Ich spürte Arme und wollte mich fast losreißen, wusste aber irgendwie, dass es eh nichts bringen würde. Ich bin ein ziemlicher Schwächling was so etwas angeht. Ich drehte mich zu Luke um und reibe mir leicht müde die Augen. „Was soll das?,“ frage ich ihn verschlafen und versuche seine Hände, die auf meinem Becken liegen, gewissenhaft zu ignorieren, auch wenn es warme Impulse durch meinen Körper sendet.
Was der junge Mann aber macht, lässt mich regunglos werden. Ich konnte weder etwas dagegen sagen, noch tun. Jede Stelle die er berührt, lässt meine Haut warm werden und irgendwie versuchte ich mir einzureden, dass ich einfach übermüdet war und gerade den Verstand einer Erdnuss besaß.
Ich verfolgt seine Taten mit großen Augen und wollte schon meinen Mund öffnen, um ihm klarzumachen, dass er damit aufhören soll, doch ehe ich mich versehen konnten, wurden sie von anderen Lippen versiegelt. Von Lippen, die sich so verdammt gut und weich auf meinen anfühlten. Ich wusste es war falsch, aber mein Verstand setzte nicht ein und so realisierte ich nicht einmal, dass es Luke war, der mir gerade meinen ersten Kuss gibt. Luke, denn ich gerade mal seit gestern kenne.
Ich merkte, wie meine Knie förmlich dahinschmolzen , weshalb ich meine Arme um seinen Hals schlinge und so Halt finde. Allerdings löste er sich von mir, was mir ein kleines, enttäuschtes Seufzen entlockt. Ohne zu Zögern und ohne Menschenverstand anscheined, zog ich ihn wieder zu mir und erwiderte den Kuss. Ich war zwar unerfahren – wie gesagt, erster Kuss – aber es schien wie etwas, was man nicht großartig erlernen muss. Und hätte ich gewusst, wie verdammt gut es sich anfühlt, hätte ich vermutlich nicht so lange darauf verzichtet.