Der Park

Cf: Zeitsprung - See

Mit einem Lächeln auf den Lippen lief ich neben Mary her, wobei ich ihre Hand in meiner hielt, die Finger locker mit ihren verwoben. Ich hatte sie heute direkt nach dem Unterricht abgefangen und ihr diesen Spaziergang vorgeschlagen. Einerseits, weil ich in der vorherigen Prüfungsphase nur wenig Zeit für sie gehabt hatte und diese nun endlich vorbei war und andererseits, weil ich sie fragen wollte, ob sie mit mir zum Abiball ging, doch einfach so auf ihrem Zimmer oder zwischen Tür und Angel schien mir njng angemessen, was wohl auch durch die altmodische Erziehung herrührte. Deshalb steuerte ich den meiner Meinung nach schönsten Platz des Parks an, die Brücke. "Ich freue mich ja, dass das ganze nun erst mal vorbei ist und ich natürlich auch wieder mehr Zeit für meinen Lieblingsmenschen habe." ich sah sie schmunzelnd an und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

Du weißt nicht wie froh ich bin, dich wieder bei mir zu haben, schmunzelte ich und legte meinen Kopf ein wenig auf die Schulter, auch während des gehens, immerhin wollte ich ein wenig seine Nähe spüren, die ich viel zu wenig zu spüren bekam.
Bleibst du eigentlich hier oder gehst du wieder heim?, fragte ich ziemlich unsicher, denn ich wusste nicht, wie ich sonst zurecht kommen würde, ohne meine Stütze, die ich täglich brauchte, immerhin wusste 'Jem, wie wichtig er für mich selbst war und wie sehr ich ihn brauchte, immerhin hatte Jeremy bei mir im Inneren viel verändert-

Mary

Ich zog Mary, als sie ihren Kopf auf meiner Schulter ablegte, noch etwas näher an mich und legte die Hand anstatt in ihre, um sie, sodass sie nun locker an ihrer Hüfte ruhte. Mein leichtes zufriedenes Lächeln behielt ich bei. Ich hatte ein wirklich gutes Gefühl bei den Prüfungen, das Medizinstudium schien mehr als Greifbar und gerade in der Situation mit Mary war ich auch mehr als glücklich... ich fühlte mich wohl.
Marys Frage und ihre merkliche Unsicherheit ließ mich ihr einen weiteren Kuss geben, diesmal jedoch auf die Lippen. "Ich habe lange darüber nachgedacht." ich war ehrlich. Es war nicht so, dass ich sofort den Gedanken gehabt hatte 'Ich bleibe hier'. Schließlich lebte meine Mutter dort und auch meine Großeltern, so nervig und anstrengend sie auch waren. "Doch ich könnte hier nie weg, das ist mir mehr ein zuhause als die Villa, meine Freunde sind hier und die Uni hier ist wirklich gut." ich lächelte sie an und strich ihr die Haare zurück. "Und natürlich, bist du hier." sprach ich etwas leiser. Mittlerweile standen wir auf der Brücke und ich blieb stehen. "Schau mal, eine Entenfamilie." Ich zeigte auf den See unter uns, wo eine Ente mit ihren Entenküken in einer Reihe hinter ihr her schwamm.

Ich hatte heute nach zwei Wochen einen völlig freien Tag, den ich sogleich nutzte um mich mit anderen Dingen wie meiner Arbeit zu widmen. Ich liebte meine Arbeit und bereute es nicht, Neurologe geworden zu sein - aber jeder brauchte einen freien Tag. Und diesen verbrachte ich mit meinem Hund und den Kindern meines älteren Bruders, der zu Besuch war und mit Frau und Kindern aus Schottland angereist war.
Während Jekyll, der friedliche Berner Sennenhundrüde, und Emily, meine jüngste Nichte, die meine Hand ergriffen hatte, friedlich neben mir herliefen, stürmten Benjamin und Liam bereits voraus auf den Spielplatz zu. Willst du nicht auch spielen? fragte ich die Tochter meines Bruders, die gebannt ihre Augen auf die Rutsche gerichtet hatte und anschließend nach meiner Frage ebenfalls losrannte - ihren älteren Brüdern hinterher. Leicht lächelnd ließ ich mich auf einer Bank nieder, von der ich ohne Probleme den gesamten Spielplatz im Blick hatte und ließ Jekyll von der Leine, der allerdings keine Anstalten machte davon zu laufen. Viel eher legte er sich neben mich auf den Boden und beobachtete in aller Ruhe meine drei tobenden Verwandten.

Logan

Mit Amy an der Hand betrat ich den großen, eingezäunten Spielplatz, auf den sie schon seit Montag wollte. Leider hatte ich die ganze Woche keine Zeit dafür gehabt, weshalb ich das versprechen eben am freien Samstag einlöste. Auch weil es eine schöne natürliche Gegend war und ich gerne Zeit mit meiner Tochter verbrachte. Sie trug dunkelblaue Shorts und ein hellblaues Oberteil mit Cinderella darauf. Als wir den Spielplatz betraten, stürmte sie bereits los und rannte zu aller erst zur Schaukel. "Mama, Mama du musst mich anschubsen!" Rief sie mit ihrer lauten Kinderstimme über den Spielplatz. Ich lachte und folgte ihr zur Schaukel. Ich selbst trug bequeme Kleidung, die aus einer schwarzen Leggings und einer dunkelblauen Tunika bestanden, die durch einen Gürtel figurbetonter war. Sachen auf denen man den Dreck des Spielplatz nicht so sah. "Ich komme ja schon, ich bin eben nicht so super schnell wie du." antwortete ich, als ich bereite fast bei der Schaukel war, auf der sie schon saß. Als ich mich umsah, sah ich 3 Kinder bei der Rutsche spielen und sah mich deshalb automatisch nach den Eltern dieser um. Entdeckte aber ein mir bekanntes Gesicht. Logan Montgomery? Ich wusste, dass er keine Kinder hatte, zumindest hatte er nur über Nichten und neffen und nicht über Kinder gesprochen, weswegen ich davon ausging, dass das diese waren. "Komm Mama." Amy zog mich an der Hand zur Schaukel und ich wusste schon warum ich Sandalen anhatte. Damit ich am Ende nicht den Sand aus den Schuhen schütteln musste. Ich schaukelte sie einige Male an, sodass sie freudig lachend auf und ab schaukelte. Mein Blick ging nachdenklich zum Oberarzt. Ich war unschlüssig ob ich ihn begrüßen sollte. Es war seltsam den so professionellen Dr. Montgomery jetzt mit Nichten, Neffen und Hund hier auf dem Spielplatz in der Freizeit anzutreffen. Er erschien mir in den normalen Klamotten und der lockeren Stimmung, wie er konzentriert die spielenden Kinder beobachtete, wie eine komplett andere Person. Mich sah er nicht, da die Rutsche in der anderen Richtung des Spielplatzes stand.
Ich schubste Amy noch einmal etwas stärker an, rückte die riesige Tasche, in der sich etwas zu trinken, was zum knabbern, Pflaster, Desinfektionsspray und Spielzeug für den Sand befanden zurecht und ging in die Richtung der Bank. "Ich komm gleich wieder Schatz. Ich sag nur Hallo, ja?" informierte ich sie. Sie nickte lediglich beim schaukeln und versuchte sich selbst auf der Höhe zu halten, indem sie so mit den Beinen schwang, wie ich es ihr immer zeigte. Nur klappte das natürlich auch durch die Kürze dieser nicht so ganz aber zumindest etwas.
"Dr. Montgomery. Nett sie mal außerhalb des Krankenhauses und ohne Kittel anzutreffen." begrüßte ich ihn mit einem Lächeln, als ich an der Bank ankam.

Ich bekam nicht mit, dass sich jemand ebenfalls dem Spielplatz näherte, da ich meine Augen konzentriert auf den Bereich gerichtet hatte, in dem sich meine beiden Neffen und meine Nichte befanden. Es tat gut, einfach an einem Ort mit einer angenehmen Atmosphäre zu sitzen und nicht darüber nachdenken müssen, was man tat um jemandem das Leben zu retten.
Jekyll, der seine Schnauze auf meinen Füßen abgelegt hatte, hob aufmerksam seinen Kopf und sah Olivia entgegen, als diese auf mich zukam. Ich jedoch entdeckte sie erst, als sie sich in meinem Blickwinkel befand, weswegen ich mit einem leicht überraschen Gesichtsausdruck aufstand und ihr aus reiner Höflichkeit und Angewohnheit  - schließlich begrüßte ich Tag täglich meine Patienten auf der Neurologiestation - meine Hand reichte. Gleichfalls. Es kommt auch nicht häufig vor, dass ich die Zeit dafür habe auf den Spielplatz zu gehen. Sie sind also mit Ihrer Tochter hier? Ich warf einen kurzen Blick über ihre Schulter zu Amy hinüber und lächelte leicht. Es waren einige Tage her, dass sie bei mir auf der Station und mir zugeteilt war und doch konnte ich mich noch sehr gut daran erinnern, dass sie dem Vater von Rebecca erzählt hatte, dass auch ihre Tochter in den gleichen Kindergarten ging. Wollen Sie sich setzen? fragte ich und gab meinem Hund ein kurzes Zeichen, dass er ihr etwas Platz machen sollte - denn momentan lag er noch direkt zwischen Olivia und der Bank. Sofern Sie nicht bei Ihrer Tochter gebraucht werden Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass Emily neugierig geworden war und sich mit ihrem Kuscheltierpferd in der Hand Amy näherte, während ihre Brüder sich begeistert die Wippe unter den Nagel gerissen hatten.

Ich war etwas überrascht, als er nicht überrascht zu sein schien. "Dann haben sie das auf Rebeccas Zimmer doch gehört." zählte ich eins und eins zusammen. Irgendwie war es seltsam, dass er es wusste, doch er reagierte weder überrascht, noch skeptisch, noch tadelnd noch abweisend. Was ich alles schon erlebt hatte, weswegen es mich doch etwas beruhigte. "Ja, sie bettelnd schon die ganze Woche. Und Sie offensichtlich mit ihren Neffen und ihrer Nichte.und natürlich ihrem Hund." beantwortete ich mich seine Frage. Auf sein Angebot regierte ich mit einem kurzen Blick zu Amy, die zumindest zurzeit super alleine zurecht kam und mich nicht vermisste, weshalb ich nickte. "Gerne. Die Tasche wiegt gefühlte Tonnen." ich lachte leise und stellte die Tasche ab, damit ich mich hinsetzen konnte. Von hier aus konnte ich Amy zum Glück auch problemlos erkennen. Lächelnd beobachtete ich, wie Logans Nichte auf Amy zuging, deren Schaukel mittlerweile fast wieder komplett still stand. Sie hatte die Gesellschaft mittlerweile auh entdeckt und sprang von der Schaukel um zu Emily rüber zu gehen. Und ihr mitzuteilen, dass sie ihr Kuscheltier leider nicht mitnehmen durfte, da sie dann niht mehr damit schlafen durfte, ohne es vorher z waschen und Katzen wie Mizi eine wwr mochten doch kein Wasser.
Ich hörte mit halbem Ohr grinsend zu, konzentrierte mih dann aber wieder auf Logan. "Es wäre schön, wenn das unter uns bliebe. Mit meiner Tochter. Wenn man mit 25 sagt man sei voll berufstätige Assistensärztin, angehende Chirurgin und Mutter einer bald 5 jährigen nehmen das nicht alle so gut auf wie sie." ich hoffe er konnte meine Bitte nachvollziehen und dachte nicht, dass ich mich für meine Tochter schämte. Ich fand es lediglich nicht nötig es unbedingt rumzuerzählen, schließlich war das Privatleben.

Unwillkürlich musste ich schmunzeln. Auch wenn ich mich auf jemanden konzentriere, bekomm ich doch noch andere Informationen am Rande mit erwiderte ich. Dr. Morgan hatte leise gesprochen aber schlecht waren meine Ohren auf keinen Fall. Mein Blick wanderte zu Amy hinüber, nachdem ich mich wieder auf der Bank niedergelassen hatte und beobachtete sie, wie sie mit Emily redete. Die beiden mussten etwa im gleichen Alter sein und schienen sich gut zu verstehen. Schade, dass Emily in Schottland bei ihren Eltern wohnte.
Sie wird noch verstehen, dass es schwierig ist Arbeit und Kind unter einen Hut zu bringen antwortete ich leise und strich mit meinem Daumen über die schwarze Leine, die neben mir auf der Bank lag. Sie scheinen aber keine großen Probleme damit zu haben, abgesehen davon dass Sie nicht oft mit ihr auf den Spielplatz gehen können. stellte ich fest, denn im Krankenhaus lernte man so einige junge Mütter kennen, die total überfordert mit der Situation waren und ihr Kind anschließend zur Adoption freigaben. Oder es auf andere Art und Weise versuchten loszuwerden, sodass das Kind schlussendlich bei uns in der Pädiatrie landete.
Ich strich Jekyll schweigend über den Kopf, welcher immer dann die Augen schloss, wenn ich meine Hand erneut auf seinen Kopf legte, ehe er mir seine Schnauze entgegen streckte, um mir zu zeigen, dass ich ihm am Brustfell kraulen sollte. Auch der Rüde genoss es sichtlich, dass ich einen freien Tag hatte und diesen mit ihm verbringen konnte.
Ich bin Arzt. Und das seit bereits einigen Jahren. Alles, was außerhalb des Krankenhauses passiert, hat keinerlei Verbindung zu meiner Arbeit. Ich trenne streng den Job vom Privaten. Außerdem sollte das Ihre Entscheidung sein, wem Sie das über Ihre Tochter erzählen. Auch wenn ich das selbst nur am Rande mitbekommen habe. erklärte ich ihr und schenkte ihr ein kurzes Lächeln. Ich verurteilte absolut niemanden dazu, wenn jemand als 20-jährige ein Kind bekam. Bei 14- bis 17-jährigen war es allerdings eine Sache, die ich nicht für Gut heißen konnte. Aber angeblich hatte Dr. Morgan das alles gut im Griff. Und das als angehende CHirurgin.

Logan

Ich schmunzelte. "Na hoffentlich nicht zu früh." scherzte ich. Mein Blick ging neugierig zu dem großen aber wirklich hübschen Hund. Wäre mein Zeitplan nicht so dermaßen eng, hätte ich selbst gerne einen. Aber auch noch eine Hunde Sitter, Hundefutter, hundezeug und den Tierarzt zu bezahlen würde doch etwas viel werden. Dann würde ich kein Sicherheitspolster haben, was mir ziemlich wichtig war, da man nie wusste, wann man mal mehr Geld brauchte. Außerdem Sparte ich auf einen neuen Wagen.
"Meinen Sie? Dann klappt mein Plan ja wie die coole stressfrei Mutter zu wirken. Sie sollten mich mal Montag morgens sehen, wenn Amy sich weigert zum Kindergarten zu gehen." ich lachte. Auch wenn es eher scherzhaft gemeint war, so war da durchaus etwas wahres dran. Am schlimmsten stand es um meine Nerven jedoch, wenn sie krank wurde. Was bei Kindern die in den Kindergarten gingen einfach viel zu oft passierte. Ein Wunder, dass sie diesen bisher nur einen Schnupfen mit heim gebracht hatte, der schon wieder weg war. Wie ich das regeln würde, wenn sie wirklich Fieber hatte wusste ich noch nicht. In der Uni konnte man ja einfach mal eine Vorlesung sausen lassen und dann das nötige einfach zuhause nachholen. Doch hier... sie wurde dann ja auch quengelig und akzeptierte niemanden an ihrer Seite außer ihrer Muttter.
Dankend lächelte ich Logan an, als er meine Bitte bejahte. Danach kam Amy angelaufen und ich drehte mich zu ihr. "Mama, meine neue Freundin Emily und ich wollen Burgen bauen." Erklärte sie mir und zeigte auf Logans Nichte, die wohl Emily hieß. Ich öffnete die Tasche zu meinen Füßen und holte die Plastiktüte, damit sich der Sand später nicht in der Tasche verteilte, mit dem ganzen buddelwerkzeug raus. "Ihr müsst ganz tief graben, da ist der gute sand zum Bauen." erklärte ich ihr und sie nickte. Danach bemerkte sie zum ersten Mal Logan richtig und sah ihn und den Hund neugierig aber plötzlich viel schüchterner als eben an, da sie sich nun auch so hinstellte, dass sie zum größten Teil von meinen Beinen verdeckt wurde. "Bist du.... sind sie ein Freund von meiner Mama?" fragte sie neugierig wie sie immer war trotz der Unsicherheit nach.

Ich konnte mir gut vorstellen, dass Amy montags nicht gerne in den Kindergarten ging. Das war früher auch mein Problem gewesen, bin jedoch jeden Tag total begeistert wieder gekommen und hab erzählt wie toll der Tag gewesen war. Da muss jede Mutter durch, ich glaub das ist normal erwiderte ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, ehe ich mich auf der Bank zurück lehnte und auf Jekyll hinunter sah, der mich treudoof anglotzte, bevor er aufstand als Amy auf uns zukam und ihr entgegentraben wollte. Jedoch setzte er sich sofort wieder artig hin, als ich durch die Zähne pfiff und ihm am Halsband festhielt. Man konnte ja nie wissen, wie Amy auf den großen Hund reagierte, auch wenn Jekyll wohl der friedlichste Hund war, den ich kannte. Für das meiste, was um ihn herum passierte, interessierte er sich noch nicht mal.
Ich lächelte leicht vor mich hin, als ich merkte, dass Dr. Morgans Tochter plötzlich zurückhaltender wurde, als sie mich ansah. Schüchterne Patienten musste ich nicht selten behandeln, die stotterten oder überhaupt keinen Ton rausbekamen, wenn ich mit ihnen redete. Dafür gabs jedoch auch Menschen, die sich über jede kleinste Kleinigkeit beschwerten oder nicht aufhören konnten zu reden. Ich bin ihr Chef und Kollege im Krankenhaus antwortete ich ruhig und hielt ihr ebenfalls die Hand hin, ohne dabei das Halsband von meinem Hund loszulassen, der sich nach vorne gelehnt hatte um Amys Geruch aufnehmen zu können. Und du bist also Amy. Freut mich dich kennenzulernen

Amy legte die Tüte hin und legte die Hände auf meine Beine um sich abzustützen und auf die Zehenspitzen zu stellen um den Hund aus sicherer Entfernung zu beobachten. Genauso wie seinen Besitzer. Als dieser jedoch so freundlich lächelte, guckte sie etwas mehr hinter den Beinen hervor. Als er ihr denn die Hand reichte sah sie kurz zu Jakyll, der jedoch ruhig sitzen blieb und kam ganz hervor, wobei sie sich noch an meinem Knie festhielt, um seine Hand zu schütteln. "Du siehst gar nicht aus ein Chef. Die sind doch immer alt und tragen ganz strenge Sachen." Erklärte Amy und ich hielt mir lachend eine Hand vor den Mund. "tut mir leid." lachte ich. "Sie kennt nur meinen mittlerweile in Rente gegangenen Chef aus meinem früheren Studentenjob und die im Fernsehen." ich fand das einfach total komisch mit welcher Ernsthaftigkeit Amy ihm Vorwarf, dass er nicht wie ein Chef aussah. Sie sah anschließend zu Jakyll und dann zurück zu Logan. "Mamas Chef, darf man den streicheln?" Fragte sie Logan und ich strich ihr grinsend und Kopfschüttelnd durch die Haare. Ich würde ihr ja jetzt sagen, wie er wirklich hieß aber da ich keine Ahnung hatte wie sie ihn nennen sollte überließ ich das ihm.

Am liebsten hätte ich mir ein kurzes Lachen verkniffen, konnte jedoch nicht anders als aufzulachen. Ich trage einen ganz normalen Arztkittel in meinem Job, vielleicht wirke ich dadurch etwas strenger Ich ließ etwas zögerlich das Halsband des Hundes los, der sogleich aufstand um an Amy herumzuschnuppern. Nur gut, dass ich noch einige Jahre vor mir hab bevor ich in Rente gehe. entgegnete ich schmunzelnd und richtete meinen Blick erneut auf das Mädchen, die mich fragte ob sie den Hund streicheln konnte, der sich erneut vor meinen Füßen hingelegt hatte. Ich heiße Logan Mit einem Anflug eines Lächelns nickte ich. Ja, du kannst ihn streicheln. Ich wollte noch etwas sagen, wurde jedoch von Emily unterbrochen, die mit ihrem Kuscheltier zu uns gerannt kam. "Logan! Logan!" Ich hob meinen Kopf und sah ihr entgegen, bis sie sich in meine Arme schmiss und mir dadurch die Luft aus dem Brustkorb presste. "Liam und Benjamin lassen mich nicht auf die Rutsche" jammerte sie und schlang ihre kurzen Arme um meinen Hals, nachdem sie sich auf meinen Schoß gesetzt hatte. Sag den beiden, sie sollen dich rutschen lassen. Sie sah mich enttäuscht an - offensichtlich hatte sie mit einer anderen Lösung gerechnet. "Hab ich schon." Ich seufzte. Zum Glück waren meine Brüder nie so gewesen. Das einzige was sie manchmal taten war zu fragen, wann ich mir mal Zeit nehmen würde für eine Frau. Dann muss ich wohl kommen und ihnen persönlich sagen, dass sie dich auf die Rutsche lassen sollen, wenn sie nicht auf dich hören fügte ich hinzu und ließ es zu, dass Emily ihre Hände an meine Wangen legte und über meinen Bart strich, ehe sie sich bedankte und von meinem Schoß hüpfte, um Jekyll kurz über den Kopf zu streichen. Sie war an ihn gewöhnt und war schon ein paar Mal neben ihm im Hundekorb eingeschlafen, wenn ich meine Familie in Schottland besuchte.
Schweigend schaute ich meiner Nichte hinterher, wie sie zur Rutsche zurücklief, die ihre beiden Brüder besetzt hatten und verteidigten. Ihr Kuscheltier lag neben mir und wurde von Dem Berner Sennenhund gründlich beschnüffelt.

Man konnte sagen, dass der Moment, indem er laut aufwachte der war, in dem ich wirklich einen unterschied zu Dr. Montgomery dem Chef und Logan als Privatperson zu sehen bekam. Ich legte einen Arm um Amy, die schon völlig vergessen hatte, dass sie ja im Sand mit Emily spielen wollte und sich nun auf Logans Hund und Logan konzentrierte. Sie sah Jakyll abschätzig und neugierig an, während er an ihr schnupperte. "Streck die Hand aus, lass ihn daran schnuppern und dann kannst du ihn streicheln." erklärte ich Amy leise, wozu ich mich leicht zur ihr herunter beugte. Sie nickte und tat es, wie ich es ihr gesagt hatte, sodass ihre Hand dann über seinen Kopf strich, der im Sitzen mit ihr auf gleicher höhe war.
Als Logans Nichte angerannt kam und sich auf ihn stürzte, lächelte ich, weil der Anblick einfach Herzerwärmend war. Immer Amy und Jakyll im Blick behaltend beobachtete ich weiterhin lächelnd das Gespräch zwischen Emily und Logan. "Mama, ich geh Emily helfen. Jungs sind nämlich total doof!" Mit diesen Worten lief meine Tochter Emily hinterher und rief ihr noch zu, dass sie ihr half. ich schmunzelte. "Ich bin ja der Meinung die Einstellung zum anderen Geschlecht kann sie ruhig noch die nächsten 12 bis 13 Jahre so beibehalten." scherzte ich. Ich streckte meinerseits die Hand nach Jakyll aus und strich ihm über das Weiche Fell von Hals und Kopf.
"Gehen sie öfter mit ihren Nichten und Neffen auf den Spielplatz? Ich sehe Sie überraschenderweise nämlich zum ersten mal hier." fragte ich nach. Eine Anfang 30 jährige Mutter mit einer ungefähr 7 Jährigen und einem Kinderwagen kam auf den Spielplatz, die ich hier hingegen öfters sah. freundlich begrüßte ich sie, indem ich ihr zunickte. Sie setzte sich auf eine zweite Bank weiter links.

Aufmerksam beobachtete ich, wie Amy auf Jekyll reagierte, der ihre Streicheleinheiten sichtlich genoss. Wenn es darum ging gekrault zu werden, konnte er zum größten Schleimer mutieren, den ich je kennenlernen durfte. Ich glaub, Sie werden nur schwer etwas dagegen tun können antwortete ich leise und schloss für einen Moment die Augen. In 12 bis 13 Jahren war Amy vielleicht...17? Ich wusste ja nicht, wie alt sie jetzt war. Und mit 17 Jahren ungefähr war das Thema schon sehr wichtig Meine andere Nichte hat ihr Zimmer mit ihren 14 Jahren bereits mit Postern von Stars vollgehängt Ich musste grinsen als ich daran dachte, wie ich das letzte Mal ihr Zimmer betreten hatte. Keira, meine Nichte und mein Patenkind, war vor Scham beinahe im Boden versunken und war scharlachrot angelaufen.
Nicht wirklich. Emily, Benjamin und Liam leben bei meinem Bruder noch in Schottland, der uns vielleicht dreimal jährlich besuchen kommen. Ansonsten besuche ich sie meistens, wenn ich Urlaub habe und nicht irgendwo anders in der Welt herumreise. So viele freie Tage, an denen ich Besuch von den dreien bekomme, hab ich nun mal nicht. Ich lächelte leicht und beobachtete, wie Liam und Benjamin versuchten weiterhin ihre Rutsche zu verteidigen. Und die Kinder meines anderen Bruders sind eindeutig zu alt für den Spielplatz. Ich seufzte leise auf, als Emily irgendwas zu rufen begann und schlussendlich trotzig die Arme vor der Brust verschränkte, als Liam ihr den Weg nach oben versperrte. Ich glaub, da muss ich jetzt eingreifen. Diese Geschwisterliebe kann man leider nicht ignorieren
Nachdem ich meine Jacke auf der Bank abgelegt hatte, stand ich auf, wobei sofort Jekyll wie auf ein stummes Kommando ebenfalls aufstand. Ich trug nun nur noch ein dunkles Shirt, was von der Farbe her meiner Arbeitskleidung nahe kam. Benjamin, Liam! Während ich dicht gefolgt von dem Rüden auf die Rutsche zulief, drehten sich alle drei Kinder meines Bruders zu mir um, bis ich mich neben Emily unterhalb der Rutsche platzierte und mit verschränkten Armen nach oben zu meinen Neffen sah. "Wir sind Ritter und müssen unsere Burg verteidigen!" rief Liam zu mir hinunter, ich verzog jedoch keine Miene. Dann verteidigt eure Burg zusammen mit Emily und Amy - "Aber dann haben wir niemanden mehr, vor dem wir die Burg verteidigen müssen" erklärte Liam wichtigtuerisch, während Benjamin nur stumm auf mich hinuntersah. Ein Spiel sollte nur gespielt werden, wenn jeder mitspielen möchte. Emily zum Beispiel sieht mir nicht unbedingt so aus, als wolle sie den Burgeindringling spielen. Sie möchte nur rutschen. Die Genannte ließ sich auf die Knie fallen und vergrub ihre Nase in dem Pelz des schwarz-braun-weißen Tieres. "Ich möchte nicht mit euch spielen. Ich spiel lieber mit Amy" Trotzig sah sie nach oben zu ihren Brüdern, ehe sie wieder aufstand. Liam, lasst eure Schwester rutschen. Mit Nachdruck und Bestimmtheit sagte ich das, was die beiden auch dazu brachte, nachzugeben und Amy und Emily maulend Platz zu machen.

Ich seufzte. "Ich weiß, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass meine kleine Amy irgendwann groß werden soll. Und mit 4 kann ich den Gedanken immerhin noch eine Weile aufrecht halten" erklärte ich halb in Gedanken und schmunzelnd. So war das eben. Sie würde immer meine kleine bleiben.
Als Logan von seiner älteren Nichte erzählte, grinste ich. Bis vor 7 Jahren hatte ich ja noch selbst Poster im Zimmer hängen gehabt.
Als er mir erklärte, wieso ich ihn hier bisher noch nicht gesehen hatte, nickte ich um zu demonstrieren, dass ich zuhörte. "Dann freuen sie sich sicher immer ihren Onkel zu sehen." vermutete ich.
Als Emilys Stimme über den Spielplatz hallte, drehte ich ebenfalls den Kopf in die Richtung der Kinder. Anscheinend war Emily gerade ziemlich wütend, da die Jungs rumbockten. Abwartend sah ich zu, wie er den Jungs die Autorität entgegenbrachte, die freche Kleine Jungs eben manchmal brauchten. Weshalb ich froh war eine Tochter zu haben.
Die Mädchen liefen natürlich sofort freudestrahlend und feixend an den Jungs vorbei. "Danke Logan." Rief Amy zu Logan herunter, ehe die Mädchen sich wieder mit dem gemeinsamen Spielen beschäftigten.
Ich lächelte Logan an, als er wieder zurück kam. "Eigentlich muss ich Ihnen ebenfalls dafür danken. Sonst hätte ich wieder als Anschaukler fungieren müssen."
Ich überschlug die Beine und sah kurz zu den Kindern, ehe ich wieder Logan ansah.

Sie war also fünf. Nachdenklich beäugte ich das junge Mädchen, welches mittlerweile mit Emily laut lachend die Rutsche runterrutschte und anschließend versuchte die Rutsche hochzulaufen.
Ich ließ Dr. Morgan den Optimismus, dass es noch lange dauern würde bis sie sich für Jungs zu interessieren beginnt und anfängt anstrengend zu werden. Sie war schließlich die Mutter - ich war nur ihr Chef, der bislang nur seinen Nichten und Neffen beim Wachsen zuschaute. Für eigene Kinder hatte ich einfach keine Zeit. So siehts aus. Es kommt sogar ab und zu vor, dass sie sich darüber aufregen dass ich während meines Urlaubs nicht zuhause bin, damit sie mich besuchen können. Ich lächelte leicht vor mich hin. Es war sicher schwer zu verstehen, dass ich nicht gerne während meinen freien Tagen in Frankreich bleibe - normale Familien fuhren vielleicht einmal im Jahr irgendwo hin. Ich allerdings musste nur schauen wann ich frei hatte und konnte ohne Probleme in andere Länder fliegen. Alleine reisen hatte so seine Vorteile.
Auf dem Weg zurück zur Bank, hob ich einen kurzen aber relativ dicken Ast auf, den ich von mir wegschleuderte, sodass Jekyll diesem begeistert hinterher jagen konnte, während ich mich wieder neben Olivia niederlassen konnte. Dafür sind die Erwachsenen immer gut genug antwortete ich grinsend, da ich das selbst von Emily kannte - wenn sie sich mal für die Schaukel interessierte.

Urlaub. Ich hatte die Hoffnung, dass wenn ich mal wieder Urlaub hatte, ich auch wieder irgendwo hin fahren konnte, jetzt wo ich nicht mehr an der Uni war und Amy bereits ein wenig älter. Das letzte Mal, dass ich weggefahren war, war vor 2 Jahren an Weihnachten nach England aus dem zusammengesparten Geld, dass nicht für die Wohnung da gewesen war. Somit ist es auh zwei Jahre her, seit ich meine Mutter das letzte Mal Besuch hatte. Jedoch würde ich auch gerne irgendwo anders hin. Island oder Australien. Doch ich bildete mir nicht ein, dass diese Wünsche so schnell zu erfüllen waren.
Ich grinste ebenfalls bei seinen worten. Ich war allgemein immer froh, wenn noch andere Kinder auf dem Spielplatz waren, da ich dann ruhig etwas auf der Bank sitzen und zusehen konnte. Anders musste Mama nämlich mitspielen. Lächend sah ich Jakyll nach, der dem Ast nachrannte. Danach kramte ich in der Riesen Tasche und holte eine Theromoskanne mit Kaffee heraus. "Kaffee, wollen Sie auch etwas?" bot ich höflich an, während ich mir etwas in einen Plastikbecher schüttete. Warum ich Kaffee dabei hatte? Weil heute ein toller Tag war um ihn den ganzen Tag draußen zu verbringen, ich jedoch eindeutig zu abhängig von der schwarzen Brühe war und dank dem tollen Schlafrhythmus kleiner Kinder bereits um 7 Uhr geweckt wurde, auch wenn man mir das nicht ansah.
Amy und ihre neue Freundin spielten mittlerweile fangen, wobei die Jungs sich angeschlossen zu haben schienen.

Während andere ihre freien Tage zuhause genossen, hielt es mich nie zuhause, weswegen ich mich jedes Mal in den Flieger setzte. Kanada, Australien, Alaska, Peru oder Irland - ich hatte schon einiges von der Welt gesehen, fand aber jedes Mal etwas, was mich faszinierte, was mich dazu brachte erneut ein Flugticket zu kaufen. Das nächste Mal würde ich wohl zu einer Organisation in Afrika fliegen, weswegen ich morgen die ersten Impfungen hatte. Noch nie hatte ich für einen Auslandsaufenthalt so viele Impfungen - die sich im zweistelligen Bereich befanden - über mich entgehen lassen.
Überrascht hob ich den Kopf und sah sie an, als sie mich fragte, ob ich auch einen Kaffee wollte. Ja, gern erwiderte ich. Kaffee gehörte zu meiner Tagesroutine. Ich stand morgens auf und trank erstmal einen Kaffee. Im Krankenhaus trank ich ebenfalls noch einen Becher. Ich war zwar ein absoluter Frühaufsteher und doch brauchte auch ich etwas um gut in den Morgen starten zu können.
Schweigend beobachtete ich die beiden Mädchen, die gerade lachend vor Benjamin wegrannten. Sie verstehen sich gut stellte ich nüchtern fest. Es war Olivias Aufgabe, Amy zu erklären, dass Emily nicht in Frankreich sondern in Schottland bei ihrer Familie lebte und vielleicht mayimal dreimal jählich für ein, zwei Wochen zu Besuch kam.

Ich klemmte meinem Becher zwischen die Beine und holte einen Zeiten raus, um Logan ebenfalls etwas einzuschütten und zu reichen. "Nicht wundern. wir wollten später noch Picknicken, deshalb ist da auch alles mögliche drin." erklärte ich lachend, da mir seine Überraschung nicht entgangen war. Ich nahm meinen Becher, der eine Lila Farbe hätte - Logans war Knall pink - in die hand und nahm einen Schluck der dampfenden Brühe.
Als Logan sprach wusste ich anhand seines Tonfalls genau, was er meinte. "Ja, das wird wohl nicht ganz leicht später." seufzend strich ich mir mit der Hand über den Nacken der dadurch freigelegt war, dass ich die Haare mit einer Haarklammer hochgesteckt hatte.
"Mama, Mama beschütz mich!" Quietschend kam Amy auf mich zugerannt und warf sich in meine Arme. Ich schlang lachend die Arme um meine Tochter und sie rollte sich zu einem Ball zusammen in meinen Armen, während der Rest der Gruppe ebenfalls mit lautem Getöse auf uns zugerannt kam. Meinen Kaffee hätte ich gerade so retten können und hielt ihn jetzt in meiner rechten Hand an Amys Rücken. "Das ist so aber nicht Fair." ich pikste ihr lachend in die Seite sodass sie quietschte.

Etwas skeptisch, mit einem Anflug eines leichten Grinsens, betrachtete ich den knallpinken Becher in meiner Hand, den ich dankend entgegen genommen hatte. Ich gehe mal davon aus, dass der Becher für Amy bestimmt war? Ich schwenkte diesen leicht hin und her. Wollen wir mal hoffen, dass sie den Kaffeegeschmack nicht schmeckt. Selbst wenn man ihn ausspült fügte ich leiser hinzu, denn ich konnte mich gut an Keira erinnern. Keira hatte, als sie gerade mal 6 Jahre alt war aus meiner geleerten Kaffeetasse einfaches Wasser getrunken und sich über den ekelhaften Geschmack in ihrem Mund beschwert - der Kaffeegeschmack war intensiv und hartnäckig. Ich hab die Befürchtung, dass sie sich viel zu gut verstehen werden Emily wusste schließlich, dass sie nicht in Frankreich lebte - Amy dachte, dass auch Emily in Frankreich wohnte, auch wenn beide miteinander Englisch sprachen.
Ich nahm einen Schluck meines Kaffees und sah den Kindern entgegen, die dicht gefolgt von einem bellenden Jekyll, auf uns zugerannt kamen. Während ich nur von dem Kläffer belagert wurde, der den Kaffee roch, stürmten alle vier Kinder auf Olivia zu, da Amy sich auf ihrem Schoss in Sicherheit gebracht hatte. Allerdings kannten die drei keine Gnade und begannen Amy zu kitzeln, während sie noch immer auf dem Schoss ihrer Mutter saß.
Freundlicherweise nahm ich Dr. Morgan ihren Kaffeebecher ab und pfiff kurz durch die Zähne. Hey! Rückt man so einer Frau auf die Pelle? fragte ich und sah dabei die drei Kinder an, die zu mir gehörten, die sofort einen Schritt zurück traten und breit grinsend darauf warteten, dass Amy wieder mit ihnen spielten. "Komm Amy, wir spielen Verstecken" Begeistert klatschte Emily in die Hände und hüpfte einmal auf und ab, sodass ihre dunkelbraunen, hüftlangen Haare hin- und herpendelten.

Lachend nickte ich. "ich fülle danach einfach den osaft rein, der intensive Geschmack und davor ausspülen sollten eigentlich genügen." erklärte ich mein Vorgehen.
Das mit dem zu gut verstehen befürchtete ich leider auch.
"Jaa." war meine einzige halb seudzende Antwort darauf. Man hörte da schon deutkich raus dass das nichts war was ich mir wünsche aber ich konnte ja ach schlecht sagen sie solle sich nicht mir Emily anfreunden. Anschließend nahm ich noch einen Schluck.
Viel von meinem Kaffee trinken konnte ich ja jedoch nicht und war froh, als Logan mir die Tasse netterweise abnahm. "Doch, du bist Haus." Erklärte Amy mir ganz ernst, weil ich es offensichtlich nicht verstand.
Zum Glück musste ich das kindergewirr um mich herum nicht mehr zu lange ertragen, da Logan seine drei zurückpfiff. Emilys anschließender Vorschlag wurde mir Begeisterung aufgenommen und ich hob Amy von meinem Schoß runter. "Das nächste Mal ist die Rutsche Haus." Amy nickte schon halb abwesend und die Truppe rannte schon wieder weg, diskutierend, wer zuerst suchen musste.
Ich nahm dankend meine Kaffeetasse wieder an mich. Mir machte sowas meist nichts aus, da ich dadurch, dass Amy allgemein ein sehr Näheliebendes Kind war solche Überfälle gewohnt war, nur eben nicht von einer solchen Horde, das war dann doch ein kleiner Unterschied.
"Ihr Hund steht auf Kaffee?" fragte ich schmunzelnd, da ich noch mitbekommen hatte wie dieser sich in Richtung Tasse ausgestreckt hatte.

Ich beobachtete, wie Dr. Morgan mit Amy umging und war verwundert, wie die junge Frau es geschafft hatte mit einem Kind ihr Studium abzuschließen. Sie war zwar nicht die einzige die im Studium Mutter wurde aber dafür eine der wenigen, die es durchzogen. Und das auch noch mit Bravour.
Der intensive Geruch lockt ihn an. Den Geschmack kann er nicht leiden aber geruchsintensive Dinge interessieren ihn Ich streckte meine langen Beine aus und kraulte Jekyll hinter den Ohren. Shampoo findet er klasse - Parfüm ist jedoch allerdings ab und zu zu stark für seine Geruchsknospen fügte ich hinzu und nahm erneut einen Schluck meines Kaffees, ehe ich mich zurücklehnte und sie ansah. Wissen Sie bereits in welcher Station Sie später arbeiten wollen? fragte ich und verzog dabei jedoch keine Miene. Eine der Assistenzärztinnen hat mir letztens erzählt, dass sie bereits weiß, dass sie die Allgemeine Chirurgie wählen wird. Wenn ich mich früher so schnell entschieden hätte, wär mir so einiger Stress erspart geblieben Ich grinste leicht vor mich hin. Ich war mehr als nur zufrieden mit meiner Entscheidung. Ich war wunschlos glücklich in der Neurochirurgie - man konnte kaum glauben dass ich früher beinahe etwas anderes gewählt hatte.

Ich nickte mit einem "ach so." als Zeichen der Verständnis. Ganz offensichtlich wie ein kleines Kind. Neugierig auf alles, was jedoch nicht bedeutete dass es am Ende alles mochte. Amy Versuch mit drei das lecker nach Shampoo riechende Shampoo zu probieren hatte in einem großen Gemecker und Ekel geendet.
Ich lächelte leicht bei der Erinnerung daran, bis mich Dr. Montgomerys Frage zurück auf den Spielplatz holte. "So weit bin ich noch nicht. Ich kann bisher nur sagen, dass die Neuro une die Pädiatrie mir gefallen. Aber das kann sich in den nächsten Jahren genausogut noch ändern. Mit Sicherheit kann ich zumindest sagen, dass mich weder Plastische noch allgemeine reizt." wie es um Kardio stand konnte ich nicht so ganz sagen. Es wsr irgendwo dazwischen und bisher noch kein Favorit aber auch nicht raus. Mit Gynäkologie und Urologie hatte ich einfach zu wenig zu tun.
"Ich hoffe einfach am Ende wird die Entscheidung nicht all zu schwer." ich strich mir lächelnd eine Strähne zurück und trank ebenfalls weiter meinen Kaffee. Wobei ich den Kopf in den Nacken legte die Augen Schloss, die Beine ausstreckte und die Sonne auf meine Nase scheinen ließ.

Ich hörte ihr schweigend zu und durfte mit Stolz feststellen, dass ihr die Neurologie bislang gut gefallen hatte. Ich hatte Jahre in diesem Bereich verbracht - Klar, dass ich mich über jeden neuen Arzt freute, der sich für die Neurologie entschied. Ich hab zwischen Neurologie Und Kardiologie gewählt erklärte ich. Es waren zwei unterschiedliche Gebiete aber da mich das Gehirn und vor allem die Nerven am meisten gereizt hatten, hatte ich nicht lange überlegen müssen. Ich bereute meine Entscheidung nicht und hatte es in den letzten Jahren auch noch nie getan.
"Logaaan, siehst du Liam? Er muss suchen" Benjamin kam angeschlichen und sah sich immer wieder um, bevor er sich hinter unserer Bank im Gebüsch versteckte. Nein sehe ich nicht. antwortete ich leise, während mein Blick über den Park huschte, in dem sich der Spielplatz befand. "Wer bist du eigentlich?" Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Benjamin aus dem Busch spähte und direkt Dr. Morgan ansah. "Ich heiße Benjamin und Logan ist mein Patenonkel. Mein Papa ist auch ein wichtiger Unfallchirurg in Schottland" Ich musste lächeln, denn auch Scott hatte so einiges auf dem Kasten. Nur Jacob - mein anderer Bruder - hatte kein Medizin studiert und war Architekt. Meinst du nicht, dass man dich schneller findet, wenn du mit uns redest?

"Kardio wäre auch eine Wahl, aber bisher hat es mich noch nicht so weit gereizt. Aber ich habe auch noch eine ganze Weile." schließlich war nach dem ersten Jahr erst mal die Prüfung dran und dann war ich auch noch lange keine vollständige Chirurgin.
Als wir erneut unterbrochen wurden, war es diesmal Logans Neffe, der ein Versteck suchte. So wie Kinder jedoch waren, konnte er natürlich nicht lange ganz still dahocken und wendete sich zu meiner Überraschung an mich. Ich lächelte ihn kurz an, sah jedoch um den Jungen nicht zu verraten eher Richtung Logan. "Ich bin Olivia, die Mama von Amy. Dein Onkel ist mein Chef. Ich bin nämlich auch bald Chirurgin." antwortete ich ihm und grinste kurz in seine Richtung, ehe ich den Blick wieder komplett abwendete.
Auf dem Spielplatz sah man bereits seinen Bruder, der nach ihm, seiner Schwester und Amy suchte. Amy hatte sich flach in das Schiff bei der kleineren Rutsche gelegt. Nicht bei der großen, sonder bei der, die zu einem Schiff gehörte.

Ich legte meine Arme jeweils links und rechts von mir auf der Rückenlehne der Bank ab und nahm einen kleinen Schluck meines Getränkes in der Hand. Waren Sie bereits in der Kardiologie? fragte ich, da auch ich noch nicht alle Assistenzärzte in meiner Station gesehen hatte, auch wenn die Verteilung eigentlich regelmäßig sein sollte. Aber dafür war ich nicht zuständig.
Ein leises Kinderlachen, welches nicht zu den anwesenden vier Kindern gehörte, erregte meine Aufmerksamkeit und brachte mich dazu, meinen Kopf zuwenden. Eine junge Frau, etwa Ende 20, hatte den Spielplatz betreten und sah zwei Zwillingsmädchen hinterher, die Hand in Hand Richtung Kletterturm rannten. "Passt bitte auf!" rief sie ihnen noch hinterher, ehe sie zögerlich ihren Blick abwandte und sich umsah. Kaum hatte ich meinen Blick wieder abgewandt und erneut den Becher zu meinen Lippen geführt, hatte sie mich angeblich entdeckt, denn ich konnte hören wie sie mich beim Namen nannte und auf uns zulief.
Mit gerunzelter Stirn sah ich zurück zu ihr und nahm sie genauer unter die Lupe, sodass sie mir schließlich auch bekannt vorkam. Ah Das war Elena Dupin. Sie war zwar keine Patientin von mir gewesen allerdings hatte ich ihren Vater in Behandlung gehabt.
Mittlerweile hatte sie uns beide erreicht und blieb etwas unbeholfen vor uns stehen, während Jekyll sich vorstreckte um sie zu beschnuppern.
"Entschuldigen Sie, aber ich musste sie ansprechen. Sie sind doch Dr. Montgomery -" Lächelnd ließ sie sich neben mir nieder. "Der Chirurg, der meinen Vater operiert hatte, nach dem Unfall. Ich musste Sie einfach ansprechen. Wirklich unglaublich, dass sie sich als so ein toller Chirurg auch noch Zeit für Ihre Kinder nehmen." Sie deutete kurz auf Liam, der bereits Emily entdeckt hatte und nun weiter suchte. Nein, das sind nicht- versuchte ich zu erklären, dass die drei nicht meine Kinder waren. Jedoch wurde ich von meiner Nachbarin unterbrochen, in dem sie mir eine Hand auf die Schulter legte und weitersprach. Ohne es zu merken, verspannten sich meine Gesichtszüge, als sie mich unerlaubterweise auf so vertraute Art berührte, obwohl sie lediglich die Tochter meines ehemaligen Patienten war. "Ich muss sagen, ich bin sehr begeistert und überzeugt von Ihnen und Ihrer Arbeit und dass sie ihre Kinder nicht vernachlässigen. Nicht jeder Vater geht mit seinen Kindern auf den Spielplatz. Gibt es denn auch eine Mrs.?"

Ich schüttelte den Kopf. "Nein, bisher wurde mir nur davon erzählt oder zur Kontrolle von Patienten aber nicht als zugeteilte Assistensärztin." antwortete ich. Deshalb war ich auch noch nicht sicher ob Kardio nicht doch in die engere Auswahl kommen könnte.
Gerade als ich fragen wollte, was ihn dazu gebracht hatte, sich am Ende doch für die Neuro zu entscheiden, hörte ich eine neue Stimme auf dem Spielplatz. Jedoch rief diese Stimme nach Dr. Montgomery. Elena. Eine anstrengende Person, die am liebsten sich selbst reden hörte, kein Schamgefühl hatte und eine vom Club 'super Mummy, die alles besser weiß'. Und anscheinend hatte sie sich vorgenommen, sich an Logan ran zu machen. Beruhigend war, dass Amy ihre Zwillinge auch nicht leiden konnte. So hatte ich nie viel mit ihr zu tun. Anscheinend hatte sie sich jedoch nun entgültig von ihrem reichen Göttergatten getrennt.
Mit angehobener Augenbraue sah ich sie an. Merkte sie nicht, dass Logan sich unwohl fühlte durch ihre extrovertierte Art? Ich sagte erstmal nichts und sah sie und Logan lediglich mit angehobener Augenbraue an. Wann sie mich wohl bemerken würde? Und wann sie wohl endlich Logan zu Wort kommen ließ?

"Ich bin ja Lehrerin eines Gymnasiums unten in der Stadt und wollte mich einfach im Namen meines Vaters bedanken. Und wenn ich Sie schon so in Ihrer Freien Zeit treffe, kann ich das ja jetzt tun. Sagen Sie mal - kann Ich Sie duzen außerhalb des Krankenhauses? Logan, richtig?" Mein Geduldsfaden war dick doch es dauerte sicherlich nicht mehr lange bis dieser platzte, weswegen ich meine freie Hand hob und sie ansah.
Madame Dupin. Ich bin der Arzt Ihres Vaters und mein Job ist es, Ihnen zur Seite zu stehen falls Sie nicht wissen, wie Sie Ihrem Vater außerhalb des Krankenhauses helfen können, damit er sich schnellst möglich wieder vollkommen von der Operation erholen kann. Ich werde Ihnen ohne Weiteres nicht das Du anbieten und auch sonst keine Möglichkeit geben, mich auf vertraute Art und Weise zu behandeln Meine Stimme war dunkel, klar, deutlich und schneidend - ich duldete es in diesem Moment nicht, dass sie erneut den Mund aufsperrte und mich nicht zu Wort kommen ließ. Das sind nicht meine Kinder und sonstige Details aus meinem Privatleben werde ich nicht von mir preisgeben. Also seien Sie so nett: nehmen Sie ihre Hand von meiner Schulter und verhalten Sie sich so, wie man sich gegenüber eines fremden Mannes, der zugleich auch noch der Arzt ist, der Ihrem Vater das Leben gerettet hat, verhalten sollte Normalerweise band ich niemandem unter die Nase, dass ich der Arzt war der jemandem das Leben gerettet hatte aber in diesem Moment wollte ich einfach nur dass ich weder angeglotzt noch angegrabscht wurde. Ich war ein ganz normaler Mensch und heute wollte ich nur meinen freien Tag mit den Kindern meines Bruders genießen und eine angenehme Unterhaltung mit Dr. Morgan führen.
Elena dagegen sah mich verdutzt an, als ich so bestimmt das Wort ergriffen hatte und antwortete, ohne ihre Hand von meiner Schulter zu nehmen: "Naja, ich dachte, Sie könnten mir einwenig von ihrer Arbeit erzählen..." Nehmen. Sie. Ihre. Hand. Von. Meiner. Schulter. Ich wiederhole mich ungern. Beherrscht trank ich meinen Becher aus und stellte diesen zwischen mir und Dr. Morgan auf die Bank. Danke für den Kaffee aber ich schätze, ich werde jetzt weitergehen verkündigte ich, als Elenas Hand nach unten rutschte und an meinem unbedeckten Arm lag. Das war zu viel. Ich stand auf, sodass ich Elena, die noch immer verdattert neben mir gesessen hatte und wohl nicht damit klar kam dass jemand sie erstens unterbrochen und zweitens ihr die Meinung gesagt hatte, dazu zwang mich nicht mehr zu berühren. Während ich mich ein paar Schritte entfernte, konnte ich hören wie Elena die Assistenzärztin ansprach: "Lass mich raten, Sie sind Seine Freundin?"
Lim, Emily! Wir gehen. Benjamin, komm bitte raus. Ich drehte mich dem Busch zu, ohne dabei ein Wort an Elena zu verlieren. Allein der Gedanke, dass mein Patenkind das ganze hatte mit anhören müssen.
"Aber wir wollen nicht gehen" jammerte Emily, die ihre kleine Hand in meine schob und versuchte, den besten Dackelblick aufzusetzen, den sie konnte. "Was ist mit Amy? Sie muss jetzt wieder alleine spielen, außerdem haben wir doch noch genug Zeit"

Hätte ich mich selbst nicht so gut im Griff würde mir wohl der Mund offen stehen. DAS war nicht nur Aufdringlich. Im Lexikon stand neben dem Wort aufdringlich ein Bild von ihr.   Deshalb wunderte mich auch Logans Reaktion nicht. Eher war ich überrascht über diesen neuen Charakterzug des Oberarztes. Einer der zeigte, dass er genau wusste, wie man Befehle erteilte und bei dem man ihm seine hohen Rang sofort anmerkte.
Ich hätte erwartet, dass sie ihn nach so eine Ansprache in Ruhe ließ, aber nein! Ich schüttelte den Kopf. Ich nahm etwas wütend und bestürzt darüber, dass Elena unser Gespräch so abrupt beendet hatte den Becher, sschwang ihn ein paar Mal in eine Richtung in der keiner stand, aodasss die meisten Tröpfchen raus flogen und spülte ihn schell mir Wasser aus, ehe ich ihn genau wie meinen anschließend, einpackte. Da nun alle standen, stand ich ebenfalls auf, auch weil nun Amy auf mich zu lief, weil sie gehört hatte, dass Emily und ihre Brüder jetzt gehen mussten. Als Elena mich ansprach, lächelte ich kühl. "Schön dass ich nach fast 5 Minuten Ihrer Anwesenheit hier plötzlich sichtbar geworden bin, wo sie es sonst nicht abwarten können mir gute Tipps zu geben wenn sie mich hier sehen." Diese Frau musste ihr tolles wissen als super Mutti nämlich immer mit mir teilen. Wie viel Zeit sie sich für ihre Kinder nahm, was sie ihnen alles kaufte und dass sie es ja unglaublich fand wie ich meine Tochter einer nanny abgeben konnte, das würde sie bei allee Mutterliebe nicht übers Herz bringen. Ein paar Ernährungstipps damit Amy nicht mehr so blass oder so was auch immer war, waren auch immer mal dabei. "Und nein, wir arbeiten zusammen in der Klinik und sie haben eine interessante Unterhaltung gestört." informierte ich sie. Meine Stimme war nicht so Autoritär wie Logans, das hatte ich nicht drauf und ich kam wohl für die ältere und größere frau dafür auch einfach nicht Autoritär genug rüber. Sie war einfach ruhig, selbstsicher und klar und deutlich Aussagend was Sache war.
Emilys Stimme lenkte mich von Elena ab. "Amy zog an dem Saum meines Oberteils, weshalb ich mich zu ihr runter kniete. Um sie hoch zu hören während sie mich mit ihren großen traurigen braunen Augen ansah "Mama, kannst du Logan Fragen ob Emily noch bleiben darf?" Flüsterte sie mir ins Ohr, während ich sie auf meiner rechten Hüfte absetzte beim Tragen. "Schatz, wenn Logan jetzt gehen muss, kann er Emily nicht einfach hier lassen." erklärte ich ihr leise. Für sie war das ja ganz einfach. Sie wollten weiter spielen? Mama konnte doch auch auf Emily aufpassen, weswegen meine Antwort sie natürlich nicht gerade fröhlich stimmte und sie schmollend den Kopf an meiner Schulter vergrub. Abee zumindest war sie kein Jammer Kind, wenn sie nicht gerade krank war. Auch wenn das schmollen auch nicht gerade toll war

"Olivia. Sie sind Mutter, allein erziehend, haben ein Kind welches Ihre Aufmerksamkeit braucht und sind gerade dabei Chirurgin zu werden. Vielleicht war es ganz gut, dass ich das interessante Gespräch gestört hab. Sie sollten ihre kostbare Zeit nicht verschwenden - Sie sollten sich um ihr Kind kümmern und schon gar nicht einem Oberarzt seine Zeit stehlen" Natürlich hatte ich das gehört. Ich war weder alt noch schwerhörig - im Gegenteil: ich hatte ausgesprochen gute Ohren allerdings war ich der Meinung dass sich Dr. Morgan sehr gut selbst verteidigen konnte.
Ich zog mir meine Jacke an, die ich neben mich auf die Bank gelegt hatte und leinte Jekyll an, welcher brav neben mir gewartet hatte aber sicherlich die Anspannung spüren konnte. Während Benjamin und Liam schweigend warteten, lief über Emilys Wange eine einsame Träne, wobei sie Amy anstarrte. Ich konnte mir nur schwer ein Seufzen verkneifen, ehe ich mich zu ihr hinkniete und ihr die Träne von der Wange strich. "Wir fahren doch bald wieder nach Hause" murmelte Emily, weswegen ich nickte. Ja, noch drei Tage waren sie in Frankreich. "Amy ist meine Freundin. Wieso müssen wir so schnell weg?" Gute Frage. Ich konnte ihr schlecht sagen, dass ich gerade von einer sehr aufdringlichen, nervenraubenden Frau belästigt wurde und keine Lust hatte noch länger meine Zeit mit ihr zu vergeuden. Weil ich mich dazu entschlossen habe...mit euch noch ein Eis essen zu gehen -"Mit Amy?" Hoffnungsvoll sah mich meine Nichte an, wobei ich nach oben sah und Dr. Morgan einen kurzen Blick zuwarf. Wenn es ihre Mutter erlaubt, dann ja. Sofort erhellte sich ihr Gesicht, sodass sie sich von meiner Hand losriss und mich kurz umarmte. "Olivia? Kommt ihr mit?"
Ich richtete mich langsam wieder auf und starrte schließlich direkt in die Augen von Elena, die mich anlächelte. "Würden Sie sich auch von mir auf Ein Eis einladen lassen?" Ich bin weder interessiert, noch habe ich genug Zeit um irgendwelche Termine außerhalb des Krankenhauses einzuhalten. Familie geht vor. Also lassen Sie mich gefälligst in Ruhe und kümmern sie sich um eine ihrer Töchter. Sie scheint nämlich nicht mehr vom Kletterturm herunterzukommen Ich deutete nach hinten auf den Spielplatz, auf dem eine der Zwillinge weinend oben auf dem Kletterturm stand, während die andere unten auf sie wartete.
"Gehen wir ins Bachcafé?" Fragte Liam hoffnungsvoll und begann zu strahlen, als ich nickte. Das Eiscafé war sein Lieblingscafé, weil es unglaublich viele Eissorten anbot. Außerdem gab es den Pinoccioeisbecher.

Meine innere Stimme würde gerade am liebsten ein lautes: 'Dein ernst Bitch' raushauen, doch das wäre nicht meine Art. Stattdessen schüttelte ich schnaubens den Kopf. "Wie wäre es, wenn sie sich um ihr eigenes Privatleben kümmern, Elena? Ich denke ich kann sehr gut selbst einschätzen wie und mit wem ich meine 'kostbare Zeit' verbringe. Und ich sehe auch keinen Grund, weshalb ich mich vor Ihnen verteidigen sollte." Was diese Frau nicht alles tat um Logans alleinige Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ein Blick zu Logan und Emily, vor der er kniete, ließ mich mitfühlend die Stirn runzeln. Das Arme Mädchen war total aufgelöst. Und Logan durfte sich jetzt eine gute Ausrede einfallen lassen. Dass Emily jedoch so auf seine Aussage reagierte überdachte mich ebenso, wie es schon irgendwie klar war. Amy, die natürlich Ohren im Kopf, hatte, sah mich mit funklenden Augen an. "Bitte Mami, können wir mit?" Ich konnte schlecht nein sagen wenn ich von zwei kleinen Kindern bettelnd angesehen wurde, eines davon meine Tochter. "Natürlich, wenn dein Onkel wirklich kein Problem damit hat." ich lächelte Emily kurz an, sah dann jedoch fragend zu Logan.
Elena hingegen hatte es immer noch nicht aufgegeben. Unglaublich. Dass Logan ihr auch diesmal, noch klarer als vorher, die Meinung geigte, erfüllte mich mit einer gewissen Genugtuung. Vorher konnte ich sie einfach nicht leiden, doch anscheinend war sie seit der Trennung noch schlimmer geworden, denn nun war sie ganz unten durch.
Ich ließ Amy wieder runter, die fröhlich zu Emily lief und nahm meine Tasche hoch. Elena hatte nun wirklich keine Möglichkeit mehr außer weg zu gehen um ihrer Tochter zu helfen und ich seufzte die Augen verdrehend. "Sie glauben gar nicht wie dankbar ich bin, dass ihre Töchter den Kindergarten am anderen ende der Stadt besuchen." ich sah zu Amy, Emily und den Jungs. "Kommt, wer zuerst am Ausgang ist und das Tor berührt. Aber sfhnell bevor die böse Hexe wiederkommt." ich zwinkerte ihnen zu und sie rannten natürlich alle lachend Richtung Tor. Ich wusste, natürlich. Nicht gerade ganz nett das zu sagen aber manchmal hatte auch ich keine die vernünftige zu spielen und sie hatte es verdient.

Ein Blick über meine Schulter zeigte mir, dass Elena sich umgedreht hatte und zu ihren Töchtern zurückgegangen war. Während Dr. Morgan noch etwas über unsere Begegnung mit Mme Dupin zu den Kindern sagte, wicckelte ich schweigend die Leine um meine Hand, wobei der Rüde geduldig neben mir wartete. Benjamin, welcher barfüßig seine Schuhe in der Hand trug, kam auf mich zu und deutete an mir vorbei: "Gehen wir wegen ihr?" Ich schob ihn am Rücken einwenig Richtung Ausgang. Zerbrech dir darüber nicht den Kopf antwortete ich ohne dabei eine Miene zu verziehen.
Erst dann rannten die vier Kinder los und versuchten möglichst als Erster den Ausgang zu erreichen, während ich die Tasche der Assistenzärztin in die Hand nahm. Liam, der Älteste und derjenige mit den längsten Beinen, erreichte als Erster das Tor und sprang begeistert auf und ab. Sie kannten sie? fragte ich, ohne Dr. Morgan anzusehen und zog Jekyll etwas näher an mich heran als ein anderer Hundebesitzer an uns vorbeilief. Doch während der andere Hund - ein kläffender Zwergpinscher - bellend an der Leine zog und zerrte, blieb Jekyll die Ruhe selbst und würdigte den Zwerg keines Blickes, weswegen ich auch ihn auf Liams Bitte hin, ihn mal führen zu dürften, an meinen Neffen abgab, der den Rüden nicht das erste Mal an der Leine hatte.
Es dauerte nicht lange, bis wir vor dem Café standen. Wir setzen uns raus, der Hund darf nicht rein. murmelte ich und schlug meiner fünfköpfigen Begleitungsgruppe einen Tisch mit sechs Stühlen vor, den sofort Benjamin und Emily in Beschlag nahmen.

Ich sah kurz den Kindern nach, ehe ich zu Logan sah ihm für das Tragen der Tasche dankte -richtig Gentleman like wie es die alte Schule vorgab - und nickte. "Spielplatz Mütter Bekanntschaft." erklärte ich, weshalb ich Personen wie Elena kannte. Nicht dass er noch dachte ich hätte freiwillig irgendwann Zeit mit solchen Menschen verbracht.
Als wir den Spielplatz verließen, nahm Emily meine Hand. Wahrscheinlich aus Gewohnheit, da ich sie immer lieber an der Hand hielt, wenn wir in der Nähe einer Straße oder in großen Menschenmassen liefen und irgendwann hatten wir uns das wohl allgemein angewöhnt. Sie spring an meiner Hand immer mal wieder auf und ab und redete mit ihrer hohen nicht immer ganz deutlich redenden Kinderstimme mit Emily.
Am Café angekommen suchten wir uns draußen einen Tisch. Der von Logan vorgeschlagene sechsertisch war perfekt. Als wir alle saßen, ging ich nochmal kurz rein um nach mehr Karten zu bitten, sodass Emily und Amy sich eine teilten, Benjamin und Liam sowie Logan und ich.
Ich betrachtete die gerade aufgeschlagene Seite der Karte, die ich so hielt, das Logan auch reingucken konnte und wartete ob er sagte, dass ich weiter Blättern könnte, auf dieser Seite war zumindest für mich nichts dabei.

Ich ließ mich entspannt auf der Bank nieder und lehnte mich zurück, um darauf zu warten dass die Bedienung kam, die uns die Karten brachte. Da ich häufig hier war um Kaffee zu trinken, wusste ich bereits was ich wählen würde, weswegen ich lächelnd ablehnte als Dr. Morgan mir die Sicht auf die Karte anbot. Danke aber ich weiß bereits was ich nehme
Die Kinder, die zu mir gehörten, konnten schließlich kein Französisch und wählten daher alle drei ein Kindereisbecher, der auf den vielen Eisbecherbildern zu sehen war. Ich stattdessen bestellte mir einen Latte Macciato und gab auch die Eisbecherbestellungen auf Französisch auf.
Mein Hund hatte sich unter dem Tisch gemütlich gemacht und seine Schnauze auf Den Fuß meiner Sitznachbarin Olivia gelegt, während sein Schwanz gegen meine Beine schlug, die ich ausgestreckt hatte. "Wieso bist du ihr Chef? Und wieso lädst du sie auf ein Eis ein? Papa wird auch nicht von seiner Chefin zum Essen eingeladen" fragte mich Liam, als die Bedienung uns allein gelassen hatte. Auch wenn sie eine Assistenzärztin ist, heißt das noch lange nicht dass ich so abgehoben bin, dass ich nicht mit anderen Ärzten rede, die in der Hierarchie unter mir stehen Mir war klar, dass die den Begriff Hierarchie nicht kannten - zumindest vermutete ich das stark. Warum ich ihr Chef bin? Ich musste kurz lächeln. Ich arbeite schon einige Jahre als Arzt in diesem Krankenhaus und hab einige Erfahrungen gesammelt. Am Schluss hatte das mein eigener Chef in der Hand. Und wieso sollte ich sie nicht zum Eis essen einladen? Dein Vater hat schließlich auch eine Frau, weswegen er schätze ich mal sicherlich nicht mit seiner Chefin essen gehen wird. Ich hab keine Frau, die eifersüchtig werden könnte. Und zusätzlich ist es eine nette Geste, bei der auch etwas für euch rausspringt Wie aufs Stichwort kam die Bestellungen an, die die Kinder strahlen ließen.

Ich nahm die Karte an mich und suchte mit letztendlich einen Rochebecher, in dem auch ein paar der Süßigkeiten drinnen waren. Amy zeigte mir, dass sie selbst den Biene Maja Becher wollte. Danach legte ich ihre und Emilys sowie meine eigene Karte auf den Tisch hnd wartete, bis die Bedienung wieder kam, um unsere Bestellung aufzunehmen. Da es warm und eben Sommer war, war das Café gut gefüllt und viele Leute saßen draußen. Als Liam seine Frage stellte, schmunzelte darüber. Kinder hinterfragten teilweise alles. "Außerdem hat eigentlich deine Schwester Emily und eingeladen." erinnerte ich Liam lächelnd. Und eingeladen war natürlich auch wieder die Frage. Eingeladen bedeutete genau genommen, dass der der einlud, zahlte. Auf den Gedanken kam ich nicht mal, denn das war das letzte, was ich erwartete. "Wie ist das, mit einem Papa?" Fragte Amy und ich räusperte mich, da mir die Frage etwas unangenehm war. Je nachdem wie genau Logan dem Gespräch zwischen Elena und mir zugehört hatte, wusste er wahrscheinlich schon, dass ich Amy alleine großzog oder eben nicht. Doch trotzdem war das eine Frage, die für die neugierige 4-jährige typisch war. Sie vermisste keinen Vater. Sie war jedoch, dass sie wusste das viele Kinder auch im Kindergarten einen hatten neugierig, wie das war und ab und an fiel ihr das dann ein und sie löcherte entweder mich oder andere. Ich nahm einen Löffel von meinem Eis und wartete auf die Antwort oder such Reaktion meiner Begleiter.

Ich machte mich auf weitere löchernde Fragen gefasst, war jedoch froh dass nicht Liam es war, der weitersprach. Aber die Frage, die Amy stellte, war nicht gerade besser. "Papas sind toll. Unser Papa spielt mit uns Fußball wenn er Urlaub hat und holt mich und Benjamin von der Schule ab. Aber er kann nicht kochen, deswegen ist es immer toll wenn Logan oder Jacob zu Besuch kommen. Mein Papa sitzt wenn er zuhause ist abends an meinem Bett und liest mir was vor, dann-" Liam unterbrach ich ihn, nachdem ich einen großen Schluck meines Getränkes genommen hatte. Ich wollte nicht, dass er vor der vaterlosen Amy von meinem Bruder und seinem Vater schwärmte. Das war respektlos. "Aber es ist nicht schlimm, wenn man kein Vater hat. Mamas sind auch toll" fügte mein Neffe noch schnell hinzu und griff zum Löffel. Sorry murmelte ich, sodass nur meine Sitznachbarin Dr. Morgan es hören konnte. Es waren eben Kinder, denen man nur schwer den Mund verbieten konnte.
Was ich jedoch nicht mitbekam, weil ich ein kurzes Wort mit der Bedienung wechselte, war, dass Liam sich an Amy gewandt hatte und sie fragte: "Hat deine Mutter keinen Freund, der dir Gute-Nacht-Geschichten vorliest?"

Ich rutschte etwas unwohl auf meinem Stuhl herum, als Li anfing von seinem Vater zu schwärmen. Amy hörte ihm fasziniert zu, bis Dr. Montgomery seinen Neffen dankenswerterweise unterbrach. "Ist ja nicht Ihre Schuld. Sind eben Kinder." winkte ich ab.
Liam schien jedoch ein ziemlicher Frechdachs zu sein, zumindest der Draufgänger der Geschwister, denn als sein Onkel nicht zuhörte, fügte er seiner vorherigen Rede noch schnell was hinzu. Ich tat, als ob ich nicht zuhörte und sah in mein Eis, als von dem ich leicht zu Amy schielte, die den Kopf schüttelte. "Das macht Mama immer. Sie sagt wir sind ein P.... Power-Girl-Team." Erklärte sie euphorisch, auch wenn ich das längere Wort etwas schwerer über die Lippen ging.
Ich lächelte und sah Liam mit hochgezogener Augenbraue an. Dieser wirkte ertappt. "Mamas können auch ziemlich coole Papas sein." sagte ich zu ihm mit eknrm Lächeln.

"Ja aber sie können ja nicht alles ersetzen. Das meinte ich damit" Jetzt reichts aber. Ich warnte Liam mit einem strafenden Blick, den er zu Kenntnis nahm und sich schließlich seinem Eis widmete. "Ich finde Mamas können mehr als Papas" mischte sich Benjamin nach einer kurzen Pause ein, in der wir alle geschwiegen hatten. "Während Papa immer arbeiten muss, muss sich Mama immer um alles kümmern. Und manchmal liegt sie total müde im Wohnzimmer auf dem Sofa, wenn Papa nach Hause kommt" Das konnte ich bestätigen. Ava war wirklich voll und ganz mit den drei Kindern und der Arbeit im Haus beschäftigt. Arbeiten konnte sie bislang nur teilweise, wenn Scott Urlaub hatte. Sonst war sie immer zuhause. "Das sagst du jetzt nur, weil Papa nicht so viel Zeit für dich hat und nicht jeden Tag mit der Playmobil spielen kann" Liam steckte seinen Löffel tief in das Eis und sah seinen Bruder über den Tisch funkelnd an. Er war schon immer derjenige gewesen, der seinen Vater bei jeder Kleinigkeit in Schutz nahm, weil Scott so selten zuhause war. Ein Glück war Liam nicht mein Sohn, denn mich würde er wohl oder übel noch seltener zu Gesicht bekommen. Selbst zu den alljährlichen Familientreffen der Familie Montgomery konnte ich nur alle zwei Jahre mit viel Glück kommen. "Stimmt doch gar nicht!" Protestierte Benjamin und ballte seine Fäuste. Ruhe Schon allein meine ruhige, geduldige Stimme brachte die beiden zum Schweigen, obwohl ich meine Stimme noch nicht mal erhoben hatte. Familienstreitereien könnt ihr austragen, wenn ihr wieder zuhause seid. Und das werdet ihr bald wenn ihr euch weiter angiftet. Ich hatte mich noch immer zurückgelehnt, sodass ich Liam nur zur Hälfte sehen konnte, und trank meinen Latte genüsslich aus. "Trägst du auch so einen weißen Kittel?" Fragte Benjamin Dr. Morgan um sich wohl selbst auf andere Gedanken zu bringen, wofür ich ihm dankbar war.

Liam wusste ja nicht, dass das was er sagte verletzend sein konnte, weshalb ich mir nichts anmerken ließ. Stattdessen aß ich weiter mein Eis. Ich wusste, dass ich Amy nicht alles bieten könnte, was eine komplette Familie hatte, doch ich gab mir Mühe.
Benjamins Erwiderung ließ mich lächeln. Bei den beiden war ja ganz klar, wer das Mama und wer das Papa Kind war. Ich freute mich einfach darüber, dass Amy wieder mit Emily beschäftigt war und nicht ihren Senf dazu gab, indem sie erläuterte, wie Müde ICH manchmal war, wenn ich abends ins Bett kam.
Stattdessen fingen die beiden Jungs an zu streiten, was Logan jedoch schnell unterbant, ohne überhaupt Viel zu sagen oder die Stimme zu erheben. Die natürliche Autorität die er ausstrahlte war auch ziemlich präsent und die bekamen auch seine Neffen zu spüren.
Als Benjamin mich ansprach, lächelte ich ihn an. "Ja, mit einem kleinen Namensschild." bestätigte ich. Von meinem Eis war mittlerweile nicht mehr viel übrig und ich aß den letzten Rocher. "Möchtest du denn auch Arzt werden, wenn du groß bist?" die Frage war nicht abwegig, da viele Kinder davon träumten, wenn ein Näheres Familienmitglied selbst Arzt war. Amy selbst spielte immer gerne mit ihrem gelb-grünen Kinder Arzt Set und pfelgte khfe Kuscheltiere und ihre sich krank stellende mutter gesund.

Benjamin nickte eifrig auf ihre Frage hin. "Ja, ich werde ein großer Chirurg. So wie es Papa und Logan welche sind." Dabei ignorierte er gekonnt das grinsende Gesicht seines Bruders, der ihn mal wieder versuchte zu provozieren. "Und dann rette ich ganz viele Leben. Und zwar in einem coolen, weißen Kittel und diesen komischen Dingern um den Hals" fügte er begeistert hinzu. Mit einem Stethoskop korrigierte ich ihn lächelnd, worauf er nickte und den Namen des Gerätes wiederholte. "Ja, mit einem Stethoskop. Aber ich werde mir vornehmen, dass ich mir dann viel mehr Zeit für meine Familie nehmen werde. Nicht so wie Papa. Der ist nämlich wirklich nur am Abend da. Aber ich will nicht so wie Logan in den Köpfen herumstochern" Den letzten Satz sprach er sehr gedämpft aus, da er mich offensichtlich nicht verletzen wollte. Aufgrund meiner guten Ohren hatte ich das jedoch gehört und lachte leise auf. Da muss ich jetzt aber mein Fachgebiet verteidigen. Ich stocher nicht nur in Köpfen herum. Emily, die sich bislang zurückgehalten und ihr Eis gegessen hatte, begann vergnügt zu lachen. "Ich will keine Ärztin werden, die in Köpfen herumstochert. Ich will Tierpflegerin werden" verkündete sie und strich meinem tierischen Freund durch das Fell. Musst du ja auch nicht Schmunzelnd strich ich mir über das Kinn und beobachtete wie mein Patenkind sein restliches Eis auf aß und den Becher anschließend von sich wegschob. "Gehen wir nachher nochmal auf den Spielplatz?" Fragte Emily und sah dabei Amy und anschließend mich und Olivia an, worauf ich leise seufzte. Ich denke nicht. Ich hab morgen eine 24h-Schicht und zusätzlich noch eine Besprechung. - "Das heißt du spielst heute nicht mit uns Fußball oder Puzzelst mit uns?" Ich schüttelte auf Emilys enttäuschte Frage hin den Kopf. Ich war zwar so drauf trainiert, dass ich relativ wenig Schlaf benötigte aber unausgeschlafen konnte ich auch nicht Arbeiten gehen. "Wir müssen also heute leise sein, damit du schlafen kannst?" Ich musste grinsen, ehe ich mich an Liam wandte. Ich bin niemand, der bei dem leisesten Geräusch aufwacht. Außerdem bin ich gestern auch ohne Probleme eingeschlafen, obwohl man aus dem Gästezimmer, in dem ihr drei geschlafen hat, noch laut genug das Hörbuch vernommen hat Als Antwort erhielt ich ein breites Grinsen, bevor ich Dr. Morgan ansah. Macht Amy genauso viel Krach zuhause?

Lächelnd hörte ich Benjamin zu, wie er so euphorisch von seinen Träumen erzählte. Als auch Emily sich einmischte, konnte natürlich auch Amy nicht still bleiben. "Kinderärztin werden! Und allen Kindern helfen." erklärte sie. Ich strich ihr liebevoll durch die Haare und lächelte. Manchmal wäre ich selbst gerne wieder ein Kind. Wo einem alle Wege noch offen standen und alle Träume so nah und alles möglich schien.
Als Emily eine verneinende Antwort auf ihre Frage bekam, kam mir der enttäuschte Gesichtsausdruck schon bekannt vor, den Emily anschließend an den Tag legte. Doch ebenso wie Amy kannten auch Emily und ihre Brüder diese Situation und wussten, dass nicht viel zu machen war dagegen.
"Ja, Amy hat eindeutig zu viel Energie und das rund um die Uhr." lachte ich. "aber ich denke alleine macht sie deutlich weniger Krach als ihre Nichte und Neffen zusammen." schließlich spielte Amy dann wenn nicht mit mir, dann alleine. Wobei auch das manchmal laut werden konnte. "Ihr geht nicht mit uns Picknicken?" Fragte Amy Logan betrübt, die die Gruppe mental anscheinend schon lange eingeladen hatte. Ich hatte zum Glück keine solch lange Schicht am nächsten Tag, da ich erst vor kurzem eine durch hatte, weshalb ich deutlich mehr Zeit und weniger Schlaf für den nächsten Tag benötigte. An einem Sonntag aber euch wirklich mies die 24. Stunden Schicht.

Ich konnte mir gut vorstellen, dass Kinder - vor allem Mädchen - sich für später auf das Fachgebiet Pädiatrie spezialisieren wollten und sich anschließend, wenn sie älter waren, dann doch umentschieden. Wenn du älter bist darfst du dir sogar noch die anderen Fachgebiete näher ansehen. Aber genieß du lieber noch deine eigene Kindheit Ich lächelte sie offen an, ehe ich die Bedienung zu mir winkte und schließlich alle Bestellungen bezahlte, ohne auf möglichen Widerspruch zu achten. Möglich. Dafür hab ich die drei nicht Tag täglich um die Ohren Meine Worte klangen vielleicht härter als sie sollten, da mein Blick den ich den dreien zuwarf dem ganzen widersprach. Das waren meine Verwandten und außerdem Kinder. Wie konnte ich sie denn nicht lieben? Aber es war ja auch bekannt, dass eigene Kinder nicht so anstrengend waren bzw wirkten wie fremde.
Nein, tut mir leid, Amy. Deine Mutter möchte vielleicht auch etwas Zeit mit dir alleine haben Ein leichtes Grinsen huschte über mein Gesicht, ehe ich aufstand und Jekyll unter dem Tisch hervorholte, bevor ich in vier zutiefst enttäuschte Gesichter blickte. Fragt morgen euren Vater einfach, ob er mit euch auf den Spielplatz geht "Aber dann ist vielleicht Amy nicht da" Langsam standen auch Benjamin und Liam auf, wobei letzterer erneut die Leine in die Hand nahm. Das kann ich nicht versprechen. Emily, bitte Auf meine Bitte hin stand auch schließlich die Jüngste auf, nachdem sie Amy umarmt hatte. "Trägst du mich dann wenigstens auf den Schultern?" Ohne zu Antworten hob ich sie unter den Armen hoch und setzte sie mir auf die Schultern, wo sie sich an meinen Haaren festhielt. Solange sie nicht daran zog...
Höflich und leicht lächelnd reichte ich Dr. Morgan meine Hand. Hat mich gefreut. Wir sehen uns morgen. Ich warf Amy noch ein letztes Lächeln zu, ehe ich die angebotene Hand Benjamins in meine nahm und mit den dreien zu meinem Auto lief, schließlich wohnte ich in der Vorstadt wo es eindeutig ruhiger war, weswegen dort auch mein Bruder und meine Schwägerin mit den Kindern im Gästezimmer schliefen.

Emma

Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck blickte Jack sich im Park um. Er war heilfroh, dass es langsam wieder wärmer draußen war, denn jetzt war es wieder angenehmer Zeit im Freien zu verbringen. Für den Braunhaarigen bedeutete das außerdem, dass er nun wieder öfters Joggen ging. Deshalb war er auch jetzt hier. Nachdem er die Schule erstaunlicherweise mehr oder weniger erfolgreich abgeschlossen hatte, hatte er sich erst einmal eine kleine Wohnung in der Stadt gesucht. Er hatte nicht wirklich gewusst wo er sonst hingehen sollte, also hatte er kurzerhand beschlossen einfach hier zu bleiben, denn mit der Zeit hatte er sein neues Zuhause irgendwie lieb gewonnen. Jetzt konnte er erst einmal durchatmen.
Nach einem letzten Zug ließ Jack die Überreste seiner Zigarette auf den Boden fallen und rannte los. Während dem Joggen ließ er seinen seinem Blick durch den Park schweifen und genoss einfach den angenehmen Wind, der ihm das Haar zerzauste.

Ein wneig vermisste ich jetzt schon mein zuhause, dabei war ich jetzt erst wieder seit Freitag in Frabkreich. Es war einfach so ganz anders in Finnland hier. Außerdem hatte ich hier niemanden mit dem ich Finnisch sprechen konnte. Es war von den Sprachen die ich konnte einfach meine Liebste. Meine Kaninchen hatte ich auch wieder mit aufs Internat genommen, aber die beiden waren in meinem Zimmer, mit den würde ich abends raus gehen. Ich trug ein geblümtes Kleid und trug meine Schuhe in der Hand. Meine dunklen Locken hatte ich in zwei Zöpfe geflochten und hatte einen dunklen Hut auf dem Kopf. Ich blickte mich ein wenig im Park um. Er war einfach unglaublich schön. Die saftig grünen Wiesen und Bäume, welche lange dunkle Schatten auf den Weg und die Wiesen warfen. Außerdem ganz viele duftende Blumen und kleine Falter die sich an diesen erfreuten. Ich konnte sogar kurz ein Eichhörnchen beim Fressen beobachten, ehe es über den Weg flitzte und den Baum hinaus kletterte. Außerdem sah man hier nur glückliche Menschen. Hier im Park schien alles so unwirklich. Es war einfach zu schön um wahr zu sein.

Emma

Auch Jack beobachtete wie das Eichhörnchen in die Baumwipfel zurück kletterte. Der Anblick ließ ihn einen kurzen Augenblick langsamer werden. Sein Blick fiel nun auch auf das Mädchen, dass sich gerade scheinbar ziemlich genau im Park umblickte. Er erkannte schnell, dass es Emma war, die er zumindest flüchtig vom Internat kannte. Sie war eine Klasse unter ihm gewesen, wenn er das jetzt richtig einordnete. Zuerst wollte er einfach an ihr vorbei laufen, aber schließlich beschloss er doch wenigstens mal kurz Hallo zu sagen. Was sprach schon dagegen. Immerhin war sie eine der weniger nervenden Mitschüler gewesen und jetzt würde er sie sowieso nicht mehr so oft sehen. Also verlangsamte er sein Tempo und blieb schließlich direkt vor ihr stehen. Sie war immer noch dabei sich mit zufrieden wirkendem Blick um zusehen. "Hey, stalkst du heute Mal andere Leute im Park?", begrüßte Jack sie und grinste schief.

Sommertage waren einfach schön. Wenn ich einen Hang zum Fotografieren hätte wäre jetzt wohl schon die Kamera gezückt, allerdings hatte ich den nicht, aber dennoch holte ich mein Handy raus und hielt einen kleinen bunten Schmetterling auf Bild fest, der auf den weichen dunkelroten Blüten einer Rose Platz genommen hatte. Meine Blicke glitten weiter durch die Baumwipfel, auch als ich die dumpfen Schritte eines älteren Jungen vernahm. Von so etwas ließ ich mich nicht beunruhigen, wirklich nicht. Als ich dann eine mir nicht ganz unbekannte Stimme hörte lächelte ich ein wenig. Also eigentlich hatte ich nicht vor Leute zu stalken. Eichhörnchen sind viel schöner. antwortete ich ihm dann, während mein Blick kurz wieder in die Baumwipfel lief. An und für sich fand ich Jacks Stimme sehr angenehm, gerade weil sie durch das Rauchen bereits etwas rau geworden war. Wie geht's dir jetzt überhaupt, jetzt wo du aus der Schule raus bist? fragte ich ihn, während ich ich langsam wieder zu ihm sah. Irgendwie war es schön zu wissen, dass nicht alle sofort verschwanden, die die Schule verließen.

Emma

Jack schmunzelte. "Faule Ausreden", sagte er frech und grinste das hübsche Mädchen vor sich breit an. "Aber zugegeben. Die Tiere stehlen den Menschen glatt die Show", fügte er dann etwas ernster hinzu und blickte sich um. Er brachte seine zerzausten Haare wieder in Ordnung und zuckte dann vage mit den Schultern. "Ganz gut schätze ich. Ich hab mir eine kleine Wohnung geholt und mich mal für eine Ausbildungsstelle als Mechaniker beworben. Keine Ahnung, ob das jemals was wird, aber nicht mehr die Schulbank drücken zu müssen ist ganz cool", antwortete er dann locker. Die Tatsache, dass Jack gerade so informationsfreudig war, zeugte wirklich davon, dass er gut gelaunt war. Natürlich vermisste er seine Schwester noch immer sehr. Die Beiden hat viel zu sehr aneinander gehangen, als das Jack das einfach ignorieren konnte. Aber so langsam gewöhnte er sich daran alleine hier zu leben. "Und wie läuft es bei dir so?" Fragend blickte er Emma an.

Mit einem ehrlichen, warmen Lächeln sah ich ihn an. Dabei striff ich einen Zopf wieder auf meine Brust, da dieser sich auf meinen Rücken verirrt hatte. Sie waren insgesamt nicht mehr so hübsch wie heute morgen, aber störte mich nicht. Nun kommt immer auf den Menschen und das Tier an. Zumindest würde ich jetzt einfach mal behaupten wollen das eine Schnecke einem guten Freund oder einer guten Freundin nicht die Show stehlen kann. meinte ich zu ihm. Kurz darauf flogen auch schon zwei Zironenfalter um ihn herum einer in einem schönen kräftigen Gelb, der andere in matten beige, welches fast weiß wirkte. Beide waren in einem verworrenen Tanz gefangen, aus dem sie sich nur selbst wieder befreien konnten. Die Form in der sie um Jack flogen, wirkte als wollten sie ihn in ihren Tanz aufnehmen, ob nun als Kulisse oder als Tanzpartner würde für immer im Schweigen dieser beiden leidenschaftlichen Insekten bleiben. Ich drück dir die Daumen, dass es was wird! war meine fröhliche Antwort. Ich freute mich auch darüber das er so viel redete. Sie hatte ihn ein wenig anders kennengelernt. Ich bin erst vor ein paar Tagen wieder hergekommen. Es ist immer ein wahnsinniger Unterschied zwischen Finnland und hier. Allerdings freu ich mich auch schon darauf ein paar Leute wieder zu sehen. Mal schauen was das Schuljahr so her gibt. Vielleicht wird es auch dieses Jahr was mit meiner Reitbeteiligung, damit ich das nicht noch verlerne. Bei mir war es ja schließlich nicht komisch das wenn ich überhaupt sprach es auch mal sehr viel dabei raus kam. Was treibt dich eigentlich her? fragte ich ihn dann während ich mein Handy wieder wegsteckte.

Emma

"Dann hast du vielleicht bisher einfach nur die falschen Schnecken getroffen", scherzte Jack. Passend zum Thema flatterten dann zwei Schmetterlinge um ihn herum und verlangten für einen Moment nach Jacks Aufmerksamkeit. Auch Emma beobachtete das Tanzspektakel der beiden Insekten und Jack glaubte schon, dass Tiere einem Mensch wohl doch die Show stehlen konnten. Emma verlor jedoch nicht die Aufmerksamkeit am Gespräch und antwortete Jack fröhlich. "Danke", erwiderte er schlicht. "Verstehe, das kann ich mir gut vorstellen. Ist bestimmt ziemlich komisch immer so hin und her zu wechseln", antwortete er dann. Bei ihrer nächsten Aussage grinste er sie frech an. "Ich hoffe doch du freust dich auch mich wieder zu sehen", gab er zurück. Er erwartete gar keine richtige Antwort, aber Emmas stets so fröhlich und freundlich wirkende Art war irgendwie faszinierend und ermunterte einen irgendwie dazu etwas offener und lockerer zu sein. Vielleicht lag es auch am Wetter. Obwohl Jack das ja sowieso durchaus auch so gut sein konnte, wenn er es wollte. Er war ein guter Schauspieler, wenn es darum ging sich zu verstellen oder andere im Glauben zu lassen, dass er sie wirklich mochte. Im Moment allerdings fühlte er sich tatsächlich recht wohl und Emma empfand er außerdem als eine angenehme Gesellschaft. "Viel Glück mit deiner Reitbeteiligung jedenfalls. Und ich glaube nicht, dass du das verlernst. Ist doch bestimmt wie mit dem Fahrrad fahren", meinte er und beobachtete wie die beiden Schmetterlinge davon flatterten, jedoch immer noch ziemlich aneinander hingen. Dann blickte der Braunhaarige Emma wieder an und antwortete:"Ich bin eigentlich nur hier, weil ich etwas joggen gehen wollte."