Klasse 11

Hier hat die Klasse 11 ihren Unterricht wie Mathe, Englisch und Politik

Ich hatte mein Zimmer inzwischen gefunden und nun saß ich im Klassenraum der 11B und bereitete die Biologiestunde für die Schüler vor, ich hatte ja mit ihnen morgen früh in der ersten Stunde. Ich stellte die Modelle auf den Tisch und ging zur Tafel und begann mein Tafelbild darauf zu übernehmen. Da ich mir nicht sicher war was die Schüler schon hatten machte ich erstmal eine Zusammenfassung des menschlichen Körpers, da fiel ja eine ganze Menge des Stoffes rein das man in Klasse 8/9/10 hatte. Ich zeichnete alles so ordentlich wie möglich ab, da ich leider mehr als schlecht im zeichnete, war das Bild des Menschen ziemlich verkrüppelt. Ich hatte mir doch eine Präsentation oder zumindest eine Diashow fertig machen sollen, aber nun war der Mensch schon an der Tafel. Ich nahm mir vor die grundlegenden Sachen doch zu kopieren, ansonsten würden sie da ja nichts erkennen. Ich fing an den Text zu schreiben und malte noch einen zweiten Menschen. Im ersten hatte ich die Organe, im zweiten sollten die Grundlegenden Nervenverbindung zwischen Rückenmark und Gehirn dargestellt werden. Die Muskeln und Knochen sollte ich kopieren. Ich ging diese kopieren und kam wieder. Dann ergänzte ich noch die Überschrift des Tafelbilds und betrachtete mein Werk, ich würde damit keinen Kunstpreis gewinnen, aber zur Darstellung sollte es genügen zu mal die Schüler das schon gehabt haben sollten.

Ach ja Nachhilfe. Ich liebe Nachhilfe, nennt mich verrückt aber es ist so. Denn in der Nachhelfe habe ich Mr. Bonaparte ganz für mich alleine und kann ihn anhimmeln. Das lasse ich mir natürlich nicht anmerken, denn sonst ist meine Nachhilfe vorbei. Die Berührungen, die von mir ausgehen, sind natürlich immer sehr zufällig. Jetzt sitze ich im üblichen Raum, wo ich immer die Nachhilfe genießen darf. Auf meinem Stühlchen und wippe mit den Füßen. Meine Sachen, Stifte und Co., habe ich vor mir ausgebreitet und warte auf meinen Lehrer.

Mit einem ruhigen Lächeln auf den Lippen schlenderte ich durch die Gänge. Wie jeden Sonntag trage ich ziemlich lockere Kleidung, mehr wie eine Jogginghose und ein lockeres Tanktop ist an so nem Tag nicht, doch das störte mich kein bisschen, wenn ich ganz ehrlich sein sollte, vor allem nicht bei Johnny, mein einziger Nachhilfeschüler.
Als ich den Raum betreten habe, sah ich zu Johnny und grinste ihn wie immer freundlich und offen an. Guten Morgen, du bist mal wieder zu früh, aber wie soll es andres sein, um ehrlich zu sein war ich mal wieder zu spät, fünf Minuten, denn ich hatte verschlafen, was man mir an meinen komplett verstrubbelten Haaren ansah. Hast du irgendwelche Fragen oder willst du was wiederholen?, fragte ich neugierig und wartete ab.

Als er der Raum betritt wird dieser für mich ein Stückchen heller. Es freut mich, wenn er mich angrinst. Ich mag sein Lächeln bzw. sein Grinsen, es hat etwas warmes und verspieltes. Ihm fällt auf, dass ich zu früh bin, was mich wieder freut. "Nun ja so lange bin ich jetzt noch nicht hier", murmle ich verlegen. Das ist gelogen. Ich warte eigentlich schon eine ganze viertel Stunde auf ihn, aber ich bin zu früh, nicht er zu spät. "Ähm... können wir Gleichungen ab Grad vier nochmal durchgehen... ich glaub das habe ich noch nicht so ganz verstanden", nuschle ich und blinzle nervös. Eigentlich weiß ich sehr gut, wie das funktioniert, aber ich will, dass er mir das erklärt. Dann kann ich ihn besser anschauen.

Mit einer Hand versuchte ich meine Haare nochmals zu richten doch ich grinste ein wenig und lachte sogar einen Moment lang, als ich versuchte diese irgendwann zu richten. Gut, dann lass uns los legen, etwas zerstreut suchte ich noch meine Bücher und meinen Block aus der Tasche und legte ihm alles vor die Nase, nun ja, eher neben ihn wo ich immer saß. Geduldig wie ein Lamm erklärte ich ihm alles was er wissen wollte und so beobachtete ich ihn um zu sehen ob er verstand was ich hier sagte. Gegen Schluss als ich fertig war gab ich ihm ein Beispiel und grinste ein wenig. So und jetzt zeigst du mir was du kannst

Ich muss gestehen es gefällt mir sehr, wenn er neben mir sitzt, mit dem Finger immer auf die Stelle im Buch zeigt, wenn er etwas erklärt und sich ständig durch die Haare streicht. Das bringt mich immer zum lächeln. Da, ich alles vorher schon verstanden hatte, mehr oder weniger.. die Polynomfunktionen hatten wir mittlerweile so oft durch, dass ich mich ganz gut drauf verstand.
Ich nickte als ob ich alles verstanden hätte, warf ihm dennoch beim Rechnen verunsicherte Blicke zu erstens um ihn anzuschauen und zweitens überzeugend zu wirken. "Stimmt das so?", fragte ich ihn und schob ihm das Blatt rüber.