Der große Schulhof

das Eingangsposting lautete :

Hier sind meistens die ganzen Schüler. Es ist ein Innenhof, über den man auch aus dem Internat raus kann.

Ich drückte kurz Amabies Hand ehe ich sie wieder los ließ und einen weiteren Zug von meiner Zigarette nahm. Ich sehe zu wie Amabie den Rauch ausbläst und halte meinen zurück bis ich ihn selbst ausbließ. Natürlich würde Taiger nicht akzeptieren, dass es enfach so aus war. Vermutlich mochte er Amabie auf seine Weise, aber ich glaubte dass es nicht der richtige Zeitpunkt war darüber zu reden. Das wäre auch viel zu kompliziert. "Du könntest versuchen ihm aus dem Weg zu gehen.... Welches Zimmer hatte er?", fragte ich sie und blickte seitlich auf sie hinunter. Wir wurden von einem dunkelhaarigen Jungen unterbrochen der sich den Weg mit seinem Gibsarm über den Schulhof bahnte. Er begrüßte Amabie mit ihrem Namen und ich legte den Kopf leicht schief um ihn zu mustern. Er sah ein wenig angeschlagen aus, bis auf den Gibs hatte er noch einige Kratzer im Gesicht und eine große Schrame am Hals. Es sah ganz nach einem Fahrzeugunfall aus, aber ich wollte keine Spekulationen aufstellen. Der Junge und Amabie schienen sich zu kennen.

Sie blickt zu Avyres und lächelt ihn an. Sie wollte zumindest so wirken, als wäre sie okay, als wäre alles gut und als müsse sie keine Angst haben, auch wenn gar nichts gut war. Sie blickt wieder auf ihre Zigarette und zieht nochmal an ihr, bevor sie sich einen Moment nach hinten lehnt und sen Kopf in den Nacken legt, auch wenn dieser dann leise knackt. Doch als sie dann auch noch Simons stimme hört stand sie auf und umarmt den Jungen sanft, da sie ja wusste, dass er einen Unfall gehabt hat. Nun ja, ich hab im vergleich zu vor Spanien eigentlich wieder ein wenig zugenommen, ich bin zumindest kein Knochengestell mehr erklärt sie in aller Ruhe, bevor sie sich zu Avyres dreht und den jungen Italiener vorstellt: Das ist Simon anschließend blickt sie zu Simon Und das ist Avyres, dann hab ich das Vorstellen auch erledigt Taiger drängt sie in diesem Moment zurück, weg aus ihren Gedanken. Simon war wieder da. Das zählt mehr.

Er hatte nicht viel zu tun. Gwen stellt auf stur, typisch für das recht eigene Mädchen und Juan ist auch nicht gerade der Interessanteste Zeitgenosse, immerhin würde der junge Engländer lieber von einem Auto überrollt werden als sich langfristig mit ihm abzugeben, da ist ihm Felix oder auch Nevo eine liebere Gesellschaft. Er beobachtete Gwen genau, auch als sie sich weg dreht und ihre Lippen absichtlich verbirgt. Was hast du deinem kleinen Freund da zugeflüstert fragt er danach lachend und sah danach zu Juan hinunter, er selbst lehnt noch immer locker an dem Baum. Die ganze Zeit hat er in seinen Jackentaschen gewühlt und sogar noch ein Feuerzeug gefunden, womit er seine Zigarette anzündet und die beiden angrinste. Juan, versuch es erst gar nicht so zu tun, als wärt ihr zusammen provokant pustet er ihm den Rauch ins Gesicht. Er hatte nichts gegen andere Leute, aber er hatte ein Problem mit Menschen, die ihn versuchen übers Ohr zu legen. Also Gwen, ich will immer noch eine klare Antwort, das bisschen wischi waschi hier bringt mir nichts ruhig streicht er sich durch die blonden Haare und versuchte sein grinsen nicht allzu provokant werden zu lassen.

Ich ließ mir nichts anmerken, Äußerlich zumindest und sah Calypso an. Jetzt würde ich das ganze auch durchziehen, schließlich würde es meinen stolz verletzten wenn er einen Beweis dafür finden würde, dass meine Behauptung nicht ganz der Wahrheit entsprach. "Du solltest mir danken, ich habe ihn darum gebeten dir keine zu scheuern solange die Lehrerin hier herumläuft" behauptete ich und deutete auf gemeinte Lehrerin mit dem Kopf, welche gerade wieder in unsere Nähe kam. Dass er uns nicht glaubte, ließ mich schnauben. "Was, willst du einen Beweis? Gerne" fragte ich Kopfschüttelnd und zögerte einen Moment, ehe ich innerlich tief durchatmete mich innerhalb der nächsten Sekunde zu Juan umdrehte, sein Gesicht zwischen meine Hände nahm, die Auge schloss und meine Lippen sanfter als man es erwartet hätte auf seine drückte. Der Kuss dauerte keine Ewigkeit doch lange genug, dass man mir eindeutig glauben schenken konnte. Noch leicht überrascht von mir selbst und noch mehr Überrascht davon, dass mir der Kuss wirklich gefallen hatte, kam ich zurück auf die Frage, was ich mit 'so einem' wie Juan wolle. "Wenn du einen ausführlichen Bericht möchtest bitte: Er ist charmant, ein guter Zuhörer, kennt mich besser als die meisten andere, benutzt keine nervigen anmachstrategien, kann beim joggen mit mit mithalten und ich verbringe gerne Zeit mit ihm. ich konnte reinen Gewissens sagen, dass dieser Teil komplett der Wahrheit entsprach und sah Calypso mit schiefgelegtem Kopf an.

Skeptisch zog er seine Augenbrauen hinauf, als er den Zigarettenqualm ins Gesicht bekam. Er hatte schon so viel Erfahrung damit gesammelt, dass es ihm kaum etwas ausmachte und blickte Calypso mit einem fragenden Blick an. So, als wolle er ihn fragen, ob das wirklich alles war. Denn Calypso beeindruckte ihn in keinster Weise, er wollte einfach nur sein Gesicht nicht mehr sehen und seine nervige Stimme nicht mehr hören müssen. Ich lüge nicht. Du solltest der Tatsache ins Auge blicken und dich lieber für andere interessieren. Gwen ist für dich tabu
Ihre Finger an seinen Wangen brachten ihn dazu, zu ihr zu schauen um nachzusehen, was sie da tat. Doch als Juan ihre weichen Lippen auf seinen spürte, war er schon etwas überrascht. Doch dank seines Schauspieltalentes hatte er sich innerhalb von weniger Millisekunden wieder gefasst um den Kuss zu erwidern. Er wusste selbst nicht wirklich, was in diesem Moment passierte, da der Kuss ziemlich unerwartet war.
Als sich die beiden lösten, öffnete er die Augen und blickte ihr einen kurzen Moment in die Augen, ehe er leicht lächelte und ihr, als Betohnung für diese Aussage, dass sie zusammen waren, eine Haarsträhne hinters Ohr strich. Ihm hatte der Kuss ebenfalls gefallen und wusste selbst nicht, was in ihm im Moment vorging. Alles schien verrückt zu spielen. Langsam wandte er seinen braunen Blick Calypso zu und blickte ihn unbeeindruckt an. Alles was der Kerl redete, interessierte ihn nur herzlich wenig, denn er nahm nur selten etwas persönlich.

Der Junge an Amabies Seite schien ganz okay zu sein. Er war schlank, nicht so kräftig wie Taiger. Daher würde ich es mit ihm aufnehmen können, sollte er Mist bauen. Als Amabie mich umarmte, erwiderte ich die Umarmung mit meinem freien Arm und lächelte. "Du siehst aber gut aus", meinte ich nach kurzem Mustern. Mit einem Seitenblick auf den Jungen, Avyres, wie Amabie ihn mir vorstellte. Ich reichte ihm die Hand und lächelte ihn freundlich an. "Nett dich kennen zu lernen... Amabie hat von dir geschrieben", begrüßte ich ihn. Ehe ich mich Amabie zuwandte musterte ich Avyres genauer. Seine Haut hatte einen leicht dunkleren Ton und er sprach Akzentfrei, weshalb ich glaubte dass er von hier kam. Auf seinem Kopf prangerte eine Snapback und der trug ein weites T-Shirts, sowie eine kurze Hose. Neben ihm auf dem Boden lag ein braun-weißer Husky, der leicht döste. "Na, was hab ich verpasst?", fragte ich Amabie dann leicht grinsend.

Simon war für einen Italiener, tut mir leid, aber man sieht es ihm einfach an, relativ blas. Dafür hatte er diese klassischen dunklen fast schwarzen Haare. Er war schlank, fast mager, schien aber einen robusten Körperbau zu haben. Offensichtlich hielt er sich trotz allem fitt. Auffallend waren seine blauen Augen, die sich von seiner blasen Haut aubhoben. "Ich hör grad zum ersten Mal von dir", erwiderte ich grinsend, nahm aber seine kühle Hand. Cyrill, der erst jetzt mitbekam, dass er Besuch bekommen hatte, hob den Kopf und bellte vergnügt. Er sprang auf seine massigen Pfoten und trottete zu Simon hinüber, beschnüffelte dann seine Füße und leckte sein Bein. "Кирилл, Выкл!", fuhr ich meinen Hund auf an, woraufhin er sofort aufhörte Simon zu bearbieten. Allerdings bequemte ich mich nicht dazu aufzustehen, sondern blieb sitzen um genugtuend fertig zu rauchen. Simon und Amabie würden sich sicher blenden unterhalten, da musste ich mich nicht einmischen.

Sie stupst Simon sanft in die Seite, als er erwähnt, dass sie von ihm geschrieben hat. Sie hebt den Kopf wieder, als Avyres irgendwas auf Russisch sagt und danach ignoriert sie es wieder, denn verstehen würde sie es ohnehin nicht. Ihre Gedanken drifften kurz zu der Situation in ihrem Zimmer zurück, wie sie mit Simon auf dem Bett gesessen ist. Irgendwie wurden ihre Blauen Augen etwas verträumt, weshalb sie auch wieder auf den Boden schaut und den Kopf schüttelt.
Als Simon fragt, was er so verpasst hat rauf sie sich durch die Haare und zuckt mit den Schultern. Taiger hat gesponnen, ich hab heraus gefunden, dass ich schwanger war, er wollte das ich das Kind abtreibe, was ich sowieso gemacht hätte, aber danach hat er nur noch gesoffen und ich bin ziemlich am Ende gewesen erklärt sie halblaut, immerhin musste das nicht jeder auf dem Schulhof hören. Sonst eigentlich nicht viel. Okay, dass ich einen Bruder habe weißt du ja auch noch nicht sie streicht die Haare wieder zurück und setzt ihre Cappy wieder auf, wie immer mit dem Schild nach hinten.

Er beobachtet die beiden. Nun ja, vielleicht würde so manch einer ihnen das glauben, doch Cal kannte Gwen und er wusste, was in der Schule über die beiden erzählt wurde. Er kannte die Mädels, welche ganz tief in der Gerüchteküche ihre Finger im Spiel hatte und auch deshalb ist er sich ziemlich komplett sicher, dass die beiden nicht miteinander liiert sind. Doch er hatte keine Lust mehr auf das Spiel mit ihnen, sie sind ihm dann doch zu langweilig: Ich weiß ja nicht ob ihr mich für dumm verkauft, aber macht was ihr wollt. Ihr habt es vielleicht nicht mitbekommen, aber an dieser Schule ist die Gerüchteküche ziemlich aktiv er blickt zu den Beiden, schüttelt den Kopf und geht danach in aller Ruhe davon, mit seiner Zigarette zwischen den Lippen und einem leichten Grinsen im Gesicht. Verarschen können die wen anders.

Juan (& Calypso)

Ich wusste nicht ob Calypso sturer oder gerissener war als er aussah, doch er meinte er glaubte es trotzdem noch nicht und ich schnaubte. "Eben. Gerüchte. Als ob diese so zuverlässig sind." sagte ich spöttisch. Als er aus unserem Sichtfeld verschwunden war, ließ ich mich wieder nach hinten fallen und sah zu Juan hoch, wobei ich wieder an den Kuss denken musste, der mir besorgniserregender weise nicht aus dem Kopf ging. "Du kannst übrigens wirklich gut küssen." sagte ich ehe ich den Mund halten konnte und hätte mich gerade dafür in den Hintern treten können, dass ich nicht die Klappe halten konnte, ließ es mir aber nicht anmerken. "Danke." sagte ich nurnoch und hielt Sicherheitshalber den Mund, während mir alles mögliche durch den Kopf ging, von dem mich die Hälfte beunruhigte. Ich war niemand die ein Kuss so beschäftigen sollte, fand ich zumindest, ich verdrängte den Gedanken erst einmal und wartete auf etwas von seiten Juans.

Juan schien nicht wirklich beeindruckt von den Worten Calypsos zu sein. Mir ist es herzlich egal, was andere über mich denken solange sie nicht versuchen mich zu ändern meinte er und blickte dem Kerl hinterher, als dieser abdampfte.
Juan blickte nicht zu Gwen hinunter, er blickte nur geradeaus auf die Stelle, an der Calypso verschwunden war. Der Kuss schien in sein Gehirn eingebrannt zu sein und wollte nicht verschwinden. Juan spürte immer noch das Gefühl von Gwens Lippen auf seinen.
Juans Blick wanderte zu Gwen hinunter und ein leichtes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Danke, gleichfalls. antwortete er ruhig und lehnte sich etwas zurück, den Blick weiterhin auf Gwen gerichtet. Kein Problem, Wünsche sollte man erfüllen. Es war so wie eine Art Versprechen Juan drehte seinen Kopf wieder weg und leckte sich kurz über die Lippen um irgendwie das angenehme Gefühl loszuwerden, doch es blieb und ließ ihn los. Und was machen wir jetzt? Calypso wird sicherlich nicht locker lassen

Juan

Ich erwiderte sein lächeln mit einem schiefen lächeln meinerseits, als er mein versehentlich rausgerutschtes Kompliment zurückgab. Dass ihn der Kuss ebenfalls beschäftigte, sah ich ihm nicht an, genauso wenig, wie er es wahrscheinlich mir ansah. "Ja aber dafür, dass es ziemlich plötzlich kam und doch ein wenig größer war als der durchschnittswunsch... Hätte nicht jeder so gut reagiert. Du solltest überlegen in die Schauspielbranche zu gehen." sagte ich schmunzelnd, wobei dieses bei seinen nächsten Worten verschwand und einem nachdenklichen Blick Platz machte. "Denkst du? Er schien mir als habe er genug von uns. Zur not kriegst du eben noch einen Kuss." ich grinste, doch dass mich bei dem Gedanken daran Vorfreude beachtlich ließ dieses etwas weniger frech ausfallen als üblich. Das war gar nicht gut. Wenn mein verraterisches Herz meinte bei jemandem höher schlagen zu müssen, der mir als EIN Freund immer wichtiger wurde. Liebe und verliebtheit führten bei den Marchands immer ins Verderben, wenn man das so oft wie ich gesagt bekommen hat glaubte man es auch vor allem wenn man bisher kein Glück darin hatte. Ich hatte gerade etwas nachdenklich gewirkt und in den Himmel geblickt, sah jetzt jedoch wieder Juan an. Vielleicht hatte ich mir das auch nur eingebildet?

Ich bin ehrlich gesagt ein wenig überrascht, als Avyres auf einmal seinen Hund auf Russisch anherrscht. Offensichtlich war er entweder Franzose, der perfektes Russisch sprach oder Russe, der perfektes Französisch sprach. Doch der Hund störte mich eigentlich gar nicht. Ich fand ihn sogar richtig hübsch. "Das macht nichts... wirklich", meinte ich lachend und streichelte dem Husky über den Kopf. Danach hörte ich Amabie zu, wie sie erzählte und erzählte. Meine Augen wurden bei ihren Worten immer größer. "Da gibt's ja noch einiges nach zu holen...", meinte ich grinsend. "Du hast einen Bruder? Versteht ihr euch? Geht er auch hier zu Schule? Wie heißt er?", löcherte ich Amabie und setzte mich, nachdem sie mir in die Seite gepickst hatte und ich zurück gezuckt war, neben Avyres an den Randstein. Die beiden sehen sich mit ihren Snapbacks schon fast ein wenig ähnlich. "Du warst schwanger? What the Fuck.... das muss hart gewesen sein... Geht's dir gut?", fragte ich sie und musterte das blonde Mädchen. Abtreibungen sind ja immer ein riesen Stress für Mütter.

Ich konzentriere mich auf den Rest meiner Zigarette. Das ganze, was Amabie erzählte, hatte ich ja mit bekommen und sie schien so begeistert davon zu sein ihrem ehemaligen besten Freund alles zu erzählen dass ich beschloss mich da gar nicht erste einzumischen. Daher zog ich am letzten Rest meines Glimmstängels und horchte nur kurz auf als Simon sich neben mich setzte. Cyrill, der alte Schleimmer, pflanzte seinen Rasch vor Simon und musterte den fremden Jungen aus seinen hellen Augen. Simon schien sich echt Gedanken um das Wohlbefinden von Amabie zu machen, weshalb ich sie in guten Händen bei ihm wusste. Wie Cato das sah, wusste ich nicht. Wusste er überhaupt von Simon? Es war aber auch nicht zu übersehen, dass es zwischen Amabie und Simon funkte. Da war etwas, ob es Vergangenheit oder Gegenwart war, was sie wirklich eng verband. Ich ging davon aus, dass sie mal mehr als nur Freundschaft mit einander hatten.

Cato ist ganz okay, anfangs konnte ich ihn nicht leiden, was aber auch daran liegen konnte, dass ich ihm erst gar keine Chance gegeben habe, etwas zu sagen geschweige denn zu reagieren sie zuckt leicht mit den Schultern. Und ja, er geht hier zur Schule, er dürfte kurz nachdem du gegangen bist angekommen sein sie blickt zu ihm hoch, immerhin ist Simon immer noch ein Stück größer wie sie selbst. Sie spielt mal wieder mit einem Armband, welches um ihre Hand gebunden ist und richtet ihren Blick kurz darauf in den Himmel. Für sie war es ja schon fast normal, das Avyres hin und wieder russisch sprach und das auch, soviel sie es wusste, akzentfrei. Okay, immerhin ist es seine Muttersprache, da wäre ein Akzent recht seltsam.
Es war hart, anfangs hatte ich niemanden. Taiger hat nur gesoffen und sonst gar nichts… Er hat mir dann verboten Sport zu machen und mich zum Essen gezwungen. Irgendwann bin ich dann einfach abgehauen und hab Avyres kennen gelernt sie lächelt den Russen an und blickt auch kurz zu ihm, wie er schweigend da saß. Sie wusste, dass er niemand ist, der sich einmischt und manchmal ist sie darüber echt froh.

Er lachte leise auf bei ihren Worten. Er hatte sich in letzter Zeit ihr gegenüber sehr geöffnet, man konnte meinen es war wie früher. Hätte man das noch vor einer halben Stunde gemeint, könnte man ihm sogar Recht geben. Doch jetzt war es nicht mehr wie früher. Juan war sich mit der Veränderung noch nicht im Klaren. Klar, er konnte all seine Gefühle deuten doch sich diese erklären konnte er nicht. Bei anderen hätte ich auch anders reagiert, glaub mir. Und in die Schauspielbranche werde ich ganz bestimmt nicht gehen. Ich bleib dann doch lieber bei meinen Sprachkentnissen und nutze die etwas aus meinte er. Er würde ganz bestimmt nicht seinem Vater folgen. Er wollte keinen Ruhm, keine blitzenden Kameras die ihn Tag und Nacht verfolgten. Und er wollte seinen Kindern ein normaler Vater sein. Ein Vater der normale Ansprüche hatte aber keine Ansprüche wie: "Du trittst in meine Fußstapfen und wirst Regisseur. Du machst ein Praktikum bei mir und wirst irgendwann groß rauskommen". Lieber nicht, darauf konnte er verzichten.
Glaub mir, gegen einen guten Kuss habe ich nie etwas. Solange mich keine Fremde küsst erwiderte er ruhig und legte sich auf den Rücken, während sich seine Ohren leicht verdunkelten. Schweigend blickte er hinauf in den Himmel, ehe er seinen Kopf zu Gwen drehte und ihren Blick erwiderte.

Juan

Es war witzig, dass wir uns in ein paar tagen wieder so nah gekommen waren, sie manche erst nach Wochen oder Monaten, sodass ich ihn als einen meiner engesten Freunde bezeichnen konnte, von denen es nicht unbedingt viele gab. Das stand zwar eher im Kontrast zu Juans Charakter, der eher Abstand hielt, wie ich wusste, doch ich schob das auf die frühere innige Freundschaft. Grinsend sah ich Juan an. "Dann fühle ich mich jetzt geehrt und wo du recht hast. Schauspieler müssen bei den ganzen Kollegen eher gesellige Personen sein, wäre weniger dein Fall." uberlegte ich laut. Ich fände vor allem das ganze umziehen unglaublich anstrengend. Von Filmset zu Filmset und.die stunds machte man nicht mal selbst weil man sich ja verletzen könnte.
Bei seinen nächsten Worten stütze ich mich um ihn ansehen zu können auf den Ellbogen ab, sodass ich halb saß und sah ihn mit einem schmunzeln und angehobener Augenbraue. Dass mein Herz einen kleinen Sprung bei seinen Worten machte, weil sie im Prinzip hießen er würde mich immer wieder gerne nochmal küssen ignorierte ich gekonnt, verraterisches Herz! "Das ich soo gut bin hätte ich nicht gedacht und das ohne viel Übung. Ich scheine ein Naturtalent zu sein." sagte ich und grinste, während ich spielerisch prahlte.

Der junge Russe beteiligte sich eigentlich wenig an Amabies und meinem Gespräch. Er saß lediglich da und rauchte seine Zigarette. Wenn sein Hund Aufmerksamkeit braucht, dann schenkte er sie ihm. Mir schien als würden sich die beiden schon ewig kennen. "Dann hoffe ich doch, dass ich ihn kennenlernen kann...", meinte ich und lächelte Amabie an. Sie schien Cato echt zu mögen, mittlerweile. Was vorher war hatte ich ja nicht mitbekommen und es war sicherlich großes Pech gewesen, dass er nach mir angekommen war. "Ich hätte nicht gedacht, dass Taiger so ein großes Arschloch ist...", meinte ich traurig und beäugte den Boden. "Ich wusste ja dass er nicht ganz fair, und freundlich schon gar nicht, ist, aber dass er so ein mieses Stück ist... das hätte ich wirklich nicht gedacht", fügte ich dann hinzu und dachte an meine erste und einzige Begegnung mit ihm. Taiger war irgendwie eigenartig, aber vermutlich auch nett auf seine Weise. Offensichtlich war Amabie richtig froh darüber Avyres kennengelernt zu haben. Ich warf einen Seitenblick auf den Jungen, der gerade an seiner Zigarette paffte. Tatsächlich machte er einen vertrauenswürdigen und einfühlsamen Eindruck.

Obwohl ich mich nicht einmischte hörte ich natürlich jedes Wort. Simon wollte Cato kennenlernen, als er das sagte biss ich mir auf die Unterlippe. Cato war kein Mensch der sehr offen für Neues, Neuerungen oder Fremden war. In dieser Hinsicht war der Junge nostalgisch und altmodisch. Man könnte schon fast sagen er lebte nach dem Motto: 'Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht'. Ich zündete mir nach wenigen Minuten die zweite Zigarette an. Es passte einfach gerade. Offensichtlich kannte Simon Taiger ein wenig besser als ich. Doch er hatte ihn falsch eingeschätzt, wie es aussah. Das wäre mir vermutlich nicht passiert, zumindest sagte man mir das oft. So konnte ich auch gut einschätzen, wie Simon tickte. Ich hielt ihn beispielsweise für einen Menschen, der nicht liebend gerne auf jemanden zuging, aber wenn man ihn ansprach lernte man jemand richtig netten kennen. Schüchtern war nicht das richtige Wort. Selbstschützend auch nicht... Mir fiel das Wort nicht ein. Cyrill merkte, dass ich abschweifte und hob daher seinen massigen und flauschigen Kopf, um mich neugierig zu beäugen.

Es ist Taiger, von ihm kann man nicht mal erwarten, dass er einem einmal zeigt, dass man ihm was bedeutet sie schüttelt den Kopf und steht dann doch wieder auf, sie konnte nicht still sitzen und vor allem wollte sie nicht über ihren Ex reden, vor allem aber nicht, weil dann wieder daran denken musste, dass sie bei ihm geblieben ist, anstatt zu Simon zu stehen, auch deshalb rauft sie sich einmal durch die Haare und nimmt ihre Snapback in die Hand, wobei sie einfach mit dieser spielt.
Kurz darauf atmet sie leicht durch und richtet den Blick in den Himmel. Warum wollte sie gerade hier weg? Rennen. Einfach nur Rennen bis die Lunge weh tut und sie nur noch den Schmerz spürt und eben keine Gedanken mehr an Taiger verschwenden. Leise meint sie: Können wir über was anderes reden? ihr blick war schon fast flehend, denn sie wollte Taiger vergessen, egal über was sie reden würden. Hauptsache nicht über diesen misslungenen Kerl.

Seine Mundwinkel zuckten leicht nach oben, während er gegen die Sonne anblinzelte. Das wäre wohl das kleinste Problem. Meine Art gegenüber Menschen versicherte er ihr und richtete sich nach einer Weile wieder auf. Es war schon seltsam so neben ihr zu sitzen wenn man weiß, dass man sie vor kurzem geküsst hatte obwohl es nicht von Bedeutung sein sollte.
Juan legte seine Arme um seine angewinkelten Beine und blickte auf seine Uhr. Schön und gut, die Pause war bald vorbei aber der Portugiese wollte jetzt nicht unbedingt zurück in den Unterricht.
Oder es lag an mir, tut mir leid dich enttäuschen zu müssen Er blickte sie ernst an, doch durch ihre Prahlereien musste er unwillkürlich lachen, was selbst ihn verwunderte. Und es tat ihm gut, einfach mal zu lachen obwohl er sicherlich welche damit positiv überraschte. Nein, vielleicht war es einfach nur ein praktischer Reflex Er fuhr sich kurz über die Lippen und blickte gedankenversunken nach vorne, während er die Hand sinken ließ.

Auch. wenn die Situation genauso schien, wie vor Calypsos auftauchen, so war es doch anders, auch wenn ich mir das nicht anmerken ließ, es war auch nicht wirklich unangenehm, nur seltsam. Ich sah Juan an, der auf die Uhr sah, was mich daran erinnerte, dass die Pause wahrscheinlich bald zu ende war. Ich spielte mit dem Gedanken zu schwänzen. ich war gut in der Schule und würde den Stoff von einem Tag schon ohne Probleme nachgeholt bekommen, dem Lehrer würde ich eben sagen müssen, ich hätte mich nicht wohl gefühlt und wäre deshalb auf mein Zimmer gegangen.
Ich unterbrach meinen Gedankengang, als ich eine Antwort auf meine vorherigen Worte bekam und sah mit zusammengekniffenen Augen in sein ernstes Gesicht, ehe er zu lachen begann, was mich ebenfalls zum lachen brachte. "Ich hätte dir sogar fast geglaubt, dass du das tot ernst meinst" sagte ich dazu und grinste. Auf das mit dem praktischen Reflex, wusste ich nichts zu erwidern, weshalb ich einfach nur ein "Hmm" murmelte, ehe ich meinen vorherigen Gedanken laut aussprach. "Was hältst du davon, wenn wir den total unnötigen Unterricht, weil wir doch auch so schon sehr intelligent sind, durch irgendetwas sinnvolleres ersetzen?" fragte ich mit einem fachmännisch ernsten Gesichtsaudruck, doch meine Augen leuchteten schelmisch.

Immer noch schwieg der Russe, ja er verzog nichtmal eine Mine. Liediglich als sein Hund den Kopf hob und ihn anschaute weil er einen nachdenklichen und abwesenden Blick aufgesetzt hatte. Offensichtlich dachte der Junge über irgendetwas nach. Er hatte sich auch schon die zweite Zigarette angesteckt. Er rauchte offensichtlich viel. "Na ja ich kann ich auch nicht soooo gut einsätzen... wir haben uns ja nur einmal persönlich gesehen...", meinte ich und lächelte leicht. Es war schön, das Amabie das Thema wechseln wollte, für sie. Vermutlich fragten sich beide schon, was ich angestellt hatte. Ich sah immerhin nicht gerade super aus. Obwohl ich wusste worauf es hinauslaufen würde fragte ich ganz neutral: "Worüber denn?"

Ich bemerkte, dass Simon mich ab und an mal anschaute. Vermutlich wollte er sich ein Bild von mir machen. Es kam sicherlich nicht gut, dass ich mir gerade eben die zweite Zigarette angesteckt hatte. Mir brannten schon Fragen auf der Seele, vor allem weil ich ihn nicht kannte. Doch ich würde Amabie, wie immer, den Vortritt lassen. Ich war eben ein Gentlemen, daher Ladies first. Sie hatten sich sicher einiges zu erzählen, nach all den Monaten, wo sie sich nicht gesehen hatten. Genüßlich zog ich an meinem Glimmstängel und fuhr Cyrill durch's Fell, was er unglaublich genoss.

Sie lächelt eicht und nickt danach etwas. Vielleicht hat Avyres mal was zu sagen? fordert sie den Russen indirekt auf und blieb immer noch stehen. Zum sitzen war sie zum einen zu aufgedreht und zum anderen musste sie sich bewegen, um ihren Kopf und ihre Gedanken schön weit in einen Winkel zu verbannen, damit ihr diese ja nicht in die Quere kommen.
Geduldig wartet sie, bis der Russe vielleicht was sagen würde, denn sie selbst hatte gerade genug geredet. Warum sie nach langem mal wieder das Bedürfnis hatte, in den Arm genommen zu werden, wusste sie nicht, vielleicht weil Simon das vorher gemacht hat und sie sich jetzt indirekt daran erinnert, wie es mal war, wo sie noch oft in den Armen von irgendjemandem gesessen hat oder sonst was. Doch heute war sie selbst vorsichtiger geworden und auch damit, dass sie eben nichts falsch machen wollte.

Dass sie lachte, tat ihm automatisch gut. Es tat allgemein gut, zu lachen, doch das würde er wohl nicht so häufig tun. Nein, so egoistisch und egozentrisch bin ich nicht antwortete er ruhig und beobachtete die Menschen auf dem Schulhof, die sich langsam in Richtung Gebäude bewegten. Die Worte von Gwen kamen gerade recht, denn er hatte nicht wirklich vor dem Unterricht beizuwohnen. Langsam drehte er seinen Kopf Gwen zu und blickte sie neugierig an. Er hatte sie bislang noch nie so wirklich genau gemustert wie jetzt, obwohl ihm eigentlich nie ein Detail entwischt. Aber dass sie hübsche Gesichtszüge hatte, war ihm bislang noch nie aufgefallen. Und was schwebt dir da vor, wenn du "sinnvolleres" meinst? fragte er sie interessiert und suchte den Schulhof nach der einen Lehrerin ab, die Gwen und ihn so oft beobachtet hatte, sehen konnte er sie aber nicht. Ich würde auf jeden Fall erstmal von diesem Schulhof runter

ich schmunzelte. Das wusste ich schließlich auch ohne, dass er es sagte. "Deshalb ja nur fast war somit meine Erwiderung darauf. Dass er mich musterte fiel mir nicht auf, da ich gar nicht daran dachte, dass er das tun würde. Was sinnvoller wäre, hatte ich mir bisher auch noch nicht überlegt, weshalb ich kurz nachdenklich über den Schulhof sah, ehe ich grinsend zu Juan sah. "Was hältst du von einem kleinen Ausflug ins Tierheim, ich überlege schon länger mir vielleicht ein Haustier zuzulegen." fragte ich ihn und schwang mich hoch, sodass ich stand.

Ich hatte zwar gehofft, dass Amabie weiter reden würde, denn bei ihr war die Wahrscheinlichkeit, dass ich nach meinen Verletzungen ausgefragt wurde geringer, als bei Avyres. Dennoch nickte ich, weil der Junge mit der Snapback bisher sehr wenig geredet und zu viel an seiner Zigarette gelutscht hatte. "Dann schieß los... was willst du wissen?", fragte ich ihn und lächelte ihn offen an. Ich würde fast alles beantworten. Was brachte es mir wenn ich Geheimnisse hatte? Irgendwann würde ich sie sowieso offen legen müssen oder jemand anderes bekam es heraus und dann würde die Gerüchteküche brodeln.

Es war nett von Amabie mir den Vortritt zu lassen. Ich blinzelte ihr entgegen, da mich die Sonne blendete und warf meinen Blick dann wieder hinüber zu Simon. Die offensichtlichste Frage lag doch auf der Hand: Woher die Verletzungen? Ich überlegte ein wenig. Er könnte gestolpert und die Treppe runter gefallen sein? Vielleicht war auch Glas im Spiel oder ein Messer. In der Küche vielleicht? Doch es gab auch noch viele andere Dinge, was ich wissen wollte. Seinem Vornamen zu schließen war er kein Russe oder jemand aus östlicher Gegend. "Woher kommst du eigentlich?", fragte ich Simon dann ganz entspannt. "Und woher die Verletzungen?", fügte ich dann noch hinzu und nickte in seine Richtung, um auf den Gips am Arm und den Kratzer am Hals aufmerskam zu machen.

Ich habe mich dazu entschieden mich hin zu setzen, neben Simon auch wenn ich lieber auf seinem Schoß setzen würde. Ganz leicht und nur vorsichtig legt sie ihren Kopf gegen seine heile Schulter. Geduldig hört sie Avyres Stimme zu, versucht sich selbst dadurch zu beruhigen. Die Stimmen der Jungs waren so verdammt vertraut, dass sie einfach durch atmen konnte und nicht mehr an Tätiger denken konnte. Bei Avyres traute sie sich nicht, sich so anzulehnen, weil sie wirklich keine Ahnung hat, woran sie bei ihm ist und was sie machen soll, was ihn betrifft. Vorsichtig schnappt sie sich Simons Hand und spielt damit, warum die Vorsicht? Sie hatte Simon lange nicht mehr bei sich gehabt, da wusste sie eben nicht woran sie ist.

Juan zog für ein paar Millisekunden die Augenbrauen hoch und ließ sie sogleich wieder fallen. Tierheim? Willst du dann auch gleich danach in einen Kosmetiksalon? Nein nein, alles ist besser als der Unterricht Er stand auf und hielt ihr die Hand hin um ihr aufzuhelfen. Er hatte nicht vor, sich ein Haustier zu kaufen aber für Hunde hatte er schon immer eine ziemliche Schwäche gehabt.
Nachdem Gwen auch aufgestanden war, drehte er dem Gebäude, in dem er eigentlich jetzt sitzen sollte und an die Tafel starren sollte, den Rücken zu und überquerte den Schulhof schweigend, den Kopf nachdenklich gesenkt und die Hände in den Hosentaschen vergraben. Er versuchte immer noch sich zu erklären, was da im Moment mit ihm passierte, was Gwen anging.
Tbc: Tierheim

Ich sah ihn skeptisch an, als er fragte ob ich danach zum Kosmetiksalon wollte. "Ja genau und zum Friseur und danach noch Schuhe Kaufen und Handtaschen aber nur von Gucci und anschließend in einen Victoria Secret laden" ich warf die Haare übertrieben eingebildet zurück und verdrehte anschließend grinsend die Augen.
Nachdem wir dann beide standen, gingen wir, solange uns keiner sah, vom Schulhof. Juan wirkte mit den Gedanken recht abwesend und ich betrachtete ihn nachdenklich, wendete den Blick jedoch wieder ab, ehe es zu auffällig wurde. Empfand ich etwas für ihn, hieß das das ganze? Ich war eindeutig etwas überfordert und würde später unbedingt mit Sophie schreiben müssen, die sich wahrscheinlich wundern würde, dass sowas von mir kam.
tbc: Tierheim

Amabie setzte sich neben mich. Es tat gut sie wieder an meiner Seite zu spühren, nach so langer Zeit und nach dem Unfall. Als sie ihren Kopf auf meiner Schulter legt, will ich erst einen Arm um sie legen, doch vorsichtig greift sie nach meiner Hand, ehe ich auch nur die Chance dazu habe. Daher lasse ich sie machen und lächle sie nur an. Sie scheint ein wenig unsicher zu sein, ganz anders als bei unserer erste Begegnung. Sie hatte das Wort an Avyres weiter gegeben, der mich ausfragte. "Ich komme aus Italien... daher der Akzent", antwortete ich lächelnd. Ich hatte gehofft er würde die Verletzungen auslassen, aber wie eben erwähnt sind sie das Auffälligste an mir im Moment. "Du kommst sicherlich von hier oder? So wie du sprichst mein ich...", riet ich und war mir ziemlich sicher, dass es stimmte. Als er eben die Verletzungen erwähnte lächelte ich traurig. "Ja, das war ein Arbeitsunfall... das gehört bei mir dazu", meinte ich grinsend. "Ich hatte ein Date mit der Leitplanke und mein Gedächnis war für einige Tage weg und ist teilweise bis jetzt nicht mehr zurück gekommen...", antwortete ich zögerlich, doch als ich angefangen hatte zu sprechen, waren die Worte ganz leicht aus mir rausgekommen.

Es versetzte mir einen leichten Stich, als sich Amabie an Simon lehnte und nicht an mich. Nach all dem was wir duch gemacht hatten, hatte ich gehofft, dass ich der erste sein würde, der sie in so einer Situation trösten durfte. Aber da hatte ich mich wohl getäuscht. Doch ich war gut darin sowas zu verbergen, besonders wenn ich nicht wollte dass jemand mit bekam, dass ich verletzt war. Simon tat ja auch nichts falsches, sie kannte ihn ja auch länger. Ich lachte leise als er annahm ich sei aus Frankreich. Bei meinem Lachen hob Cyrill wieder den Kopf, seine blauen Augen beobachteten mich als wollten sie fragen: Was ist so lustig? Ich lächelte meinen Hund an und fuhr ihm kurz mit der Hand über die Schnauze. "Ich bin Russe, bin in Russland aufgewachsen und habe dort Französisch gelernt...", erklärte ich dem Italiener und grinste dann schellmisch. Es war schon ein wenig gemein, denn ich hörte mich wirklich so an als würde ich hier schon seit meiner Geburt leben. Falsch gedacht. "Was arbeitest du denn?", fragte ich ihn verwirrt, als er sagte er habe ein Date mit der Leitplanke gehabt. Er konnte unmöglich LKW-Fahrer oder Taxi-Fahrer sein? Außerdem gab es nur auf der Autobahn Leitplanken, hatte ich gemeint. Das verwirrte mich.

Ich selbst habe keine Ahnung was das zwischen Simon und mir ist. Irgendetwas verbindet uns immer noch, sei er der lange Kontakt oder die Enge Freundschaft die wir beide pflegen. Irgendwie ist mit der Junge hier wichtiger als viele anderen. So lässt sie auch seine Hand los und blickt kurz zu ihm hoch, wobei sie ihm natürlich auch zuhört. Sie wusste von dem Unfall, immerhin hat der Typ in dieser Zeit dann auch nicht mehr geantwortet, doch an sie hat er sich Gott sei dank sehr schnell erinnert. In dem Moment weiß ich selbst nicht, an wen von beiden ich mich hätte wenden sollen. Beide Jungs hatten mich durch eine gewisse Zeit in meinem Leben begleitet, nur wusste ich bei dem einen, Avyres, eben heute noch nicht woran ich eigentlich bin.
Wenige Sekunden darauf blicke ich auch zu dem Russen hinüber und schenke ihm ein warmes Lächeln, ich wollte ihm so zeigen, dass er mir mindestens genauso viel bedeutet wie es Simon tat, doch wie gesagt, ich hatte keine Ahnung woran ich bei dem Typen nun mal bin. Ob ich zu ihm gehen durfte und ihn in den Arm nehmen oder ob er das nicht will, woher soll ich das wissen? Immerhin hatte ich bisher nur in der Gegenwart Catos mit ihm zu tun, okay, außer dort wo die Sache mit Taiger aktueller war. So saß ich eben nur da und lege den Kopf wieder an Simons Schulter und lasse die beiden Jungs reden. Es würde so besser funktionieren.

Meine blauen Augen weiteten sich überrascht als Avyres mir erzählt, dass er Russe ist. Wirklich man sieht im das nicht an, seinem Kleidungsstil zu urteilen könnte er Amerikaner sein, wobei er auch Sachen trägt, die man wirklich nur in Japan so sieht. Seine Haut ist dunkler als meine und er spricht Akzentfrei. Es sollte eigentlich fast sebstverständlich sein, dass er von hier kommt. Als Russe hätte ich ihn wirklich nicht eingeschätzt, aber er hatte vorhin ja auch mit seinem Hund Russisch gesprochen. "Das überrascht mich jetzt... ehrlich gesagt...", meinte ich lächelnd und blicke kurz zu Amabie hinüber, die meine Hand losgelassen hat. Jetzt kann ich ihr den Arm um die Schulter legen, sodass sie es bequemer hat. "Ich bin Rennfahrer...", antworte ich Avyres und grinse ihn an. Eigentlich sollte ich ja gar nicht hier sein, aber ich muss das Zeug was ich verpasst oder vergessen habe nachlernen.

Ich erwidere Amabies Lächeln mit einem ebenso warmen Lächeln. Dann schaue ich auf meinen Hund, der mich immer noch anglotzt als wäre ich komisch. "Warum überrascht dich das denn so sehr?", fragte ich verwirrt. Wie konnte man mir nicht ansehen, das ich Russe war und schon gar nicht anhören? Vorher hatte ich Russisch geredet und so braun war ich doch gar nicht. Zugegeben ich kleidete mich nicht normal, weshalb man mich eigentlich in jedes Land stecken konnte. Simon überraschte mich aber auch. Er war Rennfahrer. "Schon so richtig? DTM oder eher Formel?", fragte ich. Ich war ja nicht blöd, sondern interessierte mich sogar ein wenig für Motosport. Das lockerte die Stimmung vielleicht auch ein wenig. Ich sah aus dem Augenwinkel wie er Amabie einen Arm um die Schulter legte und sie sich an ihn kuschelte. Eine vertraute Geste... im Moment fühlte ich mich wie das dritte Rad am Fahrrad.

Für mich gab es hier nicht viel zu melden und so blieb ich einfach an Simon gelehnt, den Kopf an seiner Schulter, wo er recht bequem liegen blieb. Mit meinen Händen wusste ich nicht was ich anfangen soll und so ziehe ich mein Handy, mit dem zersprungenen Bildschirm, aus der Tasche und beginne darauf rum zu tippen. Ein paar Nachrichten von Freunden, einige von meiner Tante und die ein oder andere auch von einem meiner Ex- Bettgeschichten, doch als ich die lese, schüttel ich nur leicht den Kopf und stecke das Handy wieder in meine Hosentasche, danach hebe ich meinen Blick zu Avyres und irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde er sich hier irgendwie fehl am Platz fühlen, auch wenn er das nicht ist. Ich will ihm keine Schuld geben, vielleicht hing es damit zusammen, dass ich ihn direkt nach der Sache mit Taiger kennengelernt habe und ich deshalb ihm gegenüber so etwas von unsicher bin. Doch irgendwie stand ich hier zwischen zwei Stühlen. Avyres war mir wichtig als Freund, auch wenn ich eigentlich auf eine Art und weise mehr für ihn hege und Simon ist eben Simon. Ich kenne ihn schon länger und traue mich zu behaupten, das es zwischen uns klappen könnte, bei Avyres bin ich mir da nicht so sicher.

Ich wigte den Kopf hin und her und hole dann mit meinem Gipsarm, irgendwie, eine Schachtel Zigaretten aus der Hosentasche, dann stecke ich mir eine an. "Na ja du siehst eben nicht aus wie ein Russe und reden tust du schon gar nicht wie einer", antwortete ich und lachte leicht verlegen. "Vielleicht trinkst du ja wie einer?", meinte ich dann. Es fühlte sich ein wenig komisch an mit Avyres zu reden. Er machte auf mich den Eindruck als würe der genau einschätzen wollen, ob ich gut oder schlecht für Amabie war. Eine treue Seele eines Freundes eben. "Seit einem Jahr Formel 1", antwortete ich und lächelte leicht. "Du kennst dich damit aus?", fragte ich ihn. Natürlich konnte er sich nicht so gut auskennen wie ich, aber halt ein wenig. Amabie scheinte sich zu langweilen und spielte mit ihrem Handy, welches sie jedoch gleich wieder wegsteckte. "Langweilen wir dich?", fragte ich sie und schaute zu ihr hinüber.

Amabie tippt an ihrem Handy, doch das scheint sie nicht lange zu beschäftigen und sie auch nicht wirklich zufrieden zu stellen, denn sie steckt das kleine Ding wieder schnell weg. Ich höre auf die beiden direkt anzusehen und schaue stattdessen geradeaus, auf meine Hände oder zu Cyrill hinüber, dessen Hinterteil jetzt in der Sonne liegt und daher sicherlich warm wird. Der Hund spürt mein Unbehagen und weiß sicherlich, wie ich mich gerade fühle. Als sich unsere Blicke begegnen, setzt er sich auf und rutscht zu mir herüber, um seinen Kopf auf meinen Schoß zu legen. Sanft streichle ich seinen Kopf und zerzause ihm das Fell. "Frag Cato wie viel ich vertrage", antwortete ich als Simon nervös lachte. "Ich würde schon sagen, dass ich einiges vertrage...", antworte ich. "Na ja nicht wirklich... nur ein wenig.. Mein Vater war Fan", sagte ich und schaute wieder gerade aus. Simon seckte sich eine Zigarette an. Ich hätte ihm das Rauchen nicht zugetraut, vor allem da es immer hieß, dass Rennfahrer so fitt sein sollten. Als Simon Amabie fragt ob wir sie langweilen, runzle ich die Stirn und starre wieder auf den Boden.

Recht ruhig und auch langsam löse ich mich von Simon und lächle ihn an, deshalb meine ich auch leise, so das nur er es hören kann: Ich glaub ich weiß was ist ich kenne den Russen ein wenig und so weiß ich auch wie ich mich ihm gegenüber zu verhalten habe. So gehe ich zu ihm, blickt Cyrill sanftmütig an, gehe vor Avyres in die Hocke und lächle ihn ruhig an, bevor ich zwei Finger unter seinen Kopf lege und ihn so anhebe, damit ich ihm in die Augen sehen kann. Ich weiß nicht ob ich recht habe, aber du musst nicht denken, das du mir nichts bedeutest. Ich wollte nur ein wenig bei Simon sein, ich habe ihn lange nicht mehr gesehen. Ruhig nehme ich seine Hand und umschließe sie mit meinen schmalen Fingern, streiche vorsichtig über seine Hand und blickt danach zu ihm, in deine Augen, wobei ich mich dafür entschied vor ihm sitzen zu bleiben und zu warten, was er sagen wird oder wie er reagieren wird. Die Hand welche bis vor kurzem unter seinem Kinn gelegen hat, liegt nun leicht auf dem Oberschenkel das Jungen, zwar eher auf der Höhe von seinem Knie, aber ich wollte ihm zeigen, das ich da bein

Ich runzelte die Stirn als Amabie sich von mir löste und zu Avyres hinüber ging. Ich beobachtete die beiden aus zusammengekniffenen Augen. Es war offensichtlich, dass der Russe etwas für Amabie empfand. Doch was genau konnte ich nicht sagen. Sie waren beste Freunde, zumindest meinte sie das, aber man konnte sehen, dass zwischen den beiden mehr als nur Freundschaft lag. Amabie brachte ihm einen gewissen Respekt gegenüber und betrachtete ihn immer mit einem dankbaren Blick. Es würde vermutlich darauf hinauslaufen, dass ich im Amabie kämpfen musste. Ich musste mir eingestehen, dass die beiden gut zusammen passten. Angefangen mit ihrem Kleidungsstil bishin zu der Art wie sie sich bewegten. Amabie hatte sich in all der Zeit ganz schön verändert. Über ihre Worte schwieg ich und blickte die beiden einfach nur an.

Mein Blick war immer noch auf den Boden gesenkt, Cyrill blickte mich traurig an, als Amabie aufstand und zu mir herüber kam. Wir waren, obwohl sie in die Knie ging, fast immer gleich groß. Ich saß, sie war in der Hocke. Daher muss sie meinen Kopf auch nicht weit anheben. Ich bin müde und das sieht man meinem Blick an. Auch die Augenringe verraten mich ein wenig. "Ich glaube doch nicht, dass ich dir nichts bedeute...", meinte ich lächelnd. Ich dachte sie würde mich besser kennen, immerhin konnte ich Leute gut einschätzen, sie offensichtlich weniger. "Im Moment hab ich nur das Gefühl, dass du mit ihm alleine sein möchtest...", meinte ich lächelnd. Obwohl das Lächeln eher traurig war. Als sie meine Hand nimmt verschränke ich sofort die Finger mit ihren. Sie streichelte mir den Handrücken, was wirklich angenehm war und mir ein angenehmes Lächeln auf die Lippen. Ihre andere Hand auf meinem Knie ist ebenfalls warm und da ich ein Loch dort habe, vermutlich weil es mich irgendwo mit dem Longboard auf die Schnauze gepackt hatte, hatten wir direkten Hautkontakt. Daher jagte sie mir auch eine leichte Gänsehaut über. "Da ihr euch lange nicht gesehen habt, wollt ihr euch sicher noch einiges erzählen... nicht wahr?", fragte ich die beiden.

Ich blicke zu Simon und lächle ihn leicht an. Anschließend setzt ich mich ein wenig auf den Boden, wobei ich wieder zu ihm hoch blicken muss. Ruhig streiche ich dann weiter über seine Hand und blickte auf diese, denn er selbst schien die Berührungen zuzulassen und so konnte ich mich auch beruhigen. Nur langsam rutscht meine Hand von seinem Knie und ich sehe zu Simon hin: Er und ich können uns auch so mal treffen aber jetzt wo du dabei bist will ich dich natürlich auch nicht im Stich lassen erst kurz darauf streiche ich mir durch die Haare, welche mir ins Gesicht hängen und stecke sie unter meine umgedrehte Snapback.
Anschließend konzentriere ich mich wieder ein wenig auf Avyres, er hatte es verdient das man gut mit ihm umging, also gut im Sinne von ihm zeigen das er mir wichtig ist. Ich zögere bevor ich meine Hand wieder vorsichtig auf ihren Platz zurück lege und zu dem Russen hochblicke. Selbst ich verstehe gerade nicht, warum ich Simon so sitzen ließ und mich um Avyres sorge.

Der Unterricht war für Crystal vorbei und war glücklich, etwas in der Sonne zu sitzen und etwas zu lesen oder sich etwas zu sonnen. Crystal setzte sich an einen freien Platz und machte es sich dort etwas bequem.

Gut gelaunt lief sie die Treppe runter und sah sich um. Es war noch recht warm, also trug Kaylee eine kurze Hose und ein enganliegendes Top. Als sie sich auf dem Schulhof umsah, war die Party bereits im vollen Gange, doch Kaylee gesellte sich nicht zu den Trinkern, denn sie selbst konnte kein einzigen Schluck Alkohol vertragen. Sie kippte schon beim dritten Glas um.
Als sie sah, dass sich auch Crystal nicht an der Party beteiligte, überquerte die Irin den Schulhof um sich neben die Blonde zu setzen. Hey Crystal, hast du auch keine Lust auf solche Betrinkereien oder wartest du auf jemanden? begrüßte sie das Mädchen freundlich.

Kaylee

Crystal legte sich hin um die Sonne auch am Gesicht ab zu bekommen. Doch die Sonne heizte Crystal sofort ein, das sie sich schnell wieder aufsetzt. "Hey Kaylee.. Ich wusste gar nicht das es eine Party ist.. für alle. Wusste davon gar nichts und warten tue ich auch auf keinen. Ich wollte mich nur etwas die Sonne genießen," sagte sie lächelnd und sah zu Kaylee hoch.

Sie zuckte mit den Schultern und blickte zu den Schülern hinüber. Zumindest hat man mir es so mitgeteilt, dass jeder kommen darf. Aber ich bin sowieso keiner, der Alkohol so gut verträgt und bevor jemand auf die Idee kommt, mich abzufüllen halte ich mich lieber ganz fern meinte sie lächelnd und blickte zu Crystal, die Kaylee ebenfalls ein freundliches Lächeln zugeworfen hatte. Wie waren so deine letzten Tage? Sie hatte normalerweise wenig mit Crystal zu tun aber wenn man die Möglichkeit hatte, jemanden näher kennenzulernen konnte man die Chance doch ergreifen.

Kaylee

"Ich auch nicht. Alkohol ist auch nicht wirklich nicht mein Ding. Und die kenn ich jetzt auch nicht so sehr, das ich mich dazu setzten würde," sprach sie lächelnd und hörte ihr weiter zu. "Ja, die letzten Tage waren recht schön gewesen und bei dir so?," sprach sie und strahlte Kaylee an, als sie an den letzten Tagen erinnert wurde.

Kaylee mochte das strahlende Gesicht des Mädchens, es versprühte positive Energie und steckte an. Eigentlich wollte ich wissen, was du so getan hast meinte sie lachend, widmete sich allerdings wieder Crystals Gegenfrage. Eigentlich war es ganz nett alles, ich hab jemanden kennengelernt mit dem man sich recht gut unterhalten kann. Aber gesehen davon ist nicht sonderlich viel passiert, was man erzählen könnte Die Irin blickte hinüber zu den Feiernden, die sich mittlerweile auch auf die anderen Orte wie zum Beispiel die anderen Schulhöse verteilten.
Die Blonde war recht froh darüber, dass Crystal auch nicht der Fan von Parties war, sonst hätte sich Kaylee wohl oder übel im Zimmer verkrochen. Sie mochte zwar laute Musik, doch von Alkohol war sie eben kein Fan und man wusste ja nie was so auf einer Party passierte.

Kaylee

"Oh, das ist mir jetzt peinlich... Ich habe mich mit Damien getroffen. Und war die Person nett," fragte sie Kaylee weiter aus und sah dann, wie Kaylee es auch tat, zu den anderen, die es wohl krachen ließen. Man konnte es auch übertreiben. Crystals Meinung Meinung hätten sie sich außerhalb der Schule ruhig treffen können, aber nun gut, jetzt waren da halt etwas zu laute Menschen nach ihren Geschmack da und feierten sie. Am besten, sie würde die anderen einfach ausblenden.