Ian Barclay & Lucia Cameron

Wie immer streife ich mit dem Staubsauger durch die Wohnung - Montag ist einfach mein Putztag. Ich meine, ich konnte das Studio zu machen wenn ich das will und doch habe ich am Montag immer zu, damit ich in meiner Unmotiviertheit was Montage angeht nicht alles versaue was ich angreife. Durch die Boxen im Wohnzimmer, von wo aus es in alle Zimmer geht, schallt Musik. Ich weiß, das Phil joggen ist und Ian wahrscheinlich in seinem Zimmer sitzt und sich nicht mehr bewegen will.
Irgendwie genieße ich es, mit zwei Kerlen zusammen zu leben und keine zickigen Weiber um mich zu haben, doch das würde ich so wahrscheinlich nie zugeben. Ich meine, ein bisschen mehr Hilfe hier im Haushalt wäre schön, aber das habe ich mit Phil schon aufgegeben.
Irgendwann stehe ich vor Ians Türe und fahre ganz unabsichtlich mit dem Staubsauger gegen seine Türe, wobei ich leicht grinse, denn wenn die Musik ihn bisher noch nicht geweckt hatte, würde ich es nun mit meinem Geklopfe tun.
Kurz darauf versorge ich den Staubsauger und bewege mich in die Küche, mache mir einen Kaffee und rufe laut: "Will die Schlafmütze auch einen Kaffee!", ich muss einfach nur grinsen und sehe zur Türe von Ian.

Eigentlich hatte auch Ian vorgehabt heute früh ein bisschen laufen zu gehen, aber da hatte ihm der vorherige Abend mit ein bisschen zu viel Alkohol wohl einen Strich durch die Rechnung gemacht. Deshalb war er auch noch im Halbschlaf als Lucia mit dem blöden Staubsauger ankam. Besonders störend war das nun allerdings nicht, immerhin hatte vorher ja auch schon laute Musik gespielt. Ian vergrub entspannt sein Gesicht im Kissen, doch bei Lucias Ausruf setzte er sich schließlich auf. "Gern!", brüllte er zurück und schaffte es schließlich auch aufzustehen. Er zog sich noch ein dunkelgrünes T-Shirt über und stapfte schließlich aus seinem Zimmer. "Hier siehts so sauber aus..", bemerkte er noch leicht verpennt als er die Küche betrat. Er knuffte Lucia zur Begrüßung leicht in die Seite und lächelte. Er fuhr sich durch die Haare und versuchte seine Frisur einigermaßen hinzubekommen. Ein letztes Gähnen und schon breitete sich plötzlich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht aus. Irgendwie war er plötzlich hellwach. "Und? Was geht heute? Was machst du so? Und wo ist Phil? Haben wir noch Brötchen? Ich hab echt Hunger", plapperte er auch schon zusammenhanglos vor sich hin. Wie ein hyperaktives Wiesel streunte er um Lucia herum.

Ich stelle eine zweite Tasse unter die Kaffeemaschine und drücke dne Knopf damit zwei Kaffee raus kommen. Anschließend kippe ich in meinen Milch hinein und etwas Zucker, lehne mich gegen die Küchenzeile und beobachte den verschlafenen Ian, wie er aus seinem Zimmer kommt. Na? Hat der kleine Ire gestern zu viel getrunken? Hast du zumindest was schönes mit heim gebracht?, frage ich grinsend, denn Kerl, der eigentlich gar nicht aus Irland stammt. Irgendwo habe ich mir angewohnt das ich kein Französisch sprechen muss sondern lieber Englisch, auch wenn hier drei komplett unterschiedliche Nationalitäten aufeinander treffen. Amerika, Schottland & Kroatien. Verrückt aber wahr, irgendwie hatten wir uns alle auf Englisch geeinigt.
"Das kommt davon, wenn die Frau im Haus aufräumt weil die Männer immer nur Dreck machen!", lache ich und sehe wieder zu Ian hin, wobei ich anschließend gleich wieder von dem Redeschwall von Ian übermannt werde. "Mensch, Mensch, Langsam!", ich muss mal wieder lachen und sehe anschließend eine Decke um die Ecke kommen, auf vier Beinen, die inzwischen ziemlich gewachsen sind und einmal geradeaus in Ian rein rennen. "Mensch Mädchen", lache ich fröhlich und schüttle anschließend den Kopf.
"Heute? Ich weiß es noch nicht, ich wollte eigentlich noch Einkaufen gehen, heute Abend koche ich und vielleicht könnten wir mal wieder einen Spieleabend machen, ich hab ein ganz besonderes Mensch
Ärger dich nicht gekauft. Dein Liebster ist Joggen, ziehe ich ihn auf und grinse wieder, "Ja wir haben noch Brötchen, du kannst mir gerade eines mit Nutella richten", ich lache und gebe ihm seinen Kaffee und grinse ihn provokant an, wobei er einen kleinen Kuss auf die Wange bekommt.

Ian streckte sich grinsend und schüttelte den Kopf. "Ach, was ist schon zu viel?", winkte er ab. "Nur der letzte Drink hätte vielleicht nicht sein müssen. Und nein, hat der kleine Ire, der immer noch kein Ire ist, nicht. Jedenfalls nicht, dass er wüsste..", fügte er hinzu. Immerhin kam er nicht umsonst alleine aus seinem Zimmer getappst.
"Hey, so viel Dreck mache ich gar nicht!", gab er schmollend zurück. "Aber ich kann dir ja nächstes Mal auch mal beim Aufräumen helfen, damit du nicht immer alleine sauber machen musst." Ja, irgendwie waren sie ihr das sowieso mal schuldig. Immerhin war Lucia so lieb ein bisschen hinter ihnen herzuräumen und das musste sie ja nun eigentlich wirklich nicht.
Ians Redefluss war seine Mitbewohnerin vermutlich schon längst gewohnt und sie versuchte ihn ein bisschen zu bremsen, was allerdings nicht so recht funktionierte. Langsam gehörte wohl nicht wirklich zu seinem Repertoire. Er ließ sich auch nicht durch den kleinen rennenden Anschlag irritieren, der da auf ihn zukam. Stattdessen fing er an laut zu lachen über den Anblick. Wieder etwas beruhigt, hörte er sich Lucias Antwort an, wobei er unruhig auf der Stelle herumhüpfte. Heute hatte er eindeutig zu viel Energie übrig. "Klingt gut, aber was ist denn ein ganz besonderes Mensch ärgere dich nicht?", fragte er leicht skeptisch. "Und was willst du kochen?", fragte er, während er die Brötchen auffand und erst mal Lucia eines mit Nutella zu bestreichen begann. Dankend nahm er den Kaffee entgegen, trank einen ordentlichen Schluck, bei dem er direkt das Gefühl hatte, dass er die Schläfrigkeit aus seinen Gliedern vertrieb, und machte direkt weiter. "Mein Liebster?", hakte er nach und streckte Lucia kurz die Zunge heraus, da er den Wink durchaus verstand. Was Philippe wohl dazu sagen würde? "Der hätte mich auch mal wecken können, ich wollte auch joggen gehen." Er hielt Lucia das fertige Brötchen hin und fing dann an sein eigenes mit Marmelade zu bestreichen. "Soll ich später mitkommen zum Einkaufen? Tragen helfen und so?", bot er ihr lächelnd an.

"Du bist und bleibst unser kleiner Ire, Ian, das wirst du nicht mehr los", meinte ich schon fast provokant grinsend und hauche ihm einen kleinen frechen Kuss auf die Wange, wirke mehr als nur zufrieden und beobachte den jungen Kerl kurz einfach nur wie er Brötchen richtet.
"Das ist morgens eigentlich sehr entspannend und ich muss echt sagen, dass ich es hin und wieder gerne alleine mache, damit ich einfach meinen Frieden hab und werken kann wie ich will", erkläre ich kurz, warum ich denn so gerne alleine aufräume und die Zeit dabei einfach genieße. In einer WG ist es ganz sicher nicht immer einfach, alleine zu sein und auch mal Zeit für sich alleine zu haben.
"Du wirst morgen ganz sicher nicht unverkatert aufwachen, das verspreche ich dir", mit einem kleinen grinsen auf den Lippen sehe ich ihn an und tippe einmal sanft gegen seine Nase, als er dann fragt, was ich kochen will grinse ich etwas schräg und streiche durch meine Haare: "Etwas aus meiner Heimat, dass euch Jungs sicher schmecken wird", bewahre ich das Geheimnis, was es wohl zu essen geben wird und setze dabei mein alt bekanntes scharmantes Grinsen auf.
"Er braucht manchmal etwas Zeit für sich, weißt du? Es fällt ihm nicht immer ganz so leicht, mit zwei Leuten zusammen zu leben und gestern hatte er einen harten Tag bei der Arbeit", meinte ich warm und lächle ihn nochmals an. Wie so oft war ich gestern nämlich auch in der Bar und hatte gesehen, warum Phil heute mit einem blauen Auge und einer Bandage über die Fingerknöchel rum rennt. Er tat mir nicht leid, immerhin ist es sein Job, aber schön ist es nun mal auch nicht.
"Du kannst natürlich gerne mit kommen, ich meine, ich bin eh nicht gerne alleine und da ich mal wieder Wasser und alles mögliche kaufen muss, ist es sicher nicht schlecht allein zu sein. Wann willst du denn los? Nach dem Essen?, meinte ich grinsend und nahm dankend mein Nutellabrot an mich, setze mich auf die Küchenzeile und sehe irgendwie aus, wie aus einem schlechten Porno, mit Kaffee und Brötchen, verwuschelten Haaren und kurzen Klamotten, doch ich wusste, dass Ian mir ganz sicher nichts "weg schauen" wird.

Grinsend schüttelte der Rothaarige den Kopf. "Ihr seid unmöglich, aber gut, es gibt sicher schlimmeres", meinte er und kicherte fast kindlich, als Lucia ihm einen Kuss auf die Wange hauchte. Wenn sie so war, erinnerte sie ihn manchmal etwas an seine große Schwester. Mit einem nostalgischen Lächeln auf den Lippen lehnte er sich zufrieden gegen die Theke und biss von seinem Marmeladenbrötchen ab.
Er zuckte mit den Schultern. So ganz konnte er nicht verstehen, was so toll daran war alleine aufzuräumen, aber wenn sie das Angebot nicht annahm, war sie ja selbst schuld. "Also wenn es dir nur darum geht mal deine Ruhe zu haben, geht das aber auch anders, das weißt du oder?", fragte er neckend und stieß ihr sanft gegen die Schulter.
"Okay, jetzt bin ich echt gespannt", meinte er. "Reicht ja nicht, dass ich gerade schon leicht verkatert bin." Sein Blick nahm leicht schmollende Züge an, als er merkte, dass sie ihm nicht verraten würde, was sie kochen wollte. Naja, spätestens heute Abend würde er es ja sehen. Und essen. Lucia kochte eigentlich immer leckeres Zeug, da konnte Ian sich wirklich nicht beschweren. Irgendwie freute er sich jetzt schon auf heute Abend. Fröhlich und leicht übermotiviert trommelte er mit seiner freien Hand auf der Küchenzeile herum.
Er nickte verständnisvoll, als sie auf Philippe zu sprechen kam. Klar, ihm war bewusst, dass das ziemlich anstrengend sein konnte und er nahm es ihm auch wirklich nicht übel, wenn er sich Zeit alleine nahm. Das brauchte einfach jeder mal. Bei Lucias letzten Satz zog Ian eine Grimasse. "Ist schon wieder einer ausgerastet?“, fragte er leicht besorgt. Türsteher war echt nicht der dankbarste Job.
"Gut, dann wäre das geklärt. Nach dem Essen ist okay, solange ich mir vorher noch was Richtiges anziehen darf und duschen wäre vielleicht auch nicht schlecht", meine er grinsend und fuhr durch seine verstrubbelten Haare. "Außer du willst mich in einem zerknitterten und nicht mehr so taufrischem T-Shirt und Boxershorts mit dem Einkaufswagen rumfahren lassen." Amüsiert sah er zu ihr hoch, legte dabei den Kopf in den Nacken und verschlang in Windeseile auch den Rest seines Brötchens um anschließend nach dem Kaffee zu greifen.

"Ich wollte gerade sagen, da fallen mir ganz sicher noch um Welten schlimmere Namen ein", mein Schmunzeln wurde etwas breiter und ich raufe nochmals durch meine schwarzen Haare, welche so locker an meinem Rücken rum fliegen.
"Das weiß ich schon, ihr seid ja angenehme Mitbewohner und ich lebe auch gerne mit euch zusammen,w eil bei euch einfach ejder mal den Rand halten kann und Frieden gibt, wenn ich das sage", meinte ich grinsend und sehe Ian nochmals warm, schon fast liebevoll an, wobei ich durch meine Haare fahre, einer meiner liebsten Beschäftigungen, denn ich mag meine Haare verdammt gerne.
"Ja, gestern Abend. Er muss wohl ziemlich betrunken gewesen sein und keine Ahnung, Phil und ich sind dann auf jeden Fall heim, ich hab ihn versorgt und dann sind wir beide ziemlich früh schlafen gegangen", erzähle ich die Kurzfassung und versuche ein ziemlich verkorkstes Lächeln irgendwie ein wenig zu retten, was mir ziemlich schnell misslingt.
Ich muss mir auch noch was längeres anziehen, so kann ich bei den Temperaturen nicht raus gehen. Da haben wir ja noch Zeit, ich meine, ich will heute sowieso keinen Stress wenn ich schon das Studio extra zu mache.

Ian lachte kopfschüttelnd. ja, es gab wohl wirklich schlimmere Spitznamen, also konnte er mit dem Iren absolut leben. So wie Lucia ständig an ihren Haaren rumspielte, kam bei Ian das Bedürfnis auf diese ebenfalls anzufassen, weshalb er einfach die Hand danach ausstreckte und begann eine ihrer Strähnen zu flechten. Wieso waren die so verdammt weich?! Zumindest war das eine bessere Beschäftigung als hibbelig in der Gegend rumzuspringen. Währenddessen hörte er Lucia aufmerksam zu, wobei sich sein Blick leicht verfinsterte. "Vielleicht hätte er sich doch einen etwas sichereren Job zulegen sollen", murmelte er.
"Sehr gut, dann gehen wir das heute einfach ganz entspannt an", meinte er friedlich und fummelte weiter in Lucias Haaren herum. Zwischendurch leerte er noch seinen Kaffee und stieß sich schließlich von der Küchenzeile ab. "Ich spring dann mal kurz unter die Dusche."

als Ian zu mir kommt und mir eine Haarsträhne flechtet grinse ich leicht und sehe ihm in die Augen. "Du kannst gerne das Vogelnest zu einem Zopf flechten wenn du willst", denn das hatte ich ohnehin vor, nicht immer lief ich nämlich mit solchen Zotteln rum wie sonst, die quer durch den Wind fliegen.
"Er wollte unbedingt das. Ich weiß nicht, wie viel du über seine Vergangenheit weißt, aber was anderes hätte er kaum bekommen", erzähle ich einfach nur knapp und denke daran, wie er sich damals auf meine Anzeige gemeldet hatte, dass ich einen Mitbewohner suchte. Von fast 15 Bewerbern hatte ich mir ihn ausgesucht, weil einfach die Chemie stimmte und wir uns auf Anhieb gut verstanden hatten, immerhin sind Frauen, außer hin und wieder im Bett, meistens nicht meine Welt.
"Bin ich voll dafür, ich meine, ganz ehrlich, Stress habe ich unter der Woche bei der Arbeit genug", schmunzelte ich und sehe nochmals zu Ian hin, der dann duschen gehen wollte. "Kannst du machen, ruf wenn du fertig bist, ich wollte mich noch schminken", meinte ich grinsend. Zwar bin ich nie stark geschminkt, aber die kurze Nacht gestern sah man mir ziemlich gut an.

"Also wenn das hier Vogelneststil ist, mag ich Vogelnest..", murmelte Ian. "Aber ich komm nachher gern drauf zurück", fügte er grinsend hinzu.
"Naja, geht so, so richtig viel erzählt er ja nicht. Ich glaube irgendwie er vertraut mir noch nicht wirklich oder will einfach nicht, dass ich manches weiß", erzählte Ian, wobei ihm auffiel, dass er eigentlich auch nicht viel mehr von sich erzählt hatte. Skeptisch legte Ian den Kopf schief als er dies bemerkte. Lag wohl daran, dass sie generell nicht so oft über so etwas miteinander sprachen. So lange kannten sie sich ja auch eigentlich noch gar nicht. "Hm.. ja mach ich", meinte er, nickte und verschwand im Badezimmer.
Ungefähr 10 Minuten lang lief er das lauwarme Wasser auf sich einprasseln. Kaum hatte er sich abgetrocknet und zumindest mit einer Hose bekleidet, rief er nach Lucia. Ihr würde es wohl kaum etwas ausmachen, wenn er sich selbst noch dabei fertig machte. Während er ihre Schritte hörte, trocknete er sich mit einem Handtuch die Haare ab indem er wie ein Irrer drüber rubbelte. Allerdings ging er dann doch schnell auf die Schütteln-wie-ein-Hund - Methode über.

"Ich weiß doch das ich dir gefalle", meinte ich schon fast lachend und schmunzelte Ian anschließend schon fast frech und irgendwo zufrieden an, lasse ihn weiter an meinen Haaren rum fummeln, wobei ich genüsslich meinen Kaffee weiter und auch fast fertig trinke, meine hellen Augen schließe und vor mich hin grinse.
"Er erzählt auch selten von sich aus, du kannst ihn da denke ich ruhig mal drauf anreden, er wird zuerst rum zicken aber irgendwann einsehen, dass es vielleicht echt gut ist mal drüber zu reden", versuche ich den nicht irischen Iren ein wenig zu beruhigen und ermutigen, dass er doch mal mit Phil darüber reden soll, dann würde er viel was der junge Kerl macht und tut auch verstehen.
Als Ian dann fertig ist mit Duschen schwinge ich mich von der Küchenzeile und schlendere zu ihm ins Bad, wobei ich dort meine verzottelten Haare kämme und mich kurz schminke, wobei ich Ian hoffentlich genug Platz lasse, ich meine, unser Bad ist groß, aber man kann ja nie wissen. "Hast du eigentlich einen Führerschein?", frage ich ihn kurz, als mir bewusst wird, dass ich ihn das irgendwie noch nie gefragt hatte.

Im Bad dachte Ian an Lucias Worte Philippe betreffend. Vermutlich hatte seine Mitbewohnerin recht und er sollte einfach selbst ein wenig bohren, wenn er wirklich etwas mehr über Philippe in Erfahrung bringen wollte. Das dieser vielleicht anfangs abwehrend und zickig reagieren würde, hatte Ian sich schon gedacht, aber damit würde er wohl klar kommen. Irgendwie mochte er ja auch genau das an Philippe. Diese leicht verschlossene und raue Art und dabei das Wissen, dass er trotzdem verdammt lieb sein konnte.
Lucias Eintreten riss Ian wieder aus seinen Grübeleien und nachdem seine Haare einigermaßen trocken waren, warf er sich ein frisches T-shirt über und stylte seine rote Mähne noch ein wenig. Dann stellte er sich zu Lucia, um erneut damit zu beginnen ihre Haare zu flechten. Irgendwie hatte er wohl Gefallen darin gefunden. Fröhlich pfeifte Ian vor sich hin an diesem friedlichen Morgen. "Nee, aber Fahrerfahrung", antwortete er trocken, wobei aus seinem Blick kaum zu deuten war, ob er nun scherzte oder nicht. Amüsiert sah er Lucia im Spiegel an.

"Okay das Reicht mir nicht um dir meine Betty anzuvertrauen", meinte ich nur grinsend un lehne mich dabei leicht gegen ihn, als er so hinter mir steht und meine Haare flechtet. Meine zwei Jungs musste das Defizit ausbaden, das ich an Körpernähe hatte weil aktuell kein andere Mann auch nur das Bedürfnis hatte mich anzusehen geschweige denn anzugreifen.
"Ich leb gerne mit euch zwei zusammen", versuche ich zu ihm und sehe zu ihm hoch, streiche leicht über seinen Oberarm und sehe zu ihm hoch, wobei er eigentlich gleich groß ist wie ich es bin, immerhin bin ich schon ziemlich hoch gewachsen.
"brauchst du auch noch was bestimmtes?", meinte ich neugierig und dabei sehe ich in seine Augen und hauche ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, wobei ich einen Schritt nach vorne gehe um ihm wieder ein wenig Freiraum zu geben.

"Betty? Echt jetzt?" Amüsiert sah Ian seine Mitbewohnerin an und schüttelte den Kopf. "War doch nur ein Scherz. Unterschätze meine Fahrkünste nicht, die sind top!" Entspannt ließ er Lucia gegen sich lehnen. Irgendwann war er fertig mit der Flechterei und es sah seiner Meinung nach noch nicht einmal schlecht aus. Das musste Lucia allerdings selbst wissen, ob sie so herumlaufen wollte.
Ian lächelte sanft und erwiderte ihren Blick, als sie zu ihm rauf sah. "Wirklich? Ich lebe auch total gerne mit euch zusammen. Im Ernst, ich kann mir schon gar nicht mehr vorstellen alleine zu wohnen", entgegnete er. So oder so war Ian es immer gewohnt mit anderen zusammen zu wohnen. Er war es gewohnt, dass um ihn herum Chaos und Lärm herrschte, dagegen war diese WG der reinste Ruhepol. Allerdings tausendmal besser als alleine in einem mickrigen Hotelzimmer zu hocken. "Und ich bin froh, dass du es mit uns zwei Chaoten aushältst", fügte er noch hinzu und knuffte Lucia liebevoll in den Arm.
Ein seliges Lächeln schlich sich bei ihrer liebevollen Geste auf sein Gesicht. "Wenn du so fragst.. eigentlich würde ich auch gerne mal wieder in die Bibliothek, aber das kann ich auch gut alleine tun", antwortete er mit einem Schulterzucken. "Vielleicht fällt mir auf dem Weg ja auch noch das ein oder andere ein", murmelte er und ließ seinen Blick noch einmal zum Spiegel wandern als Lucia etwas zurücktrat. Zufrieden nickte er. "Also ich glaube, ich bin so weit."

"Ja sie hat einen Namen, ich  sag sicher nicht immer "Mein Auto"", meinte ich schon fast lachend und schminke mich danach fertig. Ich muss echt sagen Ian ist mir in manchen Situationen wie diesen lieber wie Phil, mit ihm konnte ich irgendwie nicht so hier stehen und mich auch noch an ihn hin lehnen. Klar, Phil ist immer da wenn man ihn braucht, aber eben nicht auf der Körperlichen Ebene, also wenn ich wen brauche um mich anzulehnen.
Als er fertig ist mit flechten grinse ich ganz leicht und sehe anschließend zu ihm hin, "Danke Ian", meinte ich ganz leicht grinsend.
"Es ist halt angenehm, ich meine, du bist nie alleine und hast immer wen, der mit dir redet", meinte ich leicht grinsend und lege den Kopf weiterhin gegen seine warme Brust, die ich anschließend viel zu selten bekuschele.
"Ich kann dich gerne dort absetzen und derweil auf den Friedhof gehen", meinte ich leicht grinsend und sehe wieder zu ihm hin. "Dann lass uns los, bist du warm genug angezogen? Nicht das du mir frierst", meinte ich anschließend motiviert und ziehe mir danach nochmals meine Lederjacke über und stecke die Sonnenbrille in meine Haare rein.

"So wie jeder normale Mensch?", gab er neckend zurück und grinste breit. "Immer wieder gerne", meinte er lächelnd und legte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab. "Ja, das stimmt. Ich finde das auch schöner, wenn man jemandem um sich herum hat", fand er und spürte wie sich Lucia gegen ihn drückte. "Auf den Friedhof? Wir können auch beides zusammen erledigen. Wie du magst", antwortete er. "Und ja Mama, ich werde schon nicht erfrieren." Kopfschüttelnd und lachend verschwand er aus dem Bad um seine Schuhe anzuziehen bevor Lucia auf die Idee kam ihm noch schnell eine Wollmütze zu stricken. Wow, sie war irgendwie wirklich wie seine Schwester.
Als auch Lucia ihre Jacke an hatte, liefen sie gemeinsam nach draußen. Sofort genoss Ian das schöne Wetter. "Also, Betty zu fahren gebührt dann wohl erst einmal deiner Ehre." Grinsend schwang der Rothaarige sich auf den Beifahrersitz nachdem seine Mitbewohnerin aufgeschlossen hatte. Kaum hatte sie gestartet, suchten seine Finger auch schon nach den richtigen Knöpfen für das Radio. "Wie geht es dir eigentlich? Gibt es was Neues bei dir?", fragte er nebenbei. Er wollte Lucia auch nicht vom Fahren ablenken, aber fragen konnte man ja mal.

"Ich bin ja auch nicht normal!", lache ich und schlage ihm spielerisch auf den Oberarm. Sehr ruhig streiche ich nochmals über seine Hand und hauche ihm anschließend einen kleinen Kuss auf seine Wange, grinse ihn einfach nochmals an.
"Ja, meine Großmutter liegt dort begraben", meinte ich nochmals ruhig und sehe ihn nochmals kurz an, wobei ich nicht genauer darauf eingehen wollte, ich meine, der Tod ist kein Thema für einen gemütlichen Tag.
"Ich bin nicht deine Mama! Dann würdest du sicher nicht mit einem Kerl wie Phil anbandeln", lache ich und sehe ihn nochmals an, wobei ich mich auch noch ganz fertig mache und mit meinen Schuhen, die einen Absatz haben, neben ihm stehen bleibe. Dabei bin ich endlich mal ein wenig größer als wie Ian, was für mich ein ziemlich seltenes Erlebnis ist.
"Tja, Phil bekommt sie manchmal, aber sonst bekommt mein Schätzchen keiner", lache ich und steige ein, starte den Motor, der natürlich gleich schnurrt wie ein Kätzchen und mein Grinsen wurde nur noch breiter. "Bei mir ist eigentlich alles gut. Ich meine, meine Große Liebe bleibt irgendwie noch aus aber da finde ich vielleicht noch in 100 Jahren wen, der mich haben will. Mein Studio läuft gut, meine Wohnung sieht fast immer aus wie ein kleiner Schweinestall und joa, bei dir?", meinte ich ruhig lächelnd.