Christoph Blair & Louis Craig

Kurz bevor ich das Restaurant betrat kniff ich kräftig die Augen zusammen und versuchte mich innerlich zu beruhigen. Erstaunlicherweise war ich einfach nur froh und munter gewesen und habe wunderbar geschlafen, doch seit ich wach bin, kann ich nur noch an Chris denken, einfach, weil nichts geklärt ist und ich Angst davor habe, ihn nun zu sehen und etwas klären zu müssen. Warum war das so schwer? War ich jetzt auf einem Date? Wie fühlte er? Wie sollte ich damit umgehen, wenn er einen Rückzieher macht? Soll ich ihm Ruhe gönnen oder soll ich nicht aufgeben? Was wollte ich überhaupt?
Vermutlich wartete Chris nun schon 5 Minuten auf mich, aber ich schaffte es noch nicht, den Schritt in das Restaurant zu wagen. Leichte Regentropfen fielen auf meine schokobraunen Haare, die ungewöhnlich ordentlich frisiert waren und seltener Weise nicht unter einem Cap versteckt waren.
Ich hatte mir lange Gedanken über meine Kleidung gemacht, auch wenn es am Ende vielleicht nicht zu sehr viel geführt hatte. Als ich endlich in die Wärme eintrat und somit den Passanten nicht mehr erlaubte, mich verwirrt anzustarren, musterte ich mich nochmal und richtete alles her. Ich hatte mich einfach für meine liebste Levis entschieden und dazu ein etwas gewagter weinroter Strickpulli, der mich schnell als modebewussten Schwulen abstempelt, der ich zugegebener Weise auch war. Auffällig war, dass ich ausnahmsweise meine Brille trug, die aber nicht weniger gut zu meinem Outfit passte. Während ich nach kurzer Absprache mit einem Kellner, zu dem Tisch lief, an dem Chris bereits saß, wuschelte ich nochmal durch meine längeren Haare, wodurch die mühsame Frisur etwas zerstört wurde. "Hey." sage ich etwas unsicher, aber freundlich grinsend und nehme einfach zögernd Platz, um dem Konflikt einer näheren Begrüßung zu entgehen. "Ich hoffe, du hast nicht zu lange gewartet..." ergänze ich noch und starre ihn so ziemlich an, weil er einfach gut aussieht in diesem grauen Hemd und ich nur noch daran denken kann, wie schön es letzte Nacht mit ihm war.

Ich muss trotz meiner kleinen Unsicherheit einfach übers ganze Gesicht strahlen, als ich Chris wiedersehe. Irgendwo habe ich trotz der kurzen Zeit, in der wir uns nicht gesehen haben, doch ganz schön vermisst und hoffe einfach, dass nichts zwischen uns steht. Ich will nie mehr auf diese liebe Frohnatur verlieren, die doch so viel Tiefe in ihrer Persönlichkeit zu haben scheint. "Gut."Sage ich und nicke erleichtert, als er wirklich nicht böse zu sein scheint, dass er etwas warten muss, auch wenn ich mir vornehme, nächstes Mal zehn Minuten früher da zu sein, wenn wir uns nochmal treffen sollten, was ich doch sehr hoffe.
Natürlich war es irgendwie etwas komisch zwischen uns, einfach, weil wir beide nicht wussten, was das nun mit uns war. Aber ich war froh, dass Chris ebenso wie ich keine Lust zu haben schien, eine unangenehme Stille entstehen zu lassen. "Klar bin ich gekommen. Warum sollte ich auch nicht?" meinte ich lieb lächelnd, stütze meinen Ellbogen auf dem Tisch und mein Kinn auf meiner Hand ab. Mein Lächeln blieb einfach und ich ließ die Stille, die entstand, unberührt, da sie keinesfalls störte. So langsam schwand die Unsicherheit und Nervosität und ich freute mich einfach auf den bevorstehenden Abend. Es war ein gutes Zeichen, wie gut gelaunt Chris schien und mich ebenfalls nicht aus den Augen ließ. Ob er wohl auch Interesse an mir hatte? Immerhin schien dieser Verdacht seit gestern gar nicht mal so ungläubig. Und das er hier mit mir saß und mir sein süßes Lächeln schenkte, ließ mich noch zuversichtlicher fühlen.
Erst, als er wieder zum Reden ansetzte, konzentrierten sich meine Augen wieder auf sein Gesicht, denn vorher waren sie damit beschäftigt, ihn genauestens zu mustern und gar anzuschmachten, wofür ich mich jedoch nicht schämen würde. "Ähm... Nein nicht genau. Hast du als Italiener Empfehlungen für mich?" frage ich grinsend und ziehe meine Augenbrauen hoch. Ich hoffte einfach, dass auch er sich nicht unwohl fühlte und wir noch weiterhin offen reden konnten.
Erst hatte ich überlegt Wein oder Ähnliches zu bestellen, aber das wurde mir dann doch zu doof, deshalb schloss ich mich einfach Chris an und bestellte nur eine Coke. Die hatte auch weniger den Eindruck eines zwanghaften Dates, gegen das ich natürlich nichts hätte.
Als die Kellnerin wieder weg war, beschloss ich dann einfach das Thema vorsichtig anzusprechen, das uns beide vermutlich beschäftigte. "Also... Wie fühlst du dich nach gestern oder dieser Nacht?" frage ich einfach leise, aber dennoch leicht lächelnd und hoffte ihm so etwas Sicherheit zu geben. "Willst du darüber reden?"

Ich schüttle schmunzelnd den Kopf. "Als ob das jemals passieren würde." erwiderte ich und fühlte mich nach dieser kurzen Zeit meines Abkommens erstaunlich wohl. Egal, ob ungeklärte Fragen zwischen uns standen, war die Atmosphäre lockerer geworden und wir lächelten schon wieder die ganze Zeit, was ich als gutes Zeichen deutete.
Ich musterte ihn eine Weile soweit ich was erkennen konnte und kam nicht von dem Gedanken weg, dass Chris trotz letzter Nacht gut aussah und mich einfach vergessen ließ. Ich vergaß alle möglichen Nachteile und dachte auch nicht mehr an mein gebrochenes Herz. Ich wusste zwar nicht, ob es überhaupt möglich war, ein gebrochenes Herz so schnell zu heilen und neu zu vergeben, aber scheinbar stellte ich das gerade an und musste einfach hoffen, dass ich nicht wie oft naiv vorschnell handelte und Chris vertraute. Aber er war nicht Jaden, das wusste ich. Ich glaubte fest daran, dass er mich nicht im Stich lassen würde.
Da ich kaum Essenswünsche habe, frage ich einfach nach der erfahrenen Meinung des Italieners und nicke bei der Antwort zufrieden. "Gut, dann nehme ich auch eine Lasagne, wenn dir das nicht doof ist, wenn wir exakt dasselbe nehmen." grinse ich und zucke nur mit den Schultern, als Chris gähnt. Die Nacht war lang und viel Schlaf scheint er wohl nicht bekommen zu haben, im Gegensatz zu mir. Ich hoffte nur, dass Chris noch eine Weile durchhielt, damit wir möglichst viel Zeit miteinander verbringen konnten.
Schließlich beschließe ich einfach, dass es Zeit ist, die vergangene Nacht vorsichtig anzusprechen und sehe einfach ruhig abwartend zu meinem Gegenüber. Als dieser antwortet, dass er sich nicht schlecht fühlt, aber nicht wusste, was er wollte, nickte ich verständlich. Ich warte erstmal, bis er zu Ende spricht, auch wenn es mir einen Stich versetzt, dass er sich nicht sicher ist, ob er etwas mit mir eingehen kann. Doch ich wollte die Hoffnung nicht aufgeben. Ich hatte erwartet, dass Chris dementsprechend zurückhaltend sein würde und sein Nachsatz, dass es ihm aber gefallen hätte, lässt mich noch mehr Hoffnung schöpfen. "Ich verstehe glaube ich, was du meinst. Es ist nicht leicht, jetzt schon zu sagen, was man will. Dieser... Schritt gestern kam sehr plötzlich, ohne das wir uns gut kannten, aber ich möchte deshalb trotzdem nichts aufgeben. Mir hat es gestern auch sehr gefallen und ich würde dich gern noch besser kennenlernen wenn du willst. Und ich hoffe natürlich, dass du deine Meinung darüber änderst, ob du mit einem Mann zusammen sein kannst. Ich denke, dass du das kannst." lächele ich vorsichtig und hoffe wirklich, dass wir das gemeinsam schaffen. Chris würde mir nicht absichtlich weh tun, wenn denn hat er Angst und die werde ich ihm mit der Zeit nehmen, hoffentlich. "Vielleicht schlägst du vor, was wir machen? Gemeinsam Sachen unternehmen, Spaß haben und erstmal genießen? Ich werde nichts machen, was du nicht willst, aber ich lasse dich auch nicht mehr gehen." schmunzle ich und versuche ihm etwas den Druck einer festen Entscheidung oder möglichen Folgen zu nehmen.

Ich muss grinsen, wie so oft seit ich mit Chris im Restaurant bin und streiche mir etwas durch meine Haare, die zum Glück schnell trocken geworden sind. "Ich hätte auch etwas anderes nehmen wollen, aber gut, so können wir beide vom anderen probieren." schmunzle ich und warte gespannt auf die Kellnerin. Nachdem sie uns die Getränke gegeben hat, bestellen wir nun das jeweilige Essen und ich trinke erstmal reichlich von der Cola. Ich hatte viel zu wenig den Tag über getrunken, hatte mich total in meine Zeichnungen verkrochen und dabei natürlich Essen und Trinken über Bord geworfen. Zudem brauche ich wohl noch für den weiteren Abend viel Zucker, Koffein und etwas Frisches, was mir das gekühlte Getränk beschert.
Auch wenn Chris sichtlich unsicher und etwas überfordert scheint, muss ich lächeln, als er sagt, dass er immer zu, wenn er mich sieht, daran denken muss, wie gut es ihm gestern Nacht gefallen hat. "Aber kannst du mich nicht trotzdem kennenlernen? Ich meine, dich hält niemand auf, mir trotzdem nahe zu kommen, aber auch jetzt scheint es doch ganz gut zu klappen, dass wir uns unterhalten." erwidere ich auf seine Worte, um ihn einerseits zu verstehen und andererseits nicht locker zu lassen, gerade wenn er zugab, dass er mir gegenüber nicht abgeneigt war.
Die Vorschläge für Unternehmungen gefallen mir natürlich gut und dass Chris sogar mit mir im Garten picknicken will, wie ich es auch gern bei einem Date machen würde, gefiel mir noch besser. Während ich also lächelnd auf unsere Hände schaue und meine Finger einfach fest mit seinen verschränke, setze ich zu einer Antwort an. "Klar, deine Vorschläge klingen alle sehr gut. Ich glaube Schwimmen ist meine liebste Sportart und Tiere mag ich auch. In der Natur spazieren, Picknicken, klingt doch perfekt, oder? Wir haben auf jeden Fall noch viele Dinge, die wir zusammen machen können, ich bin eh immer offen für Neues." lächle ich und sehe ihn an, versuche einmal mehr ihm Sicherheit zu geben.
"Ich bin wirklich froh, dass wir uns so gut verstehen und du auch jetzt noch bei mir bist. Ich bin mir sicher, dass wir alles schaffen werden, was noch so vor uns steht und ich gebe mein Bestes, damit du deine Zweifel verlierst." sage ich ruhig und lächle einmal mehr, einfach nur lieb und aufrichtig, wie man mich kennt.

"Was auch immer du wissen willst." grinse ich freundlich und freue mich schon darauf, wenn wir wirklich mehr voneinander erfahren. Ich frage mich wirklich, was hinter diesem Kerl steckt, der von so vielen Narben gezeichnet ist und dennoch lächeln kann. "Natürlich möchte ich, was über dich wissen. Alles, was du mir anvertrauen kannst und möchtest, möchte ich gern wissen. Immerhin muss ich wissen, was hinter deinem Lächeln und deinen Narben steckt." antworte ich ihm und verliere extra für ihn mein Lächeln nicht. Ich verstehe gar nicht, wie er so wenig Selbstvertrauen haben kann, wo man doch offensichtlich sehen müsste, wie sehr er mein Interesse geweckt hatte. Auch um ihn mehr Sicherheit zu geben und ihm das zu zeigen, umschließe ich meine Finger mit seinen und drücke seine Hand einmal kurz fest. Noch immer wirkt er unsicher, aber ich sehe es als guten Schritt, dass er seine Hand nicht wegzieht und er es sogar war, der mir seine Hand gegeben hat.
"Ja, lass uns die Woche unbedingt noch was machen. Außer meinen Klavierstunden ab und an, hab ich nichts vor. Und wo wir irgendwann mal schwimmen gehen im Sommer ist mir auch egal. Ich bin auch gern mit dir allein." meine ich wie immer lieb und schenke ihm abermals ein Lächeln, während ich den Druck an meiner Hand einfach erwidere. "Wenn du willst, organisiere ich alles, dann musst du dir um nichts Gedanken machen und kannst einfach genießen." ergänze ich noch auf den Vorschlag eines Picknicks hin und nicke anschließend nur. Ich würde ihm keinen Druck machen, vielmehr schätzte ich mich glücklich, dass wir nun hier saßen und Chris sich nicht von mir ab wandte.
"Wann hast du eigentlich Geburtstag?" wollte ich wissen und damit einfach wieder das Thema wechseln und von dem Ernsten ablenken, damit sich Chris vielleicht wieder etwas wohler fühlte.

Nun ausnahmsweise etwas ernster nicke ich und wappne mich bereits auf das kommende vor. Es wird keine schöne Erzählung werden, wenn es um Narben geht, erst recht nicht, wenn ich sehe, wie sich Chris Stimmlage verändert. Trotzdem will ich es wissen und höre deswegen ganz genau zu. Auch, wenn ich selbst nicht die schönste Kindheit hatte, könnte ich mir niemals vorstellen, so etwas Schlimmes durchzumachen und dennoch so zu sein, wie mein Gegenüber, der einfach nicht sein Lächeln verlor.
Klar, war ich fasziniert von ihm, nun sogar noch mehr als zuvor. Diese Vergangenheit zeigte einfach, was für ein großartiger Mensch da vor mir sah und wie sehr er es verdiente, das Beste dieser Welt zu bekommen. Er verdiente es auf jeden Fall, meine Zuneigung zu bekommen und alles, was ich ihm sonst noch geben konnte. Ich war unendlich gerührt, nachdem er mit seiner Rede geendet hatte und sah ihn einfach nur etwas sprachlos an. "Du bist wirklich unglaublich. Ich hoffe, ich kann dafür sorgen, dass du nie wieder so etwas Schreckliches erleben musst. Und ich bewundere dich noch mehr als zuvor, für deinen aufrichtigen und lieben Charakter, trotz dieser Vergangenheit." versuche ich ihm irgendwie meine Gedanken und Gefühle klarzumachen, auch wenn ich das bei weitem nicht schaffe. Ich war unendlich froh, dass ich ihn kennenlernen durfte und war mir einmal mehr sicher, dass ich nie so einen ehrenwerten Menschen wie ihn getroffen hatte. Fast möchte ich meinen, ich hätte ihn nicht verdient, aber das war wohl der falsche Ansatz.
Zum Glück schafften wir es aber nun etwas von dem Thema abzuweichen, was ich auch gern entgegennahm, da ich nicht wollte, dass eine bedrückte Stimmung herrschte. "Aye aye, Sir." grinste ich und freute mich darauf, das Picknick auch noch mit ihm vorzubereiten, denn das hieß immerhin, dass wir noch mehr Zeit gemeinsam verbringen würden. Ich tat es Chris gleich und nahm noch einen Schluck meiner Cola, doch dann fragte ich ihn nach seinem Geburtstag. "18. April? Das ist 19 Tage nach meinem Geburtstag!" lächle ich zufrieden und überlege bereits, was ich ihm denn schenken könnte, worüber er sich freuen würde, denn schenken würde ich ihm definitiv was, auch, wenn er mir nichts schenken würde.
"Oh ja." ich lache kurz. "Deinen weiß ich auch noch nicht. Ich heiße mit vollem Namen Louis Nevin Craig." meine ich und grinse schräg. "Wenn du willst, kann ich dir übrigens auch mehr über mich erzählen, so als Gegenleistung."

Ich bin immer noch erstaunt von ihm, aber kann einfach nur auf seine Worte nicken. So wie er das sagt, hört sich das ganz einfach und logisch an, aber in der Realität glaube ich, dass es nicht so leicht ist. Dann wechseln wir aber, worüber ich ganz zufrieden bin, auch wenn ich natürlich alles von ihm wissen will. Ich mochte schlechte Stimmung einfach nicht und hoffte, dass der Rest des Abends möglichst spaßig und unterhaltsam wurde.
"Ähm nein am 30." lache ich leise und kratze mich am Nacken. Ich freute mich darauf, dass mein Geburtstag langsam näher rückte, auch wenn ich nicht wirklich sagen konnte warum. Eigentlich gab es nicht wirklich etwas zu feiern. Meine Freunde von damals würden nicht mit mir feiern und viele hier kannte ich noch nicht. Doch auch, wenn mich das traurig machte, hatte ich umso mehr Hoffnung für die Zukunft. Meine neuen Freunde hier, würden mir die Zeit sicher schön machen und allein wenn ich den Tag vielleicht mit Chris verbringen konnte, würde er sicher schön werden.
Als Chris mir seinen ganzen Namen nannte, sah ich ihn mit großen, ungläubig geweiteten Augen an und mein Mund klappt kurz auf. "Woah! Warum hast du denn so viele Namen? Hat das eine Bedeutung oder ist das so Gang und Gebe in Italien?" frage ich verwundert nach, ehe auch ich mein Essen in Empfang nehme und mit glänzenden Augen musterte. Ich hatte unglaublichen Hunger über die Zeit bekommen. "Ich möchte es dir gern erzählen." meine ich lächelnd, ehe ich mich auch nicht mehr zurückhalten kann. "Guten Appetit!" rufe ich etwas enthusiastisch aus und nehme einen großen Bissen von der Lasagne. "Hm. Schmeckt gut." meine ich, nachdem ich runtergeschluckt habe und gleich den nächsten Bissen nehme.
Ich huste kurz, als er mir das Kompliment macht und meine Wangen werden doch tatsächlich etwas warm, während ich ihn seelisch anlächle. "Danke. Ich trage sie eigentlich nicht oft, aber wenn es dir gefällt, lässt sich das ja ändern." schmunzle ich und bin froh, dass ich trotz des Kompliments noch normale Wörter rausbekomme und mich schnell wieder beruhige.
Nachdem ich noch ein Schluck von meiner Cola genommen habe, falte ich meine Hände einmal und beschließe mal mit meiner Erzählung anzufangen. "Also ich bin eigentlich ganz gut aufgewachsen. Hatte nie etwas, was mir gefehlt hat und das lief auch ganz gut so. Meine Eltern haben sich nie groß um mich geschert, sie selbst waren eigentlich mit ihrer Arbeit verheiratet, waren selbst nur zusammengekommen, um ihren Ruf zu verbessern und weil es günstiger für Arbeit und Geld war. Deshalb bin ich auch Einzelkind, sie hatten nicht sonderlich großes Interesse an Kindern, mein Vater wollte nur einen Nachfolger für seine Firma und sie wollten dem Trend anderer Familien und Bekannter mitgehen. Mein Vater heißt übrigens auch Chris. Christopher. Naja und das lief eigentlich ganz okay, bis ich mich geoutet habe. Dann war es ihnen auf einmal nicht egal, was ich mache, da ich ihren Ruf in den Dreck zog. Da musste ich so schnell wie möglich weg. Zufälligerweise wechselte mein damaliger bester Freund auch von unserer New Yorker Highschool hierher und ich ging einfach mit. Was sie aber nicht wussten ist, dass ich in ihn verliebt war." Ich lachte tonlos und nahm noch eine Gabel von der Lasagne. "Naja der ist vor einiger Zeit dann einfach abgehauen, als ich in einem Streit einfach alle Karten auf den Tisch gelegt habe." ergänze ich noch und sehe dann gespannt zu Chris, wie er darauf reagieren würde. "Bis auf meine große Liebe fürs Zeichnen gibt es eigentlich nichts, was du noch über mich wissen musst."

Ich machte immer noch große Augen, als er mir dann die Hintergründe seiner Namen erklärte und nickte schließlich beeindruckt. "Dann scheint euch Familie wirklich sehr wichtig zu sein. Hast du eine große Familie? Viele Onkel und Cousinen oder so meine ich?" frage ich interessiert nach und habe ein leichtes Lächeln auf den Lippen auch wenn ich schmerzhaft daran denken muss, dass dies bei mir vollkommen anders war und ist und das, obwohl ich ein so liebesbedürftiger Mensch bin, der gern eine große Familie hätte. Ich esse meine Lasagne weiter und bemühe mich, nicht zu sehr zu schlingen, auch wenn mein Hunger sehr groß ist. "Ugh. Jetzt koste ich aber nicht mehr von dir, das ist doch bestimmt jetzt viel zu scharf." murmle ich, als ich sehe, wie Chris seine Portion nochmal nachwürzt, grinse dann aber. "Scheinbar bist du schärferes Essen gewohnt als ich." stelle ich einfach nur fest und freue mich, wieder etwas Neues über Chris in Erfahrung gebracht zu haben.
Ich schüttle grinsend den Kopf. "Ich trage sie auch gern, ich dachte nur immer, es sähe nicht so gut aus und ich wäre halt die altbekannte Brillenschlange." erkläre ich ihm. "Aber wenn du möchtest, hebe ich sie mir immer für besondere Ereignisse auf, damit du nicht zu sehr mit gutem Aussehen verwöhnt wirst und nachher noch einen Schreck bekommst, wenn du mich erlebst, wenn ich gerade erst aufgestanden bin." schmunzle ich und beschließe dann endlich, ihm auch von meiner Geschichte etwas zu erzählen und nebenbei etwas zu essen.
"Ich meine... Ich würde nicht sagen, dass ich viel durchgemacht habe, im Gegensatz zu anderen. Nur für mich stand einfach noch nie die Option, nicht ich selbst zu sein, sondern ich wollte meinen Weg gehen und ich habe trotzdem nicht die Hoffnung in die Menschen verloren, denn es gab auch sehr viele, die mir geholfen haben und das Gefühl gegeben haben, geliebt zu werden." erwidere ich und muss leise über seine Sorge über seine Haare lachen. "Das macht doch nichts. Ich finde es süß, wenn du so verstrubbelt aussiehst und verzweifelt versuchst, deine Haare zu richten. Aber mit Cap gehts natürlich auch. Ich wähle diese Lösung auch immer gern." meine ich und fühle mich erstaunlicher Weise sicher dabei, das Kompliment so nebenbei offenzulegen und trotz der Ehrlichkeit dahinter, mich nicht unwohl oder unsicher zu fühlen, weil ich mich in Chris Gesellschaft einfach wohl fühle.
"Eben. Noch ein Grund mehr, der uns zusammenschweißt." schmunzle ich und hüte mich davor, nicht zu sagen: Noch ein Grund, weshalb wir gut zusammenpassen. Nachdem ich noch einen Schluck getrunken habe, verziehe ich gespielt angewidert das Gesicht. "Ugh... Bist du dir sicher?" frage ich skeptisch, aber meine Mundwinkel zucken verdächtig. "Um die Karten auf den Tisch zu legen. Ich glaube mein größtes Problem ist, dass ich nicht damit klarkomme, wenn jemand ungerecht behandelt wird. Und wenn das noch eine Person ist, die ich mag, kann ich wirklich ungemütlich werden. So besonnen und ruhig wie ich auch bin, wenn man mich weit genug treibt, eskaliere ich dann gern mal so richtig." erkläre ich und grinse schräg, hoffe natürlich, dass Chris deshalb nicht gleich auf und davon ist, sondern versteht und damit umgehen kann.

Auch, wenn ich dachte, Chris Essen wäre nun zu scharf für mich zu kosten, fand er anscheinend eine Ecke ohne der Soße und hielt mir eine volle Gabel rüber. Natürlich zögerte ich nicht, die Pasta entgegenzunehmen und kaute nachdenklich runter. "Schmeckt!" verkündete ich dann lächelnd und mache natürlich auch ihm die Gabel voll und halte sie ihm hin. "Mir schmeckt die Lasagne besser, aber dir ist sie bestimmt auch nicht scharf genug." meine ich grinsend und warte einfach ab, ob er sie so entgegen nimmt oder erst etwas Soße drauf macht.
Bei dem Kompliment über mein Aussehen mit der Brille muss ich lächeln und bin auch ziemlich erleichtert, dass ihm das gefällt, dass ich ihm gefalle. Die Röte, die bei diesen Worten auf seinen Wangen sichtbar wird, entgeht mir nicht, doch ich äußere mich nicht dazu, sondern sehe schmunzelnd darüber hinweg und behalte mir im Kopf, dass er so noch niedlicher aussieht. "Ach was..." winke ich ab, als er mit den Komplimenten nicht aufhört und ein weitaus tiefgründiges Kompliment gibt. "Danke. Es ist sehr lieb, dass du das sagst. Ich gebe wirklich mein Bestes, nett und offen zu jedem zu sein." erwidere ich dann warm lächelnd und wirklich dankbar. "Sowas kann aber auch nur jemand sagen, der genauso ist. Nicht, dass du auf die Idee kommst, ich könnte dir nicht auch hintereinander Weg Komplimente geben, dazu gäbe es genug Potential." schmunzle ich und esse allmählich meinen Teller leer, trinke meine Cola aus, wobei ich natürlich noch lange nicht daran denke, den Abend mit Chris zu beenden. Auch, wenn ich nicht genau sagen könnte, wie oder warum, die Zeit mit dem Italiener war unglaublich intensiv in kurzer Zeit und gleichzeitig verging diese viel zu schnell. Wir unterhielten uns gut, konnten die ganze Zeit lachen oder lächeln und fühlten uns einfach wohl und genossen die Zweisamkeit, zumindest hoffte ich, dass alles auf Gegenseitigkeit beruhte.
Bei seinen Worten über seine Haare nicke ich einfach und sehe ihn wie die ganze Zeit sowieso schon lächelnd an. "Wie gesagt, mir ist es relativ egal, wie du es machst. Alles hat irgendwo seinen Charme." erwidere ich nur noch, da es mir auch wirklich egal ist, was er mit seinen Haaren macht und es nicht gelogen ist, dass er mir in jeder Form gefällt.
Das, was ich nicht aussprechen wollte, macht Chris nun indirekt, auch wenn er es spaßig verpackt. Ich wackle grinsend mit den Augenbrauen und fasse mir an die Stelle meiner Brust, wo sich mein Herz befindet. "Niemand könnte es je bei einem Wettbewerb mit uns aufnehmen! Wir sind einfach für einander geschaffen!" hauche ich dramatisch und lache dann leise.
Als er von seinen schlechten Seiten erzählt, sehe ich ihn einfach nur aufmerksam an und lächle dann. "Also ich habe dich in der kurzen Zeit auch schon ernst erlebt in den richtigen Momenten, also kann ich das widerlegen. Dass du mich nicht anlügen kannst, ist umso besser, denn wer will denn schon Lügner? Diskutieren? Daran können wir arbeiten. Ich passe schon auf, dass deine Meinung berücksichtigt wird. Und einen starken Beschützerinstinkt habe ich auch, also stört es mich nicht." wiegle ich gleich angefordert alle vermeintlich schlechten Seiten auf und grinse am Ende einfach nur glücklich und zufrieden mit meinem Ergebnis.
Bei seinen nächsten Worten, auf meine schlechte Seite, muss ich Lachen. "Deine Ansprüche scheinen etwas gering zu sein und ich nicht viel wert, wenn du mich fragst? Auf dem Internat wirst du sicherlich noch andere finden, die keine dieser schlechten Eigenschaften oder vielmehr Verhaltensweisen verkörpern." meine ich kurzzeitig etwas gespielt kritisch und skeptisch, doch lächle ich schnell wieder, da ich ihm seine Worte natürlich nicht übel nehme. Vielmehr freue ich mich, dass er auch mit meinen schlechten Seiten klarzukommen scheint fürs erste und das somit eine weitere gute Bilanz für unsere Zukunft ist.

Ich grinse ihn einfach nur an und nicke erfreut, doch ich glaube schon zu wissen, welche Lasagne mir besser schmecken wird. Ich kann mich aber einfach nur über dieses Angebot freuen, da es zwangsläufig dazu führt, dass wir uns einmal mehr treffen und zu oft treffen können wir uns definitiv nicht, da bin ich über jedes Mal glücklich. "Okay gut." sage ich leicht lachend und streiche mir kurz durch meine Haare. "Sonst hättest du zwei verschiedene machen müssen, damit ich nicht an der Schärfe ersticke." grinse ich vollkommen unbekümmert und einfach nur auf das Positive konzentriert. Um ehrlich zu sein, würde es mich auch nicht stören, wenn Chris scharfes Essen lieber hatte, wir mussten ja nicht in allen Punkten gleich denken.
Bei seinen nächsten Worten verdrehe ich jedoch die Augen und lache wieder. "Ach was. Irgendwann glaube ich dir nicht mehr, wenn du nur damit beschäftigt bist, mir Komplimente zu machen." sage ich ruhig und mit einer gewissen Ernsthaftigkeit, auch wenn meine Lippen immer noch zu einem Lächeln verzogen sind. Ich bin froh, dass ich Chris wenigstens auch ab und an Komplimente machen kann und er somit nicht denkt, dass er mir nicht gefällt, so auch seine Haare, die er gern so tragen kann, wie er Lust hat. "Da hast du recht." erwidere ich nur offen und ehrlich wie ich bin und sehe ihn einfach nur ruhig, aber mit einem Grinsen im Gesicht an. Ich freute mich, wenn er so glücklich war und die Zeit mit mir scheinbar genoss. So wollte ich es gern haben, dass wir nicht dauernd über die Zukunft und die anderen Leute nachdenken mussten, sondern einfach eine schöne Zeit zusammen hatten.
Nach seinen erneut lobenden Worten, lächelte ich wieder nur und konnte gar nichts sagen. Hoffte, dass er wirklich ernst meinte, was er da sagte, denn es bedeutete mir viel. Natürlich wollte ich ihm Gefallen, aber es erfüllte mich auch allgemein mit Zufriedenheit, das zu schaffen, was ich gern machte und zwar Menschen zum Lächeln zu bringen und glücklich zu machen. Über das Niesen sehe ich natürlich schulterzuckend hinweg, denke viel eher daran, dass er hoffentlich nicht krank wird, ehe unser Gespräch auch schon in einer neuen Richtung weitergeht. Wieder sind aus seinem schönen Mund nur liebe Worte zu hören und diesmal bin ich mir wirklich hundertprozentig sicher, dass sie von den Tiefen seines Herzens kommen. "Ich glaube, das trifft eher auf dich zu." ergänze ich ebenso leise und versuche wieder mehr Kontakt zu ihm aufzunehmen. Da seine Augen jedoch nicht meine finden wollen, lege ich meine Hand einfach leicht auf seine, sodass er seine natürlich auch wegziehen könnte. Was er dann noch flüstert, höre ich leider nicht, doch hoffe ich, dass ich ihm irgendwie wieder etwas mehr Halt geben kann und er sicherer wird. "Nein." antworte ich ihm glücklich und auch erleichtert, lächle wieder übers ganze Gesicht. "Ich bleibe so lange bei dir, bis du mich fortschickst und nicht mehr haben willst." ergänze ich noch ruhig und meine es auch wirklich so, wie ich es sage. Von mir aus würde ich ihn natürlich gar nicht mehr allein lassen, aber dafür war er noch lange nicht bereit.
Als ich seinen Vorschlag mit Nachtisch höre, schmunzle ich einmal mehr und lehne mich dann wieder etwas auf meinem Stuhl zurück. 'Ich wüsste etwas süßeres, als den Nachtisch, den sie hier zu bieten haben...' dachte ich mir und ließ vielleicht nur durch mein Grinsen vage erahnen, in welche Richtung meine Gedanken gingen. "Was hältst du davon, wenn wir uns einen Nachtisch teilen? Du kannst nehmen was du willst." lächle ich ihn dann einfach an, als ich von meinen Gedanken loskomme. Wer wusste schon, wohin dieser Tag noch führte oder die nächsten Tage, aufgeben würde ich meine Gedanken und Wünsche wohl kaum, dafür war es jetzt zu spät.

Ich lächle einfach nur beruhigt und zufrieden, lehne mich entspannt zurück und koste es wieder mal einige Momente aus, Chris einfach anzusehen. Immer wieder aufs Neue, je besser ich ihn kennenlerne, stelle ich fest, was für ein wundervoller Kerl er ist und dass er einfach die besten Charaktereigenschaften in sich vereint. Irgendwo kann ich gar nicht glauben, dass so jemand jetzt mir gegenübersitzt und anscheinend auch Gefallen an mir hat irgendwo. Es tut gut, dass es alles irgendwie problemlos scheint auch in Zukunft meine Zeit mit ihm zu verbringen, auch wenn es vielleicht noch etwas offen ist, wohin das geht. Auf jeden Fall werde ich mich immer weniger abweisen lassen, je besser ich ihn kenne.
"Auf uns beide, okay." sage ich zwar enthusiastisch, aber auch ziemlich leise und einfach nur besonnen lächelnd. Natürlich stimme ich mit ihm überein und vielleicht ist es das, was dafür sorgt, dass wir uns so gern haben, einfach weil wir uns sehr ähnlich sind und endlich mal ein anderer erkennt, was uns ausmacht. Ich habe das Gefühl, dass er mich gut versteht, mich nicht verurteilt und oftmals dasselbe denkt wie ich und somit fühle ich mich bei ihm wohl und habe Spaß. Ich hoffe, das geht ihm genauso. Da er mich zunächst nicht ansieht, greife ich nach seiner Hand und warte lächelnd, bis sein Blick wieder meinen trifft. Freue mich über diese winzige Berührung, die doch sehr viel für mich bedeutet.
Ich lache leise, als er zu spät merkt, was er ausgesprochen hat und schmunzle nur zu gern weiter, als er unsere Finger dann miteinander verschränkt. "Wenn du nichts dagegen hast, schlafe ich auch gern bei dir. Für mich ist das aber sicher kein Übel." erwidere ich zufrieden und grinse immer noch leicht, jedoch wird das Thema ziemlich schnell auf einen Nachtisch gelenkt, den wir uns wohl teilen würden. Die Dessertwahl trifft Chris meiner Meinung nach überaus gut, als die Bedienung kommt und natürlich registriere ich nur zu gern die kleinen Berührungen, die ich bekomme und die mir bestätigen, dass auch er meine Nähe genießt und sie sich wünscht. Ich kann sein Lächeln einfach nur erwidern und lege dann bei seiner Frage etwas nachdenklich den Kopf schräg. "Hm... Keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Ich möchte einfach nur glücklich sein, eine Familie haben und das Leben der Menschen um mich rum etwas verschönern, ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Viele Ansprüche hab ich sonst nicht. Ich kann mit Wenigem zufrieden sein, glaub ich. Und du? Hast du einen speziellen Wunsch, etwas was du erreichen willst?" frage ich ihn voller Neugierde und lehne mich wieder etwas im Stuhl nach vorn. Auf jeden Fall würde ich ihn gern unterstützen, um seine Träume zu erfüllen.

Ich muss grinsen. "Echt? Na unter diesen Umständen geh ich wohl doch besser in mein Zimmer?" frage ich fast neckend mit hochgezogenen Augenbrauen. Natürlich hatte ich das aber nicht vor und war gespannt, ob Chris Schlafgewohnheiten wirklich so schlimm waren, wie er sagte. Prinzipiell störte es mich nicht, nur aus dem Bett fallen wollte ich ungern, wenn er sich so breit machte. "Ich bin mir sicher, ich finde meinen Platz sonst leg ich mich halt auf dich drauf, wenn du mir keinen Platz lässt." schmunzle ich. Auch bei seinen folgenden Worten kann ich einfach nur Lächeln und hoffe natürlich, ihm seinen Wunsch zu erfüllen. "Also von mir aus, kann ich dir das ab heute für immer erfüllen." sage ich etwas leiser. Ich wusste nicht so ganz, ob das jetzt riskant war und wie er darauf reagieren würde, wenn er es denn gehört hatte, aber ehrlich waren meine Worte natürlich gemeint, auch wenn ich ihn selbst viel zu kurz kannte, um genaue Zukunftsprognosen zu geben. Dennoch hoffte ich derjenige zu sein, wenn auch erst in einiger Zukunft.
Klingt doch gut. Ich bin sicher etwas im sozialen Bereich würde dir auf jeden Fall liegen. Und ich denke nicht, dass du das Tanzen vollkommen aufgeben musst. Du könntest auch als Sozialarbeiter Kurse anbieten, die zum Beispiel Kinder mit schwierigem Hintergrund eine neue Perspektive geben, Selbstbewusstsein und Hoffnung an die Zukunft. Was ist da besser geeignet als unter anderem das Tanzen. Auch um mit sich selbst klar zu kommen, sich mit Gefühlen auf andere Art auseinanderzusetzen und diese zu verarbeiten." meine ich zuversichtlich und hoffe wirklich, dass so etwas für Chris klappen könnte und er damit glücklich wird, denn diese Kombination aus Tanzen und Hilfsbereitschaft scheint die perfekte Mischung für ihn zu sein.
Als er dann aber noch etwas ergänzt lege ich etwas verwirrt den Kopf schief und mustere ihn interessiert. "Wie meinst du das? Warum sollte dir jemand nicht etwas bedeuten?"
Positiv überrascht bin ich dann, als das Eis kommt und Chris eigentlich meinen Plan in die Tat umsetzt. Ich bin immer wieder erstaunt, wie er auf der einen Seite so mutig und andererseits manchmal so unsicher und schüchtern sein kann. Aber mir soll beides recht sein. denke ich und zögere nicht, meine Lippen grinsend um den Löffel zu schließen, den er mir hinhält. Die Kälte des Eises vermischt sich wunderbar mit den heißen Himbeeren und zergeht wunderbar auf meiner Zunge. Ich schließe die Augen während ich vom Löffel ablasse und über meine Lippen lecke. Dann bin ich aber an der Reihe und halte auch Chris einen Löffel hin, grinse ihn ebenso an, wie er mich zuvor. "Es schmeckt unglaublich gut." kündige ich ihm schonmal an und warte verschmitzt, bis er von meinem Löffel kostet.

Ich schmunzle zufrieden, während ich ihn einfach beobachte. Womit hab ich so jemanden verdient? Wie kann er nur in einem Moment so lustig und unbeschwert und im anderen total unsicher und schüchtern sein? Wie auch immer, beides ist unglaublich anziehend für mich. Natürlich war es für mich klar, dass ich bei ihm schlafen würde, doch ihn etwas aufzuziehen macht unglaublichen Spaß und zeigt mir irgendwo wie ich auf ihn wirke und anscheinend genau die Wirkung erziele, die ich auch möchte.
Als er anfängt etwas zu zweifeln, lächle ich nur besonnen und lehne mich ihm weiter ein Stück entgegen."Ja ich kannte dich bis vor Kurzem noch nicht. Aber darf ich mir nicht trotzdem sicher sein, dass je mehr ich dich kennenlerne, desto mehr mag ich dich? Natürlich müssen wir uns noch besser kennenlernen, aber ich bin trotzdem zuversichtlich, dass wir uns perfekt verstehen werden. Mach dir nicht so viele Gedanken. Genieß es einfach und lass es auf dich zukommen." versuche ich ihm total ruhig und sanft zu erklären und sehe ihm dabei warm in die Augen.
Ich erwidere seinen Druck an meiner Hand etwas und nicke nur sehr zufrieden lächelnd. "Keine Sorge, das Angebot steht auf jeden Fall." erwidere ich freundlich und streiche sanft mit meinem Daumen über seine etwas verkrampfte Hand.
Auch seine erneuten Zweifel bringen mich nicht aus der Ruhe, ich nicke abermals bekräftigend. "Sei dir mal sicher, dass du definitiv jemanden perfekten für dich finden wirst, der dir genau diese Sachen erfüllt. Einen möglichen Kandidaten hast du ja auf jeden Fall schon getroffen." sage ich einfach nur ruhig und hoffentlich nicht zu aufdringlich, denn das ist es nicht, was ich will. Ohne ihn unter Druck setzen zu wollen, möchte ich, dass er versteht, dass ich es ernst mit ihm meine, dass er sich auf mich verlassen kann und dass er mir wichtig ist.
Als er dann kurzzeitig einen Hauch lockerer wird, schenke ich ihm ein Grinsen. "Glaub mir, auch wenn ich es vielleicht nicht so zeige, geht es mir nicht anders." gebe ich weiterhin grinsend zu und hoffe natürlich, ihm somit mehr Mut zu machen. Immerhin ist es die Wahrheit, dass er nicht der einzige ist, der von seinem Gegenüber etwas nervös gemacht wird. Als er dann Worte ausspricht, die er vermutlich nur denken wollte, schnellen meine Augenbrauen amüsiert nach oben und ich beginne breit zu grinsen, auch wenn meine Ohren einen leichten Rotschimmer annehmen. "Danke für das Kompliment nehme ich an. Meinetwegen können wir gern auch noch was trinken gehen, auch wenn das eher dafür sorgen könnte, dass du noch mehr ausplauderst. Was mich natürlich nicht stören würde..." ich lächle verschmitzt. "Wenn es dich tröstet kann ich auch ein paar meiner Gedanken über dich ausplaudern, aber das lässt dich wahrscheinlich noch mehr erröten oder?" schmunzle ich und mache einfach auffordernd meinen Mund wieder auf, in der Hoffnung, Chris würde mich abermals füttern.

Wenn ich sage würde, ich genieße die Zeit mit Chris, würde ich maßlos untertreiben. Ich weiß nicht, wie der Blauhaarige es macht, aber er lässt mich einfach gut fühlen. Ich bin komplett unbeschwert, habe Spaß und kann nicht aufhören zu grinsen. Ich bin einfach froh, dass ich ihn an der Kirche angesprochen habe und ihn so kennenlernen konnte. Und noch mehr freue ich mich, weil ich noch so viel von ihm kennenzulernen habe und es einfach nur noch besser werden kann, als es jetzt schon ist. Andererseits habe ich aber sowieso schon das Gefühl, ihn Jahre zu kennen und dementsprechend würde ich ihm so gut wie alles anvertrauen. Dabei stört es mich auch nicht, dass Chris meine Denke vielleicht etwas verrückt findet. Ich bin mir meiner Worte mehr als sicher und meine sie aufrichtig. Ich habe einfach das Bedürfnis all meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen und hoffe natürlich, dass Chris dass angenehm findet und es ihn glücklich macht.
Während ich ihn nach vorne gelehnt mustere, bemerke ich auch sein rötliches Gesicht und muss schmunzeln, auch als er sagt, dass es nicht einfach ist, das Ganze zu genießen. Denn auch, wenn es vielleicht schwer für ihn ist, seine Zweifel abzulegen, halte ich dennoch daran fest, dass er nicht vor mir flüchtet und sein Herz ganz genau weiß, was es will. Und dieses Herz fühlt sich bestimmt wohl und genießt das Date. Ich nicke einfach, als er das Thema abschließt und lasse ihn bestimmen, wo hin das Ganze geht, damit er sich vielleicht besser fühlt. Als er jedoch weiterredet, muss ich eingreifen. "Egal, was dein Kopf für Ausreden finden will, die helfen alle nicht. Ich würde es lieben, wenn du noch ein bisschen anhänglicher wirst, als du es im Moment bist, immerhin bin ich auch sehr anhänglich. Und da ich nicht vor habe, mich für einen anderen Kerl zu interessieren, passt das auch mit der Eifersucht. Das ist eher niedlich. Ich würde mich freuen, wenn du jemandem klar machst, dass ich dir gehöre." Ich grinse einfach nur und lehne mich wieder zurück, um ihm mehr Raum zu geben. "Gib einfach auf, zu diskutieren mit mir, sonst wird es dir am Ende noch unangenehmer, wenn ich dir mein ganzes Herz ausschütte. Du wirst schon sehen, wie das mit uns klappen wird in Zukunft." ergänze ich lächelnd und streiche mir etwas durch meine Haare.
Ich schweige eine Weile und sehe ihn einfach nur ruhig an, lasse ihn seine Gedanken mit sich selbst ausmachen, bis er weiterspricht. "Vielleicht ist es aber gar nicht so schlecht, weil da dein Herz aus dir spricht. Und auf das sollte man nunmal immer hören." antworte ich ihm und lächle etwas vorsichtig. Dann muss ich aber schon wieder grinsen und öffne brav meinen Mund um etwas von dem Eis mit den Himbeeren in meinen Mund aufzunehmen und den Löffel abzulecken, der mir hingehalten wird. Während ich das Eis langsam auf meiner Zunge schmelzen lasse und dann runterschlucke, lasse ich meinen Gegenüber noch etwas weiterreden und lächle schließlich breit. Denn auch, wenn er zuletzt versuchte, vom Thema abzulenken, zeigte es, dass er definitiv an eine gemeinsame Zukunft dachte, zumindest an die ersten Schritte. "Und ich mich erst." lächle ich verschmitzt und stütze mein Kinn auf meiner Hand ab. "Hm... Ich sage dir ja eigentlich schon ziemlich viel direkt, aber wenn du willst, verrate ich dir, dass ich dich unglaublich süß finde, wenn du so unsicher bist, rot wirst, mir Einblick in dein Herz gewährst, über etwas voller Leidenschaft sprichst oder wenn du zweifelst, obwohl man ganz klar sieht, was du willst und brauchst. Und dann erinnere ich mich daran wie heiß du gestern Nacht warst und bin vollkommen verwirrt, wie jemand gleichzeitig süß, lustig, selbstbewusst, schüchtern und heiß sein kann." Ich schmunzle. "Und wenn du noch mehr hören willst, musst du etwas warten." 'bis du genug Alkohol intus hast...' erkläre ich ihm und sehe mir seine Reaktion auf meine Worte genau an. Vielleicht sollte ich echt besser aufpassen, ihn nicht irgendwann zu verschrecken, so offensiv, wie ich ihm meine Absichten klar mache.

Zufrieden sitze ich einfach auf diesem ungewöhnlichen Stuhl, der wie jeder andere hier aussieht und sicher nicht der aller bequemste ist. Ich sitze bestimmt schon über 1 1/2 Stunden hier und mein Po beschwert sich so langsam, aber eigentlich fällt mir das gar nicht auf und ist mir auch nicht anzusehen. Alles, worum es sich hier dreht, ist der gut aussehende Kerl mir gegenüber, der inzwischen nun wirklich unbestritten verliebt lächelt und somit meinem Spiegelbild zumindest vom Mund her nahezu gleicht. Ich frage mich, ob in Zukunft jemals dieses verliebte Grinsen aus meinem Gesicht gewischt werden kann oder ob ich einfach dauernd, wenn ich mit ihm zusammen bin, nicht genug bekommen kann und mich wie ein Honigkuchenpferd freue.
Auch wenn es wohl kaum möglich ist, werde ich immer wieder noch ein Stück glücklicher, wenn Chris zuzugeben scheint, dass wir unsere Zukunft gemeinsam und wunderschön verbringen werden, so wie jetzt. Während er sich sichtlich entspannt und unseren Nachtisch allein weiter löffelt. Auf seine Reaktion hin lache ich. "Mal sehen wie lange wir es durchhalten übers Wetter zu reden." schmunzle ich.
Überrascht weiten sich meine Augen, als Chris einfach aufsteht und zu mir kommt aus heiterem Himmel. Seine darauffolgenden Taten erstaunten mich jedes Mal ein bisschen mehr und ich saß so überfordert da, dass ich erstmal nicht auf seine Worte antworten konnte und die Gänsehaut genoss, die sich über meinen Körper zog, als er meinem Nacken einen kleinen Kuss schenkte. Der ließ mich wieder aufwachen und ich drehte mich mitsamt Stuhl zu ihm um. Von unten sah ich zu ihm rauf, immer noch mit großen Augen, aber so langsam schlich sich wieder das breite Lächeln zurück. "Es stört mich nur, wenn du die Finger von mir lässt." flüstere ich, da er mir eh nahe ist und lasse meine Fingerspitzen über seine Arme leiten. "Ich glaube wir sollten das Restaurant lieber schnell verlassen und zur Bar gehen, umso schneller können wir zu dem danach übergehen." raune ich und sage bewusst nicht, was genau ich vor habe. Denn größtenteils hängt es von Chris ab, was wir machen. Während ich ihn weiterhin mit meinen Augen fixiere und seine Reaktion unter die Lupe nehme, halte ich dem Kellner kurz die Hand hoch, damit er weiß, dass wir zahlen. Zum Glück kommt der aber nicht so schnell, als das ich Chris Antwort hoffentlich noch hören kann.

Als er wirklich anfängt vom Wetter zu reden lache ich. "Klar, das wäre natürlich schön, dann hätten wir uns dauernd zum Schwimmen verabreden können." stimme ich aus Spaß mit ein und sehe ihn einfach gut gelaunt an. Es tut gut, einerseits ernst und ruhig mit Chris reden zu können, aber auch einfach locker zu sein und denselben Humor zu haben.
Als ich mich schließlich zu Chris umdrehe, lächle ich einmal mehr und bin froh gerade hier zu sein und alles das zu erleben, was gerade passiert. Seine Reaktion auf meine Worte nehme ich willkommen positiv auf und erwarte bei seiner Feststellung, auf die ich grinsend nicke, dass er mich in Zukunft mehr verwöhnt. Ich lache auch etwas, während ich auch aufstehe. "Wart's ab, wer weiß, ob du dann noch so viel lachst." grinse ich und bin drauf und dran mein Portmonee aus der Tasche zu holen, da drückt Chris der Kellnerin schon das Geld in die Hand. Ich sehe gespielt böse zu ihm rüber und stamme die Hände in die Hüfte. "Du bezahlst den ersten Drink in der Bar und ich alle weiteren und nächstes Mal bezahle ich." lege ich mit scharfem Unterton fest, der jedoch ebenfalls nicht ernst gemeint ist.
"Ja, ist nicht so weit weg. 5 Minuten oder so." antworte ich dann gleich wieder völlig normal und lächle dann. "Vielleicht müssen wir auch wieder in den Keller, wenn unsere Mitbewohner im Zimmer sind." lache ich und ziehe mir meine Jacke ebenfalls an, ehe ich mit Chris das Restaurant verlasse. Seine Frage macht mich sogleich neugierig und lenkt mich definitiv besser ab, als das Wetter. Jeden Abend? Nein, Spaß beiseite. Aber so oft wie möglich. Muss ja auch nicht gleich ins Restaurant sein, aber man kann sich ja auch so einen schönen Abend machen, selbst gemachtes Essen, Film, kuscheln auf dem Sofa. Ich mag sowas." grinse ich und kratze mich etwas verlegen am Hinterkopf. Immerhin wusste ich nicht genau, wie Chris dazu stand und mit ihm wollte ich sowas im Moment nunmal am liebsten machen. "Was ist mit dir?" frage ich deshalb, ebenso wie Chris zuvor ziemlich neugierig, während ich uns zur nächst gelegenen Bar führe.

Ich grinse einfach nur frech zurück, ohne etwas Gegenteiliges zu behaupten. Klar liebe ich es einfach so, Schwimmen zu gehen, aber natürlich musste ich zugeben, dass ich auch von der Aussicht, die mich erwarten würde, nicht abgeneigt war. Und ehrlich wie ich war, bestritt ich das noch nichtmal. Erst recht nicht bei Chris, dem ich nahezu auf dem Silbertablett präsentierte, dass ich an ihm interessiert war. "Wenigstens wäre es gerecht und du würdest auch nichts Schlechtes zu Gesicht bekommen, also gäbe es kein Problem." erwidere ich nun doch grinsend, um wirklich daran festzuhalten, mal mit ihm Schwimmen zu gehen. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, was wir als Erstes machen sollten, immerhin hatte ich Lust so gut wie alles mit ihm zu erleben und auch seine Interessen besser kennenzulernen.
Belustigt verdrehe ich die Augen, grinse. "Ich bin mir sicher, dass das nicht stimmt." halte ich dagegen, murmle die Worte aber so leise vor mich hin, dass ich nicht weiß, ob er es gehört hat. Prinzipiell ist es auch eine unnötige Diskussion, die mich trotzdem dazu anspornt, die sozusagen Wette zu gewinnen.
"Okay okay ich hab verstanden. Da ich nicht will, dass du verdurstest, lass ich dich auch selbst zahlen." schmunzle ich ergeben Auch wenn ich ihm natürlich gern noch viel spendieren will, will ich ihn nicht unwohl fühlen lassen.
Ich nicke nur auf seine nächsten Worte hin und bin froh, dass es hier wenigstens mehr als einen Club und eine Bar gibt, sodass man etwas Auswahl hat und in unserem Falle auch nicht die ganze Stadt durchqueren muss, um wieder nach Hause zu kommen. "War der Keller dir nicht bequem genug?" lache ich leise, fühle mich aber etwas unwohl, wenn ich mich daran erinnere. Jetzt, wo wir wieder wie zwei normale Freunde durch die Straßen laufen, befürchte ich doch, dass ich alle Anspielungen und Annäherungen geträumt habe und Chris nie wieder so nah sein werde. Und selbst wenn, wollte ich natürlich nicht, dass so etwas nur außerhalb einer Beziehung lief. Etwas sentimentaler wurde ich noch, als ich hörte, was Chris alles so in einer Beziehung unternehmen wollte. Beinahe zum ersten Mal begann ich daran zu zweifeln, ob wirklich ich eine Chance hatte, sein Herz zu erobern und ihm all diese Wünsche zu erfüllen.
Schnell schüttelte ich meinen Kopf und setzte ein Lächeln auf, damit er hoffentlich nicht bemerkte, dass meine Laune etwas gekippt war. "Weißt du schon, was du in den nächsten Ferien machst? Wirst du zu deiner Familie fliegen? Oder machst du woanders mit ihnen Urlaub?" fragte ich schnell, um ihn und vor allem auch mich abzulenken. Zum Glück waren wir so gut wie an der Bar angekommen und ich musste bald nicht mehr so viel reden, wenn ich ein Getränk vor mir hatte. Oder ich musste ausnahmsweise etwas mehr trinken, um mich abzulenken und die schlechten Gedanken zu vergessen.