden erst hier angekommen war und in der ganzen Zeit, bis er endlich zu seinem Zimmer gelangen konnte aufgehalten wurde, brauchte er jetzt ein bisschen Auszeit.
Eigendlich wollte er liebend gerne schlafen. Doch dem Anschein nach war schon innerhalb er ersten 10 Minuten im Auto auf dem Hinweg hierher eingedöst. Deswegen war er kein bisschen müde. Aber statdessen auf Schmacht. Er hatte sich vergessen eine Packung Zigaretten mit zu nehmen. -Verdammt! Was ist, wenn seine Mutter die Packung JPS unter seinem Bett fand? Irgendwann musste sie schließlich dort sauber machen! [...] Was soll's? Dann weiß seine Mutter eben, dass er raucht. Auch nicht schlimm. Sie wollte ihn doch sowieso loswerden. Deshalb hatte sie ihn auf dieses elendige Internat, auf dem er nicht einmal einen Freund oder eine Freundin hatte geschickt.
Royce seufzte und warf, bevor er die Tür zur Bücherei öffnete sein schwarzes Haar mit roten Spitzen zurück und schlug dann mit unverhohlener Gleichgültigkeit die Tür auf. Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen.
Er sah an die altmodisch wirkende Stein-Decke, an die er teure Kronenleuchter aus Messing oder Gold hängen sah. Dann senkte er seinen Blick etwas weiter, bis ihm die Fenster, durch denen Dunkelheit rann ins Visier fielen. Sie waren riesig. Anscheinend hatte der Bau dieses Gebäudes ein Vermögen gekostet! Wer konnte das alles bezahlen?
Plötzlich hörte er ein lautes Knallen und lag mit schmerzender Stirn auf seinem Hintern. Seine Füße hinderten die Tür daran noch weiter zu zu gehen. Royce schüttelte seufzend seinen Kopf, als er merkte, dass er die Tür zu schnell und heftig aufgestoßen hatte. Na gut. Es hätte geklappt, wenn er nicht von diesen gemütlichen Raum in den Bann gezogen worden wäre. Und jetzt würde er am nächsten Tag mit einer 3 Meter langen Beule aufwachen. Schön wär's, oder? Wenn ihn jetzt jemand gesehen hätte, wäre er garantiert die neue Lachnummer dieser Schule. Wenn er es nicht jetzt schon aufgrund seines Aussehen sein würde.
Ist jetzt aber auch egal. Royce wollte sich jetzt zwischen Romanen oder Thrillern setzten und eines von ihnen anfangen zu lesen. Lesen machte ihn müde. Und er wollte jetzt auch müde werden, damit er so schnell wie möglich ins Bett gehen konnte. Egal, wie lange es dauern sollte.
Er ging also weiter in die Bibliothek herein, nachdem er aufgestanden war und die Tür daran hinderte noch einmal auf ihn zu fallen. Rechts von sich, sah er drei Personen, die miteinander redeten. Eine davon war ein Mädchen mit Brille und Zahnspange. Nicht sehr reizend für seinen Geschmack. Daneben stand ein jung aussehender Bursche, der rot anlief und nervös zu sein schien. Und vor ihnen auf einem Stuhl saß ein weiterer Junge, der sich gerade intensivst mit dem Mädchen unterhielt.
Wenn Royce genau hinsah, stand hinter ihnen das Regal mit Mathematik. Denn er konnte von weiten auf den Buchrücken 'Geometrie', 'Knifflige Knobelaufgaben' und 'Mathematik für Anfänger' lesen. Knapp neben diesem Regal las er auf eines der Buchrücken 'Friedhof der Kuscheltiere'. Muss wohl die Abteilung für Horrorgeschichten sein.
Dann sah er links von sich ein Regal, wo auf ein Buchrücken eines Buches 'Der Erdbeerpflücker' stand. Hört sich doch schon sehr nach Thriller an.
Also wendete er nach links und ging voran, bis ihm ein Mädchen am Tisch sitzend auffiel. Sie hatte blonde Haare mit pink gefärbten Strähnchen. Und wenn er sich nicht irrte, hatte sie sogar Piercings. Schon mal etwas.
Sie blätterte in einem Buch herum. Komisch. Die Seiten waren leer. Außer, dass hin- und wieder mal 'Kapitel 1', 'Kapitel 2' usw. stand.
Royce blieb neben ihr stehen. Doch er persönlich wollte es nicht. Sein Gehirn befahl es ihm. Anscheinend war er wie gebannt von diesem Buch. Kein Wunder. Er wollte auch umbedingt wissen, was das für ein Buch war.
"Gib das Buch mal her.", murmelte Royce etwas unhöflich und gleichgültig und zog ihr das Buch vor der Nase weg um es selbst unter die Lupe zu nehmen. "Komisch. Soll das so eine Art Scherz sein oder sind deine Augen so umoperiert geworden, dass du eine Schrift lesen kannst, die für andere unsichtbar ist?"
Royce zog eine Augenbraune hoch und blätterte mit unfassbarer Miene in den Seiten herum.