Valentin
Sie stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab und blickte unentwegt in Valentins Augen, als er sie so intensiv anblickte. Braune Augen trafen blaue. Etwas verwundert blickte sie auf ihre Hand hinab, auf der nun die Hand ihres Gegenübers lag, doch seine nächsten Worte brachten sie wieder zum Aufsehen. Ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, als er geendet hatte.
Es gibt also deiner Meinung nach auch ohne dich genug Menschen, die man als „bescheuert“ und „blöd“ bezeichnet? Sie musste einen Moment lang auflachen, weil sie das Ganze etwas lockerer sah.
Ich komme auch mit solchen Menschen aus, wenn sie nicht zu weit gehen. Macken habe ich schließlich genug Bei seiner Bitte und seinem flehenden Blick wurde sie ernst und blickte zurück in seine blauen Augen.
Ich pass auf mich auf, versprochen. Aber ich bezweifle, dass es mir immer und überall gelingt. Und eigentlich...möchte ich auf mich nicht so extrem aufpassen Sie schwieg einen Moment lang, in dem sie wortlos an ihren Haarspitzen herumzupfte, ihre Lieblingsbeschäftigung, wenn sie in einem Gespräch vertieft war.
Sonst verpass´ ich doch das Beste im Leben. Wenn ich mich in Alufolie einwickle, schütze ich mich zwar vor allem möglichen Zeug, was mir schaden könnte, aber dann habe ich nichts vom Leben Doch dann kam sie zurück auf seine Frage und nickte leicht lächelnd.
Aber ja, ich werde auf mich aufpassen Als er weitersprach, merkte sie, dass sie ständig um den heißen Brei herumredete. Vermutlich wollte sie einfach viel reden, schließlich war dies ein weiteres Hobby von ihr. Reden.
Eine gute Entscheidung kommentierte sie grinsend seinen Entschluss, mit dem Rauchen aufgehört zu haben und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Über seinen Hundeblick musste sie lachen, lehnte sich mit den Worten
Das kann ich noch besser nach vorne und blickte Valentin aus ihren kastanienbraunen Knopfaugen direkt an. Normalerweise war sie immer etwas skeptisch, wenn es um Menschen in den Internaten ging, die sie kennenlernte, denn die meisten die sie bislang kennenlernen durfte, waren nicht gerade die nettesten und man musste sich zwangsweise anpassen, was Lila aber relativ gut konnte. Doch bei Valentin schien das alles nicht einzutreffen.
Dein Vogel hat mich einfach mit seiner Vogelstange verwechselt und da er offensichtlich nicht dachte, dass ich sein Kotbrett bin, war doch alles in Ordnung. Ich würde es als Belästigung bezeichnen, wenn er auf meinen Körper aus wäre antwortete sie schmunzelnd und lehnte sich wieder zurück.
Gibt es hier eigentlich einen Park oder einen See? fragte sie und man merkte, dass ihr die Frage wichtig war. Schließlich ging sie gerne schwimmen oder spazieren, wenn sie in ihrer wertvollen freien Zeit außerhalb des Internatgeländes war. Vor allem der Park, in dem sie ihre Probleme vergessen konnte, war für sie ein Muss, denn schließlich hatte jede große Stadt einen Park, der dafür gut war. Früher war sie jeden Tag im Hyde-Park unterwegs gewesen, wenn sie von der Schule zurück kam und aus dem Alltag heraus wollte.