Brina, Lucinda, Hennes
Silence zuckte weiterhin mit seiner Hand. Er hatte keine Ahnung wieso. Aber er war nervös und hatte Angst etwas falsches zu sagen. Und als Brina ihn auf seiner Zuckenden Hand ansprach, ließ er sie wieder lockerer und touchte auf seinen iPod Nano herum. Er hoffte zumindest, dass niemand anderes hier her kommen würde.
Als Silence merkte, dass Brina direkt in seine Augen starrte, zuckte er ruckartig und leicht geschockt seine Kapuze rüber. So eine Zicke war es nicht wert sein wahres Gesicht zu kennen. Sie vertraute er nicht. Also hatte er nie und nimmer vor sein Gesicht preis zu geben. Außerdem würde sie ihn doch sonst ehe nur auslachen, da er schminke trug und volkommen wie ein Goth aussah. Natürlich war er ja auch einer, aber-
Silence wurde erneut von ihr aus seinen Gedanken gerissen, als sie ihn ein Kompliment über seinen Namen schenkte. Silence Mund öffnete sich einen kleinen Spalt, als er ein komisches Gefühl spürte. Er wusste allerdings nicht was oder wieso.
Er fragte sich, ob sie seinen Namen auch für schön gehalten hätte, wenn sie wüsste, dass er ein Gothic war. Wohl eher kaum, oder? Gothics wurden von Zicken, Schlägern, einfach von allen gehasst! Und das nicht nur wegen ihren Aussehen, sondern auch wegen ihren Verhaltensweisen und Rithualen.
Silence antwortete nicht auf ihre nächste Frage, welcher Clique er eigentich angehörte. Er wollte nicht sagen, dass er ein Gothic war. Nicht, wenn sie doch gerade mit ihm sprach.
Der Goth schüttelte nur langsam den Kopf und schloss seinen Mund wieder, als er auf seinem Schoß sah. Er hörte ihr gut zu, obwohl er ihr nicht in die Augen sah. Das hatte er auch nicht nötig. Warum denn auch?
Es hatte den Anschein, als hätte sie jemand ordentlich verletzt. Wer dieser Kerl wohl war, der einfach vor ihrer Nase abgehauen war? Und warum er überhaupt mit ihr zusammen ist -bzw. war. Ob das eine oder das andere, wusste Silence nicht genau. Doch er hörte direkt, dass dieser Typ sie hochkantig verletzt hatte.
"Ich finde das nicht nett von deinem Freund. Er sollte sich bei dir entschuldigen.", murmelte er so leise, dass auch, wenn jemand anderes neben ihnen stehen würde nur Brina das mitbekommen würde. Schließlich wäre es eher ungewöhnlich für einen Gothic seine wahren Gefühle auszusprechen.
Eigentlich ist die Hose ganz bequem. Aber mein Gothic-Outfit gefällt mir doch besser., dachte Silence und verzog kurz seine Miene.
Dann plötzlich sah er neben sich Lucinda. Er war froh, dass sie hier war. Aber auch wiederum nicht, da sie ihn schon gleich auf seinen schrecklichen Klamotten hinwies.
Er verzog angewidert seine Miene und sah zu Lucinda auf: „Erzähle ich dir später.“, seine Stimme klang tief, ruhig und leise. Aber man konnte heraushören, dass er diese Klamotten nicht mal annährend mochte.
Als Lucinda ihn dann fragte, wer diese komische Blondine sei, zuckte er die Achseln und wollte gerade etwas sagen, bis ihn Brina ins Wort fiel und fragte, ob sie sich kennen würden. Darauf nickte Silence und wollte wieder etwas sagen. Doch unglaublicher Weise meinte Brina, sie müsste sich auf hochnäsiger Art und Weise, die ihn völlig ankotzte vorstellen. Sie meinte noch dazu, dass es ihr überhaupt nichts angehen würde, dass sie heult. Silence ja eigentlich auch nicht. Aber jetzt wusste er den Grund und das genügte ihm.
In seinem Augenwinkel entdeckte Silence, dass ein schwarzhaariger Junge gerade auf sie zukam. Als er etwas näher war, merkte man sogar, wie er wie der T-Rex in Person stampfte. Oh man wie peinlich ist das denn? Noch nicht mal ein Verrückter in der Irrenanstalt würde so etwas zu Stande bringen. Deswegen musste Silence ein wenig schmunzeln. Und als er plötzlich vor ihm stehen blieb, sah Silence leicht zu ihm hoch. Der Typ meinte, er würde seine Freundin anmachen. Wohl eher umgekehrt. Brina war schließlich die jenige, die auf Silence zugekommen war. –Moment. Hatte er Freundin erwähnt? War er etwa der jenige, der Brina im Kino einfach so hat hängen lassen?
Tzz. Interessierte ihn doch einen schei* Dreck. Soll er doch weiter seine heulende Freundin angaffen und andere runter machen.
Jetzt erinnerte sich Silence. War das nicht der Kerl, der ihn bei seiner Ankunft auf dem Hinterkopf geschlagen hatte? Kaum zu übersehen, aber ja. Das war er. Und das machte ihn ein wenig wütend.
Als er auf die Stimme des Kerls hörte, musste er anfangen finster und spottend zu lachen. Mal im Ernst. Das war die Top-Peinlichste Nummer, die Silence heute gesehen hatte.
Oooh. War er etwa eifersüchtig, dass Silence ungefähr eine viertel Stunde mit Brina alleine war, obwohl er sie hat abblitzen lassen?
Ist doch egal. Er sah einmal kurz zu Lucinda und packte sie dann fix am Handgelenk. Achtete aber darauf, dass ihre Haut mit keinem Sonnenstrahl in Berührung kam, da er wusste, wie sehr sie empfindlich dagegen war.
Das einzige, was Silence noch tat, war diesen muskulösen Vo**pfo**en die Zunge rauszustrecken, den Mittelfinger zu zeigen und zu sagen: „Mach doch mit Brina, was du willst. Interessiert mich doch ’nen Schei*!“
Dann wendete er sein Gesicht wieder zu Lucinda: „Lass gehen. Wir sind hier nicht mehr erwünscht.“, und zerrte sie in die Richtung, aus der sie beide gekommen waren. Er wollte mit Lucinda alleine sein, um ihr alles zu erklären.
Also entschied er sich für einen Ort, wo ein großes Schild vor hing. ’Zutritt verboten’. Naund? Es schaut doch ehe niemand dort rein. Ausnahme vom Hausmeister.
--> Der Schulkeller